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Verbot in Los Angeles„Plastiktüten? Gibt's nicht mehr...“

Jute oder Papiertüte: Vor dieser Wahl stehen Kunden bald in Los Angeles. Denn die Millionenmetropole hat die umweltschädlichen Plastiktüten verboten. Und folgt damit vielen anderen Städten.

Biste ne Jute? Eher nicht – und daher bald verboten. Bild: AP

LOS ANGELES dpa | Umweltschützer und Gegner von Plastiktüten haben in Kalifornien einen weiteren Sieg errungen. Los Angeles wird die umweltschädlichen Beutel aus seinen Geschäften verbannen. Mit großer Mehrheit sprach sich der Stadtrat der Millionenmetropole am Mittwoch dafür aus, dass die Einwegtüten in einem Jahr abgeschafft werden.

Von dem Verbot seien über 7.500 Geschäfte betroffen, berichtete die Los Angeles Times. Kunden müssen ihre eigenen Taschen zum Einkauf mitbringen oder für 10 Cent eine Papiertüte kaufen.

Die Stadt Los Angeles folgt damit dem Beispiel von Dutzenden Städten und Bezirken. San Francisco hatte 2007 als erste US-Stadt Plastiktüten in den großen Lebensmittelläden abgeschafft. Im Umland von Los Angeles ist die Abgabe der kostenlosen Tüten seit dem vorigen Juli verboten.

Der Versuch ein Plastiktütenverbot auf Landesebene in ganz Kalifornien einzuführen war 2010 jedoch gescheitert. Die Hersteller von Plastiktüten waren mit einer großen Werbekampagne gegen die Aktion ins Feld gezogen.

US-Supermärkte geben beim Lebensmittelkauf gewöhnlich kostenlose dünne Plastiktüten oder wahlweise Papiertüten an ihre Kunden aus. Umweltschützer weisen immer wieder auf die Folgen der Plastikschwemme hin. Die Tüten ließen unter anderem die Abfallhalden wachsen und verschmutzten als Plastikmüll die Meere.

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11 Kommentare

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  • K
    Karina

    Tim für den ungeplanten Einkauf gibts doch diese praktischen kleinen Taschen zum mitnehmen, die man immer dabei haben kann, weil sie nicht viel Platz verbrauchen.

    Hier ein Beispiel, muss nicht von Reisenthel sein, die gibts ja jetzt überall. Ich will jetzt keine Werbung machen, aber ein Bild beschreibt doch am besten, was ich meine:

    http://www.reisenthel.com/MINI-MAXI/mini-maxi-shopper.html

     

    Und im Gegensatz zu Deutschland.. das muss man echt mal gesehen haben. Ich bin im Moment in Lima, da geht man genau so großzügig mit den Plastiktüten um. Gestern z. B bestand mein Einkauf, aus Hackfleisch, Spüllmittel, einer Gewürztüte, Tomaten, Nudeln, einer Zwiebel. Also ein kleiner schneller Einkauf. Am Ende hatte ich drei Plastiktüten oder waren es sogar vier? Und jetzt stellt auch einmal einen vollen Einkaufswagen vor, das sind dann shcon an die 20 - 30 Plastiktüten. Wir nutzen die in unserer Wohnung immer als Abfalleimertüten, aber so viele, wie wir haben, brauchen wir gar nicht. Ich werde auch immer komisch angeschaut, wenn ich meine eigenen Tüten mitbringe. Weil hier packt ja die Kasserin die Sachen in die Tüten und dann pack ich die Sachen wieder aus und in meine eigenen Tüten.

    Und viele die das gleiche für Deutschland forden, also ich finde ja schon, dass wir immer bewusster mit Plastiktüten umgehen. Sonst würde man das doch nicht so bewusst war nehmen, wenn man in ein anderes Land geht, wie verschwenderisch damit umgegangen wird? Oft gibt es die ja nur, wenn ich dafür bezahle oder ich kenne das sogar nur so. Der einzigste Supermarkt in meinem Umkreis, der Tüten umsonst vergeben hatte, war Marktkauf, und das waren Papiertüten. Die haben jetzt umgestellt und man muss für die Papiertüten bezahlen. Aber mein Einkauf von gestern zum Beispiel, da hätte ich nur eine Papiertüte bekommen, die hätte auch gereicht.

     

    Beste Grüße nach Deutschland,

  • K
    Karina

    Tim für den ungeplanten Einkauf gibts doch diese praktischen kleinen Taschen zum mitnehmen, die man immer dabei haben kann, weil sie nicht viel Platz verbrauchen.

    Hier ein Beispiel, muss nicht von Reisenthel sein, die gibts ja jetzt überall. Ich will jetzt keine Werbung machen, aber ein Bild beschreibt doch am besten, was ich meine:

    http://www.reisenthel.com/MINI-MAXI/mini-maxi-shopper.html

     

    Und im Gegensatz zu Deutschland.. das muss man echt mal gesehen haben. Ich bin im Moment in Lima, da geht man genau so großzügig mit den Plastiktüten um. Gestern z. B bestand mein Einkauf, aus Hackfleisch, Spüllmittel, einer Gewürztüte, Tomaten, Nudeln, einer Zwiebel. Also ein kleiner schneller Einkauf. Am Ende hatte ich drei Plastiktüten oder waren es sogar vier? Und jetzt stellt auch einmal einen vollen Einkaufswagen vor, das sind dann shcon an die 20 - 30 Plastiktüten. Wir nutzen die in unserer Wohnung immer als Abfalleimertüten, aber so viele, wie wir haben, brauchen wir gar nicht. Ich werde auch immer komisch angeschaut, wenn ich meine eigenen Tüten mitbringe. Weil hier packt ja die Kasserin die Sachen in die Tüten und dann pack ich die Sachen wieder aus und in meine eigenen Tüten.

    Und viele die das gleiche für Deutschland forden, also ich finde ja schon, dass wir immer bewusster mit Plastiktüten umgehen. Sonst würde man das doch nicht so bewusst war nehmen, wenn man in ein anderes Land geht, wie verschwenderisch damit umgegangen wird? Oft gibt es die ja nur, wenn ich dafür bezahle oder ich kenne das sogar nur so. Der einzigste Supermarkt in meinem Umkreis, der Tüten umsonst vergeben hatte, war Marktkauf, und das waren Papiertüten. Die haben jetzt umgestellt und man muss für die Papiertüten bezahlen. Aber mein Einkauf von gestern zum Beispiel, da hätte ich nur eine Papiertüte bekommen, die hätte auch gereicht.

     

    Beste Grüße nach Deutschland,

  • M
    Marvin

    man stelle sich vor, der Verbraucher WILL tatsächlich den 'ganzen langen Tag mit Jutebeuteln rumrennen'

    Ohne den Willen zur Veränderung ändert sich nichts!

  • GM
    Gerhard Mueller

    Das Heil kommt nicht (nur) aus Amerika.

    In Ruanda sind Plastiktueten seit Jahren landesweit verboten.

     

    Gruss, Gerhard Mueller

  • R
    ruhrgeorg

    Plastiktüten als Wegwerfprodukt:

    1. auch Plastiktüten kann man mehrmals benuten und sie dann in den Wertstoffkreislauf geben und verbrennen auch in der heutigen Konstellation unschädlich;

    2. Papiertüten verbrauchen in der Produktion Wasser und letztendlich auch Rohstoffe und werden auch weggeworfen

     

    Letztendlich hilft nur Müllvermeidung und Wertstoffrecycling /auch mit Müllverbrennungsanlagen.

     

    Das idyllische Verbieten von Plastiktüten bringt meiner Meinung nach gar nichts.

  • P
    pecunius

    Wenn das in den USA klappt, dann sollte es doch auch überhaupt kein Problem hier bei uns sein! Aber wenn dann doch Bitte gleich bundesweit und nicht jeder nach gutdünken.

  • M
    Marcus

    Die Umweltverschmutzung hat natürlich primär mit mangelnder Wiederverwertung zu tun hat. Sonnst unterscheidet sich die Platiktüte kaum vom Jogurtbecher.

  • C
    Caschi

    Plastiktüten retten Bäume

  • H
    hopfen

    Und bei unserem Rewe haben sie nach dem Umbau die Papiertüten, welche an der hintersten Kasse versteckt waren, ganz abgeschafft. Dabei kosten die Plastiktüten wie die Papiertüten 20 Cent.

  • S
    Spamvermeidung

    Wird Zeit, dass das auch hier Thema wird.

    Man muss sich das mal vor Augen führen: da dauert es hunderttausende Jahre, bis aus Biomasse Erdöl wird und wir machen daraus ein Wegwerfprodukt, dass 10 Minuten benutzt wird und dann wieder tausende Jahre braucht, um zu zerfallen.

     

    Und man kommt ja nicht raus aus dem System. Bei fast jeder Verpackung, die ich aufreiße, kommt mir Plastik entgegen, das kurze Zeit später im Müll landet. Nicht mal im Bio-Laden kann ich mir meine Cornflakes direkt ins Vorratsglas füllen lassen.

  • TL
    Tim Leuther

    Das mit den Meeren kann man zumindest lösen indem man sein Abfall nicht ins Meer wirft. Aber scheint in LA nicht zu klappen :-)

     

    Scherz beiseite: Einwegtüten sind notwendig, gerade wenn man spontan Einkauft, nach der Arbeit einkauft (nicht den langen Tag mit Jutebeuteln rumrennen will), nicht immer mit dem Auto und klappboxen unterwegs ist, etc.

     

    Und Papiertüten, die die ich kenne bringen es nicht. Dünne Plastiktüten natürlich auch nicht. Ich denke die Regelung bei uns ist fair (qualiativ stabile Plastiktüten für 10 bis 20 cent)

     

    Noch vorbildlicher finde ich das System von dm: Für einen Euro kann man sich Baumwolltaschen leihen. Allerdings weiß ich nicht wieviel dm das ganze kostet. Vielleicht könnte man draus 2 Euro, davon 1,75 Pfand oder so machen. Dann kann sich das auch ein Supermarkt, mit den geringeren Gewinnspannen leisten

     

    Grüße Tim Leuther

    http://erleutherung.blogspot.de/