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Erststimmen in BerlinStröbele macht es nochmal direkt

Der Kandidat der Grünen gewinnt erneut den Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg. Die Linke holte vier Berliner Wahlkreise. Die CDU gar fünf. Der SPD bleiben nur zwei Wahlkreise.

Darf wieder in den Bundestag: Christian Ströbele (Grüne) Bild: ap

In Berlin erlebt die SPD den doppelten Absturz: Neben ihrem Rekordtief von mageren 20,3 Prozent der Zweitstimmen sind die Sozialdemokraten am Sonntag auch bei den Erststimmen eingebrochen und haben reihenweise Direktmandate verloren. Gewann die SPD 2005 noch sieben Direktmandate, war es diesmal nur zwei - in Mitte, sowie in Charlottenburg-Wilmersdorf. Großer Gewinner waren die CDU und die Linke: Die CDU holten 5 Wahlkreise - 4 mehr als 2005. Die Linke jagte der SPD den Wahlkreis Pankow ab und kam so erstmals auf vier Direkzmandate in Berlin.

Als einer der ersten konnte sich Christian Ströbele freuen: Der Grüne holte in Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost rekordträchtige 47,0 Prozent der Stimmen. Damit toppte er noch sein Ergebnis von 2005 (43,3 Prozent) und holte zum dritten Mal den Wahlkreis. Ströbeles Konkurenz hatte keine Chance: Die Linke Halina Wawzyniak bekam 17,9 Prozent, SPD-Youngster Björn Böhning 16,5 Prozent und CDU-Kandidatin Vera Lengsfeld 11,3 Prozent. Glücklich und zufrieden sei er nach diesem deutlichen Ergebnis, so Ströbele. "Ich sehe meine Politik gestärkt." Vor allem seine Schwerpunkte im Wahlkampf, Afghanistan und die Abfederung der Krisenfolgen, hätten im Wahlkreis Resonanz gefunden.

In Steglitz-Zehlendorf gewann CDU-Kandidat Karl-Georg Wellmann mit 38,9 Prozent deutlich vor seinem SPD-Konkurrenten Klaus Uwe Benneter, der auf nur 26,9 Prozent der Stimmen kam. Auch in Reinickendorf gewann die CDU, Frank Steffel holte 39,1 Prozent. Tempelhof-Schöneberg ging ebenfalls an den CDU-Kandidaten Jan-Marco Luczak (32,4 Prozent), gegen eine starke Renate Künast, die 26,4 Prozent und damit mehr als die SPD-Kandidatin Mechthild Rawert (22,6 Prozent) holte.

Denkbar knapp wurde es in Neukölln: CDU-Kandidatin Stefanie Vogelsang gewann mit 30,9 Prozent - nur drei Punkte vor SPD-Mann Fritz Felgentreu. "Ich will im Bundestag Klartext reden und standhaft für die Neuköllner kämpfen", frohlockte Vogelsang.

Der SPD gewann in Mitte. Mit knappem Vorsprung gewann dort Eva Högl (26,2 Prozent). Verfolger Wolfgang Wieland (Grüne) kam auf 21,3 Prozent, CDU-Mann Christian Burholt 22,0 Prozent und Linken-Landeschef Klaus Lederer 19,3 Prozent. Högl war erst Anfang des Jahres für ihren Parteikollegen Jörg-Otto Spiller in den Bundestag nachgerückt.

Traditionell souverän räumte die Linke in den Ostbezirken ab. 47,9 Prozent der Erststimmen holte Petra Pau in Marzahn-Hellersdorf. 47,7 Prozent gab es für Gesine Lötzsch in Lichtenberg. Und Bundespartei-Chef Gregor Gysi gewann locker mit 44,7 Prozent Treptow-Köpenick - und 24 Prozent Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Niels Korte (CDU). In Pankow übretrumpfte Stefan Liebig (Linke) den einstigen Bundetagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD9. Liebig kam auf 29, Thierse nur auf 27,3 Prozent der Erststimmen.

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