: Schill schreckt doch nicht ab
Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten ist in der ersten Jahreshälfte nach Angaben der Innenbehörde um 2,8 Prozent zurückgegangen. „Die im ersten Halbjahr 2002 erreichten Entwicklungen sind ermutigend, aber noch nicht zufriedenstellend“, sagte Innensenator Ronald Schill gestern. Er lobte besonders Erfolge in „Prioritätsbereichen“, insbesondere bei der Verfolgung von Drogendealern. So sei die offene Drogenszene weitestgehend aufgelöst, die Situation im Bereich des Hauptbahnhofes habe sich sichtbar verändert. 2002 seien bislang mit 274 mehr als drei Mal so viele Haftbefehle gegen Dealer erwirkt worden wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (80).
Die Gewerkschaft der Polizei hatte zuvor von einem Rückgang der Verbrechenszahlen um 2,4 Prozent gesprochen und Schill kritisiert: „Innensenator Schill schreckt doch nicht so sehr ab, wie er es gerne möchte, zumindest was die Kriminellen betrifft“, spottete Landesvorsitzender Konrad Freiberg mit Blick auf Schills Wahlkampfversprechen, die Kriminalitätsrate in 100 Tagen zu halbieren. Er forderte zudem, neben der Bekämpfung der Drogenkriminalität weitere Schwerpunkte zu setzen. Insbesondere fordert die GdP eine stärkere Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität. EE
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen