unterm strich:
Horst Wendlandt (Foto: Archiv), einer der erfolgreichsten Filmproduzenten in Deutschland, ist im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben. Der Produzent war vor allem durch Verfilmungen der Karl-May- Romane und seine Edgar-Wallace-Filme berühmt geworden. Später arbeitete er erfolgreich mit Ingmar Bergman („Fanny und Alexander“) und Rainer Werner Fassbinder („Lola“) zusammen, in den Achtzigerjahren brachte er Otto Waalkes und Loriot („Ödipussi“) ins Kino. Wendlandt war im Februar bei den 52. Filmfestspielen in Berlin mit der Berlinale-Kamera ausgezeichnet worden. Der Filmregisseur Volker Schlöndorff hat Horst Wendlandt als „erfreulichste und schönste Erscheinung des deutschen Nachkriegskinos“ gewürdigt. Wendlandt habe jeden Star in den Schatten gestellt, sagte Schlöndorff, der bis kurz vor dessen Tod an einem gemeinsamen Film über die letzten Tage in der Reichskanzlei arbeitete.
Auch der Schriftsteller Siegfried Pitschmann ist im Alter von 72 Jahren in Suhl gestorben. Pitschmanns produktivste Zeit waren die gemeinsamen Jahre mit seiner Frau Brigitte Reimann in Hoyerswerda, in der beide auch gemeinsam Kurzgeschichten und Hörspiele wie „Ein Mann steht vor der Tür“ schrieben. In den Sechzigerjahren hatte er einen Roman über seine Baustellenerfahrungen geschrieben. Das Manuskript wurde vom Schriftstellerverband als „harte Schreibweise nach amerikanischem Muster“ abgetan, die unvereinbar sei mit den Prinzipien des sozialistischen Realismus.
Das Zürcher Schauspielhaus trennt sich nach drei Spielzeiten zum Ende der Saison 2002/2003 von seinem künstlerischen Direktor Christoph Marthaler. Die Entscheidung wurde mit rückläufigen Zuschauerzahlen begründet. Der Verwaltungsrat des Schauspielhauses erklärte, er anerkenne die künstlerische Arbeit Marthalers und freue sich über die europäische Ausstrahlung, die das Haus seit dessen Amtsantritt erfahren habe. Das künstlerische Konzept lasse sich aber mit den zur Verfügung stehenden Mitteln weiterführen. Es sei ein nochmaliger Rückgang der Abonnentenzahlen zu registrieren, die Zuschauerzahlen seien von vorher durchschnittlich 170.000 auf 120.000 in der zweiten Saison gesunken.
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