: was macht eigentlich . . . der Pfennig?
Kleingeldkrieg
Kurz bevor er endgültig in glühenden Schmelzöfen verschwindet, um als Kochgeschirr wiedergeboren zu werden, erlebt er eine Konjunktur, die niemand erwartet hätte: Vor dem Pfennig kann sich keiner retten, die geraden Euro- und krummen Markpreise machen’s möglich. Ob an der Bar oder der Tanke, im Supermarkt oder im CD-Shop, überall kriegt man die Kupferlinge hinterhergeschmissen, als wollten sich Verkäufer und Kellner für die jahrelang erlittene Demütigung rächen, die das jovial hingerotzte „Stimmt so“ in ihre Seelen gebrannt hat. Natürlich muss jeder Kunde gute Miene zum bösen Spiel machen – Querulanten haben im Kleingeldkrieg nichts zu lachen. Frei nach dem Motto „Wer nicht hören will, muss zählen“.
Aber ab heute wird es besser, die Kunden rüsten zum Gegenschlag. Ein Euro-Startpaket, das die Banken jetzt verticken, kostet nur 20 Mark. Dafür gibt’s Euromünzen – das Waffenarsenal im Portmonee klimpert und klackert, dass es eine helle Freude ist! Leicht und bunt ist sie, die neue Ich-hab’s-passend-Munition, bei der jeder Gegner im Laden erst einmal ins Rechnen kommt. Das Gemeine dabei: Im Unterschied zum Pfennig gelten die Euromünzen noch gar nicht. Aber sie dürfen freiwillig genommen werden. Also, pfenniggeplagte Kunden: Ran ans Startpaket, Rache ist Kleingeld! Wenn Sie ein Verkäufer-Pfennigfuchser schüchtern fragt: „Haben Sie vielleicht ’nen Groschen?“, antworten Sie freundlich: „Nee, aber mit einem Centsechser könnte ich Ihnen weiterhelfen.“ ROT
FOTO: TAZ-PORTMONEE
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