Terrorverdacht in Schweden: Lkw rast in Stockholmer Kaufhaus

Ein Lastwagen fährt in eine Menschenmenge und in ein Geschäft. Es soll mindestens drei Tote geben. Die Regierung geht von einem Anschlag aus.

Die Rückseite eines Lastwagens ragt aus einer Kaufhausfassade, Rauch steigt auf

Der Tatort in Stockholm Foto: reuters

BERLIN taz | Ein Kleinlaster ist am Freitagnachmittag in der Stockholmer Drottninggatan in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus gerast. Nach Angaben des schwedischen Radios soll es mindestens drei Tote geben. Die Polizei konnte die Zahl zunächst nicht bestätigen, meldete aber mehrere Todesopfer. Auf der Straße waren mit Tüchern abgedeckte Körper zu sehen. Der Lkw ragte zum Teil aus dem Kaufhaus. Die Polizei warnte die Bevölkerung davor, die Innenstadt zu betreten. Jeglicher U-Bahn-Verkehr wurde eingestellt. Polizeihubschrauber kreisten über dem Zentrum, schwer bewaffnete Polizisten bezogen Stellung.

Die Polizei sprach von einem möglichen Terrorverdacht. Auch der schwedische Ministerpräsidenten Stefan Löfven sagte, aller Voraussicht nach handele es sich um einen Anschlag. „Schweden ist angegriffen worden. Alles deutet auf eine Terrortat hin“, sagte er im schwedischen Fernsehen.

Ein Reporter des TV-Senders SVT berichtet von einem Brand in der menschenleeren Einkaufsstraße; Polizeiwagen führen durch Stockholm und warnten die Bevölkerung vor einer Terrortat.

Der Lastwagen soll den Berichten zufolge zunächst an der Kreuzung zweier Einkaufsstraßen in eine Menschenmenge gefahren sein. Anschließend habe er seine Fahrt fortgesetzt und sei in das Kaufhaus Åhléns gerast. Wie viele Personen dabei verletzt wurden, war zunächst unklar. Der Bereich wurde von der Polizei abgesperrt. Auf Bildern war zu sehen, wie Rauch aus dem Kaufhaus aufsteigt.

In den vergangenen Mo­naten hatte es mehrere töd­liche ­Anschläge von Anhängern der islamistischen Ex­tremistenmiliz IS gegeben, bei denen Attentäter mit Fahrzeugen in Menschenmengen gerast waren. Im Dezember hatte ein Attentäter einen Lkw auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin gelenkt und dabei zwölf Menschen getötet. In London kamen im März fünf Menschen vor dem britischen Parlament ums Leben, darunter der Angreifer.

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