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Unklare Mission

betr.: „Mazedonische Blindstellen“, taz vom 23. 8. 01

Herr Zumach trifft den Nagel auf den Kopf. Zum einen, weil wieder eine völlig unklare Mission aufgrund der Bündnissolidarität durchgepeitscht werden soll, zum anderen, weil die UNO anscheinend überhaupt keine Rolle mehr zu spielen scheint. Da wird von „robusten Mandaten“ gefaselt, obwohl eine Blauhelmtruppe dieselbe Aufgabe unparteiischer und völkerrechtlich legitimierter durchführen könnte. [...]

Dass die Albaner die Nato im Land haben wollen, leuchtet ein. Schon einmal, im Kosovo, ebnete die Nato den Weg zu einem de facto „ethnisch gesäuberten“ Gebiet. Und auch in Mazedonien besteht die Gefahr, dass die Spaltung zementiert und letzendlich das Ende Mazedoniens besiegelt wird. Da helfen auch keine Abkommen, die schon Stunden danach von Feuergefechten konterkariert werden. Das Dilemma der Nato ist klar: Man ist drin im Balkan und kommt nicht mehr raus; der Status Bosniens und des Kosovo ist nicht geklärt, Mazedonien wird sich nicht über Nacht zu einem Bürgerstaat, unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit, entwickeln. Dass man das in Frage stellen kann und muss, ist nicht nur Recht und Pflicht der Opposition, die das zwar aus anderen, nämlich wahltaktischen Motiven tut, sondern auch sachlich gerechtfertigt. ADRIAN DILL, Mainz

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