: Jede Hülle erzählt eine Geschichte
Bei den Coverstories darf der Fan in Erinnerungen schwelgen. Und die anderen sollten zum Fan werden
Wenn in der Debatte zwischen digital und analog alle Argumente ausgetauscht sind, der Vinyl-Fetischist also auf den ach so wärmer klingenden Raumklang seiner Scheiben verwiesen hat und ein Frequenzspektrum lobt, das bestenfalls ein Hund mit gespitztem Ohr hören kann, dann zieht er als letzten Trumpf das Plattencover aus der Tasche. Denn auf dem LP-Format ließ sich noch was machen gegenüber der kleinmütigen CD. Und damit hat der Vinyl-Fan Recht. Schließlich dreht sich beim Gesamtkunstwerk Pop alles um Repräsentation. Und die Präsentation. Weswegen die bunten Bilder überhaupt erfunden wurden: zur Orientierung für die Plattenkäufer. Mindestens so wichtig wie der Inhalt sind sie, und mit einem einigermaßen routinierten Blick kann man meist bereits am Cover abschätzen, ob die Musik was taugt. Bei der Coverstories-Ausstellung in der Gruppe 10.000 darf man in den alten Geschichten schwelgen. Sich daran freuen, was sich Designer von Pop-Outs bis zu Blechdosen alles an Gimmicks haben einfallen lassen, um aus dem Verpackungsallerlei herauszustechen. Der Spieltrieb wird mit einem Plattencovermemory befriedigt. Und ’ne Bar zum Abhängen gibt’s auch.
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