piwik no script img

Festnahme in KreuzbergNeue Perspektive auf Polizeigewalt

Die taz veröffentlicht ein 2. Video von der Festnahme eines 22-Jährigen in Berlin. Ist solche Polizeigewalt gerechtfertigt?

Zwei Polizisten knien auf dem 22-Jährigen. Bild: taz

Über eine Million Mal wurde ein ein Video von der Festnahme eines 22-Jährigen am Samstag in Kreuzberg bereits aufgerufen. Die taz veröffentlicht jetzt ein zweites Video (ganz unten in diesem Artikel), das ein anderer zufällig vorbeikommender Zeuge gemacht hat. Der Zeitpunkt, zu dem dieses neue Video beginnt, entspricht dem Zeitpunkt, zu dem das andere Video bereits 1 Minute und 4 Sekunden läuft. Während bei dem anderen Video nach 2 Minuten 13 Sekunden ein Schnitt kommt, läuft dieses Video weiter.

In der taz ist umstritten, ob der Polizeieinsatz in dieser Härte gerechtfertigt ist. Ein Pro & Contra.

Pro: Die Polizei geht richtig vor

Wer von der Polizei angehalten wird, sollte stehen bleiben. Das ist die einfache Regel, die man jedem ans Herz legen muss. Am Samstag hat ein 22-Jähriger am Görlitzer Park in Kreuzberg dagegen versucht, zurückzuweichen und weiterzugehen. Wer dann von einem Polizisten an der Schulter festgehalten wird, sollte spätestens jetzt stehen bleiben. Der 22-Jährige hat versucht, sich loszureißen. Das ist, man muss es ganz deutlich sagen, keine gute Idee. Drei Polizisten hielten ihn fest; der junge Mann versuchte, sie von sich wegzuschubsen. Die Polizisten brachten ihn zu Boden, wo er sich weiter mit Händen und Füßen wehrte. Auch noch nach Minuten versuchte er weiter, loszukommen.

Das Video des Vorfalls macht Furore, weil es so unverhältnismäßig erscheint. Viele fragen: Welche Straftat hat der Mann denn begangen, die es rechtfertigt, auf ihm zu knien und ihm in die Rippen zu boxen? Es ist die falsche Frage. Selbst ein Mörder sollte nicht auf eine solche Art festgenommen werden.

Außer, er will abhauen. Genau das hat der Mann hier versucht. Und genau das darf die Polizei niemandem durchgehen lassen. Es ist daher gut und richtig, dass die Beamten alles machen, was notwendig ist, um eine Flucht zu verhindern. Die körperliche Härte der Polizei ist eine Reaktion auf die nicht enden wollenden Versuche des Mannes, sich loszureißen. Wenn jeder der Polizei einfach dadurch entkommen könnte, dass er sich nur stark genug wehrt, könnte man die Polizei abschaffen.

Natürlich gibt es auch ungerechtfertigte Polizeimaßnahmen. Es kann aber nicht richtig sein, dann in eine körperliche Auseinandersetzung zu gehen. Es bleibt nicht anderes übrig, als die Polizeimaßnahmen erst einmal zu ertragen - und höchstens juristisch zurückschlagen. SEBASTIAN HEISER

Contra: Hier herrscht ein extremes Machtgefälle

Mehr als eine Million Mal wurde das Video auf Youtube bisher geklickt, das minutenlang zeigt, wie ein Mann, der sich wehrt, von Polizisten auf den Boden geworfen und geschlagen wird. Eine Frau schreit und weint, die Lage scheint außer Kontrolle zu geraten.

Das Statement der Polizei liest sich angesichts der recht brutalen Szenen wie Hohn: Die Beamten seien bei ihrer Arbeit „hartnäckig gestört“ worden. Schläge seien „üblich, damit der andere sich lockert“. Der Mann sei schon einmal weggeführt worden, und er sei derjenige gewesen, der erneut auf die Beamten „losgegangen“ sei.

Letztlich ist das, worum es hier geht, der Umgang mit einem extremen Machtgefälle. Die eine Seite ist ausgestattet mit gepanzerter Körperlichkeit, Überlegenheit in Sachen Ausrüstung (Schlagstöcke, Reizgas) und der Legitimation, Gewalt anzuwenden. Die andere, wehrlose Seite findet sich in einer schockierenden Extremsituation wieder, die offensichtlich Panik auslöst und lange nachwirken wird.

Genau deshalb hätten die Beamten die Situation anders lösen können und müssen. Polizisten, sollte man meinen, sind geschult in dem, was sie tun, und sollten sich des Machtgefälles bewusst sein - auch und gerade, wenn ihnen kein vermummter Autonomer, sondern ein Mann in Sandalen und mit roter Clownsnase gegenübersteht. Die Polizei rühmt sich gern ihrer "deeskalierenden" Strategien. Deeskalation sieht allerdings anders aus. Und eine angemessene Reaktion auf Protest ebenfalls..

Ein Staat muss sich daran messen lassen, wie er seinen Bürgern gegenübertritt. Er hat ein Gewaltmonopol - aber dem muss er sich in seinen Handlungen auch würdig erweisen. PATRICIA HECHT

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

79 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Angst, Enttäuschung und verlorenes Vertrauen sind in der Bevölkerung deutlich zu spüren:

     

    http://www.taz.de/Neuer-Twitter-Trend/!130349/

     

    http://www.taz.de/Nachdenken-ueber-Polizeigewalt/!126919/

    http://www.taz.de/+++-Ticker-1-Mai-+++/!51973/

     

    Und das muss anders sein. Ein Polizist muss als Helfer und qusi als eigener Anwalt wahrgenommen werden.

     

    Lösungsvorschläge:

     

    - Einführung einer unabhängigen Kommission, um das behördliche Vorgehen (zum Beispiel der Polizei) zu prüfen und laufend zu verbessern oder

     

    - Einführung eines Politischen Gremiums (unsere Regierung und unsere Opposition gemeinsam – so wäre diese Institution politisch unabhängig, ähnlich wie unser Bundesverfassungsgericht). Dieses Gremium soll behördliches Vorgehen (zum Beispiel der Polizei) prüfen und kontrollieren. Zudem könnte dieses Gremium für eine Verkürzung des Gerichtswegs für eine Verfassungsbeschwerde in dringenden und begründeten Fällen helfen

     

    - Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten. Durch Anbringung einer Nummer an der Uniform wäre der Datenschutz eines jeden Polizisten gewährleistet. Denn jeder Mensch hat das Recht auf eine wirksame Beschwerde, und wenn Polizisten nicht identifizierbar sein dürfen (warum?), dann ist es kaum möglich, von diesem Recht Gebrauch zu machen.

     

    - Einführung eines akademischen Studiums, als Voraussetzung, um Polizist werden zu können.

     

    Als Polizist trifft man täglich Entscheidungen, die einen Menschen und sein Leben maßgeblich beeinflussen können. Deswegen brauchen wir deutlich höhere Eintrittsbarrieren, um diesen Beruf zu erlernen und ausüben zu dürfen.

  • Eindeutig Pro, der Mann hat eine Polizeiaktion gestört, und hat sich dann seiner Festnahme widersetzt. Wenn er das in seinem Herkunftsland Spanien gemacht hätte wäre er sicherlich noch härter angepackt worden. Die Beamten haben das notwendige Mass an körperlicher Härte angewandt die in diesem Fall notwendig war.

    • @kuzorra :

      Das andere Laender noch brutalere Polizeieınheıten haben, rechtfertigt nicht die unverhaeltnismaessıge Anwendung von Gewalt in Deutschland.

      • @Dhimitry:

        Was war denn daran unverhältnismässig? Täglich finden in dem Park Schlägereien statt und mindestens einmal im Jahr wird dort jemand erstochen. Er kann von Glück reden, dass ihn die Polizei und nicht Angehörigede des Opfers da raus geholt hat.

      • @Dhimitry:

        "Wenn er das in seinem Herkunftsland Spanien gemacht hätte wäre er sicherlich noch härter angepackt worden"... Sorry, aber was ist das denn für eine Argumentation?!?!? Willst Du wirklich d für unserer Rechts-, Demokratie und (immer noch die große Mehrheit) Verständnis für Menschenwürde und -rechte demnächst die Herkommensländer der jeweilig Betroffenen als Maßstab nehmen... Na dann gute Nacht Dschland!!! Dann werden wir demnächst jedem Ladendieb die Hand abhacken, jede "untreue" Frau wird gesteinigt. Jeder Schwule... ab ins Arbeitslager. Gesundheitsversorgung gibt´s auch nur noch wie im "Herkunftsland" (Voodoo etc), Bezahlung und Bildung natürlich auch nur so... Sag mal, hast DU mal eine Sekunde wirklich darüber nachgedacht was Du hier von Dir gibst... Oder sind das etwa "Gedanken, Vorgehensweisen und Ideologien aus Deinem "Herkunftsland", die Du einfach mal gedankenlos übernommen hast?!?!? Auch wenn es nicht zu den "Deutschen Tugenden" gehört, erst einmal sich selbst Gedanken zumachen und sich selbst ein eigenes Bild und Gedanken von den Dingen, Vorkommnissen und dieser Welt zu machen, muss man nicht Alles und jedes gute verkäufliches "Schlagzeilen BlaBla" übernehmen... Willkommen im Ländle derer, die alles Gedankengut ohne Hinterfragung und Nachdenken übernehmen.. Hauptsache es entspricht dem Mainstream.... und demnächst muss auch die Sprache aus dem „Herkunftsland“ hier in Deutschland gesprochen werden...den .. alles so, wie aus dem „Herkunftsland“... und...???Mekst Du jetzt, was Du da eigentlich von Dir gibt’s...

  • Deutschland sollte mehr Geld für seine Polizei ausgeben. Der Polizeidienst muss besser bezahlt werden und die Beamt*innen müssen besser ausgebıldet werden. Zur Zeit scheint diese Taetıgkeıt nur für frühere Hoolıgans attraktiv zu sein, denen die Bezahlung egal ist, solange sie Menschen ungestraft auf dıe Fresse hauen können. Der Staat muss sorgfaeltiger auswaehlen, wer auf der Strasse das Gewaltmonopol ausüben darf!

    • @Dhimitry:

      Sorry "Dhimitry" Dir muss ich absolut Recht geben!!! Dieser Kommentar war für KUZORRA gedacht.

  • Was die liebe taz hier präsentiert ist alles andere als eine "neue Sicht", es ist die alte Sicht, voll von Bedienungselementen in Richtung ihrer Leser.

    Einziges Sinnbild: "Der Bulle. Das Schwein!"

     

    Vielleicht sollten sich alle Kommentatoren mal klar werden dass ein Polizeibeamter mit der Frage nach dem Ausweis eine Weisung erteilt. Wenn man vernünftig und normal antwortet dass man diesen nicht dabei hat, wird man nicht gleich auf dem Boden landen.

     

    Aber ich sehe hier diverse Ausbildungsmängel und Schulungsbedarf der Polizisten im Umgang mit der Gesamtsituation.

    • @TheObserver:

      Auf eine missachtete Weisung mit Quaelerei zu antworten, ist einer Demokratie nicht würdig!

      • @Dhimitry:

        Gerade in einer Demokratie müssen die Gesetze durchgesetzt werden- dazu gehören das Gewaltmonopol des Staates ebenso wie die Asylgesetze. Wer diese brechen will und Rechtsbrecher unterstützt, untergräbt die Demokratie und unser Gemeinwesen.

  • Die Freundin ist einfach nur hysterisch. Er ist selbst dran schuld.

     

    http://www.mimikama.at/allgemein/analyse-zu-dem-video-brutaler-polizeibergriff-5-juli-2014-berlin-kreuzberg-grlitzer-park-ohlauer-strae/

     

    einfach mal lesen. Ist ne andere Perspektive

    • @Müller Thomas:

      IdR sind Polizeiberichte reine Fiktion, die mit den realen Ereignissen wenig zu tun haben.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Sind das nicht schon die ersten Vorboten sozialer Unruhen?

     

    Mir sagte mal ein befreundeter Polizist, dass man genau weiß, wohin man zu schlagen hat, damit später keine nachvollziehbaren Hämatome entstehen.

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Soziale Unruhen gibt es seit langem, nur werden die noch verschwiegen. Das zeigt das verklemmte Reden über die mühsam verschwiegene Migrantenkriminalität und das offensiv gesellschaftsfeindliche Auftreten von Integrationsverweigerern und zugleich aber Handaufhaltern in Deutschland deutlich an. Es ist mir unbegreiflich, dass die politische Kaste zusieht, wie sich hier ein explosives Gemisch auflädt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich die ersten Volkswehren bilden werden. Ansätze eines kommenden Bürgerkrieges sind erkennbar, die Kriegserklärung der zugereisten Ausländerbanden an unser Gemeinwesen wurde von deren Seite ja bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht. Hoffen wir, dass die Integrierten sich dann auf die richtige Seite stellen.

      • @Dresden:

        Wow, Volkswehren gegen 'Migrantenkriminalitaet' gründen. Das ist ja mal ein ganz neuer Vorschlag... :D

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @9076 (Profil gelöscht):

      solche Bilder triggerten in L.A. 1992 soziale Unruhen.

      Auch hier nur eine Frage der Zeit.

  • "Genau deshalb hätten die Beamten die Situation anders lösen können"

     

    Was zB hätten die Beamten denn anders machen können?

  • Ich zitiere mal Bild.de:

     

    "Dieses Video lässt die Polizei nicht gut aussehen" http://bit.ly/TSYG2G

    (die Bild ist hier wohl etwas kritischer gegenüber der Polizei als die Taz, bzw. Hr. Heiser...hmm)

     

    Was ich jetzt auf beiden Videos beim besten Willen nicht erkennen kann:

    professionelle Polizeiarbeit.

     

    2 Polizisten knien auf einer Person, ich kann lange nicht erkennen das der Versuch unternommen wird Handschellen anzulegen. Es wird mit Spraydosen? hantiert, Kollegen schirmen die Szene ab, greifen erstmal nicht weiter ein, ein weiterer Polizist schlägt am Ende des 2. Videos mindestens zwei mal in die Rippen (laut Taz) oder auf die Nieren (laut Bild).

     

    Ging es eigentlich noch um Platzverweis - Identitätsfeststellung – Festnahme? Oder könnte man soetwas wie Frustabbau, Exempel statuieren vermuten?

     

    Bewusstes "zeigen wo der Hammer hängt" statt Deeskalation scheint die Maxime zu sein.

     

    Unter solchen Umständen sollte jede, wirklich jede beobachtete Polizeiaktion von Passanten gefilmt werden.

    • @rustdevil:

      Handschellen? Wäre das geschehen, würden Sie jetzt behaupten, die Polizei fessele die gutwilligen Demonstranten.

       

      Es ging wohl um Platzverweis, Identitätsfesstellung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und eine potentielle Festnahme.

       

      Und ja: alles sollte gefilmt werden, alles sollte überwacht werden, damit sich jeder richtig verhält. Kameras an jeder Ecke, an jedem Haus!

  • Bilder die der Polizei schaden

    Insbesondere verkennt der Einsatzleiter den Zuspruch des jungen Mannes von den Bürgern. Spätestens ab diesem Zeitpunkt, hätte der Einsatzleiter deeskalierend wirken müssen. Dies hat er unterlassen. Von diesen Polizeibeamten wird kein Bürger mehr davon sprechen

    „Das sind unsere Polizisten“ sondern man wird sie ansehen wie „Rambo“-Polizisten quasi fremde Aussätzige. Folge, die Bürger werden noch unhöflicher und unbequemer. Das wiederum wird die Beamten noch mehr frustrieren und ihnen die Lust am Dienst nehmen.

    Und ohne Lust und Freude ist irgendwie alles nur noch mäusegrau.

  • Ja, es existiert ein Machtgefälle. Sichtbar, effektiv und eigentlich auch beruhigend.

    Es gibt ja auch noch andere Kaliber als nur eine Clownsnase.

    Allerdings bezweifle ich, dass dieses dann auch in aller möglichen Form gegen einen nicht gerade muskulösen 22-jährigen eingesetzt werden muss.

    Da scheint es jemand nötig gehabt zu haben, sich zu produzieren: "Ausweis her" und ohne dem Anbegrüllten die Chance zu lassen zu reagieren oder - wenn das wirklich als Flucht zu deuten ist, ihn einfach nur an den gewiss nicht kräftigen Armen festzuhalten, erst leicht, dann gerne auch grober, wird er zu Boden geworfen und seine äußerst verständliche "Gegenwehr" - und sei es nur der instinkive Wille frei zu atmen - brutal erstickt.

    Und das kann JEDEM passieren, der nicht sofort befehlesgerecht zusammenzuckt bei 3 auf dem Baum ist.

     

    Wer schützt und vor unseren Beschützern?

  • Ja ja und wieder sind es die Cops und die "friedlichen" Demonstranten:

    ich muss sagen, dass das Vorgehen der Polizei hier wirklich sehr hart war, jedoch ist es auch ein gutes Beispiel, wie der "Prügelknabe der Nation" einfach nicht respektiert wird. Es scheint schon Standard zu sein, sich über jegliche polizeiliche Maßnahme hinwegzusetzen, auch wenn die Maßnahme als falsch interpretiert wird, sei es von Privatpersonen oder der Presse. Hier sehe ich aber auch wieder ein Versagen des Bezirks/Polizeidirektion, der/die teilweise wirklich "kreuzberg-ungeschulte" Polizisten einsetzt, die sich schnell von iwelchen Clowns provozieren lassen, das hat man an der Ohlauer auch gesehen! Man sollte daher lieber an einem Leitfaden oä arbeiten, damit es auf der gesellschaftlichen und polizeilichen Seite nicht weiter zu solchen Einsätzen kommt.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Pm4B:

      Kommentar bearbeitet. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.

       

      Wie machen das eigentlich die Bobbies in England, die sich auch ohne martialisches Cyborg-Outfit, Kung Fu-Angeberei und Schußwaffen durchsetzen? Könnte es sein, daß in England was richtig gemacht wird, was in Deutschland falsch gemacht wird?

    • @Pm4B:

      Naja, klar (!) zu sehen ist, dass keinesfalls die Cops die "friedlichen" waren.

       

      Aber deinen Beitrag unterschreibe ich.

  • „Wenn jeder der Polizei einfach dadurch entkommen könnte, dass er sich nur stark genug wehrt, könnte man die Polizei abschaffen.“

    Falsch: wenn die Polizei bei jeder Kontrolle mit übertriebener Härte vorgeht, sollte man sie abschaffen.

    Ich denke es darf nicht vergessen werden, wie es zu dieser Situation kam.

    Raubüberfall? Schwere Körperverletzung? Nein, keineswegs.

    Personalkontrolle auf einer Demonstration.

    Ja, der Mann mit der Clownsnase wollte weglaufen und hat sich sogar leicht gegen das Knie auf seinem Schädel gewehrt. Aber bitte, das kann doch kein Vorwurf sein.

    Woran es der Polizei mangelt ist einfach Fingerspitzengefühl.

    Bei einer Personalkontrolle ein solch radikales Vorgehen zu demonstrieren ist einfach falsch und dämlich.

    Auf einer emotionsgeladenen, politischen Veranstaltung ein solch radikales Vorgehen zu demonstrieren ist in meinen Augen lebensmüde.

    • @Tony:

      Mit Verlaub, das ist verkürzt und grob falsch!

      Es hat sich hier um Ermittlungen bzgl. einer Schlägerei gehandelt. Die einzige Nähe zu einer Demo wiesen Leute auf, die von einer solchen auf dem Rückweg waren. Die Personenkontrolle erfolgte nach einem nicht befolgten Platzverweis. Bitte halten Sie sich an die Fakten!

  • Die Polizei wird von der Polizik in viele heikle Situationen geschickt und dort verheizt. Man denke an die gewalttätige Salafistendemo, an die Auseinandersetzungen im die rote Flora, an Gewalt um Fussballstadien etc.Wir sollten besser die Autorität der Polizei stärken. Ich fühle mich sicherer, wenn Polizei da ist.

    Der Mann hätte doch nur stehenbleiben und seinen Ausweis zeigen brauchen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Tupaq:

      Die Politik hat - zumindest offiziell - gar keine Weisungsbefugnis über die Polizei. Das gab es mal im Dritten Reich. Seit 1949 haben wir Gewaltenteilung.

       

      Real aber zeigt allein schon der Schwarze Donnerstag im Stuttgarter Schloßpark, daß es anders läuft, als es laufen sollte. Dennoch: Die Polizei MÜSSTE sich nicht vor die verschiedenen politischen Karren spannen lassen. Vom Polzeipräsidenten bis zum einfachen Streifenbeamten ist jeder freiwillig Polizist und könnte jederzeit eine andere berufliche Laufbahn anstreben. Darüberhinaus können sich auch Polizisten aus Gewissensgründen Befehlen widersetzen. Also machen Sie mal nicht Opfer, wo keine sind.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Die Polizei wird von der Politik oft zu Dingen eingesetzt, die die Politik vermasselt hat. Das reicht von Stuttgart 21 über die Rote Flora zur Salafistendemo. Die Polizei macht in der Mehrheit der Fälle einen guten Job, muss sich aber von beiden Seiten immer Vorwürfe gefallen lassen. Steinwerfer oder andere Angriffe auf Polizisten werden lächerlich gering bestraft.

  • Teil 1

    Herr Heiser, ich zitiere Sie, um Ihnen deutlich vor Augen zu führen, woran Ihre gesamte Ausführungen krankten und damit ins Leere gehen:

    Zitat: „Natürlich gibt es auch ungerechtfertigte Polizeimaßnahmen. Es kann aber nicht richtig sein, dann in eine körperliche Auseinandersetzung zu gehen. Es bleibt nicht anderes übrig, als die Polizeimaßnahmen erst einmal zu ertragen - und höchstens juristisch zurückschlagen.“

    Auch auf der Demo Freiheit statt Angst ging die Polizei ähnlich vor (http://www.taz.de/!92537/).

    Der Demonstrant dürfte sich juristisch auf Notwehr berufen und seinerseits zurückschlagen. Soweit durften auch Sie gekommen sein.

    Ohne Kenntnis des Sachverhalts im Einzelnen den 22-Jährigen zu empfehlen, er solle sich dem Willkür der Polizei unterordnen, ist also juristisch nicht tragfähige Grundlage. Theoretisch möglich ist auch, dass er sich ebenfalls wehren dürfte, wir wissen es also nicht. Sollten die Voraussetzungen einer Festnahme bzw. Ingewahrsamnahme (§ 163b StPO bzw. § aus dem ASOG) vorliegen, dürfte die Polizei ihn also festnehmen und einen geleisteten Widerstand auch mit Gewalt brechen. Sind die Voraussetzungen der genannten Vorschriften nicht gegeben, handelt es sich bei den Maßnahmen der Polizei um Straftaten, (Körperverletzung im Amt, Nötigung, Freiheitsberaubung/ Nötigung gegenüber den Passanten, die Hilfe leisten wollten und beim Einsatz von Reizgas auch nochmal sogar gefährliche Körperverletzung im Amt).

  • Teil 2

    Zuletzt möchte ich Sie noch auf etwas hinweisen, welche juristischen Schläge die Polizisten verpasst bekommen könnten, dürfte bekannt sein. Da ermitteln halt die Kollegen, die Staatsanwaltschaft will ihre Ermittlungspersonen auch nicht so gern anklagen und die Gerichten sind in der Regel von der guten Polizei überzeugt. Glauben Sie ernsthaft, dass das Justizsystem die systemangehörigen ebenfalls behandeln wird, wie nicht systemangehörigen. (Stichwort: Erlaubnistatbestandsirrtum als Rettungsanker usw.)

    Dass die Polizei ihrerseits dann Anzeige wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamten erstattet (bei dem Fall auf Demo Freiheit statt Angst hat die Polizei dies ja behauptet, zufällig wurde aber der Vorfall von Passanten glücklicherweise aufgenommen), dürfte bekannt sein, ebenfalls die Tatsache, dass die Polizei mit der Wahrheit ihrerseits ihre Schwierigkeiten hat, wenn es um solche Fälle geht.

    Die Entgegnung von Frau Hecht ist leider nur emotionaler Art, ohne die juristische Haltlosigkeit der Pro-Ausführungen ansatzweise aufzuzeigen.

  • Oh, ihr dreht mal frei, wie unterhaltsam. Ein Pro & Contra Polizeigewalt, sehr amüsant. Wie wär's mit Pro & Contra Massenarbeitslosigkeit? Pro & Contra Ausländerhass? Pro & Contra Hirntumor?

     

    Ihr habt sie echt nicht mehr alle.

  • Was fehlt im Text: ... wie ein Fahrrad auf Polizisten und Festgenommenen geschmissen wird.

  • Also, gehen wir mal nur von der Sichtweise der Polizei aus, wenn wir berücksichtigen wollen, was vorher passiert war.

    Danach hat der Mann mit der Clownsnase die Ermittlungen zu einer Schlägerei behindert. Okay. Daraufhin sei ihm ein "Platzverweis" erteilt worden, den er wohl nicht einhält.

    Dann wird er in einer sehr unhöflichen Form gefragt, sich auszuweisen.

    Daraufhin versucht er die Flucht zu ergreifen.

     

    So. Und was denn jetzt? Wenn er die Ermittlungen behindert hat und deshalb verschwinden soll, dann habe ich doch das erreicht, was ich will, wenn er in dem Moment sich aus dem Staub macht. Es gibt dann keinen Grund mehr, ihn festzuhalten, denn ich habe ja erreicht, was ich wollte. Nämlich, dass er mich in Ruhe die Ermittlungen durchführen lässt. Es sei denn, er sei dringend tatverdächtig. Dann hätte ich aber einen Schuss weg, wenn ich ihn vorher per Platzverweis weggeschickt hätte.

     

    In dem Moment, wo der also abhaut, habe ich mein Ziel erreicht. Es gab also wirklich absolut keinen Grund, auch aus der Sicht der Polizei da noch irgendwie einzugreifen, wenn der abhaut.

     

    Man muss Polizisten offenbar nicht nur beibringen, wie man auch sich stark wehrende Personen ohne sie besonders zu schädigen, festnimmt, sondern auch erstmal logisches Denken.

    Oder vielleicht noch vorher beginnen: Man sollte ihnen beibringen, dass sie überhaupt wissen, was sie wollen.

    • @Age Krüger:

      @Krüger: Daumen hoch!

    • @Age Krüger:

      da wäre noch die frage nach der räumlichen wirkung des platzverweises.

      die schlägerei war im park. die ermittlungen dann wohl auch.

      der mann mit clownnase befand sich außerhalb, an einer straßenecke schräg gegenüber einem der eingänge zum park, und wendet sich auf diese ansprache hin ab in die F-straße hinein - also vom park weg.

      sozusagen sich selbst weiter weg platzverweisend.

      • @christine rölke-sommer:

        Unerheblich!

        Es ging um einen anderen, neu gesetzten, polizeilichen Amtsvorgang.

         

        [Der dann klar (videoklar), seitens der Polizisten aus dem Ruder lief.]

  • Die Akzeptanz jeder Form von Staatsgewaltausübung war mal Privileg der SpringerMedien gegen links und alternative. Ein Redaktur/Schreiber , der nicht mal die Rechtsgrundlage der Personlienfeststellung hinterfragt, will nicht nur die sozialrassistichen Kommentare , die kommen und kamen, provozieren sondern sollte nicht aus Abo u. Verkaufsgebühren bezahlt werden! Zumindest nicht der TAZ!

    • @CiaoCiao:

      Mmmmh, aber eine Meinung darf er schon haben, oder?

  • Zitat: Es bleibt nicht anderes übrig, als die Polizeimaßnahmen erst einmal zu ertragen - und höchstens juristisch zurückschlagen.

     

    Es ist wahrscheinlicher 6 Richtige im Lotto zu haben als sich juristisch erfolgreich gegen Polizeiübergriffe durchzusetzen und das sollte auch Herr Heiser wissen und auch sonst ist die Pro-Position milde gesagt sehr diskutabel

  • Fortsetzung: Aber so kommt es eben, wenn man nur auf´s Geld schaut und spart bei Einstellung, Gehalt, Ausbildung etc.. Dann bekommt man (die "deutsche" Gesellschaft) eben nur die.... nun da kann sich sicher jeder selbst seinen Reim drauf machen. Früher sagte man, wer nix wird, wird Wirt.

    Heute: Wer nix wird, wird Polizist (inn), Erzieher, Krankenschwester (pfleger) oder .... vielleicht Politiker. Wie auch immer ich bin ziemlich erschüttert, dass die TAZ hier überhaupt noch einen pro und contra Artikel bringt. Aber vielleicht geht es bei der TAZ inzwischen auch nur noch ums Geld... so schreiben, dass sich möglichst viele angesprochen fühlen... Willkommen bei "BILD"!!!.....

    • @pit pit:

      .... und übrigens: Schläge in die Nierengegend geht überhaupt nicht --> zu sehen im "zweiten Video". Hier ist eindeutig KÖRPERVERLETZUNG" zu erkennen. Sollte hier von öffnetlicher, politischer Seite keine Reaktion (Anzeige bzw. Konsequenzen erfolgen, sollte und kann das nicht hingenommen werden. Und gerade die TAZ sollt und MUSS hier nachhacken und diesem nachgehen. ICH ERWARTE GERADE VON SOLCH EINER ZEITUNG; DASS DIES NICHT HINGENOMMEN WERDEN KANN; WILL DIESE ZEITUNG NOCH IHR GLAUBWÜRDIGKEIT BEHALTEN!!! Es geht überhaupt nicht an, nur einen Artikel zubringen (auch noch mit Pro-Argumenten) und dann nicht Maßnahmen zugreifen bei einem solchem Beweismaterial (Videos und wohl auch authentische Zeugenaussagen) l!!! DIE TAZ MUSS HANDELN!!!

      • @pit pit:

        Die Deutungshoheit für sich zu beanspruchen halte ich für anmaßend.

         

        Wer weiß, was genau dieser Situation vorausging? Wer weiß, was diese Polizisten schon selber am eigenen Leib erfahren mussten? Wir wissen es nicht. Wir sehen einen Ausschnitt. Dieser Ausschnitt wirf ein schlechtes Licht auf die Aktion dieser Polizisten. Keine Frage, hier müssen Polizei und Justiz tätig werden.

         

        Aber wenn Du meinst, die nötige Diskussion im Keim ersticken zu müssen, bitte, melde Dich zum Dienst an und lerne um Dein eigenes Leib und Wohl zu fürchten, wenn es gegen so manchen gewaltbereiten und gewalttätigen Mitbürger (nicht der im Video) geht.

        • @Sapasapa:

          Was willst du mit deinem "vorausging" hier rumnerven?!

          Es ist doch genau zu sehen, was vorausging:

          ALLE gehen gewaltfrei nebeneinander her. Und aufgrund einer Wendung eines der Polizisten, fallen dann 4 Polizisten über einen offensichtlich gewaltfreien Typen her.- Warum willst du da noch künstliches herbei spekulieren. -Magst du den Typen nicht? Das wäre ja ok. Aber nicht deine voreingenommene, unsachliche Parteinahme für die Polizisten (von wegen "am eigenen Leib erfahren")

    • @pit pit:

      Und es ist eine Standart reaktion des Menschlichen Körpers sein Gesicht zu schützen. Wer ist nicht früher einmal mit dem Fahrrad auf Rollsplit hingefallen und hat sein Gesicht mit den Händen geschützt? Und in dieser Situation als Polizist Pfefferspray einzusetzen ist einfach nur Körperverletzung. Schade, dass bei jedem normalen Bürger sofort eine Anzeige eingeht, und derjenige Vorbestraft ist, aber nicht bei der Deutschen Polizei, die anscheinend über dem Gesetz steht....

    • @pit pit:

      Ich stimmer deiner Meinung komplett überein! Mich hat es schockiert, dass die Polizisten, die den Mann überwältigt haben es noch für rechtens ansehen, denjenigen mit schlägen zu züchtigen! Die Polizei steht nicht über dem Gesetz, was hier anscheinend eindeutig der Fall ist, da die komplette Polizei hinter der Straftat steht und diese noch Verteidigt... Hier nocheinmal für alle! Die Polizei darf nur dann Gewalt anwenden, wenn sie sich selber schützen muss, was hier nicht der fall ist, da der 22 Jährige am Boden seine Arme ausbreiten soll und so sein Gesicht komplett ungeschützt ist.

  • Sorry, aber was geht hier eigentlich ab... bin nur ein regelmäßiger "ab und zu- TAZLeser" (seit 1986) Dies ist erstemals, dass ich mich an einer solchen "Diskussion" hier beteilige und mit Sicherheit das LETZMAL BEI DER TAZ.

    Wo gibt es denn so etwas, dass überhaupt darüber geredet werden muss was hier abging. Ganz egal was hier voraus ging. Es kann überhaupt nicht angehen, dass das Vorgehen der Polizei (mir scheint das Vorgehen eher einer überforderten , sich selbst überschätzenden Miliz zu sein) irgendwie gerechtfertigt werden kann!!! Ein 22jähriger, der seinen Ausweis nicht vorzeigen will und, gut er verhält sich eben nicht wie ein 70jähriger Deutscher, staatsmachtgeschädigter Renter (das sind ja beide Alters-Generationen, egal ob west oder ost) so unterwürfig reagiert. Er ist 22, und vielleicht ist es auch normal und gehört zu einer anständigen, normalen Entwicklung und Reife dazu, wenn "mann" in diesem Alter nicht immer dass macht, was sogenannte Autoritäten (Eltern, Lehrer, Vorgesetzte und auch "Staatsgewalt" von einem verlangen!!! Es kann (Gott sei Dank) nicht jeder ein "Gehorsamer-Deutscher-Vorzeige-Jugendlicher" sein. Vielleicht sollte sich Dschland und Co. mal Gedanken machen welche Jungen Menschen sie wollen. Wie auch immer. Wenn 4 bis 5 Polizisten es für nötig empfinden, auf diese Art und Weise einen Jungen Menschen (mit dem es eben mal vielleicht „durch ging" um gehen (müssen), dann ist es nicht nur ein absolutes Armutszeugnis für diese Damen und Herren, sondern man muss sich fragen, welche Polizistinnen und Polizisten auf die Bevölkerung losgelassen werden!!! Wie wäre es, wen man hier (bei der Polizei) nicht nur die Einstellungskriterien sondern auch die Ausbildung mal wesentlich hinterfragt. Ein solches Vorgehen der "Staatsgewalt" bei einem solche Vorfall ist in KEINEM FALLE zu befürworten. Es ist ein Bankrotterklärung von Staat, Politik und Gesellschaft (also auch uns!!!) Fortsetzung folgt..

  • 2G
    2284 (Profil gelöscht)

    Kurzer Vorschlag an den Autor des Pro-Abschnitts.

    Suchen sie sich nächstes Wochenende mal ein paar kräftig gebaute Freunde, spielen sie die Situation mit denen nach und probieren sie mal ruhig zu bleiben, während sie auf den Asphalt gedrückt, geschlagen und rumgezerrt werden. Dafür braucht es eine ganz massive Selbstkontrolle.

    Und danach überlegen sie mal, wie sie die Situation mit Fremden wahrgenommen hätten, und ob sie es wohl geschafft hätte, wie von ohnen gefordert keinen "Widerstand zu leisten". Ist schwieriger als es aussieht.

  • Hier sieht man auch nicht was 4 minuten vorher passiert ist...

     

    http://www.youtube.com/watch?v=Qy66quF0pek

     

    MÖRDER!!!!

  • Wer über das Machtgefälle jammert, der verlangt die Abschaffung der staatlichen Gewaltmonopols. Und das bedeutet nicht, dass es keine Gewalt mehr gibt, sondern dass Gewalt von jedem ausgehen _darf_ und von vielen ausgehen _wird_. Dann passt einem nicht, dass Du ihm im weg stehst, dann haut er dich halt um, hauptsache kein Machtgefälle.

     

    Meine Güte, wo lernt man so dahinzulabern, ohne sich über das Thema gedanken zu machen?

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Alion:

      Es gibt noch einige Abstufungen vor der Abschaffung.

       

      Gedanken sollten SIE sich mal machen. Gerade als Deutscher.

    • @Alion:

      Ich bin sicher das erklären sie so auch den Beamten, wenn Ihnen gerade mit vollem Gewicht durch ein Knie der Kopf auf das Pflaster gepresst wird, ein anderer Ihnen mit dem Knie in die Rippen prügelt und ein Dritter Ihren Fuß packt und um eine Stange dreht (siehe Video). Schön dass Sie damit jemand sind, der gelernt hat nicht "dahinzulabern". Beim Sesselpupsen lernt man das auch wirklich nachhaltig

      • @Flujo:

        Mir wird nicht das Knie in den Rücken und ich damit auf's Pflaster gedrückt, denn ich a) behindere Polizisten nicht bei ihrer Arbeit, auch wenn eine "Unterstützerin" mir das aufträgt, b) beleidige Polizisten nicht, c) versuche nicht, mich durch Flucht einer Polizeimaßnahme zu entziehen und d) wehre mich nicht gegen die Polizei, falls ich bewusste a-c tat.

         

        Also nein, sorry, hier so dumm daherzulabern ist Unsinn. Als nächstes beschuldigen Sie noch die Wand, nicht aus dem Weg gegangen zu sein als der Idiot dagegen lief. Und genau das passierte hier: ein Idiot, aufgestachelt offenbar von einer linksextremen "Unterstützerin" legte sich mit der Polizei an und kannte offenbar das Sprichwort nicht: Wer nur lange genug an des Teufels Tür klopft, dem wird aufgemacht. Ja, für dich ist die Polizei der Teufel, das passt entsprechend. Und der Polizei dümmlich auf den Wecker zu gehen, führt dazu, dass sie sich irgendwann auch mit dir beschäftigt.

        Wenn dir dann erst einfällt, dass Du eigentlich gar kein Interesse an einer Verwicklung mit der Polizei hast, sorry. Dann gehörst Du entweder in die geschlossene oder bist ein Lügner, wenn Du behauptest, Du habest es nicht darauf angelegt.

  • Was vorher war, ist für die meisten hier reine Spekulation und beruht auf die Darstellung anderer. Was ich hier wirklich skandalös finde, ist wie leichtfertig Polizeigewalt geduldet wird. Es scheint mir nicht gerechtfertigt, jemanden zu Boden zu prügeln, wenn er sich weigert seinen Ausweis sofort zu zeigen. Die Polizisten hätten sich ihm in den Weg stellen können. Das waren voll ausgerüstete Polizisten die jemanden der unbewaffnet auf dem Boden liegt, prügeln mit Knie und Faust und das Bein um den Pfosten wickeln wollen. Wo gibt es denn sowas. Sind wir hier in einem Polizeistaat? Es ist zudem auch bedenklich, dass die Journalisten der TAZ nicht auf den gezeigten Sachverhalt eingehen. Also hinterfragen, ob es gerechtfertigt ist, jemanden unbewaffneten am Boden liegenden zu verprügeln und in gegen die Gehsteigkante zu drücken. Die Polizisten hier sind ja hysterische, außer Kontrolle geratene Waschlappen, die ihr gestauten Aggressionen an einem 22 jährigen unbewaffneten Jungen mit Clownase auslassen wollen. Lächerlich sowas. Und für alle Schnapsnasen hier: In Deutschland gibt es zwar eine Ausweispflicht, aber keine Mitführpflicht. Alles klar!

  • 3G
    3618 (Profil gelöscht)

    Achje, er hat sich gewehrt, pfui, das darf man natürlich nicht.

    Wenn ein Polizist einem gleichzeitig auf Rücken und Kopf kniet, hat man gefälligst ruhig zu liegen, auch wenn man evtl keine Luft kriegt, weil Brustkorb eingeengt und die Nase gequetscht.

    Und wenn das Bein äußerst schmerzhaft um einen Pfahl gewickelt wird und man reflexhafte Abwehrbewegungen macht, dann ist das natürlich Widerstand gegen die Staatsgewalt.

    Ich sehe, egal, was vorher gewesen sein mag nichts, was derartige Gewalt von mehreren Türstehertypen in Polizeimontur rechtfertigen könnte.

    Vor kurzem erlebte ich, wie ein offenkundig angetrunkener und verzweifelt wirkender Obdachloser mit einer Krücke eine Schaufensterscheibe einschlug.

    Dann setzte er sich auf einen Poller und sagte irgendetwas in einer slawischen Sprache.

    Männer, die für mich auch wie Türsteher aussahen, brüllten: Polizei. Ich nahm an, die riefen nach der Polizei.

    Ich ging zu dem Mann hin und sprach beruhigend auf ihn ein, wurde dann aber von den Typen angeschnauzt, was ich hier wolle. Ich: ihn beruhigen. Daraufhin kam im Schnauzton ich solle weg gehen.

    Der Mann hatte sich durch mein mit ihm Reden tatsächlich beruhigt, griff nach einer Saftpackung in seiner Tasche.

    Als ich dann wegen des drohenden Tons dieser Typen in Zivil ein Stück wegging, hatten die den sich absolut NICHT wehrenden Mann zu Boden geworfen und knieten zu zweit auf ihm, um ihm die Hände zu fesseln.

    Kurz darauf kamen zwei Streifenwagen und ein Mannschaftswagen, der dann aber weiter fuhr.

    Ich hatte den Eindruck von völlig überflüssiger Gewalt, denn der Mann war nach seinem Verzweiflungsausbruch mit der Krücke friedlich und hätte ganz einfach und sicherlich widerstandslos in Gewahrsam genommen werden können.

    Ich muss sagen, solcher Polizisten, die schon so viel Aggressivität ausstrahlen durch ihren Habitus, die wirken wohl alles andere als Vertrauen erweckend und deeskalierend.

    • @3618 (Profil gelöscht):

      Danke für diesen Kommentar! Offensichtlıch können sich manche Menschen nicht vorstellenç wie es sich anfühlt wenn 100 Kilo auf den Brustkorb drücken...

  • Es freut mich, dass die Debatte in der taz nicht Einseitig geführt wird.

     

    Inzwischen ist ja das Vorspiel der Video-Szenen bekannt. Der Mann hat einen Polizeieinsatz, in dem es um eine schwer verletzte Person im Görlitzpark ging, massiv gestört. Wirft kein gutes Licht auf den 22-Jährigen.

     

    Polizisten beschäftigen sich täglich mit dem Bodensatz unserer Gesellschaft um unsere freiheitliche Grundordnung zu sichern.

     

    Würde die Polizei nicht auf Ordnungswidrigkeiten und Straftaten reagieren, könnten wir uns ganz, ganz schnell von unserer Freiheit verabschieden und zum Recht des Stärkeren zurückkehren.

     

    Folglich ist es schon richtig, dass die Polizei sich nicht zurückgezogen hat und so gehandelt hat, wie in den Videos zu sehen.

    • @grim:

      Es ist überhaupt nichts "bekannt". Oder meinst du die Pressemeldung der Polizei? Du erwartest nicht ernsthaft, dass die als Wahrheit akzeptiert wird, oder?

    • @grim:

      "...dem Bodensatz unserer Gesellschaft"?! Da macht es dann natürlich nichts aus, auch mal härter draufzuhauen, was? Ich weiß nicht, wen du persönlich als "Bodensatz" identifizierst, ich denke aber, dass jede/r das Recht auf körperliche Unversehrtheit für sich in Anspruch nehmen darf.

  • @ ANONYM: Wieso peinlich? Finde ich ziemlich vernünftig, nicht die absolute Deutungshoheit zu beanspruchen.

  • Polizisten sollten klar das Recht haben, sich einer Kontrolle widersetzende Passanten "zur Rede zu stellen".

     

    Im Gegenzug müssen Justiz und Polizei aber rigoroser dafür sorgen, dass die schwarzen Schafe in Reihen der Staatsbeamten aus dem Dienst entlassen werden.

  • Wir sind hier Opfer eines inszenierten Schauspiels geworden.

    Die Clownsarmee macht sich auf um solche überharten Einsätze durch Polizisten zu provozieren..... Das ist ein Teil der Strategie und bekannt... auch die Polizisten wissen darum.... Hier haben die Clowns ein paar Polizisten gefunden, die die notwendige innere Distanz nicht mehr aufrechterhalten konnten. Was sich vor den Filmszenen und während des ganzen Einsatzes schon alles ereignet hat, das sieht hier niemand. Der Clown hat sicherlich alles genossen, denn er wußte um die Kameras um ihn herum. Vermutlich wird dieses Video eine seiner Trophäen.

    Also lassen wir die Kirche mal im Dorf.... und beobachten genüßlich dieses gesellschaftliche Geplänkel...

    • @robby:

      Das war keine "Clownsarme". Beim Werfen von Fahrrädern auf Polizisten und Festgenommenen hört das Lustigsein definitiv auf.

  • Ihre Pro & Contra Reden sind absurd:

     

    Ist Ihnen eigentlich mal in den Sinn gekommen, das es auch Handschellen gibt...und die hätten sehr schnell angelgt werden können....

    Sehen Sie in den Videos irgendwelche Handschellen???

     

    Aus einer Diskussion zwischen einem Polizeibeamten und einem Passanten wurde ein massiver Polizeieinsatz mit behelmter Hundertschaft.

     

    Der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner, sprach jetzt von einem Propagandafilm, der die Polizei verunglimpfen soll.

     

    Nun ja....ich sage mal:

     

    Aber sicher liebe CDU....

    alles ein großer Plan...ganz im Sinne einer Verschwörung.

     

    Da wusste natürlich Jemand schon vorab Bescheid das da an der Falkenstein / Görlitzer gleich die große Aktion stattfindet.

     

    Das da Jemand grade zufällig 'ne Kamera mithat und filmt (und sich aufregt)...ist heutzutage vollkommen weltfremd. Oder wie versteh ich das.

     

    Minuten vorher war im Übrigen die Welt an der Ecke noch in Ordnung...ein paar Polzisten standen mit ihren Streifenwagen am dortigen Eingang zum Park herum...unaufgeregte Situation zumindest in dem Bereich.

     

    Demonstrationen waren an anderen Orten...hatten aber zur Folge, das deshalb innerhalb von Minuten ein Hundertschaft an Wannen anrücken konnte....

     

    Ein Bürgerkrieg durch eine vemutlich etwas durchgeknallte Rote Nase.

     

    Das liest sich aber so:

     

    Der Clown also " verhinderte, dass die Beteiligten der Schlägerei ermittelt werden."

     

    Da muss man doch schmunzeln.

     

    UND

     

    Es tut mir leid....An der Ecke gab es keine Massenschlägerei, und den damit verbundenen Messerangriff....

    • @rush hour:

      Nei ich sehe keine Handschellen. Wie sollen nicht vorhandene Handschellen angelegt werden können?

  • Pro ist doch immer super!!!

     

    Aber könnte es sein, dass Mensch sich nicht alles gefallen lassen muss!!! Es kann sogar so sein, dass der Betroffene sich "normal" verhalten hätte, wäre die Staatsmacht netter mit ihm umgesprungen.

     

    Dieses Geheule, es gibt doch aber Regeln, schnief, ist infantil. Jeder Schließer und Spießer beruft sich auf diesen Grundsatz.

     

    Herr Heiser bereitet seinen Abgang in Richtung WELT oder FAZ vor, geschickt!!!

  • WAren Sie zu Mauerzeiten Berichterstatter der Grenzpolizisten an der Berliner Mauer Herr Heiser????? Was auch immer dem vorausgegangen ist, es rechtfertigt in keiner Weise die brutale Vorgehensweise der POlizei!

    • @Michael KLlein:

      Die Grenzpolizisten hätten dem Guten die Beine gebrochen oder gleich geschossen.

  • Wie peinlich, dass die taz eine Pro/ Contra Debatte hinsichtlich dieses Einsatzes führt!

    • @Anonym:

      Die Diskussion ist nicht peinlich, sondern notwendig. Tatsache ist, dass "Problemzonen" existieren und ich möchte dort ehrlich gesagt nicht wohnen. Die Polizisten, die da die Drecksarbeit machen müssen, tun mir leid. Am Ende muss ein schlecht bezahlter Polizist den Kopf für ein politisches Versagen hinhalten. Und ich glaube nicht, dass die "Szene" an dieser Eskalation ganz unschuldig ist, wie das zweite Video deutlich zeigt.

      • @kischorsch:

        Manchmal scheint mir, es wäre durchaus einen Versuch wert, die Grenzen Kreuzbergs deutlich zu kennzeichnen und zu sagen: na dann macht mal, wenn ihr wollt und einfach mal für einen Monat keine öffentlichen Dienste anzubieten. Keine Polizei, keine Feuerwehr, keine Krankenwagen. Wer die Grundsätze der Gesellschaft zurückweist, der sollte mal erfahren, wie das ist, absolut frei und absolut unabhängig und absolut auf sich selbst gestellt zu sein.

         

        Aber wenn ich kurz darüber nachdenke, wird mir klar, dass darunter viele Menschen leiden würden, die gar nicht so extremistisch sind. Insofern bleibt den Polizisten leider nichts anderes übrig, sich von den retardierten Bürgern Kreuzbergs angreifen, beschimpfen und bespucken zu lassen, während sie die Ordnung aufrecht erhalten, ohne die selbige nicht leben könnten.

        • @Alion:

          Ich denke, das ist eine gute Idee. Nur ist es falsch, zu denken, dass ein autonomer Staat Kreuzberg keine Infrastruktur mehr hätte. Ganz im Gegenteil, die meisten Kleinstaaten wie Liechtenstein oder Luxemburg sind wesentlich wohlhabender wie die BRD.

          Einfach einen Monat keine Dienstleistungen mehr anbieten, für die die Menschen aber Steuern zahlen sollen, geht nicht. Vernünftiges Herauslösen aus der BRD würde funzen. Natürlich müssten die ganzen ostdeutschen Gemeinden die Solidaritätsbeiträge den Kreuzbergern zurückzahlen. Allerdings müsste man dafür brauchbare Daten haben, wie hoch das BIP/Kopf in Kreuzberg ist. Ich bin kein Berliner, schätze aber nach allen vorliegenden Berichten über die Schickeria dort, es als nicht zu gering ein.

        • @Alion:

          Wenn Menschen, die zugeben, nicht dort zu leben, glauben, in ihre „Argumentation“ den Wunsch einbauen zu müssen, auch nicht dort leben zu wollen, wird es noch peinlicher! Ich hingegen lebe dort! PolizistInnen auf der einen Seite, Ärzte und Feuerwehrmänner/ -frauen auf der anderen Seite miteinander zu vergleichen, ist wir der Vergleich von Birnen und Äpfeln! Frei leben, bedeutet nicht, auf Grundbedürfnisse zu verzichten bzw. diese abzulehnen! Immer wieder fürchterlich, wenn Menschen glauben, zu Dingen ihren Senf geben zu müssen, mit denen sie sich nicht mal ansatzweise beschäftigt haben (die Wortwahl - Extremisten - sagt schon so einiges über den Geist aus, der sich dahinter verbirgt). A propos schlecht bezahlte Polizisten - niemand wird zu diesem Job gezwungen! Polizisten haben das Recht, aus moralischen Gründen zu remonstrieren (Befehle zu verweigern). Kein einziger der 900 eingesetzten PolizistInnen hat während der gesamten Woche von diesem Recht Gebrauch gemacht. Was sagt uns das über die Charaktere oder aber über den hässlichen Corpsgeist innerhalb des PolizistInnenapparats? Einfach mal eins und eins zusammen zählen. Dieser Einsatz ist nicht dikussionswürdig. Auch Video 2 zeigt einen absolut überzogenen, aggressiven und unmenschlichen Einsatz!