Maschinenliebe

Sie zündete ihre Zigarette an und schob das Teelicht wieder auf das Tischchen zwischen uns. Plötzlich roch es angekokelt. Nach verschmortem Plastik. Mein iBook!

Der Tag war gelaufen. Zwar war das Display unversehrt, doch auf dessen Rückseite war das schneeweiße Polykarbonat-Gehäuse zu einem wulstigen Krater verklumpt. Minutenlang starrte ich fassungslos auf die Verletzung. Dann bedeckte ich sie mit einem Pflaster. Auch jetzt, Wochen später, taste ich manchmal über seine Wunde, die auch meine ist. Sie verschorft nicht.

Ein Mann und sein Apple – wer diese Hingabe lächerlich findet, hat noch nie eine Maschine geliebt. Jaja, es ist nur Plastik, nur ein Computer – was heißt „nur“?!

Das iBook ist ein Schmuckstück, mit dem ich auch gern mal Kaffee trinken gehe. Nach dem WLAN-Surfen erfreue ich mich an der auf- und abdimmenden Stand-by-Diode. Es atmet. Wie ich. Wie wir. Und bevor ich es wieder in die Neoprenhülle schiebe, decke ich die Tastatur mit einer Serviette zu, damit das Display nicht verkratzt. Ein Konstruktionsfehler? Nein, seine Zahnlücke.

Ich könnte mein iBook niemals betrügen – zumindest nicht mit einem PC. DENK