Emissionsreport zu Erderhitzung: Richtung 3 Grad
Der Emission Gap Report des Unep zeigt, dass bisherige Maßnahmen nicht ausreichen, um das 2-Grad-Ziel zu schaffen. Die Pandemie könnte das ändern.

Das geht aus dem elften „Emissions Gap Report“ des UN-Umweltprogramms (Unep) hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Jedes Jahr gibt dieser Bericht einen Überblick über die Differenz zwischen der Menge an Treibhausgasen, die 2030 voraussichtlich emittiert wird und der Menge an Treibhausgasen, die 2030 höchstens emittiert werden dürften, wenn die schlimmsten Folgen des Klimawandels verhindert werden sollen. Auf die Frage, ob wir auf dem richtigen Weg sind diese Lücke zu schließen, gibt der Bericht eine klare Antwort: Absolut nicht.
Die Treibhausgasemissionen sind 2019 weiter gestiegen und haben einen neuen Rekord von 59,1 Gigatonnen erreicht. Für das Jahr 2020 werden die CO2-Emissionen voraussichtlich etwas niedriger sein als 2019 – und zwar um bis zu sieben Prozent. Langfristig gesehen bedeute das aber nur eine minimale Reduktion der Erwärmung bis 2050 um 0,01 Grad, heißt es in dem Bericht.
Trotzdem könnte die Pandemie entscheidende Veränderungen bringen: Wenn Regierungen die Maßnahmen zur Erholung nach der Pandemie für mehr Klimaschutz nutzen. Konkret könnte das bedeuten, dass sie emissionsfreie Technologien unterstützen, Subventionen für fossile Energien kürzen, keine neuen Kohlekraftwerke einsetzen und großflächige Aufforstungsprojekte fördern. Solche Veränderungen könnten die erwarteten Emissionen für 2030 laut Bericht um 25 Prozent reduzieren.
„Die Pandemie ist eine Warnung“
„Die Pandemie ist eine Warnung, dass wir dringend von unserem zerstörerischen Wachstumspfad abkommen müssen, der die drei globalen Krisen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung vorantreibt“, erklärte Unep-Chefin Inger Andersen. „Sie ist aber auch eine klare Chance, unser Klima und die Natur auf Jahrzehnte hinaus zu schützen.“
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Als weitere wichtige Sektoren, um die man sich kümmern müsse, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen, nennt der Bericht den Schiff- und Flugverkehr sowie die Privatwirtschaft und Privathaushalte. Aktuell seien der Schiff- und Flugverkehr für fünf Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Für diesen Bereich bräuchte es strengere Maßnahmen was die Nachfrage, die Brennstoffnutzung und den Einsatz neuer Technologien betrifft.
Im privaten Bereich müssten Maßnahmen ergriffen und Anreize geschaffen werden, damit Menschen zum Beispiel Kurzstreckenflüge durch Zugfahrten ersetzten, Car-Sharing nutzen und Lebensmittelabfälle reduzieren.
Der Bericht erscheint im Vorfeld des Climate Ambition Summits, der am 12. Dezember digital anlässlich des fünften Jubiläums des Pariser Klimaschutzabkommens stattfinden wird. Die Gastgeberländer der Konferenz haben bereits im Vorfeld ambitioniertere Maßnahmen zur Erreichung der Ziele eingefordert.
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