: agrarreform warum?
Osterweiterung und WTO
Bei der Halbzeitbilanz der GAP, der gemeinsamen Agrarpolitik, geht es um viel Geld. Die Agrarausgaben verschlingen fast die Hälfte des gesamten EU-Budgets, das sind derzeit rund 41 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Summe darf nicht mehr steigen, beschlossen die EU-Regierungschefs 1999.
Das wird zum Problem durch die EU-Erweiterung um zehn Länder 2004. Nach Berechnungen der Kommission wird die Zahl der Bauernhöfe dann um über 70 Prozent steigen. Zahlte Brüssel ihnen die gleichen Zuschüsse wie den Altmitgliedern, würde das den Haushaltsrahmen sprengen.
Außerdem hat die EU sich gegenüber der Welthandelsorganisation (WTO) verpflichtet, ihre Agrarbeihilfen und Exportsubventionen zu reduzieren. Ende März 2003 muss hierzu ein Programm vorliegen.
Schließlich fordern auch die Verbraucher ein Umsteuern in der Agrarpolitik: Nach einer von der Kommission in Auftrag gegebenen Umfrage befürworten 60 Prozent der EU-Bürger eine Reform, die statt der Quantität die Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse fördert. BÄR
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