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Was sind denn Feriggerichte?
@ jiri :
Wer Feriggerichte aus Überzeugung frißt, trägt böswillig zur Totalverpferdung unserer Ernährung bei. Kochen lernen wäre angebracht.
@ von Ich habe fertig gericht
ach Gott ach Gott, vielleicht gibt es ja für sie noch eine Stelle als Hauswirtschaftslehrer in einer katholischen Schule, wenn sie so gerne kochen.
Vielleicht wäre es doch auch angebracht, wenn Sie selber ihre Kleidung anbauen, weben und nähen, dann würden sie vielleicht von den schädlichen Stoffen verschont werden, die in der Kleidung steckt und über die nur nicht so intensiv berichtet wird.
@ Jiri :
Es gibt nichts degenerierteres, als eine Tüte mit undefinierbarem Inhalt aufzumachen, diesen mit Wasser zu einem Einheitsbrei anzurühren und auch noch stolz drauf zu sein, auf das "Ich habe fertiggericht!"
Koch selber ! Dann wirst Du wenigstens von unschönen Dingen abgehalzen, wie blöde Kommentare zu schreiben.
Ich koche nur noch selber und empfinde Fertiggerichten und Politik gegenüber nichts als Verachtung.
"Deshalb müssen die Schulen viel stärker als bisher zu einer gesunden Ernährung erziehen. Sie sollten die Kinder sensibilisieren für Probleme, die mit Fertiggerichten einhergehen."
Falsch! Die Eltern müssen viel stärker als bisher zu einer gesunden Ernährung erziehen, das ist nicht die Aufgabe der Schule. Hört endlich auf, die Verantwortung für Euch und Eure Gesundheit auf den Staat abzuschieben!
@ von Koch selber oder stirb:
Es gibt nichts Schöneres als eine Tüte aufzumachen, in der Pfanne fertgzumachen, schnell spülen und dann sich einer anderen schönen Sache zu widmen.
Dann wird man wenigstens nicht davon abgehalten, sich mit Politik zu beschäftigen.
Wer kein Lust auf selber Kochen hat (infolge Faulheit oder Inkompetenz) kann sich gleich irgendeinen Industriebrei intravenös verabreichen lassen, Hauptsache die Zutaten stehen zuverlässig drauf.
Fertiggerichte machen uns fertig ! Ich bekomme das Kotzen davon.
Wenn ich diesen Quatsch mit dem Selberkochen (oh wie schön mit Partner/in und Freunden zusammen) höre, kriege ich langsam das Kotzen:
ein industriell verarbeitetes Produkt kann genauso gut und gesund sein wie ein selbstgemachtes. Durch die Vorteile beim Einkauf von großen Massen kann man auch relativ günstig Fertggerichte herstellen.
Es ist ein Recht eines Verbrauchers, der ein Fertiggericht kauft, die richtigen Zutaten zu erfahren.
Wer selber kochen will, soll das mit seiner Ehefrau, dann hat man ja auch das Ehegattensplittung oder eine bessere Steueklasse, machen. Ich mache mir lieber ein Fertiggericht und poche auf das Recht einer vernünftigen Deklarierung.
Die nackte Wahrheit
Die obere Mittelschicht gibt weniger Geld für Lebensmittel aus, als die untere Mittelschicht, ja teilweise als die obere Unterschicht. Warum? Weil da tendenziell noch mehr Essen selbst aus Grundzutaten produziert wird.
Selbst kochen ist nicht nur eine Frage des Qualitätsanspruchs. Es ist auch eine Frage der dazu nötigen Fertigkeiten und der Zeit dazu. Für eine Familie nach dem Modell Alleinverdiener-Hausfrau ist es möglich, den größten Teil der benötigten Nahrung selbst zuzubereiten. Die untere Mittelschicht hat die Zeit meist nicht und teilweise fehlt auch das Know-How.
Ganz besonders merkt man den Know-How-Faktor bei prekär situierten Familien. Wenn man hauswirtschaftliches Können etwa auf Niveau des Meistergrades hat, schafft man es auch, mit Hartz-IV sich gesund und ausreichend zu ernähren.
Fertigfutter ist eine notwendige Begleiterscheinung der Industriegesellschaft. Das hat schon Julius Maggi im 19 Jahrhundert erkannt und entsprechend seinen ererbten Betrieb ausgerichtet.
Mit bloßen Appellen kann man da nichts ausrichten. Es kommt ja inzwischen selbst Kochunterricht an Schulen (wo es ihn überhaupt noch gibt) nicht ohne Schere zum Aufschneiden von -fix-Produkten aus.
Eine mögliche Lösung wären übrigens MEHR öffentliche Kantinen. Wenn man sie entsprechend betreibt.
Ohne staatlichen Eingriff wird alles so weitergehen wie bisher.
"Der Opa eines Kollegen war Kettenraucher, und ist bei bester Gesundheit 87 geworden"
Merken Sie was?
Nochmal: Bio-Feigen bei Rossmann mit Salmonellen belastet. Salmonellen sind sehr gefährlich. Wo ist der Skandal? Der Skandal ist, daß die taz vertuscht, weil bio ja grundsätzlich gut ist. Wird die taz bezahlt, um Recherchen zu vermeiden? Wird die taz geschmiert, um der Biobranche nicht weh zu tun?
Skandal, Skandal! Ob man da auch drauf kommen könnte dass solche Lebensmittelskandale Systemimmanent sind?
Diese Industrie würde uns noch ganz andere Tiere verkaufen wenn sie könnte.
Achja, vegetarisch zu leben kostet an sich auch nicht mehr. Viele Fertiggerichte wird man so im Supermarkt aber auch nicht mehr finden.
Aber genug aufgeregt für heute:
Kommt ein Pferd in eine Bar. Sagt der Barkeeper "Was machst du für ein lasagnes Gesicht?"
Sie wissen nicht, auf welcher Seite die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz steht.
Nicht ihr ernst, oder?
"Aber Umfragen zeigen, dass immer weniger gekocht wird. Das ist ein Trend, den es umzukehren gilt."
Warum? Ich habe Besseres zu tun, als jeden Tag stundenlang in der Küche zu stehen. Und Fertiggerichte schmecken meist besser als mein Selbstgekochtes :)
Es lebe das Feriggericht - eine der großartigsten zivilisatorischen Errungenschaften (bin übrigens kerngesund).
Einschränkung von Werbung für Fertiggerichte, die sich an Jugendliche richtet? Hochgradig albern-repressiv.
Und übrigens: Lesen bildet - es gibt bei Feriggerichten Zutatenlisten. Da weiß ich besser, woran ich bin, als wenn ich in ein teures Restaurant gehe.
Fazit: Ernährung - die neue Religion (aber ohne mich, ich bleibe Atheist).
Ja, wir brauchen Wachstumsraten.
Wenn jeder zu Hause kocht, was soll da wachsen, etwa die Gesundheit? Wär ja schlimm.
Die allgemeine Verblödung wächst weiter.
Wer wurde gesundheitlich geschädigt? Niemand? Sollte man immerhin mal feststellen. Übrigens: Rossmann warnt vor Bio-Feigen wegen Salmonellen. Skandal? Nein? Ach so.
Hat jemand schon mal Fertig-Lasangne gegessen ?
Da isses so ziemlichch egal was drin ist.
Frau Aigner steht wie jeder Politiker auf ihrer eigenen Seite. Und sonst nirgens.
Wer eine eigene Position und Ideologie hat, kommt doch nicht mal bis in den Kreistag. So what?
Wer Tiefkühlfertigprodukte bei Supermärkten kauft, hat kein Vertrauen in die Hersteller. Ein Kilo Lasagne für unter drei Euro. Auf was soll man Vertrauen? Dass es sich um das handelt, was auf dem Bild auf der Verpackung aufgedruckt ist. Wer Hunger, zu wenig Geld für Demeter-Qualität, keinen eigenen Garten hat, vielleicht geizig ist und in der Stadt lebt, der kauft halt so einen Dreck. Von diesem "Vertrauen" lebt eine ganze Industrie. Schließlich: Wer weiß schon, was in der 1 Euro Mini Pizza, dem lecker-billigen Burger oder dem billigen Hähnchen so alles drin steckt? Wer nur der Werbung vertraut, nichts zahlen will oder kann, ist arm dran. Pferdefleisch ist allerdings gar nicht so schlecht, kommt nur drauf an, welche Paarhufer für das Abendmahl verarbeitet wurden.
kommt. Dem werden auch Vegetarier ausgeliefert sein.
Jedenfalls wenn die Herrschaft der Banken, Konzerne und Superreichen nicht gestoppt wird.
Das kommt dem geneigten Esser doch alles nur zu bekannt vor:
Louis de Funes` "Brust oder Keule" aus dem Jahre `76, zeigt uns doch wo wir heute stehen.
Ein wahrer Visionär :)
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Pferdefleisch: Fertiggerichte? Kontrollverlust!
Viele Hersteller nutzen das Vertrauen der Verbraucher dazu aus, billige Zutaten unterzumischen – zum Beispiel Pferdefleisch in Tiefkühllasagne.
Völlig außer Rand und Band: Schimpansen, unkontrolliert. Bild: dpa
Der Skandal um als Rindfleisch gekennzeichnetes Pferdefleisch in Tiefkühllasagne zeigt auch: Der Trend zu immer noch weiter verarbeiteten Lebensmitteln birgt Risiken für die Verbraucher in sich.
Fertiggerichte bedeuten einen Kontrollverlust. Wer eine Tiefkühlpizza kauft, kann in der Regel nicht überprüfen, wer die Zutaten produziert hat. Oft wissen die Verbraucher nicht einmal, welche Chemikalien beispielsweise zu den Zutaten gehören. Den Konsumenten bleibt nichts, als dem Hersteller zu vertrauen, dass er seine Arbeit ordentlich macht. Dieses Vertrauen ist – wie im aktuellen Fall – nicht immer berechtigt.
Dennoch versucht die Lebensmittelindustrie Produkte zu verkaufen, die in immer höherem Maße verarbeitet sind. Schließlich kann sie mehr Geld verlangen, wenn sie mehr Arbeitsschritte ausführt. Viele Hersteller nutzen das Vertrauen der Verbraucher dazu aus, billige Zutaten unterzumischen. Zum Beispiel Analogkäse statt Kuhmilchkäse. Oft auch ungesund viele Kohlehydrate statt teurerer Zutaten. Und jede Menge Konservierungsstoffe, damit die Ware möglichst lang verkauft werden kann.
Fertiggerichte können, in Maßen genossen, durchaus sinnvoll und unschädlich sein. Aber Umfragen zeigen, dass immer weniger gekocht wird. Das ist ein Trend, den es umzukehren gilt.
Deshalb müssen die Schulen viel stärker als bisher zu einer gesunden Ernährung erziehen. Sie sollten die Kinder sensibilisieren für Probleme, die mit Fertiggerichten einhergehen. Gleichzeitig muss der Staat Werbung für Fertiggerichte einschränken, wenn sie sich zum Beispiel an Kinder und Jugendliche richtet. Da könnte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) mal zeigen, wo sie wirklich steht: auf der Seite der Verbraucher oder der der Industrie.
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Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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