: Methode zur Geldbeschaffung
betr.: „Fernverkehr hat Vorrang“, taz vom 9. 9. 00
In Leipzig gibt es gegenwärtig überhaupt keinen Citytunnel, auch nicht für die S-Bahn; es handelt sich um ein Neubauprojekt, daher auch die enormen Kosten. Es ist auch offensichtlich, dass der Tunnel in erster Linie dem Nah- und Regionalverkehr dienen soll. Der Vorteil für den Fernverkehr wäre denkbar gering; das „Kopfmachen“ schaffen ICEs heutzutage schließlich schon in 4 Minuten (auch in Leipzig), und da sich Intercitys und Interregios den Tunnel mit der S-Bahn teilen müssten, ist auch der reine Fahrzeitgewinn (bei 5 km kürzerer Strecke) relativ gering anzusetzen, sodass die „geplanten“ 10 bis 15 Minuten Fahrzeitersparnis ins Reich der Legende gehören.
Hinzu kommt, dass auf der entsprechenden Strecke heute mit Ausnahme eines Alibi-Interregios gar keine Fernzüge verkehren (!) und dies aller Voraussicht auch nie in wesentlichem Maße tun werden, da die Verbindung zwischen Berlin und Nürnberg/München über Thüringen führt und weiterhin führen soll. Meines Erachtens ist die von der Planungsgesellschaft zu verantwortende Propagierung der Nutzung dieses Tunnels für den Fernverkehr nichts anderes als eine Methode zur Geldbeschaffung für ein überaus fragwürdiges Projekt. FRANK RICHTER, Dresden
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