Erste Ebola-Übertragung in Europa: Weitere Infektionen möglich
In Spanien hat sich eine Pflegehelferin mit Ebola infiziert. Die Gesundheitsbehörden schließen weitere Fälle nicht aus – die Wahrscheinlichkeit sei aber gering.
![](https://taz.de/picture/89307/14/spanienebola07102014_rtr.jpg)
MADRID dpa/rtr | Nach der Infektion einer Madrider Pflegehelferin mit dem Ebola-Virus schließen die spanischen Gesundheitsbehörden weitere Fälle nicht grundsätzlich aus. „Die Wahrscheinlichkeit von Infektionen ist gering, aber sie existiert“, sagte Fernando Simón, Chef der Notfallzentrale des Ministeriums, dem Radiosender Cadena Ser am Dienstag.
Die Behörden erstellten eine Liste mit den Menschen, die mit der an Ebola erkrankten Frau Kontakt hatten. Vertreter des Krankenhauses sagten, alle Kontaktpersonen der Krankenschwester stünden unter Beobachtung. Bislang seien aber keine weiteren Ebola-Fälle bekannt.
Gesundheitsministerin Ana Mato rief die Direktoren der regionalen Gesundheitsämter zu einer Krisensitzung zusammen. Die Pflegehelferin hatte sich in Madrid bei der Behandlung eines aus Westafrika ausgeflogenen Ebola-Patienten infiziert. Dies war der erste Fall einer Übertragung des gefährlichen Ebola-Erregers innerhalb Europas.
Die Spanierin wurde in der Nacht zum Dienstag in die Quarantäne-Station einer Fachklinik in Madrid verlegt. Sie hatte nach Angaben der Behörden bereits seit einer Woche leichtes Fieber gehabt. Die Mediziner hatten dem aber zunächst keine Bedeutung beigemessen. Am Montag wurde ihre Ebola-Infektion bei einer Untersuchung in einem Krankenhaus in der Madrider Vorstadt Alcorcón bestätigt.
In ganz Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile von rund 3.500 Ebola-Toten aus. Insgesamt waren bis Freitag 7.492 Krankheitsfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone.
In Liberia hat die Gewerkschaft der Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu einem Bummelstreik aufgerufen, weil sie mit den Gehaltszuschlägen für die gefährliche Arbeit in den Ebola-Stationen nicht zufrieden ist. Der WHO-Vertreter in Liberia appellierte an die Krankenschwestern, Pfleger und Gesundheitshelfer, auf solche Arbeitskampfmaßnahmen zu verzichten. Ein Bummelstreik würde die Belastungen und Risiken für die anderen Kollegen erhöhen und auch die Patienten zusätzlich in Gefahr bringen.
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