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Literarische Woche

Sonntag: Anne Colemann. In ihrer Heimatstadt Delaware betreut die amerikanische Menschenrechtsaktivistin Anne Coleman Todestraktinsassen und deren Familien. Ihr persönliches Zugegensein bei mehreren Hinrichtungen hat dabei ihre ethische Einschätzung nur verhärtet, dass die Todesstrafe brutal und menschenunwürdig ist. Nach ihrem Vortrag Eine Perspektive gegen die Todesstrafe zeigt die engagierte Pazifistin den Kurzfilm Die Stunde des Henkers.

11 Uhr, Zentralbibliothek Hamburg, Große Bleichen 25

Sonntag: La Bohemina „Das Gedicht ist eine Flaschenpost“, schreibt Michaela V. Hoepffner in ihrem Gedichtband Seelen und Steine. Darin beschreibt sie jene inneren und äußeren Regionen, die Menschen zwar durchschreiten und die doch wie Träume durch den Alltag beeinflusst werden: „Wechselwirkungen“ zwischen Realität und Rem-Phase in einer lyrischen Matinee des internationalen Literaturclub La Bohemina.

11 Uhr, Kulturhaus Eppendorf

Dienstag: Faschingsfreie Slamburg. Der traditionelle Poetry Slam verweigert sich heute dem leidigen Karnevals-Ritual. Nach der bühnenreifen Wortakrobatik vergibt die Jury dann Überraschungs-Preise. Und zum obligatorischen Besäufniss legt DJ Frank später die passende Musik zur körperlichen Ertüchtigung auf.

20 Uhr, Fools Garden

Dienstag: Norbert Bolz. Was ist nur los mit ihr? Ist sie zum Mythos verkommen? Zur eitlen Attitüde geworden? In den Mittelpunkt seines Vortrags stellt der Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz die Frage nach dem Ende der Kritik und deren falscher Souveränität gegenüber einer immer komplexer werdenden Welt. Glaubt man dem Philosophen mit Bolzhammer, funktioniert Kritik heute als „Opium für Intellektuelle“ und schließt in ihrer gegenwärtigen Erscheinungsform die Widersprüchlichkeit der Moderne aus, um eine Pseudovernunft zu kreieren. In einem Selbstversuch über die streitbare Funktion von Kritik lädt er alle Hobbykritiker zum Sparring.

19 Uhr, Literaturhaus

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