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Zwangsarbeit für Arbeitslose

betr.: „Arbeit gibt es schließlich genug“ (Interview mit Hilmar Schneider), taz vom 29. 4. 02

Es ist zwar ein gängiges Argument, dass die Menschen sich nur zu niedrigeren Löhnen anbieten müssten, um ihre Chancen auf Arbeit zu verbessern. Diesen Gedanken aber mit dem Worfare-Konzept der „Zwangsarbeit für Arbeitslose“ zu verbinden, ist wirklich dreist.

Enttäuscht hat mich aber vor allem, dass nicht einmal die Nachfrage kam, wozu dann noch Beiträge in die Arbeitslosenversicherung gezahlt werden sollen, wenn im Falle des Arbeitsplatzverlustes eh Zwangsarbeit ansteht. Wenn eine komplette Abschaffung der Arbeitslosenversicherung zur Debatte steht, dann soll man es so benennen. Dann können die ArbeiterInnen wie vor gut 100 Jahren entsprechend reagieren. Dass die Interviewer der taz diese Dimension nicht einmal streifen, ist ein schlechtes Zeichen für die ideologische Großwetterlage. […]

WOLF-DIETRICH HUTTER, Mannheim

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