„Wir haben viel geleistet“

Kein Geld, keine Visionen, kein Glanz: Highlightlose 97-Tage-Bilanz von Kultursenatorin Dana Horáková

„Wir haben so viel zu bieten, aber wir verkaufen es nicht. Europa soll merken, dass Hamburg eine Kulturreise wert ist.“ Leises Erstaunen angesichts hiesiger kultureller Vielfalt prägte die Rede von Kultursenatorin Dana Horáková anlässlich ihrer „97-Tage“-Pressekonferenz am Dienstag. Sie glaubt immer noch, dass Hamburg einfach mehr Glanz braucht. Ob sie die Tarifsteigerungen der Staatstheater wird auffangen können, weiß sie allerdings nicht – die Steuerschätzung im Juni wird‘s zeigen. Auch das English Theatre ist noch nicht gerettet. Trotzdem findet Horáková, „dass wir schon viel geleistet haben“. So obligt jetzt die gesamte Filmförderung der Kulturbehörde – eine Bündelung der Zuständigkeiten. Und Horákovás Visionen für die großen Sprechtheater? „Das Thalia hat seinen Weg gefunden, das Schauspielhaus sucht ihn noch.“

Was ihr aber eigentlich wichtig ist: „Wir müssen zurück zu den Wurzeln. Die Hamburger sollen wieder wissen, was ein Hanseat ist. Wir müssen den alten, goldenen Glanz der Hanse wieder beleben.“ Zudem möchte sie „junge Menschen aus ihrer Vereinsamung vor den heimischen PCs herauslocken“. Etwa mit der Aktion „Eine Stadt liest ein Buch“ am 8./9. November. Thema: das Buch „Der Mann im Strom“ von Siegfried Lenz, Jahrgang 1926. PETRA SCHELLEN