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Rassismus in StuttgartHassmails gegen Multikulti-Fest

Zuerst sagte ein Stuttgarter Gymnasium sein „Fest der Werte“ wegen rassistischer Drohungen ab. Nun wurde am letzten Schultag doch noch gefeiert.

Am Stuttgarter Gottfried-Daimler-Gymnasium wurde am Freitag doch noch das „Fest der Werte“ gefeiert. Bild: dpa

BERLIN taz | Verena König ist erleichtert. Das „Fest der Werte“ an ihrer Schule hat am Freitagvormittag schließlich doch noch stattgefunden. „Es war sehr schön“, sagt die Direktorin des Stuttgarter Gottfried-Daimler-Gymnasiums der taz. Nach all dem, was sich in der Woche vor den Ferien ereignet hat, ist das nicht selbstverständlich.

Die Schule im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt hatte für den Freitag SchülerInnen und deren Eltern zu einer „Multikulturellen Feier zum Fest der Werte“ in eine nahegelegene Kirche eingeladen. „Wir haben Schüler aus 23 Nationen“, erklärt Verena König den sperrigen Titel, „wir wollten bei dem Fest alle dabeihaben.“ Mit dem Fest sollte die kulturelle und religiöse Vielfalt der Schule gewürdigt werden. Es gehe bei der Feier, so König, nicht nur um Christen, Muslime oder Orthodoxe, sondern auch um Konfessionslose.

Aber dann tauchte am zurückliegenden Wochenende die Einladung an die Eltern auf dem islamfeindlichen Onlineportal „Politically Incorrect“ (PI-News) auf, inklusive Foto und Kontaktdaten der Direktorin. Im Laufe der ganzen Woche gingen an der Schule Drohungen und rassistische Mails und Anrufe ein, die Rede war von „Ethik-Mumpitz“.

Das Stuttgarter Regierungspräsidium bat die Polizei, ein Auge auf die Lage am Gottfried-Daimler-Gymnasium zu haben. „Man darf eine Schule auf keinen Fall so attackieren“, sagte der Sprecher des Regierungspräsidiums. Am Donnerstag schließlich hieß es, angesichts der Gefährdungslage werde das Fest abgesagt. Dann aber entschied die Schulleitung, die Feier von der Kirche in die Schule zu verlegen und den Teilnehmerkreis auf Kollegium und Schülerschaft zu verkleinern.

Nach der Veranstaltung am Freitagvormittag im Foyer sagte Direktorin König gegenüber der taz, die rassistischen Anfeindungen hätten „die ganze Schulgemeinschaft gestärkt. Wir sind eine große Familie und fühlen uns in unserer Arbeit bestärkt.“ Das gesamte Kollegium stehe hinter ihr.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sicherte der Schule die Solidarität der Stadt zu. Er bedauerte, dass er wegen der ganztägigen Haushaltsberatungen nicht zum „Fest der Werte“ habe kommen können, und beklagte, „dass heute jeder seine Aggressionen im Internet öffentlich austoben kann“. Wichtig sei, sich davon nicht einschüchtern zu lassen.

Das Gottlieb-Daimler-Gymnasium trägt seit 2010 den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Pate war unter anderem der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir. Er erklärte, die Bedrohung durch Menschen mit radikalem Gedankengut zeige, wie wichtig solche Projekte sind. „Wir müssen uns als Gesellschaft für ein friedliches Miteinander einsetzen und dürfen die Entscheidung, ob ein friedliches Fest stattfinden soll, nicht den Rechten, Populisten und Volksverhetzern überlassen.“

Eberhard Seidel, Geschäftsführer von „Schule ohne Rassismus“, sagte der taz, er fände es bedauerlich, dass das Fest nicht wie geplant in der Kirche stattfinden konnte. Dass Schüler und Lehrer der Bedrohung durch „selbst ernannte Kreuzritter“ weichen mussten, zeige, "wie vergiftet das politische Klima in Deutschland ist. Es ist höchste Zeit, dass sich bundesweit Sicherheitsbehörden und Politik genauer mit PI-News befassen".

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99 Kommentare

 / 
  • N
    Neidhardt

    Unter Rassismus versteht man ja heute alles Mögliche. Leider ist im Artikel nur völlig unspezifiziert von irgendwelchen "Drohungen" und einer angeblichen "Gefährdungslage" die Rede. Wie soll man sich das vorstellen? Einer redete von "Ethik-Mumpitz" - soll das schon die "Aggression", die "rassistische Drohung" gewesen sein? Könnte es sein, dass da ein wenig Projektion im Spiel ist?

  • H
    Hans

    Zu Ömür Cömür von Cölün (21. 12. 2013, 23:43):

     

    Das nennt sich Meinungsvielfalt und Demokratie.

     

    Ich bin gerade von der taz begeistert, dass sie eben nicht zensiert, sondern Alle zu Wort kommen lässt.

    Davon können sie sich 10 Scheiben abschneiden!

     

    Mit anderen Worten: Sie sollten andere Meinungen aushalten können, das gehört in einer Demokratie dazu - nur in einer Diktatur ist es anders.

    Und PI-Leser müssen ihre Meinung ja auch ertragen (sicherlich schwer für sie).

  • Linke Dumpfbacken schwafeln mal wieder etwas von "Rassismus" :-)

     

    Ist ja süß. Fällt euch einmal was Neues ein? Wie wäre es mal mit ARGUMENTEN, FAKTEN, VERSTAND?

    • Z
      Zero
      @Joaquin Veyron:

      Das ist ungefähr der dümmste Kommentar, den ich bislang gelesen habe. Sind Sie bei Michael Stürzenberger in die Lehre gegangen?

  • Ruhig Brauner: Jetzt fertig, SPIN?

    Bitte Deine einzige Gehirnzelle nicht überfordern. Oder handelt es sich hier um die Reizbarkeit einer Amöbe? Einzige Artikulationsmöglichkeit wegen Überforderung der Disputmöglichkeiten: Nazi, Nazi, Nazi: Ey, SPIN, werde mal konstruktiv und lege eine andere Platte auf. Es langweilt ob dieses geistigen Dumpfbackentums.

  • Arme kleine Deutsche, dürfen garnichts mehr sagen, werden überall verprügelt, gibts bald nicht mehr. Zuwenig Kinder, zuwenig Stolz auf die Leistungen der Großväter. Dürfen nicht "Oh Tannenbaum" singen und müssen wegen dem Auslandsmensch Wertefest statt Glaubensfest machen. Müssen sich wehren gegen Identitätsverlust und Jingle Bells, und werden dann Nazi genannt, müssen sich immer schämen, schämen schämen. Leben ist so gemein zu arme kleine Deutsche.

  • LE
    Lass es knallen!

    Zum Schluss des halbstündigen (!) Schulfestes wurde Jingle Bells gesungen - ein Lied, das echte Werte für Multikultifans vermittelt. Hier die übersetzte dritte Strophe:

    "Jetzt ist die Erde weiß, nutze es, solange du jung bist,

    Nimm die Mädchen heute abend und sing dies Schlittenfahrlied.

    Hol dir einen kupierten Braunen, der eine Meile in 2 Minuten 40 schafft,

    spann ihn in einen offenen Pferdeschlitten, und lass es knallen! Du wirst in Führung gehen."

  • AR
    A rire.

    Uuuh.. armes Deutschland.Bekommt immer mehr Angst sich zu verlieren. Zu wenig Kinder. Zu wenig Tradition. Zu wenig Stimme, zu wenig Geschlossenheit. Zu wenig zu sagen, zu viele von Anderen. Zu viele Andere. Zu wenig eigene Identität? Deutschland wer bist Du? Was willst Du sein? Also ausser, ängstlich und wütend?

     

    Vielleicht haben wir ja mal Glück und die Anderen erkennen, wie toll es ist Du und ein Teil von Dir zu sein. Vielleicht sobald wir aufhören uns davor zu fürchten uns zu verlieren - und einfach sind. Ohne Wut und Angst.

     

    Dann wird Özil die Schwester von Müller heiraten und seinen Nachnamen aufgeben - und seine Kinder werden Deutsche sein.

     

    Gefällt Ihnen? Oder nicht, weil selbst dann sind die ja noch immer keine richtigen, echten Deutschen? Nein? Sie sind und bleiben Nazi! Traditionell, konservativ, rückwärtsgewand - und unattraktiv. Selbst die Kinder deines Landes wollen nicht mehr DA zu gehören.

     

    Ich genieß bis zur Erkenntnis noch nen bischen das "Regenwetter".

    • G
      Gast
      @A rire.:

      .... wir warten eigentlich darauf, dass Özils Schwester den Müller heiratet; .... warn Witz, kommt ohnehin nicht vor.

  • Man sollte sich ein Bsp an der Hauptstadt nehmen: In Berlin wird die verschwindende Minderheit der Katholiken durchaus toleriert. Sie dürfen ungehindert ihre sog. Gottesdienste abhandeln und behaupten, Leib und Blut ihres Glaubensstifters zu sich zu nehmen. Obwohl dies durchaus wenig appetitlich ist, haben weder PC- noch PI-News zu irgendwelchen Pogromen aufgerufen.

  • K
    Karl

    (Korrigierte Version)

     

    Indien hat etwa 13,4 Prozent Moslems an der Gesamtbevölkerung - verzichten deshalb die Hindus dort auf das hinduistische Holi-Fest an ihren Schulen?

     

    Bulgarien hat 10-12 Prozent Moslems an der Gesamtbevölkerung - verzichten orthodoxe Bulgaren deshalb auf ihr orthodoxes Weihnachtsfest?

     

    Israel hat 16,4 Prozent Moslems an der Gesamtbevölkerung - verzichten die Juden in Israel deshalb auf das Feiern von Chanukka an ihren Schulen?

     

    Also, warum müssen wir uns ausgerechnet in Deutschland so selbst erniedrigen und auf traditionelle Feste wie Advent oder Weihnachten an den Schulen verzichten?

  • N
    Nikita

    Verblendete gibt es über all und was ist so schlimm an multikulturellem oder essen sie nur deutsch? Wir alle leben in einer multikulturellen Welt warum wollen sie multikulti abschaffen und warum sind noch immer so viele durch Religion verblendet?

  • E
    Eiderdaus

    Nun muss ich aber mal fragen ,was daran "Rassismus" ist wenn man gegen eine Multikultifeier anstatt Weihnachtsfeier ist?Ist dieses Wort nun einer neuen Bedeutung zugeordnet worden?Und wie einer Oberbürgermeister werden kann,der als bekennender Maoist einer Ideologier anhimmelt,die mehr Opfer hervorgebracht hat nicht nur wie der Nationalsozialismus sondern der gesamte zweite Weltkrieg,kann ich nicht verstehen.Das so einer in diesem Fall auch noch Moralapostel spielt ist irgendwie Ironie.

  • C
    cosmopol

    *gähn* Ihr PI-Trolls wart auch schon mal origineller.

  • R
    Rundregelsatz

    Mein Gott, dieser verdammt Rassismus. Der funktioniert in Dt. auch nur weil alle wissen: Damit kann man gar nichts falsch machen. In Zukunft sag ich nur noch:"Schxxx Deutsche", damit hat keiner ein Problem. Obwohl das der gleiche Rassismus ist, der vorgeworfen wird, wenn man sagt: "Schxxx Araber".

     

    Einigen wir uns darauf: Hab ich was gegen dich, dann bist du rassisitisch. Hast du was gegen mich, dann bin´s halt ich. Anders scheint es nicht zu gehen. Ich könnte unter den Kommentaren dutzende Rassisten heraus lesen wenn ich wollte, eigentlich alle.

     

    Wer will, der findet auch, scheint ganz einfach.

  • B
    Begrifflichkeiten

    Ja, die "christlichen Abendländer" von PI nerven. Ironischerweise sind sie übrigens den übelsten Fundis unter Muslimen in vielerlei Hinsicht sehr nahe (Schwulenhetze z.B.).

    Dennoch habe ich immer ein Problem mit der leichtfertigen Verwendung des Rassismusbegriffs in allen möglichen Zusammenhängen. Stellen für uns vor, in Ägypten käme jemand auf die Idee, gemeinsam mit Christen und Atheisten im Ramdadan ein "Fest der Werte" in einer Moschee zu feiern. Es kämen wütende Mails. Würden wir dann rufen "Rassimus"? Ich denke nicht, nicht einmal bei tatsächlichen Gewalttaten.

    • G
      Gaste
      @Begrifflichkeiten:

      ...das kann man sich nicht einmal vorstellen, insofern: bullocks.

  • N
    Neindanke

    Des einen PI, des anderen taz. So werden eben die unterschiedlichen "Schuldigen" gesucht. Was die "virtuellen Pogrome" angeht, so werden dabei nicht hunderte von Menschen verletzt, wie gerade bei den "realen Pogromen" um die Rote Flora.

    • @Neindanke:

      Ist Ihnen die Bedeutung des Begriffes "Pogrom" bewusst?

      • @Dhimitry:

        "Ein Pogrom (m., auch n.) ist die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehören oder aber von den Tätern einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeordnet werden." Polizisten sind eine solche Gruppe, gegen die (je nach Sichtweise natürlich) "ausgeschritten" wird. Dass die Pogrome sich früher nur auf die Ausschreitungen gegen Juden bezogen, ist schon längst überholt, das sagt jedenfalls Wikipedia. Die Sprache entwickelt sich eben weiter.

        • C
          cosmopol
          @Pablito:

          Vielleicht den Wikipedia-Artikel zuende lesen, würde einiges an Verwirrung zu beheben helfen. @@

        • @Pablito:

          Meinen Sie das ernst? Pogrome von Demonstranten gegen die Polizei?

           

          Ich würde das jetzt mal als blanken Unsinn bezeichnen.

  • C
    cosmopol

    Es ist irgendwie aber auch schwer möglich einen gelöschten Kommentar zu verteidigen, der mutmaßlich Nazi-Ideologie enthalten haben könnte. Wäre zumindest ein guter Grund für Löschung gewesen...

    • T
      Think
      @cosmopol:

      Die taz löscht und Linke würden gerne auslöschen. Naja, Meinungsfreiheit war noch nie eine linke Sache, wie man an linken Experimenten wie der DDR, UdSSR, Kuba oder Nordkorea sieht.

      • C
        cosmopol
        @Think:

        Kontext?

      • @Think:

        Ach, lassen Sie doch mal die Kirche im Dorf! In der DDR und der UdSSR gab es mehr Meinungsfreiheit, als Sie denken. Und nicht wesentlich weniger, als in der BRD heutzutage, denn unbequeme Ansichten werden auch hier nicht geduldet.

        • KD
          Kind der DDR
          @Pablito:

          Meinungsfreiheit in der Deutschen Demokratischen Republik?

          Mein lieber "Pablito", schon allein für den Vergleich mit der BRD wärst Du in Hohenschönhausen oder Schwedt eingesessen. So einen Mist kann nur ein Wessie oder einer unter 30 schreiben. Weniger Ideologie und mehr Bildung würde auch Dir besser stehen.

  • M
    M.A.

    Aber echt! Alles Nazis! Regen sich über Multikulti am letzten Schultag vor Weihnachten auf! Finden Symbolik wo keine ist!

     

    Die aufrechten "Antirassisten" haben ja sicher auch nichts dagegen dass am 15. Januar zum traditionellen Eisbaden im Landwehrkanal zu Berlin eingeladen wird.

    Und am 1.Mai der Tag der Wirtschaft und Unternehmen wird.

    Zum Thema "shitstorm" und "Lynchmob" und "Pöbelangriffe" muss der geneigte Leser nur die Kommentare in der "taz" lesen um zu sehen, woher diese in der Regel kommen.

    Ist schon witzig, dass "Links" nur wahlweise hetzen oder jammern kann.

  • MC
    Ömür Cömür von Cölün

    Kann mir mal jemand erklären, warum ich bei solchen taz-Artikeln eigentlich JEDESMAL irgendwelche geifernden Leserkommentare von PI-Fans finden muss?

  • Schulen sind dazu da, sich Wissen anzueignen - für den Glauben gibt es die Kirche. Wenn also in den Schulen Religionsunterricht stattfindet, so darf dieser nicht nur eine Glaubensrichtung vertreten, sondern muss alle Religionen nach bestem wissenschaftlichen Stand neutral behandeln. Dasselbe gilt für schulische Feste aller Art. Ein Wertefest, an dem Gläubige verschiedener Religionen wie auch Religionslose teilnehmen können, scheint mir das selbstverständlichste und vernünftigste auf der Welt zu sein.

  • E
    Edward

    Zur Information: Es ging den vermeintlichen Kreuzrittern um eine angebliche "Schändung" der Kirche, die sie darin witterten, dass dieses multikulturelle Fest als "Fest der Werte" und nicht explizit als "Fest der christlichen Leitkultur" konzipiert war und darüberhinaus in einer Kirche - der letzten Bastion deutscher Leitkultur (zumindest in der Definition des Breivik-Fan-Clubs)- stattfinden sollte. Aus Sicherheitsgründen wurde die Feier in das Gymnasium verlegt, wo sie auch problemlos ablief. Gegen den Lynchmob ermittelt mittlerweile die Polizei. Weiter Infos: Politwatcher, Stuttgarter Nachrichten, SWR3

  • Schade daß man erst bei so einer üblen Seite wie PI reingucken muß, um zu gucken, was denn eigentlich der Anlaß für die Proteste war. Warum schreibt die TAZ das nicht?

     

    Anlaß war also (lt. PI) die Abschaffung des traditionellen Adventsfestes und die Einführung des "Multikulti-Festes".

    Tja, vielleicht hätte man ja mal die Eltern fragen können, was die davon hielten, anstatt Multikulti einfach mal so als erstrebenswert und verbindlich vorrauszusetzen?

    • @Horsti:

      "Schade daß man erst bei so einer üblen Seite wie PI reingucken muß, um zu gucken, was denn eigentlich der Anlaß für die Proteste war."

       

      Siehst Du, da hast Du doch schon wieder was gelernt. Der tägliche Besuch der PI- News gehört längst zum guten Ton, wenn man sich umfassend informieren möchte.

      (Natürlich gucke ich auch täglich in die taz :-)

       

      Gruß

      Beteigeuze

    • @Horsti:

      Glauben Sie, dass die Drohungen gegen das Fest von der Elternschaft ausgingen?

      • @Dhimitry:

        Nee. Aber mich würde einmal die Motivation der Schulleiterin interessieren. Warum drückt sie einfach ein Multikulti-Fest durch?

        Wurde dies überhaupt vorher mit den Eltern abgesprochen?

        • @Horsti:

          Für ihre Frage nach der Motivation der Schulleiterin könnte es helfen, den Artikel zu lesen, den man kommentiert:

           

          ""Wir haben Schüler aus 23 Nationen“, erklärt Verena König den sperrigen Titel, „wir wollten bei dem Fest alle dabeihaben.“ Mit dem Fest sollte die kulturelle und religiöse Vielfalt der Schule gewürdigt werden. Es gehe bei der Feier, so König, nicht nur um Christen, Muslime oder Orthodoxe, sondern auch um Konfessionslose."

           

          Davon dass dieses Fest von der Schulleiterin gegen den Willen der Eltern "durchgedrückt" worden sein soll steht in dem Artikel übrigens nichts. Wie kommen sie also dazu, das einfach zu unterstellen?

        • @Horsti:

          Zu meiner Schulzeit gab es vor den Ferien ökumenische Gottesdienste, die die Mitglieder verschiedener christlicher Kirchen zusammenführte. Dieses "Multikulti"-Fest, so negativ der Begriff mittlerweile gefärbt wurde, so dass er zu reflexartiger Ablehnung seitens Fanatiker führt, ist doch nichts anderes als eine Ausweitung dieses Gedankens, um gar niemanden mehr auszuschließen. Ist das wiederum nicht total christlich? Oder kann etwas nur als christlich erkannt werden, wenn es so etikettiert wird?

  • G
    gerstenmeyer

    hier liebe taz noch ein paar worte zum zensieren wie meine anderen kommentare die ihr mit nichts wiederlegen könnt und deshalb zensiert : warum wird immer mehr traditionelles und christliches umbenannt oder abgeschafft um einer minderheit zu gefallen ? was ist hier eigentlich los?und es ist eine schande dass solche worte gelöscht werden-ich bin christ,konservativ aber kein rechtextremist sondern für unsere werte !!

    • C
      cosmopol
      @gerstenmeyer:

      Vielleicht weil ja auch sie diskriminierend oder beleidigend waren? Ansonsten, die Mehrheit der deutschen Bevölkerung besteht wohl eher nicht aus traditionellen Christ*innen. Genau genommen sind Christ*innen insgesamt mit 50% auch keine sonderliche Mehrheit. Zumindest wir Konfessionslosen sind ebenso viele, wie je eine der christlichen Kirchen. Wer hat hier also das Recht von Minderheiten zu reden? Vielleicht geht es eher darum das die Minderheit der konservativen Christen die Macht verliert ihre Werte durchzusetzen. Das ist absolut begrüßenswert. Get over it. ;)

      • @cosmopol:

        Naja, ich kann nicht erkennen, dass hier die Christen ihre Werte durchsetzen wollen, sondern nur, dass sie ihre Werte schlicht erhalten wollen. Gegen diejenigen, die ihre eigenen Werte für höherrangiger halten, und das sind die Atheisten oder andere Gläubige nicht so selten. Als Agnostiker finde ich, dass man beide Gruppen einfach in Ruhe lassen sollte. Jeder soll seine Feste feiern wie er möchte. Ein traditionelles Weihnachtsfest an einem und ein "Fest der Werte" (welche sollen das eigentlich sein?) an einem anderen. Und wenn die letzteren nicht am christlichen Fest teilnehmen wollen - bitteschön, umgekehrt genauso!

        • C
          cosmopol
          @Pablito:

          NUn ja, hier ging es aber um eine Schulveranstaltung, und soweit ich das sehe gibt es kein Gesetz (mehr) das Schulen christliche Werte oder Feten aufzwängt. Ja war schon mal anders "in der guten alten Zeit". Pech gehabt.

        • S
          struppi
          @Pablito:

          Das ist doch Unsinn. Es geht darum, dass hier eine Schule ein Fest der Christen respektiert und es unter einem Etikett dass alle Menschen als wertvoll ansehen (ausser PI Lesern) feiern möchte.

          Wenn dir die Werte, die das Weihnachtsfest vermitteln soll nicht bekannt sind, wäre das sicher auch etwas gutes für dich gewesen. Aber ich denke den meinsten Menschen ist das bekannt.

          Mir persönlich geht das Fest aber eher am Allerwertesten vorbei.

        • G
          gerstenmeyer
          @Pablito:

          "Fest der Werte" (welche sollen das eigentlich sein

          -----------------------

          du hast aber auch ein glück-diese frage hatte ich auch gestellt-wurde zensiert

  • Wieso wird immer gleich "Rassismus!" und nach dem Verfassungsschutz geschrien?

    Ich kann in dem PI Artikel keinen Rassismus erkennen, lediglich ein Bedauern und eine Art Kopfschütteln darüber, dass christliche Traditionen an der Schule nicht mehr gepflegt werden. Finde ich auch schade. Bin ich deswegen ein Rassist?

    • C
      cosmopol
      @Jakob:

      Mal anders gefragt: Wieso sollte eine staatliche Schule, in einem angeblich säkularen Staat, überhaupt christliche Traditionen zu pflegen haben?

      Wieso befindet sich fast der gesamte soziale Sektor im Westen fest in Kirchenhand? Wieso ist es schwer einen Kindergarten zu finden in dem Kinder nicht verpflichtend religiös indoktriniert werden?

      Das ist vielleicht kein Rassismus, konservativer Kulturchauvinismus und Dominanzgehabe aber durchaus.

    • @Jakob:

      Weil es verstecker Rassismus ist.

       

      Definieren Sie die "christliche Traditionen", deren Verlust Sie an dieser Schule bedauern, bitte. Meinen Sie damit die übliche Weihnachts-Staffage (die ohnehin anderen Ursprungs wäre) oder die Art und Weise, wie Menschen sich begegnen: Friedlich, in gegenseitiger Achtung, unabhängig ihres Hintergrunds. Genau das fand da wohl statt. Warum genau soll das nun nicht "christlich" gewesen sein? Nur, weil (vielleicht) kein Tannenbaum in der Ecke stand, geschmückt mit Glitzer und Engelchen, soll es angebracht sein, mal wieder den Untergang der westlichen Welt zu beschwören und einen Sturm an Hass-Mails hervorzurufen? Würden Sie dieses Vorgehen als christlich seitens "PI" bezeichnen? Wenn jemand "christliche Traditionen" mit Füßen tritt, dann dessen angebliche Verteidiger "PI". Außer aber Sie begreifen christliche Traditionen im Kreuzrittertum, so wie es der politisch inkorrekt indoktrinierte Massenmörder Breivik tat.

      • @Regenwetter:

        "Definieren Sie die "christliche Traditionen""

        Gern. Ganz einfach: Das Bewahren und Feiern der christlichen Feste, wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten. (Womit nicht der Konsum von Ostereiern und Schokoladen-Weihnachtsmännern gemeint ist) ;-)

        • @Jakob:

          Dann sind Ihnen christliche Feste (die eigentlich heidnischen Ursprungs sind) wichtiger als Christlichkeit, wie sie ein Christus gepredigt haben soll? Entschuldigen Sie, aber mir ist es unverständlich, dass man in seiner Religion viel mehr das Bewahren von Traditionen und Ritualen (mit denen der Religionsstifter noch nicht einmal direkt etwas zu tun hatte) begreift, als eine (dessen) lebendige Botschaft. Das macht auf mich den Eindruck, als wäre der Schein wichtiger als das wahrhaftige Sein.

           

          Vielleicht begreife ich das als konfessionslos aufgewachsener Mensch nur nicht, auch wenn ich an der Idee Jesus durchaus auch Positives erkennen kann.

           

          Vielleicht sind aber auch viele Christen/religiöse Menschen schlicht betriebsblind.

      • @Regenwetter:

        @Jakob

         

        Noch eine Ergänzung: Die Strategie von Pi ist zumeist, sich in den Artikeln juristisch nicht angreifbar zu machen. Die härteren Hassbotschaften werden dann im Forum ausgebreitet und nach Aufforderung per Mail verschickt.

         

        Dabei sollte bemerkt werden, dass das Pi-Forum streng moderiert wird. Die dort verbreiteten Hassbotschaften sind also unmittelbar den Webseitenbetreibern zuzurechnen. Abweichende Meinungen werden nicht veröffentlicht. Ein Impressum bzw. presserechtlich Verantwortliche hat die Seite dabei natürlich nicht.

      • L
        Lea
        @Regenwetter:

        Sie fragen nach einer definition von christlichen Traditionen und später wissen sie dann, wer christliche Traditionen mit Füßen tritt, dass ist erstaunlich, geben sie doch ihre definition von christlichen Traditionen?

        • @Lea:

          Ich fragte nicht nach _einer_ (allgemeinen) Definition christlicher Traditionen, sondern nach der des Kommentators Jakob, der deren Verschwinden bedauerte. Dies erklärt sich aber eigentlich schon im Kommentar, auf den Sie sich beziehen. Einfach noch einmal lesen, dann erübrigt sich auch Ihre Frage nach meiner Definition und warum ich jene, die "PI" vertritt für Heuchelei in Reinform halte.

  • Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass es den Pilern nicht darum geht irgendwie über Religionen "aufzuklären". Deren Hass ist vielmehr gegen das alltägliche, friedliche Zusammenleben in unserem Land gerichtet. Das sie jetzt auch gegen Kinderfeste aktiv werden, ist da nur konsequent.

  • O
    Olli

    Hm, in der Überschrift des Artikels waren es noch Hassmails, dann rassistische Mail und übrig bleibt "Ethik-Mumpitz"

    • T
      TF
      @Olli:

      Sind rassistische Mails deiner Ansicht nach keine Hassmails? Was müsste denn in einer Mail drinstehen, damit sie sich in deinen Augen als Hassmail qualifiziert?

  • P
    Piotr

    Also ich bin ja Atheist, von daher kann ich ein "Fest der Werte" anstatt eines Gottesdienstes nur begrüßen.

     

    Warum man so ein säkulares Fest dann allerdings unbedingt in einer Kirche(!) ausrichten möchte, ist mir wirklich schleiferhaft.

  • Von diesen Vorkommnissen lese ich jetzt gerade in der taz zum ersten Mal.Nirgendwo sonst wurde das Thema behandelt.Schon merkwürdig.Werden die Pöbelangriffe der Rechten jetzt aus Angst vertuscht und man beugt sich heimlich,anstatt Flagge zu zeigen?

    Und Sie mein lieber Hans Ahrens,Sie wissen anscheinend gar nicht wie sehr Sie Nazi sind.Diese "schweigende Mehrheit",die es satt hat besteht stets aus den selben Charakteren.Sie kotzen mich an!

    • @Markus Müller:

      Hallo Hans Müller, ich will hoffen, dass Menschen wie sie nie die Chance haben werden, ihre verqueren Auffassungen in Realität umzusetzen. Kommentatoren die einen nicht gefallen, als Nazis zu beschimpfen zeugt schon von einer tollen Sicht auf die Welt.

  • Zur Sache: Solange der virtuelle Mobb nicht die Server der NSA hackt und sich die Adressen der „Gutmenschen“ beschafft, muss man ihn nicht fürchten, Herr Kuhn. Fürchten muss fraumann die Menschen, die sich von Bildzeitung und Herrn Brüderle einreden lassen, dass uns grüne Ökodiktatur ins Haus steht.

  • "PIepp PIepp PIepp" wir haben den "Gottfried" lieb. Wir haben ihn sogar GottLIEB.

     

    (Was soll Reblek nur dazu sagen?)

  • K
    Klarsteller

    Als Atheist habe ich kein Problem, Weihnachten abzuschaffen. Aber man sollte daraus auch keine derart verlogene Veranstaltung machen.

    • S
      Störtebekker
      @Klarsteller:

      Was macht es für eine Sinn das Weihnachtsfest abzuschaffen und das Zuckerfesat einzuführen. Wenn dann bitte alle religiösen Feiertage abschaffen. Das wollte bereits schon die Kommunisten. Aber auch die bissen auf Granit. Weihnachten bleibt ewig!!!

  • "Es ist höchste Zeit, dass sich bundesweit Sicherheitsbehörden und Politik genauer mit PI-News befassen."

     

    "PI-News" ist doch ein hervorragendes Werkzeug für die Sicherheit! Denn "PI" bietet ein Ventil für die angestaute Frustration des dumpfen Volkes. Schließlich muss verhindert werden, dass dieses auf die Idee kommt, dass für Missstände Anzugträger verantwortlich sind, die Milliardenbeträge rauben und damit Millionen Menschen unter die Armutsgrenze treiben. Nö, der Moslem soll schuld sein. An allem. So einfach ist das, wie "PI" seinem Narrenklientel in täglichem Gleichklang, gleich einer Gehirnwäsche, erklärt. Soll "PI" doch im Internet virtuelle Pogrome abhalten, wird man sich sagen, solange das Volksvieh den warmen Sessel vor'm PC nicht verlässt. Soll es doch hier und da wütend schnaubend in die Tasten hauen und "linksgrüne Sozialpädagogen" als Wurzel allen Übels ausmachen und verteufeln, um sich emotional zu erleichtern. Hauptsache braunkonservative Anzug- und Kuttenträger kommen mit Schubkarren voll Geld davon, um sich goldene PIsspötte leisten zu können. Klappt nicht immer, aber "PI" gibt sein Bestes für eine politisch inkorrektere, eine menschenfeindlichere Welt.

    • C
      cosmopol
      @Regenwetter:

      Jede*r der/die einen Anzug trägt ist verdächtig? Kapitalismus ist eine Verschwörung der gierigen, oberen Zehntausend gegen den Rest der Bevölkerung? Könnte es nicht sein das hier ein strukturelles Problem unzulässig personalisiert wird? Klar verhalten "Manager" oder "Bankster" sich häufig wie die Axt im Wald, machen Existenzen kaputt und beuten Menschen aus. Der Witz bei der Sache ist, die können oft garnicht anders, weil das System es ihnen nicht gestattet. Das Problem lässt sich nicht personalisieren. Und auch nicht in gutes "schaffendes" und böses "raffendes" Kapital unterscheiden... was sich übrigens wieder dem NS-"Antikapitalismus" annähern würde, der nichts so sehr braucht wie persönliche Sündenböcke die sich beseitigen lassen.

      • T
        Think
        @cosmopol:

        Einem echten Linken wird es nie zu erklären sein, dass die menschenfeindlichsten Systeme die sogenannten "antikapitalistischen, antifaschistischen" Systeme der Linken sind. Gleichwohl werden Linke selten nach Kuba oder Nordkorea auswandern wollen, sondern fühlen sich lieber von kapitalistischen Faschisten verfolgt.

        • @Think:

          Wie gefällig es doch ist, Menschen in links oder rechts einzuteilen, nicht wahr? Es ist ganz simpel und geschieht schon reflexartig, ja? Und warum? Vielleicht nur, um einen Gegner mit abgedroschensten Argumentationskonstrukten aus der Gehirnwäschefabrik begegnen zu können. Schublade auf, Schublade zu. Schwarz-weißes Weltbild verteidigt. THINK! "Think for yourself, question authority."

          • PI
            Prof. Ilneurose
            @Regenwetter:

            Entspricht doch lupenrein Ihrem eigenen Weltbild (selbstgerecht, fanatisch, schwarz-weiß).

            Amüsant, bitte mehr davon!

            • @Prof. Ilneurose:

              Hallo, "PROF.ILNEUROSE", eine Profilneurose ist "die krankhaft übersteigerte Angst, zu wenig zu gelten". Ausdrücken kann sich dies durch zur Schau getragene ständige Amüsiertheit über andere, also Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit. Dadurch sind Sie mir nun mehrfach aufgefallen. Ganz im Gegensatz dazu sind Sie nicht aufgefallen mit Inhalten. Diskussionswürdiges mitzuteilen haben Sie offenbar nicht. Ginge es zu weit, in dieser Ihrer inhaltlichen Leere eine Ursache für Ihr komplexhaftes Auftreten zu sehen? Was ich eigentlich sagen möchte: Gratulation zu so viel Selbsterkenntnis, sich korrekt zu benennen. Das haben Sie dem anderen "PI"-Kiddy vorraus. ;-)

      • @cosmopol:

        Die Personalisierung findet auf "PI" statt. Lesen Sie, wie leidenschaftlich der schwulen- und türkenhassende PI-Autor "kewil" einen Hoeneß oder einen Tebartz van Elst verteidigt - als Beispiel erwähnter Anzug- und Kuttenträger.

         

        Aber ich stimme Ihnen zu. Es ist das System, das Menschen auf diese Weise denken und handeln lässt; sie programmiert und unmenschlich funktionieren lässt. Statt jedoch das System an sich als Problem zu erkennen, will der "politisch inkorrekt" indoktrinierte Mensch, der PI-Mensch, genauso wie jeder Faschist, alle als systemfremd deklarierten Menschen, aus diesem entfernt sehen, um dieses - und damit seinen Status Quo - zu erhalten. "Islamkritik" ist genauso wie "Kulturerhalt" bloßer Vorwand. Das Problem an diesem unmenschlichen Muster ist, dass dem System, wenn es dann weiterhin schwächelt, nur die nächste Gruppe geopfert wird; und die nächste und die nächste. So reißt sich die Bestie, die von nichts als Angst und Gier beherrscht ist und grundsätzlich sich und ihre Ressourcen bedroht sieht, am Ende immer selbst in den Abgrund. Die Frage ist nur, wie viele Opfer sie bis zu diesem Punkt fordert.

         

        Selbst bei berechtigter Islamkritik ist "PI" das Falscheste, dem ein Mensch verfallen kann. Es ist Ausdruck totaler Orientierungslosigkeit, sich auf einen Kurs bringen zu lassen, auf dem auf den einen gemeinsamen Feind eingeschwört wird. Mit Feindbildern lassen sich die Vorgänge in der Welt wunderbar vereinfacht erklären. Doch welchem Feindbild der einzelne verfällt, von welchen "Aufkläreren" er sich verführen lässt, hängt i. d. R. alleine vom sozialen und kulturellen Gefüge ab, in das er geboren wurde. So ist der PI-Mensch wesenhaft eins mit dem Islamisten, der sich alles Böse in der Welt lediglich durch ein anderes Feindbild erklären lässt. Beide dienen nichts anderem als dem Erhalt des Systems jener, die den Feind erklären.

        • C
          cosmopol
          @Regenwetter:

          Ach so, ich glaube was die Hetzseite PI-News angeht, sind wir weitgehend einer Meinung.

          Und ja, was da stattfindet ist klassischer, nationalistischer Burgfrieden über Klassenschranken hinweg. "Wenn ich schon ausgebeutet werden muss, dann wenigstens von einem Deutschen!"

          Und bzgl MIgrant*innen lässt sich halt die eigene Ohnmacht dann wunderbar kompensieren, in dem nach unten getreten wird, auf Leute die noch weniger privilegiert sind.

           

          Ich komme nur auf die "die bösen Schlipse" Nummer nicht so klar. Es gab zB im Zuge der Occupy-Proteste genug Deppen die meinten, die Welt würde besser wenn mensch nur die sogenannten 1% am nächsten Laternenmast aufknüpfen würde, wer auch immer da im Endeffekt gemeint sein soll. Bei manchen wurde das aber auch ganz klar benannt: http://cdn.frontpagemag.com/wp-content/uploads/2011/10/OWS_Jews.jpg

          • @cosmopol:

            Ich habe die "Anzugträger" wohl einfach als Symbol für das problematische System gebraucht. Wenn Sie einen Schlips umlegen, würde ich Sie nicht automatisch als dem Bösen verfallen ansehen. Auch teile ich nicht die Meinung der Occupy-Proteste. Es ist meiner Wahrnehmung nach so, dass bestimmte Menschen nicht nur Macht ergreifen, weil sie über andere herrschen wollen. Die Macht wird ihnen ebenso gegegeben - von jenen der 99 %, die die Verantwortung nicht tragen wollen. Solange diese Denkstrukturen vorherrschen, würde das aufgeknüpfte 1 % recht bald und immer wieder ersetzt werden.

             

            Grüße

            • P
              Psychotalk
              @Regenwetter:

              ""Ich habe die "Anzugträger" wohl einfach als Symbol für das problematische System gebraucht"

              Es schadet nicht, die eigenen Feindbilder zu reflektieren, besonders dann nicht wenn man mit solch missionarischem Eifer, wie Sie es tun, dem Rest der Menschheit die Welt erklären will.

              • @Psychotalk:

                Es wäre vorzuziehen, Sie würden inhaltlichen Bezug nehmen statt sich in persönliche Analysen zum Zwecke der Herabsetzung des Geschriebenen zu verirren. Ebenso von Vorteil sind stets Begründungen und nicht bloße Behauptungen. Sonst könnte man ja jeden Käse von sich geben, nech?

                • U
                  ufftata
                  @Regenwetter:

                  Sie nehmen inhaltlich keinen Bezug zu einer eigenen Statement, in der Sie vom "Anzugträger als Symbol" eine Stereotypisierung vornehmen. Solang Ihnen das nicht nur nicht bewusst ist, sondern Sie dies (fadenscheinig) von sich weisen, darf Ihnen ebenfalls ein zumindest merkwürdiger Missionseifer attestiert werden, ähnlich jenem derer, die rechtsaußen stehen.

                  • @ufftata:

                    Siehe vorherige Antwort.

                    • U
                      ufftata
                      @Regenwetter:

                      Sie checken's wirklich nicht. Vielleicht hilft Wiki:

                      "Der aus dem Streben nach Einheit und Ganzheit resultierende Mangel an Wissen, Gewissheit und Orientierung bezüglich des Fremden, so die Feindbildforschung, bedeutet, dass nicht eindeutige politische Signale und Ereignisse zu Angst und Furcht führen können, die den Anderen oder Gegner mithin als eine existentielle Gefahr und als lebensbedrohlich empfinden lassen.[3] Eigene Ängste werden dementsprechend zur Konfliktbewältigung und psychischen Entlastung auf äußere Symbole gelenkt. In der Feindbildforschung wird dieser psychische Prozess als Projektion bezeichnet"

                      (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Feindbild)

                      • @ufftata:

                        Ach, ION, meine treue Nervensäge, die mir nun seit zwei Monaten nachstellt, was "checke" ich nicht? Nutzen Sie die deutsche Sprache doch nur ein einziges Mal für mehr als diffuse Gedankenauswürfe.

                         

                        Was Sie mir da stolz aus der Wikipedia zitieren, habe ich Ihnen schon an anderen Stellen in eigenen Worten erklärt. Ich bin ja froh, dass ich zu Ihrem Erkenntnisgewinn beitrage, auch wenn dies offenbar nur auf so unterbewusstem Wege abläuft, dass Sie dies nun für Eigenerkenntnisse halten. Egal, hauptsache Sie machen Fortschritte. Jetzt müssen Sie nur noch erkennen, dass dieses Zitat Sie und all die verirrten "PI"-Kiddies absolut beschreibt.

                    • PP
                      Prinzessin PillePalle im Lebkuchenhaus?
                      @Regenwetter:

                      Stellen Sie sich dumm und sind Sie es wirklich? Sie bedienen Klischees, um hinterher (wennn man Sie drauf aufmerksam macht zu sagen "Sie wollen mich nur herabsetzen" oder "ich habe ja nur DIE gemeint und nicht alle" - billig!

                      • @Prinzessin PillePalle im Lebkuchenhaus?:

                        Wenn Sie den Unterschied zwischen einem Feindbild und einem gebräuchlichen Symbol (das in jeder/m systemkritischen Dokumentation/Film auftaucht) nicht verstehen können, kann ich Ihnen nicht helfen. So unbeholfen, wie Sie argumentieren und interagieren, muss ich fragen: ION, sind Sie's?

            • C
              cosmopol
              @Regenwetter:

              Ach, ich glaube "DIE Meinung DER Occupy-Proteste" gibt's so garnicht. Da waren ja auch durchaus fitte Leute mit von der Partie, und die Proteste liefen ja je nachdem auch verschieden ab. Das quasi-anarchistische Occupy Oakland ist mit dem österreichischen Occupy wo menschenfeindliche Leute aus der Zeitgeist-Sekte das Ruder übernahmen nicht zu vergleichen. ^^

               

              Aber schön, das es hier in den Kommentarspalten auch mal nen Konsens gibt. :) Ich bleibe trotzdem lieber beim Kapuzenpulli. ;)

              • @cosmopol:

                Danke für den Hinweis bzgl. der verschiedenen Strömungen. Da ich in die Occupy-Bewegung nicht involviert bin, wusste ich nicht, wie zentral oder auch nicht diese koordiniert wird bzw. mittlerweile fragmentiert ist. Meine vorherige Antwort an Sie beschränkt sich deshalb, um meine allgemeine Formulierung zu korrigieren, auf die von Ihnen angesprochenen "Deppen".

                 

                Grüße

    • U
      Unke
      @Regenwetter:

      Da hat sich aber jemand den Frust von der Seele geschrieben :)

       

      Du schreibst Anzug- und Kuttenträger, das ist doch auch eine Stigmatisierung und antichristlich(im Sinne von hetzend gegen das Christentum). Als ob alle christlichen Würdenträger (ich nehme mal an die meinst du mit Kuttenträger) dem Mammon verfallen sind. Das ist doch genau so falsch wie wenn man sagt alle Moslems sind Terroristen.

      • @Unke:

        Ich schrieb nicht von allen, sondern von bestimmten. Solchen, die durch maßlose Gier auffallen und für die "PI-News", die sich ansonsten gerne volksnah geben, dann gerne Kreuzritter spielt, um diese Symbolfiguren einer weißen, männlichen Herrenmenschen-Welt zu verteidigen.

  • S
    Sabine

    Was soll den ein Fest der Werte sein? um welche Wete geht es denn? Christen, Muslime und Atheisten haben unterschiedliche Ansichten über Werte, also kann man auch kein Multikultifest "der" Werte feiern. Was für ein verlogener Eiertanz.

  • I
    Irrlicht

    Hui, da haben die PI-Leutz einen Coup gelandet!

    Jetzt, wo sie Schulkindern Amgst gemacht haben, können sie sich ja ganz arg stark fühlen...

  • S
    Sören

    Die Aufregung um diese harmlose Veranstaltung zeigt nur, wie sehr Teile unserer Gesellschaft in der Vergangenheit feststecken, und die Veränderungen der Gegenwart entweder nicht begreifen wollen oder können. Im Prinzip gibt es überhaupt keinen Grund, an einer staatlichen Schule ein religiöses Fest zu begehen.

     

    Ein Fest der Werte kommt der Sache dagegen viel näher. Weihnachten ist längst zu einem Fest geworden, bei dem eben nicht mehr christliche Werte im Mittelpunkt stehen, sondern Konsum in Form von Geschenken und Essen. Für die meisten ist der religiöse Hintergrund des Festes lediglich Beiwerk, mehr aber auch nicht.

     

    Natürlich haben Christen- und Judentum unsere Gesellschaft geprägt. Heute spielen sie aber immer weniger eine Rolle im Leben der Menschen. Auch leben mehr Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung hier. Gerade staatliche Institutionen wie Schulen sollten deshalb nach neuen Wegen suchen, solche Feste zu begehen.

     

    Und natürlich, auch wenn es manche nicht verstehen wollen: Es gibt keine "Bio-Deutsche", nur Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft - oder eben nicht.

  • Nur mal eine Frage: Mit den Orthodoxen sind ja vermutlich orthodoxe Christen, mithin eben auch Christen gemeint. Warum tauchen die in der Aufzählung gesondert auf?

  • N
    noeffbaux

    Gottfried Daimler hieß Gottlieb, liebe daz!

  • Was aus dem Artikel nicht hervorgeht, ist der Kritikpunkt von PI oder anderen Seiten. Multikultifeste gibt es ja etliche. Ist es etwa die Umwidmung eines Weihnachtsfestes? Zumindest wird das im Artikel angedeutet "auch für Konfessionslose", aber nicht explizit erwähnt. Bitte auf diese Art Selbstzensur verzichten, wenn es stimmen sollte.

    • @klausb:

      "Umwidmung eines Weihnachtsfestes?..."

      Glucks. Es ist doch schon lange umgewidmet in ein multikulturelles und multinationales Konsum-, Fress- und Saufereignis. Leider dienen Worte und Begriffe ja nicht immer der Klarheit, sondern gelegentlich und oft auch der Verschleierung, Verleumdung oder Beschönigung. Schließlich nennen sich CDU und CSU ja auch immer noch "christlich".

    • @klausb:

      Was passt denn besser in die Weihnachtszeit, als ein Fest der Werte? Namen sind Schall und Rauch, lieber KlausB.