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Aus Protest gegen den Irakkrieg rufen Sprachwissenschaftler dazu auf, englische Ausdrücke im Deutschen durch ihre französischen Pendants zu ersetzen. „Billet“ statt „Ticket“ und „Karton“ statt „Box“ zu sagen, sei eine friedliche Form des Protests gegen die Politik der USA und Großbritanniens und eine Demonstration deutsch-französischer Solidarität, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Sprache in der Politik“, Armin Burkhardt. Burkhardt lehrt an der Universität Magdeburg. Einen Aufruf und eine Liste mit Ersatzwörtern hat die Arbeitsgemeinschaft im Internet veröffentlicht. Darauf empfiehlt sie etwa „Trikot“ statt „T-Shirt“, „Pointe“ statt „Gag“, „d’accord“ statt „okay“, „Etikett“ statt „Label“ und „Hausse“ statt „Boom“. Es gehe nicht um Sprachpurismus, sondern um eine politische Manifestation, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung den Kurs der Regierungen von Deutschland und Frankreich stütze, sagte Burkhardt. Eine Antwort auf die berechtigte Frage, ob man sich mit derlei Blockwart-Allüren nicht auf das „Niveau“ jener Amerikaner begibt, die ihre „french fries“ neuerdings in „freedom fries“ umbenennen, blieb Burckhardt schuldig. Schön für ihn, dass Political Correctness auch in seiner französischen Entsprechung „politiquement correct“ bleibt, was es ist: PC!

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