Jetzt Kurs auf die Olympiade

■ Travemünder Woche erfreute Segler und Landratten

Restlos zufrieden äußerte sich Organisationsleiter Claus Dieter Stolze zum Abschluss der Travemünder Woche: „Wir sind vom Wetter verwöhnt und von den Seglern mit Komplimenten förmlich überschüttet worden.“ Die nach der Kieler Woche zweitgrößte Segelveranstaltung der Welt ging gestern mit einem Feuerwerk zuende.

Mit 800.000 Gästen wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Als Gründe für die zunehmende Beliebtheit der Veranstaltung vor den Toren Lübecks nannte Johann Wagner, Tourismusdirektor der Hansestadt, neben den hochklassigen Segelwettbewerben das attraktive Landprogramm mit rund 200 Ständen und 400 Künstlern an der Trave- und Strandpromenade. „Viele Besucher haben in diesem Jahr den Unterhaltungswert des Segelsports entdeckt“, sagte Wagner. Dazu hätten auch die Match Races direkt vor der Nordermole beigetragen.

Höhepunkt des zehntägigen Segelwettbewerbs war das Baltic Match Race. Der dreimalige Olympiasieger Jochen Schümann aus Penzberg verpasste knapp den Einzug ins Finale des mit 100.000 Dollar höchstdotierten Segelwettbewerbs in Deutschland. „Wir bekommen auch Wellen von vorbeifahrenden Schiffen. Das ist alles gar nicht so einfach“, sagte Schümann, bezeichnete jedoch das Segelrevier als absolut olympiatauglich. Den Sieg und damit 14.000 Dollar sicherte sich Karol Jablonski. Der in Steinhude lebende gebürtige Pole setzte sich mit 3:1 gegen den Dänen Morten Henriksen durch.

Hinsichtlich der Bewerbung als Austragungsstätte der olympischen Segelregatten für 2012 rechnen sich die Lübecker mittlerweile gute Chancen aus. Nach Aussage von Stolze gibt es bis dahin jedoch noch einiges zu tun. So sei mit den diesjährigen 900 Booten und fast 3000 aktiven Teilnehmern der Yachthafen an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Für eine Ausweitung der Travemünder Woche und für mögliche olympische Regatten sei ein Ausbau dringend erforderlich.

Und mit Seitenhieb gegen den Olympia-Mitbewerber Kiel sagte Wagner: „Wir haben vielleicht nicht die größte Segelsportveranstaltung der Welt, sind aber dabei, die schönste zu werden.“ dpa