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Forschung mit Stammzellen

PARIS afp ■ Die Ethik-Experten der Europäischen Union haben sich für eine kontrollierte Zulassung der menschlichen Stammzellenforschung in der EU ausgesprochen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Beratergruppe diese Woche der französischen EU-Ratspräsidentschaft in Paris übergab. Stammzellen, die sämtliche Erbinformationen des Menschen enthalten, gelten derzeit als eines der vielversprechendsten Forschungsfelder der Biomedizin. Sie werden in der Regel aus den bei einer künstlichen Befruchtung nicht benötigten Embryos gewonnen, was ethisch stark umstritten ist.

Forscher hoffen, aus den Stammzellen künftig Gewebe und Organe etwa für Nieren- und Leberkranke sowie Herz- und Alzheimerpatienten züchten zu können. Stammzellen könnten jedoch auch als Basis für die Schaffung menschlicher Klone dienen und sind daher heftig umstritten. In den USA sind Versuche mit Stammzellen zur Erzeugung von Organen erlaubt, in der EU sind die nationalen Regelungen sehr unterschiedlich. In Deutschland ist die Gewinnung von Stammzellen durch das Embryonenschutzgesetz verboten. Eine EU-weite Richtlinie ist nach Angaben der Brüsseler Kommission derzeit nicht geplant. Die zwölf Ethik-Experten unter Leitung der Französin Noëlle Lenoir schlugen vor, die Stammzellenforschung unter strenger öffentlicher Kontrolle zuzulassen, sofern diese nach den nationalen Gesetzen erlaubt sei.

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