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Langzeit-Studiengebühren

betr.: „Studis als Stoibers fünfte Kolonne“, taz vom 15. 1. 02

Äußert sich der fzs gegen Studiengebühren, schlimmer gegen seine Bundesregierung, vermutet Christian Füller dahinter die „fünfte Kolonne“ und entsichert die Schreibmaschine. „Wer nicht für Rot-Grün ist, ist für Stoiber und Westerwelle“, lautet der Schlachtruf. Nun, warum dies so ist, muss er ja nicht begründen. Und warum rot-grüne Studiengebühren besser als schwarz-gelbe sind, auch nicht. Die geschmacklose Bezeichnung „fünfte Kolone“ fällt dann fast nicht mehr ins Gewicht.

[…] Um aber auch noch mal einen inhaltlichen Punkt klarzustellen: Es geht nicht nur um Edelgard Bulmahns vergebliches Bemühen, eine HRG-Änderung herbeizuführen. Die tatsächliche Wahlkampflüge besteht ja darin, dass 1998 eine HRG-Änderung gerade zur Abschaffung der „Langzeit“-Studiengebühren versprochen wurde. Davon ist 2002 nichts mehr zu hören, denn „Langzeit“-Studiengebühren sind ja auch in der taz-Sprache schon keine Studiengebühren mehr … LARS SCHEWE, Darmstadt

„Stoibers fünfte Kolonne“? Das dann wohl eher doch nicht. Ist es Hass, wenn die beiden größten Studierendenverbände die Regierung darauf aufmerksam machen, dass die Bundestagswahl noch längst nicht gewonnen ist, dass die letzte Bundestagswahl auch mit den Stimmen von Studierenden gewonnen wurde und dass die verschiedenen Bezahlmodelle, die sich nur noch im Wie, aber nicht mehr im Ob unterscheiden, alle mit der – noch letztes Jahr vom SPD-Parteitag bestätigten! – Gebührenfreiheit des Studiums nichts zu tun haben? Jetzt sind die Wahlprogramme in der Mache, jetzt wird über die Strategien für die Bundestagswahl in den Parteizentralen entschieden – und jetzt bestände für Rot-Grün die Gelegenheit, sich noch mal zu überlegen, ob Rot-Grün nicht besser für rote und grüne als für schwarze und gelbe Politik stehen sollte. TILL WESTERMAYER, Freiburg

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