„City-Olympics“ in HH – Ballvorrunden in HB?

■ Das Konzept für 2012 ist da: Hamburg wird olympisch erneuert / Bremen kommt auch vor

Sollte Hamburg 2012 die XXX. Olympischen Sommerspiele ausrichten dürfen, soll auch Bremen mit von der Partie sein. Zumindest, wenn es nach dem Sportstätten-Konzept geht, das die Olympia GmbH des Hamburger Senats am Mittwochabend in Hamburg vorgestellt hat. Mit dem Entwurf will sich die Stadt beim Nationalen Olympischen Komitee (NOK) als deutsche Kandidatin empfehlen.

Die Spiele sollen zum größten Teil im Herzen Hamburgs stattfinden. Einzelne Wettbewerbe würden jedoch an andere norddeutsche Städte vergeben, vorausgesetzt das NOK stimme dem mit Blick auf das Internationale Olympische Komitee (IOK) zu. Das IOK favorisiert indessen Spiele der kurzen Wege.

Und wenn Bremen damit nicht schon außen vor ist, könnten hier die Vorrundenspiele im Fußball und im Volleyball stattfinden und außerdem die Wettbewerbe im Tischtennis und Bahnradfahren ausgetragen werden. Für Tischtennis käme auch Schleswig-Holstein, für Bahnradfahren auch Mecklenburg-Vorpommern in Frage. Baseball, Schießen, Kanu-Slalom und Mountain-Bike-Wettbewerbe könnten an Niedersachsen oder Schleswig-Holstein vergeben werden.

Alle Hamburger Sportstätten sollen in einem Kreis von zehn Kilometern Radius liegen. Mittelpunkt ist dabei das Gebiet der künftigen Hafencity, wo ein Olympia-Zentrum mit Stadion, Schwimmhalle und Olympia-Dome entstehen soll. Rathausmarkt und Jungfernstieg wären Start und Ziel für die Langstrecken-Wettbewerbe, , und auch die Messehallen würden zeitweilig zu Wettkampfstätten umfunktioniert.

Doch die Region wird für sehr wichtig gehalten. Der Hamburger Olympia-Beauftragte Henning Voscherau (SPD) setzt auf sie. „Der Norden ist endlich einmal dran“, wiederholte der Ex-Bürgermeister, und: „Warum nicht eine deutsche Bewerbung, die auch international gewinnen kann?“ Die Hansestädte Hamburg und Bremen seien die einzigen deutschen Städte mit einem Netz von „persönlichen und belastbaren internationalen Kontakten“.

Gernot Knödler