Stuttgart 21 wird gebaut: Die Abriss-Bagger stehen bereit
Anfang Januar soll der Südflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs abgerissen werden. Danach werden die Bäume im Schlosspark verpflanzt.
STUTTGART taz | Die Deutsche Bahn AG will das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 zügig vorantreiben. Eine Woche nach der Volksabstimmung in Baden-Württemberg, die eine breite Mehrheit für das Projekt zeigte, konkretisierte das bundeseigene Unternehmen am Freitag in Stuttgart seine Pläne. Unmittelbar nach der Jahreswende soll der Südflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs abgerissen werden. Und auch die Bäume im Schlosspark sollen dann verpflanzt oder gefällt werden.
Am vergangenen Sonntag hatte sich eine landesweite Mehrheit von 58,8 Prozent für den Weiterbau ausgesprochen. Nach dem Votum scheute Projektsprecher Wolfgang Dietrich keine großen Worte. "Es beginnt eine neue Zeitrechnung."
Ein wichtiges Eckdatum, das sich die Bahn gesetzt hat, ist Anfang Juli 2012. Dann soll der Tunnelbau beginnen. Um den Zeitplan einhalten zu können, soll zwischen dem 6. und dem 10. Januar der Südflügel abgerissen werden. Ab dem 10. Januar sollen dann die Bäume im Schlosspark verpflanzt werden.
Nur mit "Plattform-Technik"
Es geht um 176 Bäume, von denen etwa die Hälfte problemlos mit Hilfe einer Rundspatenmaschine verpflanzt werden könnte, erklärte der Sachverständige für Baumpflege und Baumstatik, Bodo Siegert. Für die kleineren Bäume seien Standorte gesichert.
Die anderen Bäume könnten wohl nur mit einer "Plattform-Technik" innerhalb des Parks verrutscht werden. Dies könne aber erhebliche Folgen haben, sagte Siegert. Abgesehen von Kosten in Millionenhöhe würde der Schlossgarten eine Großbaustelle werden. Womöglich müssten sogar weitere Bäume gefällt werden, um den Weg für die Verpflanzaktion frei zu machen.
Unterdessen will sich an diesem Sonntag das Aktionsbündnis mit allen interessierten Gruppierungen aus dem Widerstand treffen, um die künftige Protestform nach der verlorenen Volksabstimmung zu diskutieren. Der Stuttgarter Kreisverband der Grünen gab bekannt, im Aktionsbündnis zu bleiben. Der Landesverband stellt seinen Protest ein.
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