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chronik

Das Bombodrom

1948 bis 1993: Die Rote Armee nutzt das rund 140 Quadratkilometer große Gebiet in der Kyritz-Ruppiner Heide im Norden Brandenburgs für Übungen, seit den 60er-Jahren auch als Bombenabwurfplatz mit bis zu 450 Einsätzen pro Tag.

1992: Die Bundeswehr bekundet Interesse an dem Gelände. Erste Demonstrationen und Gründung der Bürgerinitiative Freie Heide.

1993: Die Bundeswehr übernimmt das Gelände.

1994: Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Anliegergemeinden und Bauern klagen vor dem Verwaltungsgericht Potsdam gegen die Weiternutzung des Geländes.

1996: Das Gericht verpflichtet die Bundeswehr zur Durchführung eines Planungsverfahrens. Die Bundesrepublik legt Revision ein.

1999: Das Oberverwaltungsgericht in Frankfurt (Oder) untersagt der Bundeswehr die Nutzung. Die Bundesrepublik legt Revision ein.

Dezember 2000: Das Bundesverwaltungsgericht untersagt der Bundeswehr die derzeitige Nutzung, da sie versäumt hat, die Anliegergemeinden anzuhören. Falls die Bundeswehr an ihrem Konzept festhalte, müsse sie die Gemeinden anhören und deren Belange berücksichtigen.

April 2001: Die Freie Heide ruft für den Ostersonntag zu einer Protestwanderung in Fretzdorf auf. Bisher hat die Initiative 69 Protestwanderungen mit fast 100.000 Teilnehmern organisiert.

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