Unterm Strich:
Hier eine schöne Nachricht zum Berlinale-Start: Mit 149 Millionen Kinobesuchern war 1999 das erfolgreichste deutsche Kinojahr der vergangenen zwei Jahrzehnte. Die gute Besucherbilanz verdankten die Filmpaläste nicht zuletzt Filmen wie „Star Wars“ und „Notting Hill“, teilte die Filmförderungsanstalt (FFA) in ihrer Kinojahresbilanz für 1999 am Dienstagabend in Berlin mit. Es ist nun nicht gerade ein dramatischer Sprung, denn 1998 waren auch immerhin schon 148,9 Millionen Kinobesucher gezählt worden. 1999 war aber vor allem der deutsche Film wieder stark im Aufwind: Sein Marktanteil konnte sich mit 14 Prozent und fast 20 Millionen Besuchern (gegenüber 9,5 Prozent und 13,5 Millionen im Jahr davor) deutlich steigern. „Es war zunächst eine Zitterpartie, nachdem wir im Mai einen dramatischen Rückgang von 15 Prozent registrieren mussten“, sagte FFA-Vorstand Rolf Bähr. Ab Juni seien dann besucherstarke Filme, wie etwa der Überraschungserfolg „Sonnenallee“, in die deutschen Kinos gekommen. Die hohe Besucherzahl geht vor allem auf die 478 neuen Kinosäle zurück, während gleichzeitig eine erhebliche Anzahl herkömmlicher Filmtheater Besucherverluste hinnehmen mussten. Die Zuschauersieger 99 waren: „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ (7,9 Millionen Besucher), gefolgt von „Notting Hill“ (5,4 Millionen) und „Die Mumie“ (4,9 Millionen).
Die Schriftstellerin Angelika Mechtel, die von 1983 bis 1991 Vizepräsidentin des westdeutschen PEN-Zentrums war, ist am Dienstag im Alter von 56 Jahren in Köln gestorben. Das teilte ihr Lebensgefährte, der Schriftsteller Gerd E. Hoffmann, mit. Zu den bekanntesten Titeln Mechtels gehören die Romane „Friß, Vogel“ (1972) und „Wir sind arm, wir sind reich“ (1977). Mit dem Prosaband „Die feinen Totengräber“ war ihr 1968 der literarische Durchbruch gelungen. Bei Untersuchungen wurde 1987 eine Krebskrankheit bei der Autorin festgestellt. Daraufhin begann sie mit Aufzeichnungen, die 1990 unter dem Titel „Jeden Tag will ich leben. Ein Krebstagebuch“ erschienen.
Auch die Theaterschauspielerin Felicitas Ritsch ist tot. Sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 74 Jahren in Berlin, wie das Berliner Ensemble (BE) mitteilte. An dieses Haus war Felicitas Ritsch 1959 von Helene Weigel geholt worden. Bis 1986, als sie sich aus persönlichen Gründen vom Theater zurückzog, spielte sie in mehr als 40 Inszenierungen. Für die Darstellung der Jenny in der „Dreigroschenoper“ wurde sie 1960 ausgezeichnet. In der berühmten Ruth-Berghaus-Inszenierung von Brechts „Mutter“ nach Gorki spielte sie die Titelrolle. Zuletzt konnte man sie 1986 in mehreren Rollen im „Kaukasischen Kreidekreis“ sehen. Ein Jahr zuvor erhielt sie für ihr Lebenswerk die Helene-Weigel-Medaille.
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