Studie zum Populismus in Europa: Deutsche sind am wenigsten rechts
Zwölf EU-Länder im Vergleich: Hierzulande sind die Menschen noch am unempfänglichsten für populistische Parolen.
Das Alter spiele dabei eine wichtige Rolle: Je älter die deutschen Wähler sind, umso größer sei ihre potenzielle Sympathie für Parteien wie die AfD. Populistische Ideen seien in Deutschland eher für Menschen mit einem mittleren Bildungsniveau attraktiv als für weniger gebildete. Auch neigten weitaus mehr Männer Populismus zu als Frauen – 65 Prozent verglichen mit 35 Prozent.
Als empfänglich für populistische Positionen definiert die Studie jene Menschen, die bestimmte Grundüberzeugungen teilen: eine ablehnende Haltung zur EU, generelle Vorbehalte gegen Einwanderung in ihr Land, eine kritische Haltung gegenüber der gängigen Formulierung der Menschenrechte sowie eine Präferenz für eine robuste, auf nationale Interessen fokussierte Außenpolitik.
Mit diesen Kriterien können sowohl rechts- als auch linkspopulistische Tendenzen erfasst werden. Anders als in anderen Ländern, in denen Linkspopulismus verbreitet ist, gehören die deutschen Wähler, die populistischen Parteien ihre Stimme geben könnten, der Studie zufolge fast ausschließlich dem rechten Rand an.
„Während wir in anderen EU-Ländern, vor allem in Frankreich, starke Tendenzen hin zu einem autoritären Populismus sehen, stellt sich Deutschland als das widerstandsfähigste Land heraus“, sagte Joe Twyman, Forschungsdirektor von YouGov. Für etliche EU-Länder sehen die Demoskopen ein wachsendes Wählerpotenzial, aus dem Parteien wie die Anti-EU-Partei Ukip in Großbritannien oder der Front National in Frankreich schöpfen könnten.
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