: Konfliktlösung ohne Soldaten
betr.: „Krisenherd Makedonien“, taz vom 9. 7. 01
Soldaten bringen keinen Frieden. Das hat sich zuletzt im Kosovo gezeigt, wo die angeblich entwaffnete, vorher vom Westen bewaffnete UÇK unter den Augen der Nato(Kfor)-Verbände unzählige Serben, Sinti und Roma vertrieb. Heute führen diese im medialen Sprachgebrauch „Rebellen“ genannten Terrortrupps in Makedonien einen blutigen Bürgerkrieg gegen die Regierung.
Die Zivilbevölkerung leidet am meisten darunter, und es ist kaum nachvollziehbar, warum Erich Rathfelder die Gefährlichkeit der Extremisten herunterspielt. Wäre die UÇK im Kosovo wirklich abgerüstet worden, würde es diesen Krieg nicht geben. Minister Scharping will „einen neuen Bürgerkrieg verhindern“ und nennt als Vorbedingung die Schaffung eines Quasi-Friedenszustandes durch die Konfliktparteien. Wozu um alles in der Welt braucht es dann noch fremde Streitkräfte?
Die endgültige Zerstückelung des früheren Jugoslawiens, und Makedonien nach dem Kosovo ein neues Nato-Protektorat auf dem Balkan – ist es das, was der Westen will? Zivile Konfliktbearbeitung statt Soldaten, ziviler Friedensdienst, und vor allem ein Ausgleich der sozialen Gegensätze zwischen den Volksgruppen wäre ein wirklicher Beitrag zum Frieden.
Wir vom Bremer Friedensforum warnen vor einem neuen Militäreinsatz und appellieren dringend an die Bundesregierung, sich für Konfliktlösungen ohne Soldaten einzusetzen.
WIELAND VON HODENBERG, Bremen
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