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Schlagloch Akademischer BetriebSchafft den Doktortitel ab!

Kommentar von Georg Seesslen

Der Doktortitel ist einfach nur ein nerdiger Schwanzvergleich. Einen wissenschaftlich-fachlichen Aussagewert hat er nicht.

Weg damit – levitierte Doktorhüte. Bild: dpa

B ei Gutti war die Schadenfreude noch groß, und das zu Recht, bei Frau Schavan gibt es schon Unbehagen. What’s next? Vielleicht traut sich jemand, mal Doktorarbeiten von „Wirtschaftskapitänen“ anzuschauen? Wahrscheinlich eher nicht. Aber vielleicht könnte man darüber nachdenken, ob dieser Doktortitel überhaupt noch zeitgemäß ist.

Seit es den Doktortitel gibt – 900 Jahre ist das nun schon her –, wird geschummelt, werden Titel direkt oder indirekt gekauft, gibt es die kleine, aber umsatzstarke Industrie der Doktormacher-Industrie, von den „Begleitern“ bis zu den „Komplettlösern“, kommen sich die Parteien, Anbieter und Nachfrager der Karriereprothese, wenn es um ökonomische Belange geht, einander gern einmal entgegen, kriegen Leute aus großen Familien und Parteimitglieder leichter ihren Doktor als Habenichtse.

Denn mag der Doktortitel als Abschluss einer akademischen Ausbildung vielleicht irgendetwas nachweisen, im richtigen Leben hat er ganz andere Funktionen. Er ermöglicht insbesondere dort, wo am wenigsten wissenschaftlich gedacht wird, einen Karriere-Einstieg um zwei, drei Gehaltsprossen höher als die Konkurrenz, nicht weil man etwa am Wissenschaftsnachweis interessiert wäre, sondern weil der Titel auch die Institution verkaufen hilft, in der man ihn an Türen klebt und auf Briefpapier druckt.

Kulturelle Waffe im Abstiegskampf

Der Doktortitel ist ein Instrument der Differenzierung in bürgerlichen Hierarchien, ein Medium der Selbstvergewisserung und Selbstermächtigung, die Illusion von Bildung in der Welt von Google und Think-Tank-Geheimwissen, eine kulturelle Waffe im sozialen Abstiegskampf. In seinem sozialen Gebrauch hat der Doktortitel mit seinem wissenschaftlich-fachlichen Aussagewert nicht das Geringste zu tun.

Bild: privat
Georg Seesslen

ist freier Publizist und Kinoexperte. 2012 erschien von ihm „Wir Untote! Über Posthumane, Zombies, Botox-Monster und andere Über- und Unterlebensformen in Life Science & Pulp Fiction“ (mit Markus Metz bei Matthes & Seitz).

Denn: Braucht man in der Politik oder im Wirtschaftsmanagement, vor Gericht oder in der Finanzspekulation, als „Blattmacher“ oder Fernsehredakteur etwa den Nachweis für „wissenschaftliches Denken“? Das genaue Gegenteil muss man beherrschen!

Aber man weist anderes nach: zum Beispiel Ehrgeiz, aber auch die Fähigkeit der eigenen Familie, das Entsprechende zu finanzieren, die Bereitschaft sich hervorzutun, eine karrierebewusste Lebensplanung, den Umgang mit untoten Dingen und Texten. Ein Preis ist zu zahlen entweder in Geld, in Lebenszeit oder in Opferbereitschaft. Kann auch schiefgehen. Wenn eine Doktorarbeit zwischen drei und fünf Jahren Lebenszeit vernichtet, weil man unterwegs bemerkt, dass es gar nicht mehr um den großen Wurf, sondern nur noch ums Irgendwie-fertig-Werden geht, dann ist das genauso furchtbar wie die Strategie, eine „leere“ Zeit des Lebens auf diese Weise wenigstens halbwegs sinnvoll zu füllen.

Braucht aber jemand einen Titel, der vor seinem Namen seine Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten herumtragen muss? Trägt ein Facharbeiter einen Facharbeitertitel vor dem Namen? Oder ein Lkw-Fahrer die Klasse seines Führerscheins? Innerhalb des akademischen Betriebs könnt ihr euch meinetwegen mit Titeln schmücken, bis ihr nicht mehr gehen könnt; auch Nerds brauchen ihren Schwanzvergleich. Aber in der äußeren Welt gibt es keinen Grund (mehr), einen solchen Titel herumzutragen und einzusetzen.

Die stolz getragene Narbe

Der Doktortitel ist ein Relikt aus einer Beziehung zwischen einer Klasse, die es nicht mehr gibt, und einer Institution, der Universität, die es nicht mehr gibt. Der einzig unserer Realität angemessene Doktortitel ist ein gekaufter Doktortitel.

Zu den Problematiken, die wir mit einem so zugleich relikthaften und aktualisierten Mythos haben, gehören gewiss die Beziehungen zu den „Doktorvätern“ bzw. „Doktormüttern“. (Das Ganze ist nur in Deutschland so familiär modelliert.) Er (oder sie) soll helfen, das richtige Thema zu finden, die Arbeit zu begleiten, und wird am Ende als Erstgutachter die Arbeit auch benoten. Das schafft eine bemerkenswerte Mischung aus Abhängigkeit und Vertrauen.

Als wissenschaftliches Kind von Doktoreltern wiederholt man offensichtlich die familiäre Ordnung der bürgerlichen Welt, es ist eine Art Psychodrama mit Stadien der Unterwerfung und der Initiation. Die meisten Doktorarbeiten dokumentieren weniger etwas, was man geschafft hat, als das, was man überstanden hat. Vielleicht ist ein Doktortitel für die Seele das, was für den schneidigen Studenten in der schlagenden Verbindung von einst der „Schmiss“ war, eine stolz getragene Narbe aus einer geschlossenen sadomasochistischen Anstalt?

Der Doktortitel ist zu einem Fetisch geworden; und paradoxerweise ist er gerade darin Ausdruck und Abwehr einer längst wieder verlorenen Demokratisierung der Universitäten. Als diese sich nämlich in den sechziger Jahren sozial öffneten, entwerteten sie sogleich, karriere- und prestigemäßig, vom Klassenbewusstsein ganz zu schweigen, das bloße Studium; man musste es, wenn man höher hinauswollte, wieder aufwerten. Durch den Doktor, zum Beispiel.

Die soziale Krankheit

In den Zentren der „echten“ Macht, in der Politik, in der Juristik und in der Wirtschaft wird naturgemäß dieser Titel, der nun nichts mehr mit dem Nachweis von wissenschaftlichem Arbeiten zu tun hat, interessanterweise besonders karrierefördernd eingesetzt. Nirgendwo kann man eine bewusste Konstruktion der „kleinen Unterschiede“ besser studieren, nirgendwo die soziale Umwertung eines schlichten Ausbildungsnachweises. Es geht hier eben nicht darum, was der Doktortitel über das Wissen und gar die Erkenntnis des Doktors aussagt, es geht vielmehr um seine oder ihre Fähigkeit, den Unterschied zu anderen Studierenden zu konstruieren.

Vielen Dr.-Menschen ist er daher ein wenig peinlich, sie müssen ihn noch in den Berufskämpfen der prekärsten kulturellen Arbeit zum Überleben einsetzen, und sie möchten ihn sozial eher verbergen. Für andere bleibt er ein letztes Instrument der Selbstaufwertung in einem Prozess allfälliger Abwertungen. Wir müssen den Doktortitel und die Art, wie er erworben werden muss, am ehesten als eine soziale Krankheit behandeln.

In jedem Augenblick arbeiten in Deutschland etwa 200.000 Menschen an einer Dissertation. Und was haben wir ihnen aufgebürdet: In einer Welt, in der man alles kaufen, fälschen und simulieren kann, sollen ausgerechnet sie Herz, Hirn und Hintern opfern für ein Schauspiel des Nichtgekauften, Nichtgefälschten, Nichtsimulierten.

Und dann haben wir noch einen Verdacht. Doktoranden sind erste symbolische Opfer für kommende Copyright Wars. An ihnen wird etwas verhandelt, was mit wissenschaftlicher Arbeit wenig zu tun hat; es ist wieder einmal eine Sündenbocksuche. Schaffen wir den außerakademischen Gebrauch des Doktortitels also ab! Und zwar echt.

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46 Kommentare

 / 
  • W
    wauz

    Schafft die Universitäten ab!

     

    Das Konzept der Universitäten ist ja, genau genommen: nur; auf die Schaffung von Doktor-und Professorentitel ausgerichtet. Die einige Zeit üblichen "Diplome" stammen aus den Ingenieursschulen-Bereich und waren der deutschen Universität stets wesensfremd.

    Man hat versucht, diesem Uralt-Konzept Universität dieses Kompromiss-Konstrukt namens Bologna-Prozess überzustülpen, mit dem Ergebnis der vollen Sichtbarkeit der Unzulänglichkeiten unserer überkommenen Universitäten. Auch das Humboldt'sche Ideal war nie mehr als Augenwischerei.

    Wissenschaft, Forschung und ernst gemeinte Berufsausbildung ist längst anderweitig ausgelagert. Aus gutem Grund.

    Abreißen und neu bauen. Als spezifische Hochschulen und als wissenschaftliche Institute. Bitte ohne jeden Beamtenstatus!

    [Nebenbei: Der begriff Akademiker ist inzwischen auch die völlige Lachplatte. Die Mehrheit derselben heutzutage haben vom Garten des Akademos noch nie gehört, und auch sonst keinerlei Ahnung von Philosophie. Leider taugen sie als Banausoi (Ofensetzer oder sonstige Handwerker) auch nichts. Gutbezahlter Kleiderständer wäre für 95% die beste Bezeichnung. Die restlichen 5 % sind die Prekären.]

  • D
    D.J.

    @Michelle:

     

    "Die gesellschaftliche Elite reproduziert sich selbst über ihr Kapital und Kinder aus Hartz4-Familien können sich schon glücklich schätzen, wenn das Geld fürs Abitur oder maximal 6 Semester Bachelor reicht."

     

    Ihnen ist das Wort "Bafög" ein Begriff? Und das Wort "Promotionsstipendium"?

    Linke Phrasendrescherei, die Sie betreiben, nichts weiter.

  • KK
    Karl K

    @14.02.2013 17:55 UHR

    von Wolfgang Banse:

     

    …& die Kommatata auch

  • S
    Stork

    @von Herr Doktor:

    Völlig richtig. Soll doch jeder promovieren wie er will, aber das deutsche Recht, den Dr. als Namenszusatz muss weg. Es gibt überhaupt keinen Grund dafür.

  • DK
    Doktor KARL

    Dem Artikel stimme ich für die Bereiche Juristerei, Wirtschafts- und Sozialwesen, ggf. auch für die Medizin, sofern es sich nur um 2-3 Monatige Doktorarbeiten handelt, vollkommen bei.

     

    Allerdings fällt ein richtiger Doktortitel im Bereich der Naturwissenschaften, der mit echter 3-5 jähriger Forschung im Labor verbunden ist, garantiert nicht darunter.

    Es ist tatsächlich ein Beweis für vertiefende, fokussierte Erforschung eines komplexen naturwissenschaftlichen Zusammenhang, und nicht nur bla bla.

  • V
    vic

    Ich warte gespannt auf die Meinung unseres Community-Docs.

    Dr.rer.nat.

    Ihr wisst schon.

  • M
    Michelle

    @Andreas Brandstätter: Die Analogie Doktortitel - Schwanzvergleich mag vielleicht polemisch klingen, ich finde jedoch, dass sie gar nicht mal soweit hergeholt ist. Der Doktortitel ist, meiner Meinung nach, in unserer Leistungsgesellschaft ein Abgrenzungsmittel gegenüber sozial Benachteiligten, wie sich anhand von Statistiken über den Zusammenhang von Erwerb des Doktortitels und Bildungshintergrund des Elternhauses zweifelsfrei belegen lässt. Die gesellschaftliche Elite reproduziert sich selbst über ihr Kapital und Kinder aus Hartz4-Familien können sich schon glücklich schätzen, wenn das Geld fürs Abitur oder maximal 6 Semester Bachelor reicht. Wer kann sich denn bitte in unserem desaströsen Bildungssystem eine wissenschaftliche Karriere leisten? Die Promotion ist ein Geschenk für diejenigen, die sowieso schon alles haben. Natürlich mag sie auch mit Arbeit verbunden sein, aber seien wir doch mal ehrlich: In Hochschulen mit antroposophischen Lerhinhalten und Stifungsprofessuren in homöopathischen Bereichen hat der Doktortitel doch schon lang nichts mehr mit wissenschaftlicher Qualifikation zu tun.

  • F
    fhirsch

    Was Sie schreiben, Herr Seesslen, ist mit Verlaub gesagt einfach Käse.

     

    Natürlich brauchen wir Doktorarbeiten und Doktortitel. Nur wer es schafft, so ein Werk zu vollenden, ist wirklich ein Wissenschaftler. Eine Doktorarbeit ist im Idealfall eine systematische Analyse eines Problems, eine Aufarbeitung des Standes der Forschung zum Thema, eigene Recherchen, Experimente, die schlüssige Entwicklung einer Methodologie oder die überzeugende Untermauerung einer Hypothese.

     

    Das schafft man jedenfalls nicht im Umfang eines Zeitungsartikels.

     

    Die deutschen Hochschulen haben allerdings ein riesiges Problem mit der adäquaten Kontrolle von Doktorarbeiten. Die Prüfkriterien müssen erheblich besser eingehalten werden, die Kommissionen vergrößert (was bedeutet, dass man mehr Lehrpersonal braucht), und auch Professoren besser kontrolliert werden. Ich hoffe auch, dass in Zukunft verstärkt nach Plagiaten gefahndet wird.

     

    Es bringt auch nichts, die außeruniversitäre Verwendung von Doktortiteln zu reglementieren. Das Schreiben einer Doktorarbeit muss einfach so gut überprüft werden (und damit in Punkto Lebenszeit so teuer werden), dass die Blender von sich aus aufgeben.

  • D
    D.J.

    @Dr. Namenlos,

     

    "Der "Dr. Titel" ist natürlich weitgehend beschiß, v.a. in den flachen Geistes"wissenschaften" und Rechts"wissenschaften". In den Naturwissenschaften sieht's anders aus. Auch dort ist der Beschiß zwar Alltag: in wohl 2/3 aller Publikationen wird häufig nicht nur ein bisschen gelogen und gebogen.

    Aber ich sehe den Dr. rer. nat. eher wie ein Meistertitel im Handwerk an: man muß ihn besitzen, um eine Führungsposition erhalten zu können. Nur wer selbständig jahrelang an einem Projekt gearbeitet hat, hatte die Möglichkeit, Eigenständigkeit zu erlernen."

     

    Soso, in 2/3 aller naturwiss. Publikationen wird also gelogen. Dann stünden wir Geistes"wissenschaftler" ja im Vergleich ganz gut da. Wohl weil wir - wie Sie suggerieren - mit selbständiger jahrelanger Arbeit nix am Hute haben.

     

    Gruß von D.J., promovierter Geschichts"wissenschaftler", der nur dann von Arroganz abgestoßen ist, wenn man sie sich nicht leisten kann

  • KK
    Karl K

    Jetzt auch mit Petitesse? - das wundert. 2.0

     

    Georg, Georg - was soll mit dir nur wern?

     

    Gutti und Schavi als die Vorreiter der Moderne!?

    Abschaffung der Blödmaschinen mit anderen Mitteln?

     

    In echt? Ja da blas mir doch am Babst sei Schua aaf!

     

    ps. Diss-Zeit(< 2 1/2 Jahre): Die einsamste-verwirrteste Zeit meines Lebens.Brrrrr...

    Hau wech denn Scheiß. In echt.

     

    ps Bei Naturwissenschaften ist das ein anderer Schuh!

  • JW
    Jo Werner

    Es gibt ja schon öfter mal linkslastigen quasiintellektuellen Schwachsinn zu lesen, aber eigentlich ist das ja eine ziemliche Zumutung. Gleichmachersprüche haben auf der Welt noch nie etwas bewirkt und wenn man von einer Thematik einfach keine Ahnung hat, sollte man sich Kommentare schenken. Der eigen intellektuelle Horizont des Schreibers ist da wohl ziemlich kollabiert.

  • A
    artemidor

    "Seit es den Doktortitel gibt – 900 Jahre ist das nun schon her –, wird geschummelt"; und das soll der Grund sein, den Titel abzuschaffen? Schafft die Lasagne ab, weil man Pferdefleisch drin gefunden hat?

     

    Bürgerlich soll er sein; dabei gab es vor 300 Jahren noch kein Bürgertum in diesem Sinne.

     

    Der Artikel zeigt, wie etwas (hier: ein wissenschaftlicher Reifegrad und Forschungsnachweis) falsch wird, wenn man es von außen (hier: soziologisch) betrachtet.

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @Wolfram: "Vermutlich sieht es anderen Branchen ähnlich aus."

     

    Das stimmt nicht. Die Handhabung der Promotion bei Medizinern ist m.E. völlig anders als in allen anderen Bereichen. Ich wüsste von keinem anderen Fach, in dem man a) schon vor Abschluss des Studiums mit der Promotion beginnen kann und b) in den meisten Fällen nur Daten aus irgendwelchen Archiven auswertet.

    Ich will die Leistung der wirklich wissenschaftlich arbeitenden Mediziner hier nicht schmälern. Tatsache ist aber, dass der durchschnittliche Aufwand für einen "Dr. med." in keinem Verhältnis zu dem steht, was beispielsweise Naturwissenschaftler oder Ingenieure für ihren Doktortitel leisten müssen.

     

    Alles, was zu dem Geschwurbel von Herrn Seesslen gesagt werden muss, haben glücklicherweise Naturwissenschaftler, Peter, Andreas Brandstätter et. al. zusammengefasst.

  • KM
    Kerstin Mahr

    Warum sollten Linke gerade jetzt an der Abschaffung des Doktortitels interessiert sein? Er hat doch in den letzten 2 Jahren hervorragende Dienste geleistet: Er hat Blender und Lügner wie Guttenberg, Koch-Merhin und Schavan entlarvt und zu Fall gebracht. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Guttenberg nicht über sein Doktorarbeisplagiat gestolpert wäre! Wir hätten heute einen neuen Politsuperstar des konservativen Lagers, der von der breiten Masse vergöttert würde. Deshalb, nur zu, ran an die Doktorarbeiten der Industriekapitäne!

    Weshalb wegen diesen Damen und Herren der wissenschaftliche Wert von Promotionen grundsätzlich in Frage gestellt ist, leuchtet mir immer nicht ein. Es soll neben Karrieristen nämlich auch Leute geben, denen es Spaß macht, sich intensiv und über eine längere Zeit in ein Thema einzuarbeiten.

    Dringend abgeschafft gehrt nur das Sytem der Doktorväter bzw. -mütter. Deren Willkür sind Promovierende im deutschen System nämlich vollkommen ausgesetzt. Besser wäre da das von der in Schweden arbeitenden Autorin in der taz vorgestellte skandinavische System, in dem Doktoranden mehrere Betreuer haben, die sich verbindlich mit ihnen beschäftigen und einen Gutachter, der zu ähnlichen Themen wie sie selbst geforscht hat.

  • KM
    Kerstin Mahr

    Warum sollten Linke gerade jetzt an der Abschaffung des Doktortitels interessiert sein? Er hat doch in den letzten 2 Jahren hervorragende Dienste geleistet: Er hat Blender und Lügner wie Guttenberg, Koch-Merhin und Schavan entlarvt und zu Fall gebracht. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Guttenberg nicht über sein Doktorarbeisplagiat gestolpert wäre! Wir hätten heute einen neuen Politsuperstar des konservativen Lagers, der von der breiten Masse vergöttert würde. Deshalb, nur zu, ran an die Doktorarbeiten der Industriekapitäne!

    Weshalb wegen diesen Damen und Herren der wissenschaftliche Wert von Promotionen grundsätzlich in Frage gestellt ist, leuchtet mir immer nicht ein. Es soll neben Karrieristen nämlich auch Leute geben, denen es Spaß macht, sich intensiv und über eine längere Zeit in ein Thema einzuarbeiten.

    Dringend abgeschafft gehrt nur das Sytem der Doktorväter bzw. -mütter. Deren Willkür sind Promovierende im deutschen System nämlich vollkommen ausgesetzt. Besser wäre da das von der in Schweden arbeitenden Autorin in der taz vorgestellte skandinavische System, in dem Doktoranden mehrere Betreuer haben, die sich verbindlich mit ihnen beschäftigen und einen Gutachter, der zu ähnlichen Themen wie sie selbst geforscht hat.

  • H
    Harry

    Was soll anderes rauskommen, wenn ein Zombie-Experte über Themen jenseits der Leinwand schreibt? Es verwundert wenig, wenn er die Kettensäge auspackt und im Blutrausch versinkt.

  • S
    Schafft

    Schulnoten, Abitur, Hochschulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse, Führescheine, Pilotenscheine, Kapitänspatente, Arztapprobationen und alle Arten von Leistungsbewertung ab,

    damit der Autor seine Komplexe los wird.

     

     

    Wie blöd ist das denn?

  • J
    Jojas

    @dirj: "Das meine ich nicht ironisch."

     

    Schade.

     

    Auch diesen Satz nicht: "Leider schlagen Sie aber keine sinnvolle Alternative vor, was denn statt Dr.-Titel machtvoll als Distinktionsmerkmal für die Strebsamen taugen soll."?

     

    Echt nicht?

     

    Denn, ohne Witz: Jeder erstsemestrige Psychologiestudent fängt an zu sabbern vor Glück, wenn er sowas liest.

  • DG
    Dr. Goebbelin

    Vorschlag an den Autor zur Stärkung der sozialen Volksgesundheit: Zahl der Facebook-Freunde als Namenszusatz! Und die ganze Wahrheitssuche in die Tonne! Wir wissen sowieso schon alles.

  • H
    Hunder

    Ein hoelzern geschriebener, lahmer Beitrag aus der mueden links-dummen Neidecke. Immer das Gleiche, brav wird alles ueber einen Kamm geschoren, die unfassbare Arbeit, die hinter 99,99 % der Doktorarbeiten steht, und das oftmal hervorragende Ergebnis (nicht nur ausgehend von der Note, sondern auch subjektiv) wird offen verhoehnt. Aber leider laesst das krampfhaft rebellische Foto des Verfassers schon auf den Inhalt und den Grundton des Textes schliessen. Ein lahmer Spiesser aus der linken Gammel-Ecke hat mal irgendwas ueber kluegere Leute hingeschrieben, und weil das der Brieftaubenzuechterverein Herne aufgrund der intellektuellen Enge des Artikels nicht in der Vereinszeitschrift drucken wollte, springt die taz ein.

     

    Niveau - wo bist Du nur hin? Warum hast Du vor der taz so eine Angst? Die tut doch keinem was, die veroeffentlicht nur schlechte Artikel wie den obigen.

  • JN
    J Noll

    Richtig!

  • K
    Küstern

    Typisch deutsche Neidgesellschaft!

  • D
    dirj

    Ihre Diagnose ist gut und richtig. Leider schlagen Sie aber keine sinnvolle Alternative vor, was denn statt Dr.-Titel machtvoll als Distinktionsmerkmal für die Strebsamen taugen soll. Ich würde ja praxisorientierte zusätzliche Master-Studiengänge nehmen, einmal pro Jahrzehnt wieder an die Uni, malochen, und dann die nächste Stufe auf der Karriereleiter.

     

    Das meine ich nicht ironisch; das eigene Interesse, sich sozioökonomisch von anderen bzuheben ist legitim, also schaffen sie neben ihrer Kritik auch eine funktionierende Perspektive herbei, sonst enden sie wie Marx (Diagnose gut, Lösung scheisse).

  • W
    Werner

    Wann werden endlich Diplom-,Magister und Bachelorarbeiten auf Plagiate hin untersucht?Es wird Zeit!

  • W
    wohleinNerd

    Ich wollte nur mal kurz darauf hinweisen, dass es in den Kreisen real erworbener Doktortitel (=Naturwissenschaften) zum guten Ton gehört, diesen Titel eben nicht öffentlich zu führen. Wir grenzen uns von den Möchtegerns aus Politik und Wirtschaft schon selber ab. Laßt den "Nerds" mal Ihre Traditionen. In unseren "Nerd"kreisen kann keiner mit einem Doktortitel punkten. Einfach weil eh jeder einen hat. Und die Typen die damit hausieren gehen werden belächelt. Ist doch die beste Lösung, oder?

  • K
    Karl-Heinz

    Genialer Artikel. Stehe selber gerade vor dem Abschluss der Dissertation und kann den groessten Teil der Aussagen nur bestaetigen. Die Leute promovieren nicht mehr, weil sie wissenschaftlich arbeiten moechten, sondern weil sie sich von anderen Akademikern absetzen moechten. Die Qualitaet der meisten Dissertationen ist schlicht unterirdisch, da braucht man von Plagiaten gar nicht erst zu sprechen.

  • W
    Wüstenratte

    So ein geistiger Dünnschiß!! Schaffen wir doch den Diplomingenier gleich mit ab, den Ingenieur, den Master, den Bachelor, das ABI, ja die Schulbildung überhaupt den Kindergarten auch, und ziehen wir uns wieder in unsere Höhlen zurück und bewerfen wir uns mit Steinen! Nein - es muß und kann von den Unis und sonstigen Bildungseinrichtungen besser kontrolliert werden, und es muß ein Passus in die entsprechenden Abschlußarbeiten, das der verliehene Titel bei gesicherten Erkennen von Plagiaten sofort aberkannt wird.

  • LW
    Lars Weiß

    Ich finde diesen Artikel verkürzt und einseitig. Eine grundlegende Kritik an der Art und Weise, wie Bildung im Kapitalismus verläuft wäre sinnvoll. Bildung ist hierarchisiert. Bildung dient der Durchsetzung gegen Konkurrenten. Bildung ist zum Zweck für den Arbeitsmarkt geworden und nicht mehr Lebensinhalt, Drang nach Wissen.

    Das sieht man in der Politik, hier ist der Doktortitel im Gegensatz zur freien Wirtschaft besonders wichtig.

    Doch Masterabschlüsse stellen genauso Hierarchien dar.

    Hierarchie in der Bildung findet man schon bei Mittlerer Reife, Abitur und nicht erst beim Doktor.

  • W
    Wolfram

    Zu einer einzigen wirklich "nachhaltigen" Erfahrung taugt die Promotion: der Glaube an die Wissenschaft ist für alle Zeit erschüttert. Die Schilderung der Einblicke in sog. wissenschaftliche Praktiken, die einem während dieser Tätigkeit ermöglicht werden, würden diesen Rahmen hier bei weitem sprengen. Nur soviel: nach der inflationären Vergabe von Dr-Titeln geht es für die ganz hartgesottenen noch weiter: die Habilitation! In der Medizin verabschieden sich die Aspiranten auf den Prof-Titel aus der angewandten Medizin und halten sich Scharen von Doktoranten, die endlose Datenmengen produzieren. Der Umgang mit den Doktoranten erinnert leider oftmals ans tieftse Mittelalter. Unter der Maxime "Publish or perish" wird auf Biegen und Brechen irgendwas veröffentlicht, da diese Veröffentlichungen in den Stellenausschreibungen für Chefarztstellen explizit gefordert werden. Jede noch so einfache Krankenhausklitsche vergibt Chefarztposten heute nur noch an Habilitierte. Und so werden die, die am wenigsten praktische medizinische Erfahrung haben und die, die an den Unis am erbarmungslosesten mit den Ellenbogen gearbeitet haben, dann zu den leitenden Ärzten in den Kliniken. Der Prof-Titel ermöglicht dann 1. eine Zementierung der archaischen Machtstrukturen, 2. den fast willkürlichen Zugriff auf die Futtertröge der privaten Krankenversicherungen, 3. durch Gutachtertätigkeit Macht über das nichthabilitierte ärztliche Proletariat und 4. die Etablierung einer Position, die im Focus der Pharma- und Medizintechnikbranche mit all ihren kleinen Geschenken steht. Vermutlich sieht es anderen Branchen ähnlich aus. Für die Qualität der Patientenbehandlung wäre es allemal besser, wenn man in der Medizin auf den Titelfetsich verzichten würde.

  • DN
    Dr. Namenlos

    "Bei Gutti war die Schadenfreude noch groß, und das zu Recht, bei Frau Schavan gibt es schon Unbehagen"

     

    lol, genau das dachte ich mir auch, schon bei der Überschrift. Jetzt hat's ne Frau erwicht, wie politisch unkorrekt. Nach Guttenberg hätten wir solch einen Artikel niemals gesehen.

     

    Der "Dr. Titel" ist natürlich weitgehend beschiß, v.a. in den flachen Geistes"wissenschaften" und Rechts"wissenschaften". In den Naturwissenschaften sieht's anders aus. Auch dort ist der Beschiß zwar Alltag: in wohl 2/3 aller Publikationen wird häufig nicht nur ein bisschen gelogen und gebogen.

     

    Aber ich sehe den Dr. rer. nat. eher wie ein Meistertitel im Handwerk an: man muß ihn besitzen, um eine Führungsposition erhalten zu können. Nur wer selbständig jahrelang an einem Projekt gearbeitet hat, hatte die Möglichkeit, Eigenständigkeit zu erlernen. Auch im Handwerk wird übrigens betrogen ohne Ende, nicht wenige Gesellenstücke und Meisterstücke wurden von anderen hergestellt. Trotzdem macht der Meistertitel noch Sinn.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Die Dissertation die Habilitation sollten auch weiterhin Bestandteili akademischen Bereich sein.

  • X
    xxx

    Ich möchte bitte meinen Doktortitel behalten und ihn auch im außerakademischen Bereich tragen dürfen. Einen Schwanz habe ich im übrigen weder symbolisch noch physisch, den ich vergleichen könnte. Kann ja wohl nicht sein, dass plagtiatsabstinente Titelträger jetzt unter der durch aktuelle Ereignisse angestoßenen Debatte zu leiden haben und die entbehrungsreich und mühevoll erworbenen Titel gleich mal mit entwertet werden. Ist eine globale Absage an den Titels nicht doch ein bisschen zu einfach gedacht?

  • DS
    Dr Spaß am Promovieren

    Jaja, immer schön Äpfel mit Birnen vergleichen. Linksextremismus und Rechtsextremismus ist ja schließlich auch das Gleiche. Genauo wie eine Promotion in Jura und Elektrotechnik oder wie in Medizin und Philosophie.

    Vll. sollte Herr Seesslen erst einmal anfangen wenigstens nach wissenschaftlichen Methoden zu recherchieren (promovieren lieber nicht - keiner will ihn "quälen") bevor er anfängt solche Haarsträubenden Vergleiche zu ziehen.

    Seine Kritik in Ehren - sie hat schließlich auch berechtigte Züge - aber schwarz-weiß denken hat noch keiner Diskussion weitergeholfen.

  • P
    Plumpe

    Noch ein Vorschlag, sogar besser: Man sollte jedem Bundesbürger und natürlich auch jeder Bundesbürgerin bereits mit der Geburtsurkunde den Titel des Doktors (meinetwegen auch des Professors zusätzlich) ausfertigen. Dann hätte die Gleichmacherei endlich triumphiert.

  • S
    schreiber

    naja ... nur weil in der TAZ nur noch Redakteure sind und keine Journalisten mehr müsst ihr nicht gleich so degradierend werden. #purerneid

  • T
    Thanthalas

    Da trieft der Neid. Bisher haben sich meist Leute über diesen Titel aufgeregt die nicht in der Lage waren ihn zu erlangen.

  • HD
    Herr Doktor

    Warum gibt es diese Probleme mit gefälschten Doktorarbeiten von VIPs so nicht in anderen Ländern, etwa in Frankreich?! Dort gibt es natürlich auch Doktortitel und diese sind in der wissenschaftlichen Karriere unumgänglich, aber der Doktortitel ist kein Namenszusatz. Ob etwa ein Politiker eventuell mal promoviert hätte, ist daher in der Regel weder bekannt noch ein Thema.

     

    Die Lösung für Deutschland ist nicht, das Promotionsrecht zu ändern, es reicht, das Namensrecht zu ändern und alles wird gut.

  • J
    jóia

    inhaltlich völlig richtig.

    danke dafür.

  • D
    D.J.

    Naja, für die Grünen wäre das von Vorteil. Dann würde es nicht so auffallen, dass z.B. in der Bundestagsfraktion lediglich 9 Abgeordnete promoviert sind, davon kein Spitzenpolitiker (prozentual weit weniger als in der CDU - ja, Frau Schvan habe ich schon abgezogen). Und Leistungsdruck ist ja sowieso ganz doll bähh.

  • P
    Peter

    Der Kommentar von Herrn Seeßlen, in dem er gegen den Doktortitel wettert, ist billigste Stimmungsmache und eine Trittbrettfahrerei im Windschatten der Schavan-Affäre. Ist er denn promoviert, sonst könnte man glatt eine Neiddebatte vermuten??

     

    Ich kann als Biochemiker nicht beurteilen, wie Promotionen in den Fächern entstehen, die Herr Seeßlen laut Wikipedia studiert hat, nämlich Malerei, Kunstgeschichte und Semiologie. Einst weiß ich jedoch genau, daß das Bearbeiten eines Promotionsthemas auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet zum einen eine Herausforderung ist und zum anderen deutlich zeigt, ob und inwiefern der Kandidat zum "selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten" imstande ist. Es ist zudem auf dem math.-nat.-Gebiet nicht möglich, sich einen Doktortitel zu kaufen, z.B. mit einer von einem Ghostwriter geschriebenen Dissertation. Ständig müssen konkrete Zwischenergebnisse vorgelegt werden, auf Kongressen vorgestellt werden, in Zeitschriften publiziert werden. Die Ergebnisse müssen reproduzierbar sein, und die Versuche werden oft von anderen Arbeitgruppen wiederholt. "Schwarze Schafe" halten sich da nicht lange!

    Also, als Maßstab für das akademische Leben ist der Doktortitel nach wie vor eine feste Größe. Wie sollte man schließlich z.B. festlegen, wer die Studenten unterrichtet und prüft?

    Wenn so mancher mit dem Titel im öffentlichen Raum außerhalb der Uni hausieren geht, so ist das nicht der Universität anzulasten, sondern es ist einzig und allein ein Problem der Firmen und Behörden, wenn jemand mit dem Doktortitel dort evtl. bessere Aufstiegchancen hat. Na ja, und wer sich den Titel wirklich erschlichen oder gekauft hat und sonst nichts auf dem Kasten hat, der wird sowieso früher oder später scheitern. Dann liegt es wiederum am jeweiligen Arbeitgeber und weder an den Universitäten noch am Doktortitel, ob jemand mit einem nicht verdienten Titel weiterkommt oder nicht.

  • AB
    Andreas Brandstätter

    Im letzten Satz bringt Herr Seesslen endlich auf den Punkt worum es geht: "Schaffen wir den außerakademischen Gebrauch des Doktortitels also ab!" Leider ergeht er sich zuvor hauptsächlich in wüster Schimpferei: "Innerhalb des akademischen Betriebs könnt ihr euch meinetwegen mit Titeln schmücken, bis ihr nicht mehr gehen könnt; auch Nerds brauchen ihren Schwanzvergleich." Hierbei verkennt Herr Seesslen völlig, dass es sich beim Dr.-Titel nun einmal nach wie vor - und richtigerweise - um einen akademischen Qualifikationsnachweis handelt. Das ist auch der Grund, warum in der akademischen Welt der Titel nichts Besonderes und damit auch nicht weiter erwähnenswert ist: Er gehört wie Schulabschluss und Studium schlicht zur Qualifikationslaufbahn für eine wissenschaftliche Karriere.

     

    Dadurch, dass Herr Seesslen diese wichtige Unterscheidung zwischen Berechtigung des Dr.-Titels in der akademischen Welt und der Nicht-Berechtigung außerhalb der akademischen Welt durch "Schwanzvergleich"-Polemik verwischt, schadet er dem letztendlichen Ziel den Titel außerhalb des akademischen Lebens zu verbannen. Dass Herr Seesslen mit seinem Kommentar die öffentliche Debatte zu diesem Thema am Leben hält ist ihm dennoch hoch anzurechnen!

  • DA
    Doc Alex

    Der Text liest sich als habe der Autor auch schon versucht einen Doktor zu erlangen - und ist gescheitert.

     

    Sollte dieses richtig sein hat er immerhin nicht abgekupfert sondern zieht sich schmollende Texte schreibend ins wissenschaftliche Hinterzimmer zurück. Es sei im gestattet.

     

    Fakt bleibt abe, dass es viele der genannten Doktoranden gibt, die brennen zu forschen. Manche sogar nach Ihrer Doktorarbeit. Also keine Sorge: Es wird weiter eigenständige und excellente Arbeiten geben.

     

    Doc Alex

  • N
    Naturwissenschaftler

    Bravo! Schon der Untertitel:

     

    " EINEN WISSENSCHAFTLICH-FACHLICHEN AUSSAGEWERT HAT ER NICHT."

     

    Zumindest auf den naturwissenschaftlichen Bereich bezogen ist diese Aussage einfach peinlich. Mit der Doktorarbeit wird die Fähigkeit zum eingenständigen wissenschaftlichen Arbeiten bewiesen, genau diese Fähigkeit bezeugt dann der Doktortitel.

     

    Der Doktortitel ist auch kein "nerdiger Schwanzvergleich" - was gibt es zu vergleichen? Entweder man hat ihn, oder man hat ihn nicht.

     

    Mag sein, dass man in anderen Fächern abschreiben kann, in den Naturwissenschaften werden Doktorarbeiten extern geprüft, ich kann mir auch nicht vorstellen wie ein theoretischer Physiker sich seine Arbeit erschummeln könnte. Aber vielleicht weiß das ja der scheinbar so gut informierte Herr Seesslen?

     

    "Innerhalb des akademischen Betriebs könnt ihr euch meinetwegen mit Titeln schmücken, bis ihr nicht mehr gehen könnt; auch Nerds brauchen ihren Schwanzvergleich."

     

    Zumindest in den Naturwissenschaften werden Titel eigentlich nicht benutzt. (Alle haben einen Doktortitel, ich kann also nicht wirklich damit angeben.)

     

    Also: erstmal informieren, dann schreiben. Dieser Beitrag war nur undifferenziertes Gewäsch.

     

    Schade, dass die taz keine Reporter mit Kenntnis über die wissenschaftliche Welt zu haben scheint.

  • C
    Celsus

    In Italien gibt es auch kein spezielles Promotionsverfahren. Die3 Italiener können sich Dottore nennen, wenn sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Wäre vielleicht auch für Deutschland eine Lösung - insbesondere, weil damalige Promotionen schon mit einem Niveau erreicht wurden, das heute nur für eine Seminararbeit noch reicht.

  • G
    Gonzi

    Ist ja auch schade, wenn man ihn hinterher vom Graubstein entfernen muss,

     

    wegen Plagiat,

    oder war das

    Plaque?

  • G
    Gerald

    Ich nheme mal an der Autor hat keinen Doktortittel, was darauf hindeutet dass hier schlicht der Neid der Besitzlosen spricht. Die Ahnungslosigkeit ueber Doktortitel spricht ebenfalls Baende (Ignoranz macht die Sicht der Welt um ein Vielfaches einfacher)