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Lichtgestalt

Das Verb illustrieren stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist abgeleitet vom lateinischen lux: Licht. Die Bedeutung „erläutern, mit Bildern versehen“ kam erst im 19. Jahrhundert auf, als die Illustration im Zuge der neuen Lithografietechnik im Zeitungsdruck ihren Höhepunkt erlebte.

In den 1920er-Jahren findet eine Explosion auf dem Zeitschriftenmarkt statt: 1924 erscheinen in Deutschland zeitweise 5.061 Titel. Gleichzeitig markiert das Jahrzehnt aber auch den allmählichen Niedergang der Zeitungsillustration – und den Siegeszug des Pressefotos.

Die Illustration ist und war jedoch nie tot. Einzelne Elemente wie die gesellschaftskritische Karikatur oder der Comicstrip hatten immer ihre festen Nischen im Pressealltag. In den vergangenen Jahren hat die Zeichnung sogar Terrain zurückerobert. Ausgerechnet in den Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs der Neunzigerjahre erfuhr die Illustration eine Renaissance. Für viele erklärt sich der gesteigerte Wunsch nach Abstraktion durch eine Übersättigung der Medien mit detailscharfer Fotografie.

Während im 19. Jahrhundert die großen Illustratoren mit Verlegern und Romanautoren zusammenarbeiteten, sind die Zeichner heute selbstständige Einzelunternehmer für verschiedenste Auftraggeber. Sauberes Handwerk, Schnelligkeit und ein eigener Stil sind entscheidende Kriterien für erfolgreiche IllustratorInnen. Die Bandbreite reicht vom bibliophilen Druck bis zur digitalen Pixelcollage. Illustration kann alles sein: eine Zeichnung, ein Diagramm, ein Tintenklecks: irgendetwas, das Mittel zum Zweck der Kommunikation ist.

Illustration online: www.dasmagazin.de, www.borishoppek.de (Straßenkunst), www.jutta-fricke.de (Agentur von Olaf Hajek), www.eboy.de (Pixelcollagen)

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