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Nano-Register gefordertDie klitzekleine Gefahr

Ein Gutachten weist auf Risikopotenzial bei Nanomaterialien hin. Vor allem winzige silberhaltige Materialien seien nicht sicher. Umweltschützer fordern ein Verbot.

Gefährlich? Nanomaterialien können auch in Kosmetika enthalten sein. Bild: imago / blickwinkel

STOCKHOLM taz | Der deutsche Sachverständigenrat für Umweltfragen hat auf ein erhebliches Risikopotenzial durch Produkte mit Nanomaterialien hingewiesen. In einem am Donnerstag veröffentlichten Sondergutachten "Vorsorgestrategien für Nanomaterialien" weist der Rat auf dringenden Handlungsbedarf bei der Regulierung von Nanomaterialien hin und fordert mehr Transparenz bei Verbraucherprodukten. Zwar eröffneten sich mit Nanomaterialien vielfältige neue technische Möglichkeiten, diese hätten aber auch neue Risiken zur Folge.

Das Anwendungsfeld für Nanomaterialien in Produkten des täglichen Lebens scheint fast unendlich. Es reicht von der Verwendung in Lacken, Farben und Kosmetika bis zu Textilien, Lebensmitteln, Lebensmittelverpackungen und unzähligen technischen Produkten. Vieles dafür sei für die Umwelt positiv, da beispielsweise Rohstoffe oder Energie gespart werden könne. Aber Nanopartikel und Nanofasern stellten aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften auch Risiken für Umwelt und Gesundheit dar.

Beispielsweise würden diese Partikel durch Abrieb oder bei jedem Waschen nanohaltiger Textilien unkontrolliert und nicht mehr revidierbar über Abwasser, Kläranlagen und Oberflächengewässer in die Umwelt freigesetzt. Auch bei anderen Produkten sei dies kaum zu vermeiden, schon weil es keine Kennzeichnungspflicht gebe und auch keine Hinweise für Konsumenten, wie sie diese entsorgen sollten. Erforderlich sei ein Nanoregister, damit Verbraucher eine Wahlmöglichkeit hätten.

Gefahr für Tiere

Da das Risikowissen mit der Technikentwicklung offenbar nicht Schritt halte, so der Rat, sei eine konsequente Anwendung des Vorsorgeprinzips erforderlich. Es verbiete sich, so wie in der Vergangenheit erst dann regulierend tätig zu werden, wenn Schadwirkungen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit wissenschaftlich belegt worden seien. Wenn wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen - und dies sei bei der Nanotechnologie der Fall -, müssten Risiken für Mensch und Umwelt präventiv vermieden werden.

Der Umweltverband BUND forderte als Reaktion auf das Gutachten ein umgehendes Verbot der Verwendung von Nanosilber in verbrauchernahen Anwendungen. Wie begründet diese Forderungen offensichtlich sind, zeigt eine dieser Tage veröffentlichte norwegische Studie, wonach diese mikroskopisch kleinen Teilchen eine Gefahr für Tiere sein können.

Selbst geringe Konzentrationen von Nanosilber - bei den norwegischen Versuchen 20 Millionstel Gramm pro Liter Wasser - erwiesen sich für Jungfische als tödlich. Die Nanopartikel setzten sich in den Kiemen fest und blockieren deren Funktion. Sie störten die Salzbalance im Blut und im ganzen Organismus.

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1 Kommentar

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  • A
    aurorua

    Viele Nanopartikel haben sicherlich auch kein Problem damit die Bluthirnschranke zu passieren und somit den Hirnstoffwechsel zu verändern, zu stören, zu manipulieren.

    Das Störungen des Neurotransmitterstoffwechsels zu Erkrankungen wie Depression, Angst, Psychose führen können ist ansatzweise bekannt. Aber was können Nanopartikel die ins Gehirn gelangen kurz-mittel-langfristig anrichten?

    Rein prophylaktisch Vorsicht mit dem Zeug, insbesondere bei Kosmetika, Nahrungsmitteln und Hautkontakt.