Rassistischer Überfall in der Prignitz: Jugendwohngruppe attackiert
Rassistische Parolen rufend überfielen Jugendliche ein Wohnprojekt in Marienfliess. Vier Personen wurden dabei verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.
![](https://taz.de/picture/166894/14/27032013_Neuruppin_dpa.jpg)
MARIENFLIESS/NEURUPPIN dpa | Bei einem Überfall auf ein Jugendwohnprojekt im Marienfließer Ortsteil Frehne sind ein Betreuer, zwei Jugendliche und ein weiterer Mann verletzt worden.
Die etwa zehn Angreifer riefen dabei rassistische Parolen, wie die Polizei am Mittwoch in Neuruppin mitteilte. Zuvor hatte die Märkische Allgemeine über den Überfall auf die Einrichtung im Kreis Prignitz berichtet.
Ein 49 Jahre alter Betreuer, zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren sowie ein 52-jähriger Mann, der den Dreien zur Hilfe eilte, wurden verletzt. In der Wohngruppe leben verhaltensauffällige junge Menschen, einige von ihnen mit Migrationshintergrund.
Die Angreifer stammen nach Polizeiangaben aus dem Ort und der Umgebung. Sie sollen am Dienstag das alte Guthaus gestürmt und Jugendliche und Betreuer verprügelt haben.
„Das ist ein Schock, der extrem tief sitzt“, sagte der Leiter der Einrichtung, Michael Arbogast, am Mittwoch dem Sender Antenne Brandenburg. So etwas habe er noch nie erlebt, obwohl es nicht der erste Übergriff gewesen sei. „Es wird einem Angst und Bange, wenn wir uns ausmalen, wie es weitergehen kann, wenn wir hier nicht mit allen rechtsstaatlichen Mitteln gegen so etwas vorgehen“, erklärte Arbogast. Als erste Reaktion auf diesen Übergriff will er jetzt einen Sicherheitsdienst beauftragen.
Die mutmaßlichen Täter wurden vernommen - gegen sie liegt unter anderem eine Anzeige wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruchs vor. Staatsschutz und Staatsanwaltschaft Neuruppin haben die Ermittlungen übernommen.
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