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Debatte um Gaucks Äußerungen zum IslamSind Muslime „der Islam“?

Bundespräsident Gauck distanziert sich indirekt von Christian Wulffs Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland. Cem Özdemir distanziert sich von Gauck.

Ob er sich freut? Kaum war's still geworden, geht die Gauck-Debatte wieder los. Bild: dapd

BERLIN taz | Kaum aus dem Nahen Osten zurück, wird Bundespräsident Joachim Gauck von seinen Äußerungen der letzten Tage eingeholt. Grünen-Chef Cem Özdemir reagierte mit Unverständnis: „Wenn der Bundespräsident erklärt, dass Muslime, die hier leben, zu Deutschland gehören, dann gehört natürlich auch ihr Islam zu Deutschland“, sagte Özdemir den Ruhr Nachrichten. Gaucks Differenzierung zwischen Islam und gläubigen Muslimen könne er deshalb nicht nachvollziehen.

In einem Zeit-Interview, das vor seiner Abreise geführt worden war und am Donnerstag erschienen ist, hatte sich Gauck dem berühmtesten Satz seines Amtsvorgängers, der Islam gehöre zu Deutschland, nicht anschließen wollen. Zwar begrüßte er dessen „Intention“: Wulff habe die Bürger aufgefordert, sich der Wirklichkeit zu öffnen. Und die sehe so aus, „dass in diesem Lande viele Muslime leben“. Er könne aber auch diejenigen verstehen, die fragten: „Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation?“, sagte Gauck. Er sei „hoch gespannt auf den theologischen Diskurs innerhalb eines europäischen Islam“.

Der CSU-Politiker Uhl lobte Gauck dafür. „Nicht der Islam gehört zu Deutschland, sondern die Muslime, die hier auf Dauer leben“, sagte Uhl der Passauer Neuen Presse. „Der Islam bleibt für uns eine fremde Religion, dennoch sind die Muslime herzlich willkommen“, fügte er an. Pikanterweise sah das sein Parteikollege, Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU), auf dem Kulturfest der staatstreuen türkischen Ditib-Gemeinde in Nürnberg, jüngst anders. Vor etwa 1.000 Zuhörern hatte er dort im Festzelt gesagt: „Der Islam ist ein Bestandteil Bayerns“, und sich damit gegen die Mehrheit in seiner Partei gestellt. Muslimische Verbände zeigten sich bemüht, eine neue Debatte über das Thema zu vermeiden.

Der Chef der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, mahnte, die Wortwahl des Staatsoberhaupts nicht überzubewerten. Nur weil er nicht exakt die Wortwahl seines Vorgängers übernehme, sei dies keine Abkehr von dessen Position. „Der Bundespräsident bricht nicht mit bisherigen Vorstellungen, sondern führt die begonnene Debatte als kluger Moderator fort“, meint auch Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime. „Der erneute Erregungs-Remix“ sei dabei jedoch „nur hinderlich“.

Keine deutlichen Worte in Nahost

Am letzten Tag seiner Nahost-Reise hatte Joachim Gauck das Westjordanland besucht. Jene Palästinenser, die von dem Freiheitsrhetoriker und ehemaligen DDR-Dissidenten deutliche Worte erwartet hatten, wurden allerdings enttäuscht. Bei der Eröffnung einer Mädchenschule im Dörfchen Burin hatte der örtliche Gouverneur vom Leid unter Israels Besatzung berichtet und von seiner Hoffnung, der israelische Grenzwall würde bald fallen wie die Berliner Mauer.

Doch bei einer Pressekonferenz mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Ramallah vermied Gauck seine sonst so typische Freiheitsrhetorik und sprach zurückhaltend nur von der „Siedlungsfrage“, in der er in Israel „Zurückhaltung“ angemahnt habe. Auf eine schärfere Kritik wollte sich Gauck nicht einlassen. „Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass Israel es ertragen könnte, so einen richtigen Lehrer aus Deutschland zu haben“, sagte er zur Begründung.

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80 Kommentare

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  • P
    puuh

    Also ob immer, wenn wer wo lebt, alles, was er so mitschleppt, gleich Teil des Landes ist...

     

    Es leben auch Hindus hier nur halt weniger als Muslime. Ist der Hinduismus deswegen Teil von Deutschland? Ist das Christentum Teil des Irans? Wenn nein, warum nicht? Weil es zu wenige sind? Ab welcher zahlenmäßigen Stärke ist man denn Teil?

     

    So ganz simpel ist die Frage nicht.

  • I
    Irene

    Seltam, dieselben Leute, die sich darüber aufregen, beteuern sonst permanent, dass es "den Islam" gar nicht gibt. Immer so wie es grad paßt...

     

    Bezüglich des Zauns in Gaza: Ich denke, er wird dann abgebaut, wenn keine Selbstmordattentäter mehr nach Israel rübergehen und sich und andere in die Luft sprengen und wenn nicht fast täglich dutzende Raketen auf israelischen Städten niedergehen und die Bevölkerung terrorisieren. Genau deshalb ist er ja gebaut worden.

  • D
    D.J.

    @Ahmet der Doische:

     

    "@taz.de

     

    Spiegelt Ihr eigentlich schon die eitrigen Kommentare von "PIss-News" oder sind das Originale?"

     

    Würde mich freuen, wenn Sie wenigstens ab und an auch etwas Substantielles beizutragen hätten. Ansonsten bin ich, denke ich, nicht der Einzige, dem es überaus schwer fällt, Sie für voll zu nehmen.

  • W
    @willibrandt

    Ich haben den von Ihnen angegebenen Link gelesen, u.a. dies:

     

    "Dieses vernunftbegründete Religionsverständnis kennt der Islam seit seinen Anfängen ebenso. Als jtihad [sic!!!] ist es bis heute unter islamischen Gelehrten existent."

     

    Sie wissen ebenso mich ich, dass der ijtihad [!] sich selbstverständlich im Rahmen von Koran und der angeblichen Sunnah des Propheten (zwei Jahrhunderte später niedergeschriebene angebliche Aussprüche und Taten) bewegen muss. Es handelt sich also um ein merkwürdiges Vernunftverständnis. Auch dürften Sie wissen, dass die Möglichkeit des ijtihad seit dem Hochmittelalter als nicht mehr gegeben angesehen wurde. Andere Behauptungen sind ebenso sonderbar (der Rationalismus kam allein durch islamische Vermittlung nach Europa) - doch würde es hier zu weit führen, jeden Unsinn im Einzelnen anzusprechen.

  • D
    D.J.

    @seeräuberjens:

     

    “Ich bin nicht gekommen den Frieden zu bringen sondern das Schwert”

     

    “Niemand kommt zum Vater denn durch mich”

     

    Lassen Sie sich von einem Agnostiker belehren: Hätten Sie den ersten Vers (Mt 10,34) weitergelesen, wäre Ihnen mit einem gewissen Textverständnis aufgefallen, dass "Schwert" hier eine Metapher darstellt.

    Den zweiten Vers kann man heilsexklusiv interpretieren, muss es aber nicht. Die gängige katholische Interpretation nach dem 2. Vatikanischen Konzil ist, dass auch Nichtchristen gerettet werden können, dies aber auch durch Christus. Hingegen ist ganz überwiegende islamische Auffassung: Jeder Nichtmoslem, der vom Islam gehört hat, kommt, was immer er auch getan hat, in die Hölle, jeder Moslem, was immer er auch getan hat, kommt irgendwann in das Paradies

  • H
    HansD

    Ja, und der Hinduismus gehört auch dazu. Genau wie der Buddhismus, die Bahai und Scientology. Aber was bringt denn dann so eine nichts sagende Aussage?

  • D
    D.J.

    @willibrandt,

     

    "Wer dem Islam die Aufklärung abspricht,..."

     

    Suchen Sie sich bitte mal ein gutes Lexikon und schlagen den Aufklärungsbegriff nach. Daraufhin lesen Sie sich Einträge in diversen Islamforen durch. Dann denken Sie nochmals über den Sinn oder Unsinn Ihrer Einlassungen nach. Danke.

  • S
    seeräuberjens

    @ Sukram

     

    “Ich bin nicht gekommen den Frieden zu bringen sondern das Schwert”

     

    “Niemand kommt zum Vater denn durch mich”

  • S
    Sukram

    @Moysich:

     

    >noch immer haben diese drei monotheistischen Religionen ihren kriegerischen Absolutheitsanspruch nicht abgelegt

     

    Da reichen zwei Zitate aus der Bibel:

     

    "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist" und

    "Mein Reich ist nicht von dieser Welt".

     

    So. Und nun schmökern Sie mal im Koran, das dem "pädophilen Kriegstreiber" (Zitat "Atatürk") eingegeben worden sein soll.

  • W
    willibrandt

    Die Äußerungen, die führende Repräsentanten dieses Landes vom Staatsoberhaupt abwärts immer mal wieder verlauten lassen, mehr noch die ignoranten Kommentare zum Islam, aber auch zur deutschen Geschichte zeigen, dass offenbar der Geschichtsunterricht der meisten allgemeinbildenden deutschen Schulen wesentliche Teile der deutschen und europäischen Geschichte nicht vermittelt. Nicht nur in der DDR war der Blick auf die Geschichte selektiv, in der BRD ist er es auch. Das gilt besonders für die Aufklärung. Wer dem Islam die Aufklärung abspricht, behandelt die Muslime wie einst die Juden, denen selbst nach Wechsel zu Christen Unvernunft unterstellt wurde. Ein kürzlicher Brief an CDU-Mann Kauder zeigt diese Gemeinsamkeit auf:

    http://islam.de/20448

  • C
    chrisfre

    Dass DER Islam (den es so gar nicht gibt) und etwa der Hinduismus zu Deutschland gehören, weil hier Muslime und Hindus leben, ist zu wenig differenziert. Muslime und Hindus gehören zu Deutschland. Im Übrigen gibt es noch viele Andersdenkende und Andersgläubige hier. Von ferne erinnert dies an die unselige Leit/dkulturdebatte: kontraproduktiv aus dem rechten Lager angezettelt un reloaded. G. hätte besser geschwiegen.

     

    Für mich ist die Position klar: Religionsfreiheit ja, Scharia nein. Denn sie beinhaltet Ehrenmorde und Paralleljustiz. Schon was in manchen Moscheen in Berlin "gelehrt" wird von

    Imamen, die unsere Gesellschaft nicht kennen, weil sie aus

    ländlichen Regionen der Türkei kommen, macht mir Unbehagen.

  • RM
    Reinhard Moysich

    In Deutschland muss der Islam die Menschenrechte anerkennen!

     

    Ich finde, es sollte nicht gefragt werden, ob, sondern welche Form des Islam, aber auch – fairerweise – natürlich Christen- und Judentums in Deutschland geduldet werden sollte. Denn noch immer haben diese drei monotheistischen Religionen ihren kriegerischen Absolutheitsanspruch nicht abgelegt, der bisher schon zu sehr vielen Millionen von grausamsten Ermordungen geführt hat!

     

    Falls Deutschland wirklich ein Rechtsstaat ist, der dem Frieden verpflichtet ist, sollte hier allen islamischen, christlichen und jüdischen Vereinigungen eine Frist bis Jahresende gesetzt werden, offiziell auf jeglichen Absolutheitsanspruch zu verzichten und die Menschenrechte anzuerkennen – andernfalls sollte die betreffende Vereinigung verboten werden!

  • E
    Eva

    "Am letzten Tag seiner Nahost-Reise hatte Joachim Gauck das Westjordanland besucht. Jene Palästinenser, die von dem Freiheitsrhetoriker und ehemaligen DDR-Dissidenten deutliche Worte erwartet hatten, wurden allerdings enttäuscht."

     

    Nicht nur die, auch ich hätte mir von Gauck ein paar direkte Worte gewünscht, die eindeutig der Gleichsetzungsmaschinerie Nahost den Stecker ziehen. Denn Palästinakritik muss möglich sein - gerade unter Freunden. Auch wenn Gauck da völliges diplomatisches Neuland betreten würde.

     

    Vielleicht so:

     

    Guten Tag, Herr Abbas!

     

    Ehrlich gesagt, ich weiß eigentlich nicht, warum ich hierher kommen sollte. Ist wohl der Ausgewogenheit geschuldet. Aber egal, wo ich schon mal hier bin, nutze ich die Gelegenheit, um – ganz unter Freunden – ein paar kritische Punkte anzusprechen. Ich weiß, das sind Sie nicht gewohnt, weil Ihre Politik offensichtlich über jeden Zweifel erhaben ist, aber gerade als Bürgerrechtler will ich Ihnen sagen, dass die Welt einen weiteren Staat, der auf Menschen- und Bürgerrechte pfeift, die freie Presse unterdrückt, vermeintliche Kollaborateure hinrichten lässt und Abkommen mit terroristischen Organisationen wie der Hamas schließt, wirklich nicht braucht.

     

    Bei der Gelegenheit würde ich auch gern von Ihnen wissen: Wann lassen Sie denn nun eigentlich wieder wählen? Zwei Wahlen in nahezu zwei Jahrzehnten Autonomie scheinen mir doch ein bisschen wenig. Bei uns in Deutschland ist es jedenfalls nicht üblich, einfach weiterzuregieren, wenn die Legislaturperiode abgelaufen ist.

     

    Sollte sich da nicht schleunigst etwas ändern, werden Sie künftig nicht mehr auf Hilfsgelder in zweistelliger Millionenhöhe zählen können, das darf ich Ihnen von der Frau Bundeskanzlerin ausrichten. Auch in der UN, würden wir dann etwas mehr Redebarf an den Tag legen.

     

    Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit der Leidenslitanei. Denken Sie daran, dass Sie es selbst in der Hand haben, mit Israel zu einer Einigung zu gelangen. Dazu müssen Sie sich allerdings an den Verhandlungstisch bequemen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Das Siedlungsargument zieht nicht, egal wie man zur Siedlungsproblematik steht. Warum nicht? Weil die Israelis längst nur noch dort bauen, wo Sie nie regieren werden. Und würden sie woanders bauen und das von Ihnen beanspruchte Territorium wirklich immer kleiner werden, dann stellt sich doch erst recht die Frage, warum Sie es nicht eilig haben mit den Verhandlungen. Sie haben doch schon einmal zehn Monate Siedlungsstopp verschlafen, was ist denn das für eine Ausrede – bitte…. Desweiteren sehe ich keine rechtliche und moralische Legitimation, weitere ethnische Säuberungen in palästinensischen Gebieten von den jüdischen Minderheiten zu stützen.

     

    Man hat Ihnen viel zu lange viel zu viel durchgehen lassen, so sieht´s aus. Und mich ödet das mittlerweile an. Sie sind noch kein Jota von Ihren Forderungen abgewichen, da fragt man sich wirklich, was Sie unter Kompromiss verstehen. Wenn Sie es ernst meinen, dann verhandeln Sie! Und stellen meinetwegen die Israelis bloß, wenn die sich stur zeigen. Aber ich kann mir schon denken, was Ihr Problem ist.

     

    Wirklich unerhört aber finde ich, dass Sie es wagen, ausgerechnet heute, am Tag meines Besuches, für tote Terroristen eine feierliche Gedenkfeier an Ihrem Amtssitz auszurichten.

     

    Als aufrichtiger und glaubwürdiger Friedenspartner disqualifizieren Sie sich mit solchen Aktionen selbst. Wissen Sie, es gibt in Deutschland Leute, die sich darüber echauffieren, wenn Israel zu einem unpassenden Zeitpunkt den Bau von einigen Hundert Wohneinheiten ankündigt. Aber die Glorifizierung von Massenmördern scheint mir doch um einige Grade härter zu sein.

     

    Was soll´s, es passt zu Ihrer Praxis, Judenmörder zu ehren und Prediger im Staats-TV zum Judenmord aufrufen zu lassen. Wenn Sie nicht bald die Kurve kriegen respektive eine Drehung um 180 Grad vollziehen, dann sehe ich schwarz für Sie. Beziehungsweise für Ihre Gemeinschaft, Sie selbst haben Ihre Schäfchen ja längst ins Trockene gebracht.

     

    So, als Freund der klaren Worte musste ich das mal loswerden. Die Palästinakritik steckt ja noch in den Kinderschuhen, da will ich gern mal ein paar Denkanstöße geben.

     

    Und jetzt gehen wir beide raus und ich sage Ihnen die Unterstützung Deutschlands beim Streben nach staatlicher Unabhängigkeit zu. Bla bla bla, Sie kennen das. Denken Sie trotzdem über das nach, was ich Ihnen gesagt habe, sonst war ich das letzte Mal hier.

     

    Oh, mein Fahrer hupt! Gott sei Dank. Ich muss dann mal ... Tschau !

  • CH
    Cornelia Holtmann

    Der Bundespräsident hat die richtigen Worte gefunden.

     

    In unserem Land leben viele Menschen aus islamisch geprägten Ländern. Für viele dieser Menschen spielt der Glaube in ihrem täglichen Leben keine Rolle. Die gläubigen Muslimen haben natürlich ihren Glauben - den Islam - mit in unser Land gebracht und ihnen muss zugestanden werden, diesen Glauben zu leben. Aus ihrem Glauben dürfen die Muslime aber keine politischen Forderungen ableiten, sie müssen ihn als Privatsache begreifen.

     

    Also: Muslime leben in Deutschland mit ihrem Glauben, sie gehören mit ihrer Religion in dieses Land. "Der Islam", der darauf zielt, als kulturprägende Kraft das Leben auch der Nichtmuslime in Deutschland zu gestalten, gehört nicht in dieses Land.

  • S
    Skye

    Es ist richt, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Jedoch sollte das Christentum auch nicht zu Deutschland gehören. Es geht ja prinzipiell nicht darum, dass eine Religion eingebunden wird in die Gesellschaft sondern die Menschen welche von dieser Religion geprägt sind.

    So steht in meinen Augen dieses Zitat in keinerlei weise im Widerspruch zu dem von Christian Wulf. Es ist viel mehr eine Konkretisierung.

  • C
    Cem

    @ taz Leser:

     

    "Die Muslime in Deutschland sollten sich schnellstmöglich von der Illusion verabschieden, dass Deutschland in Zukunft ein islamisches Land wird."

     

    Ich glaube nicht, dass "die Muslime" so einer Illusion anhängen. Einige radikale Salafisten sehr wohl, aber bestimmt nicht "die Muslime". Hier wäre etwas Differenzierung angesagt. Die Aussage geht so mal gar nicht.

    Die breite Mehrheit der Moslems in Deutschland denkt nicht so, wie einige radikale Islamisten. Deshalb sollten nicht alle über einen Kamm geschert werden. Ich empfinde solche Aussagen immer als unnötig beleidigende Pauschalisierungen. Sollten in einer sachlichen Debatte tunlichst vermieden werden.

     

    @ M.Gericke:

     

    "Solange so viele Moslems glauben, sie seien mit ihrem scientology-artigen Verständnis von Religion echte GLÄUBIGE , werden die Probleme nicht kleiner werden."

     

    Ganz ähnliches gilt für solche Statements. Mit solchen Aussagen wird eine sachliche Debatte verhindert. Kann da einfach nur noch vor Unverständnis den Kopf schütteln.

  • G
    Gunter

    Gerade die Konvertiten sind die Schlimmsten, siehe die sogenannten "Salafisten" bärtige Fundamentalisten die auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Wenn das der wahre Islam sein soll braucht sich niemand zu wundern, das ihn die Deutschen Bürger nicht wollen und in ihrer Mehrheit als demokratiefeindlich ablehnen müssen. Von den gemäßigten Moslems gibt es keine Distanzierung dazu, das läßt noch skeptischer werden, wie reformfähig der Islam ist ?! Joachim Gauck bennent unbequeme Wahrheiten und darum finde ich ihn gut für Deutschland.

  • C
    Chandrika

    @ seeräuberjens

    Ohne den Islam würden wir heute noch in riethbedeckten Lehmhütten hocken.

    -----------------------------------

     

    Die "riethbedeckten Lehmhütten" finden Sie heute wohl eher in den islamischen Ländern.

  • C
    Chandrika

    Wenn der Islam zu Deutschland gehört, dann gehört die Scharia auch dazu. Ohne Scharia kein Islam und umgekehrt.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Humbug

     

    Deine "Logik" entspricht in etwa Folgendem:

    Wieso sollten in Deutschland Männer nicht benachteiligt werden - werden Frauen in der Türkei etwa nicht benachteiligt?

     

    Wie weit bringt uns diese Denkweise?

  • K
    Kategorisierung

    @Daniel Preissler,

     

    O.K., danke für den sachlichen Hinweis, der Sie sehr wohltuend von @Ahmets Reaktion unterscheidet (übrigens ist der immer so drauf). Leider sind sachliche Argumente wie Ihres in der Forenunkultur Deutschlands selten geworden

  • C
    cybersith

    Hier geht es doch garnicht um Religion, sondern einzig und alleine um Rohstoffe - sprich ERDÖL. Die arabische Welt hat nunmal noch die größten Rohölvorkommen auf der Welt. Deshalb hat schon vor Jahren der großartige Kabarettist Volker Pispers zurecht darüber siniert "was sich bloss unser lieber Herrgott dabei dadacht hat, ausgerechnet das Öl bei den Moslems zu verbuddeln. Vielleicht rutschen wir ja vor dem falsche Altar rum!"

  • E
    Empfehlung

    @Ahmet der Doische,

     

    gehen Sie doch mal raus an die frische Luft; ein bisschen Bewgung bewirkt Wunder. Suchen Sie sich ggf. sogar Freunde, die Geduld haben mit Ihnen - ich meine richtige, auch außerhalb der Antifa-Krabbelgruppe. Sie werden sehen, wie schnell Sie ein ausgeglichenerer Mensch werden.

  • H
    Humbug

    Übrigens:Gehört der Katholizismus zur Türkei? Oder backt die Türkei ihre eigenen Brötchen? Keine Kirchen in der Türkei-, warum Moscheen in Deutschland? Wer ist eigentlich der Fanatiker-der Deutsche oder der Türke?

  • DP
    Daniel Preissler

    @Kategorisierung

    Was Sie verwechseln:

    Ahmet kommuniziert hier mit dem Teil der deutschen Netz-Community, der sich auf taz.de umsieht und vorrangig mit den vorherigen Kommentatoren. Er wendet sich daher folgerichtig an diese und nicht an islamische Extremisten in fernen Ländern. Deren Kategorisierung (zu welcher wir drei vermutlich eine ähliche Meinung und Haltung haben) war nicht das Thema, da es sich um einen deutschen Diskurs mit innerdeutscher Thematik handelt.

     

    Beste Grüße, DP

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Eigentlich müsste es doch für alle hier lebenden Muslime schön sein: Sie können ihre Religion in einem freien Land ausüben ohne (auch in ihrem Namen) unterdrückt zu werden. Was zieht diese Menschen zu uns? Sind es nicht gerade die Freiheit und die Möglichkeiten, die sich ihnen hier bieten? Das, was es in den muslimischen Ländern eben weniger gibt ... es sei denn man sitzt auf Öl.

    Machtverteilungskämpfe wie in den muslimischen Ländern brauchen wir nicht, denn vor unserem Gesetz sind alle Menschen gleich.

  • PL
    Profillose langweilige Labertasche

    Nee, nichts erwarten von denen da oben. Die sind doch egal.

    Gauck ist egal. Ein rot angelaufenes Gesicht wie im Fußballstadion.

    Repräsentiert mich nicht.

     

    Und die ganze Identitätsdebatte Guter Moslem, schlechter Moslem oder gutes Deutschland schützen - bringt niemand was.

    Wollt ihr noch ein paar Tote sehen? Blutflecken rummalen?

    Mich interessiert wirklich mehr, wie sich unsere Lebensbedingungen verbessern, mehr Lohn und weniger Schikanen durch Behörden im Alltag.

  • F
    Frahl

    Warum reagiert Özdemir so?

     

    Hmmmm .... Vielleicht erklärt es dieses Zitat von Özdemir aus dem Focus vom 14.09.1998 (Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschtuerken-abfuhr-fuer-die-koalition_aid_175053.html )

     

    „Was unsere Urväter“ 1683 mit Feuer und Schwert „vor den Toren Wiens nicht geschafft haben, werden wir mit unserem Verstand schaffen.“

  • KB
    karin bryant

    Religion sollte wie Sexlife privat gehalten werden und in der Privatzone ausgelebt werden.

    Mir haengt das Gefasel ueber Muslime und ihre Ideologie meilenweit zum Hals raus.

    Muslime,die in D leben sollen sich daran gewoehnen dass sie nicht in einem islamischen land leben sich danach richten. Sie koennen von mir aus x mal am tag beten wenn es ihnen danach ist aber ohne das nicht islamische Umfeld damit zu belaestigen. Wenn sie meinen dass sie x mal beten muessen dann bitte, kein Problem.Aber tut es zu Hause oder Moschee,nicht auf der Strasse.

    Wer hier lebt muss sich gesetz konform verhalten,wer das ablehnt ist frei das Land zu verlassen.

  • MR
    Mayer Rudolf

    Es war schon immer so in Deutschland. Auch zur Zeit des "tausendjährigen Reiches". Ausländer waren nicht gerne gesehen. Die Aussage kann ich deshalb machen, weil ich in dieser Zeit aufgewachsen bin. Schade, dass uns ein solcher Präsident nicht erspart geblieben ist.

  • M
    M.Gericke

    Solange so viele Moslems glauben, sie seien mit ihrem scientology-artigen Verständnis von Religion echte GLÄUBIGE , werden die Probleme nicht kleiner werden.

  • N
    Nachhilfe

    Sollte sich jemand für eine seriöse Auseinandersetzung zur umstrittenen Frage der Rolle des Islam bei der Wissensvermittlung im Mittelalter interessieren (und damit Einfluss auf Renaissance), dann empfehle ich diesen Link (die laut herausposante Vierelbildung auf diesem Gebiet nervt nämlich - auf allen Seiten!):

     

    http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-3-196

     

    Auf jeden Fall ist die Sichtweise eines barbarischen, verdummten Westens, der ohne islamische Wissensvermittlung immer noch barabarisch wäre, genauso albern wie das Gegenteil.

  • R
    Rainer

    Aus muslimischer Sicht ist die Empörung verständlich.

     

    Der Islam betrachtet alle Religionen und Kulturgeschichte als seine Vorläufer, die sich dann im Islam zusammengefasst als universale Religion und Weltdeutung auf der Höchsten und damit endgültigen Stufe der Menschheitsentwicklung offenbart.

     

    Insofern ist es nur logisch - Sokrates, Salomon, Jesus, Galileo, Luther, Humboldt, Goethe, Einstein - um nur einige zu nennen, als Muslime zu betrachten, die damit muslimische Kultur erschaffen und geprägt haben.

     

    Aus dieser Sicht werden dann selbstverständlich auch die katholischen byzantinischen Mönche, von denen die antiken griechischen Texte ins Lateinische übertragen und bewahrt wurden, zu Muslimen und Arabern.

     

    Ein 'Morgen-Abendland', welches dies weder so sehen noch anerkennen will, betreibt auf dieser Grundlage eben Geschichtsfälschung, eine Ungerechtigkeit, was dann zu der berechtigten Empörung der muslimischen Verbände führt.

     

    Deshalb sollte es mit Erleichterung zur Kenntnis genommen werden, wenn uns diese Verbände noch etwas Zeit geben wollen, den alten Irrglauben, unsere Kultur sei 'abendländisch', zu überwinden.

  • TL
    taz Leser

    Die Muslime in Deutschland sollten sich schnellstmöglich von der Illusion verabschieden, dass Deutschland in Zukunft ein islamisches Land wird.

     

    Das wird niemals passieren, denn wenn die Muslime hier die Machtfrage stellen sollten, dann werden sie am Ende komplett aus Deutschland verschwunden sein, mitsamt ihrer sogennanten Religion.

  • B
    Brandt

    Ich glaube der Haupt-Effekt des islamophoben Diskurs wird die Einschreibung der Religion in die "ethnische Identität" sein.

     

    So gesehen haben wir es mit einem Ethnisierungs- und Rassifizierungsprozess zu tun, der durch Prominente aus Politik, Wirtschaft und Medien voran getrieben wird.

     

    Das ist interessant, weil nur ein kleiner Teil der "Moslems" wirklich ernsthaft religiösen Praktiken nach geht, jedoch auch die Mehrheit in der Minderheit allmählich als islamisch stigmatisiert wird.

  • C
    Cem

    Bereits lange vor Ex-Präsident Wulff hatte 2006 Wolfgang Schäuble gesagt, der Islam gehöre zu Deutschland. Damals gab es überhaupt keine Empörung darüber. Ist doch erstaunlich, wieso sich Gauck nun an diesen einem Satz stört.

     

    Oder wie es auf Twitter gerade so treffend heißt:

     

    "Der #Islam ist "Bestandteil Bayerns" (Söder), gehört aber nicht zu Deutschland (Gauck). Dann gehört Bayern also auch nicht zu Deutschland." ;-)

     

    Irgendwie finde ich die ganze Debatte etwas albern. Gehören nur die Menschen mit muslimischen Glaubens zu Deutschland oder auch ihre Religion? Kann ich die Religion bei der Zugehörigkeit einfach weglassen? Wozu überhaupt diese abstrakte Wortglauberei und die ganze Empörung? Damit ist keinem geholfen.

  • AD
    Ahmet der Doische

    An die Redaktion von "taz.de"

     

    Liebe taz-Online-"Redakteure",

     

    in regelmüßigen Abständen - nein, eigentlich täglich - muss ich unter Euren Artikeln über irgendwelchen Islam oder Türkenkurdenausländermuslime oder Arabären so genannte "Leserkommentare" vorfinden, die allesamt folgendes Schema aufweisen:

    1. Muslime sind böse

    2. Türken sind böse

    3. Arabären sind böse

    4. Muslime (beinhaltet automatisch alle, die nicht aus der EU stammen und trotzdem schwarze Haare haben) und "Neger" sind Sozialschmarotzer, die das deutsche Volk (also u.a. mich als türkischen Doischen, auch wenn ich nicht zu Deutschland gehören soll) ausbluten

    5. Muslime in ihren muslimischen Heimatländern sind auch ganz böse

    6. Muslime sind Antisemiten (Arier ja bekanntlich jetzt die besten Freunde von Juden)

    7. Ausländer raus/"Geht doch zurück in Eure Heimat!"

    8. Muslime fordern dauernd (selbst wenn es nur der Kassenbon ist)

    9. Muslime sind dauerbeleidigt (Broder-Patent)

    10. Muslime dauerbeleidigen Arier Deutsche, insbesondere "unsere Frauen"

    11. Muslime hacken gerne Hände ab und steinigen Frauen zu Feierabend

    12. Muslime sind Ehrenmörder (weil's zur Folklore gehört)

    13. Muslime sind dreist

    14. Muslime sind, wenn sie denn arbeiten, unproduktive Obst- und Gemüsehändler

    15. (...)

     

    Die Liste könnte man noch weiterführen, was beweist, dass man aus der taz unheimlich viel lernen kann - mindestens, dass sich Geschichte wiederholt. (Eine empfehlenswerte Collage dazu:

    http://tinyurl.com/bopmoco )

     

    Da man diese in ihren Inhalten und ihrer Häufigkeit eindeutig der SA des Internets ("PI-News") zuordnen kann und ihnen auffällig und extrem viel Raum eingeräumt wird, frage ich mich, was Ihr uns Migranten (inkl. Muslime) eigentlich mitteilen wollt? Ihr habt doch sicherlich einen klugen Plan dazu?

     

    Seid Ihr der redaktionellen Meinung, dass die Sturmtruppen von "PI" auch endlich mal Gehör finden sollen, da sie weder bei sich unterm Stein ausreichend zu Wort kämen oder auch nicht bei den Springermedien? Und etwa ganz und gar nicht in der Online-FR oder der SZ?

    Seid Ihr vielleicht sogar der Meinung, dass diese Internet-SA zu Euren Stammlesern gehören, gar taz-Genossenschaftler sind?

     

    Bitte erleuchtet mich und die anderen Migranten doch endlich über Eure brilliante Medienstrategie, auch wenn wir gar nicht zu Deutschland gehören.

     

    Mit untertänigstem Dank

    Euer

    Ahmet der Doische

  • M
    Melli

    Der Islam war auch immer ein Teil Europas, aber immer in der Form, dass versucht wurde Europa zu stürmen.

     

    Ich bin wirklich nicht sehr gläubig, trotzdem muss ich anerkennen, dann das Christentum viel der vorchristlichen europäischen Kulturen übernommen hat, die Strukturen des alten Roms in sich trägt und Europa geprägt hat, wie keine andere Religion.

     

    Beim Islam fällt mir nichts ein. Es gab mal einen kurzen Austausch. Da ging es aber nur um griechische Quellen. Also nichts, was die Araber sich selbst ausgedacht haben. Und ansonsten eben nur militärische Gewalt von muslimischer Seite. Das wars.

     

    Jetzt leben seit 40-50 Jahren einige Muslime hier, wobei die auch nicht unbedingt erwünscht sind. Nur ein kleiner Prozentsatz findet es wirklich toll, dass die Leute hier sind.

     

    Es wird sich zeigen, wielange sie hier bleiben und wie sich der Islam weiter auf uns auswirken wird.

  • C
    Cem

    @ Humbug:

     

    "Und Özdemir...wer ist Cem? -Ich weiß, wer Karl- Heinz ist! "

     

    Karl-Heinz ist also Deutscher und bei Cem ist das anders?! Blöd nur, dass so gut wie kein Deutscher sein Kind mehr Karl-Heinz nennt. Bald wird es keine Deutschen nach ihrem Empfinden mehr geben... Der Untergang des Abendlandes, blablabla.

     

    Cem Özdemir ist Deutscher und das in Zweifel zu ziehen, da er kein deutsch klingenden Namen hat und kein christlichen Hintergrund hat, ist einfach nur Realitätsverweigerung.

  • D
    David

    Finde es schon sehr erstaunlich, wie es IMMER bei diesen Thema in den Foren angeht. Die Islamkritiker sind schon sehr gut über gewisse Blogs vernetzt und können Diskussionen auch leicht mit ihrer schieren Masse erdrücken.

     

    Fakt ist, dass in Deutschland sehr viele Moslems leben und ihr Glaube damit auch ein Teil von Deutschland ist. Ob man das nun gut findet, ist ein Werturteil und ändert am Faktum nichts.

     

    Fakt bleibt, dass Europa und die "Islamische Welt" eine gemeinsame Geschichte haben und sich gegenseitig beeinflusst haben.

     

    Gab erst vor kurzen einen sehr guten Beitrag dazu von einem promovierten Islamwissenschaftler und Politologen in der ZEIT:

    http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2012/02/Islam-Europa-Geschichte

     

    Sollten sich wirklich einige mal durchlesen, denn seit 1.300 Jahren gehört der Islam zu Europa.

     

    So einen Beitrag würde ich mir auch mal in der taz wünschen. So sollte die Debatte geführt und bereichert werden.

  • S
    seeräuberjens

    Nur mal ein ganz simples Beispiel.

     

    Wir rechnen heute selbstverständlich nicht mehr mit römischen, sondern mit – seinerzeit aus theologischen wie logischen Gründen von der katholischen Kirche bekämpften – Ziffern, die wir die “arabischen” heißen (und die eigentlich indische sind).

     

    Oder.

     

    Vom griechischen Philosophen Aristoteles sind uns durch das christliche Abendland gerade mal zwei Werke überliefert, von Platon nur eines. Der Rest ist Import aus der muslimischen Welt.

     

    Ohne den Islam würden wir heute noch in riethbedeckten Lehmhütten hocken.

  • AD
    Ahmet der Doische

    @von volldoische Kategorisierung

     

    Typisch glibbrig-eitriges "PI"-Gesabbel: "Ist es nicht gerade die klare Kategorisierung zwischen Kuffar (Ungläubige, darunter wiederum die mit Lebensrecht - v.a. Christen und Juden -, und die ohne Lebensrecht - z.B. Buddhisten) und Muslimen, die ein Hauptproblem bei der Konfrontation Islam-Moderne ausmacht? Dass Sie als Atheist in einem Land mit islamischem Recht kein Lebensrecht hätten, ist Ihnen schon klar?"

     

    Und was habe ich als Türkdoischer damit nun zu tun?

    Boah, wie mich dieses eklige, eitrige "PI"-Gesabbel anwidert ...

  • K
    Kategorisierung

    @Ahmet,

     

    "Euer antimuslimisches Gesabbel ödet mich an, Eure feiste dreiste Kategorisierung sowieso."

     

    Ist es nicht gerade die klare Kategorisierung zwischen Kuffar (Ungläubige, darunter wiederum die mit Lebensrecht - v.a. Christen und Juden -, und die ohne Lebensrecht - z.B. Buddhisten) und Muslimen, die ein Hauptproblem bei der Konfrontation Islam-Moderne ausmacht? Dass Sie als Atheist in einem Land mit islamischem Recht kein Lebensrecht hätten, ist Ihnen schon klar?

  • D
    D.J.

    @Eksom,

     

    "Ich habe die berechtigte Befürchtung, dass wir in Deutschland einen Faschisten in der Maske eines Demokraten an der Spitze des Staates bekommen haben!

    Also Herr GAUCK - eine eindeutige Aussage zum Sachverhalt!!! Sonst müssen auch Sie gehen!"

     

    Glücklicherweise haben das in einer Demokratie nicht ausschließlich die Phrasendrescher à la "Böser, Böser Nazi, hast Autobahn gesagt" zu entscheiden.

    Aber zugegeben, Ihr Beitrag hat zumindest Unterhaltungswert.

  • DQ
    Der Querulant

    Trivialer Mumpitz.

     

    Und das sowohl von Wulff, als auch von Gauck. Religion ist Privatsache und geht keinen etwas an. Und es wäre schon seltsam, würden die verschiedensten Gruppen der Gesellschaft ohne Einfluß auf die Entwicklung der Gesellschaft sein.

     

    Somit ist der ganze Hype so überflüssig wie ein Kropf.

  • H
    Humbug

    Man kann Bundespräsident Gauck nicht vorwerfen, dass er den "Schmarren" von Wulff berichtigt hat. Und Özdemir...wer ist Cem? -Ich weiß, wer Karl- Heinz ist!

  • ML
    Martina Lippmann

    Religion gehört zum Militär. Da kostet sie nämlich was.

  • M
    matthias

    Erschreckend, wieviele Islamhass und dumpfer Nationalismus selbst hier bei der Taz aus den Kommentaren trieft...

     

    Aber immerhin das gehört ja zu Deutschland!

  • H
    HardyHeron

    Da in den Kommentaren schon (fast) alles zum Thema gesagt wurde, noch etwas: Die politischen und bürgerkriegsähnlichen Zustände im arabisch-islamisch geprägten Raum zeigen doch, dass auch die Muslime untereinander sich sehr lieb haben und der Islam "Frieden" bedeutet. Für diejenigen, die sich im Islam nicht auskennen: Fragen sie mal einen Sunniten was er von einem Schiiten, Aleviten usw. usw. hält und umgekehrt! Also dann man los mit: Der Islam gehört zu D. Wir hatten doch schon genug "Deißigjährigen-Krieg", oder?

  • L
    Liberaler

    @ Burki:

    "[Der Islam] ist uns Deutschen fremd und das muss man einfach verstehen."

     

    Da machen Sie aber eine krasse Differenzierung in "uns" und "die".

    Mir ist der Islam als Deutscher nicht fremd. Ich bin mit vielen muslimischen Freunden aufgewachsen und hatte auch schon eine Beziehung zu einer Muslima. Er ist Teil der Lebenswirklichkeit in Deutschland, da hier viele Moslems leben und auch schon viele den deutschen Pass haben. Ein Moslem kann deutscher sein und ist dann Teil von "uns". Das schließt sich nicht aus. Ein "echter" Deutscher muss nicht christlich sein. Cem Özdemir ist ein Deutscher und Moslem, aber bei Ihnen hört es sich so an, als ob er einer von "denen" sei und keiner von "uns".

    Das halte ich für grundfalsch und macht den Denkfehler bei vielen bei diesem Thema aus.

  • I
    imation

    von HORSCHT:

    "Komisch, dabei erklärt keiner den hochausgebildeten Politikern, dass die europäische Renaissance auf die wissenschaftliche Blütezeit des Islams zurückzuführen ist..."

     

    Komisch, dabei erklärt keiner das die sogenannte wissenschaftliche Blütezeit des Islams (bestimmt rein zufällig) mit der (gewaltsamen) Expansion des Islams zusammenfällt.

  • B
    Ben

    Ich finde Gaucks Differenzierung gar nicht so schlecht. Er stimmt der Intention von Wullfs Satz ja zu, nur distanziert er sich ja in erster Linie von dieser sehr knappen Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit, denn diese seien "immer problematisch, erst recht, wenn es um so heikle Dinge geht wie Religion".

    Das kann ich so voll unterschreiben und wird bei Gaucks Zitaten hierzu leider oft unterschlagen. Das Zitat hätte auch in den taz-Artikel gemüsst, nach meinem Empfinden.

    Gaucks Satz "Die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland.“ hat den Vorteil, dass er nicht gleich empörte Gegenreaktionen provoziert und eine hitzige ideologische Debatte auslöst. Bei Wulffs Satz war das leider fast schon vorprogrammiert und Kontraproduktiv.

     

    Deswegen hat Gauck durchaus recht.

     

    Er sagte ja lediglich, dass er die Gegenreaktionen verstehen kann, aber nicht, dass er sie teilt. Die Intention von Wulff teile er aber.

     

    Andereseits hat Markus Söder (CSU) auch gesagt, dass der Islam zu Bayern gehöre. Vielleicht ist dies aber kein Problem für die Berufsempörten der CSU über Wulffs Satz und den Islam, da Bayern ja für sie wohl nicht so richtig zu Deutschland gehört...

     

    Natürlich gehören die Muslime, die hier leben zur deutschen Bevölkerung und ihr Glaube damit auch zu Deutschland. Deswegen hat der Islam natürlich auch nicht schon eine gleiche historische Prägung auf Deutschland gehabt, wie das Christentum. Hat ja auch keiner behauptet und hier wird gegen argumentative Strohpuppen gekämpft.

    Der Islam hatte einen gewissen Einfluss auf Europa, der überhaupt nicht zu leugnen ist. Die Jahrhunderte in Al Andalusia, auf dem Balkan, im europäischen Teil der Türkei etc. haben zu einem kulturellen Austausch geführt. Es gibt eine gemeinsame Geschichte und beides sind ja Abrahamitische Religionen mit sehr großen Parallelen.

    Mensch denke nur an den deutschen Staufenkönig Friedrich II. im 13. Jahrhundert und seinen Engen Kontakt zur islamischen Kultur (Architektur, Falkenjagt, reger kultureller Austausch, hochgeachtete islamische Kämpfer in seinen Reihen etc.)

    Allein die christlich-europäische Abgrenzung zum Islam zu Zeiten der Kreuzzüge hatte einen so großen Einfluss auf die "europäische" Identität, was sehr prägend war. Die große Feindschaft und die Kriege haben Europa und auch Deutschland durchaus geprägt.

     

    Das Wissen über die Antike, die über die "islamische" Welt wieder Einzug in die westliche Welt erlangte und so überhaupt erst die Renaissance ermöglichte und durch historische Ereignisse, wie den Fall von Konstantinopel und der Flucht der Gelehrten insbesondere nach Italien und genau in die späteren Zentren der Renaissance mitauslösten.

     

    Das große Wissen aus der goldenen Epoche des Islams über Medizin, Algebra, Algorithmen, Astronomie, Kunst und Architektur hatte einen großen Einfluss auf Europa und viele der Entwicklungen erst ermöglicht. Noch heute benutzen wir das Dezimalsystem der indisch-arabische Ziffern.

     

    Die großen Errungenschaften und ein positives Klima für die Wissenschaft mit ihren vielen Bibliotheken und dem "Haus der Weisheit" haben auch Europa extrem bereichert, gerade da in dieser Zeit in christlichen Europa ein sehr feindliches Klima der Wissenschaft gegenüber herrschte. Die Übersetzungen des Wissens aus dem Arabischen ins Lateinische war ein bedeutendes Fundament für die dann folgende Blütezeit mit der Renaissance in Europa, dessen Anerkennung damals verwehrt wurde und auch heute noch oft zu kurz kommt.

     

    Die kulturellen Errungenschaften, gerade des historischen Islams, sollte mensch auch in Europa achten und nicht leugnen. Sie hatten einen großen Einfluss auf Europa, aber natürlich hatte das Christentum eine ganz andere prägende Wirkung auf Deutschland. Das will ich gar nicht gleichsetzen.

     

    "Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." ist für dieses Thema einfach ein wenig zu kurz. Das hätte mensch damals mit mehr Inhalten untermauern müssen, denn so hat der Satz einfach als Projektionsfläche für Empörung von konservativer Seite gedient und eine Debatte sogar etwas vergiftet, da es plötzlich in weiten Teilen nur noch um argumentative Strohpuppen ging. Es haben sich dann gleich einige in ihre Gräben eingebuddelt und gerade wenn ich mich an die Talk-Shows in Fernsehen erinnere, dann war das nicht positiv. Da haben Scharfmacher dann hetzen können und den Islam einfach mit Saudi-Arabien gleichsetzen können und ein vernünftiger Dialog wurde teils sogar erschwert.

    Ich hoffe, Gauck strebt jetzt einen sachlichen und vernünftigen Dialog an und ich traue ihm hier einiges zu. Er ist jemand, der auch das konservative Lager erreicht und kann hier noch viel beitragen.

    Seine jetzige Äußerungen zum Islam könnten durchaus ein guter Anfang sein. Jetzt muss aber bald noch mehr kommen und der Dialog mit den muslimischen Verbänden gesucht werden. Den Dialog mit Ihnen werden von seinen Äußerungen bestimmt nicht belastet sein.

  • A
    alex

    @bernd.

     

    schwing dich mal nicht zum urteil auf, wenn es schon bei der fragestellung verständnissprobleme gibt.

     

    - kleiner recherchetipp: google negative religionsfreiheit

  • F
    fyrecrotch

    was ist überhaupt dieses "deutschland"?

    ich meine, diese diskussion, was zu "deutschland" gehört und was nicht, ist doch kompletter blödsinn.

     

    schaut man sich die geschichte an, dann stellt man fest, daß staaten fluide gemeinschaften sind, die durch politik, krieg, völkerwanderungen, blahblubb, ständig im fluß sind. das sind keine starren felsgebilde, zu denen etwas gehört oder nicht.

    sie sind, was momentan in seinen grenzen lebt. und das sind MENSCHEN. "religion" ist kein mensch und keine person mit charakter etc., sie lebt immer nur durch die leute, die sie ausüben.

    und was auch immer für leute gerade hier wohnen und was sie tun oder unterlassen, wer sie sind - DAS bildet einen staat. nicht diese abstrakten begriffe und zuschreibungen.

    wir sind menschen jeglicher art und weise (unendliche vielfalt in unendlichen kombinationen, soll mal ein kluges volk gesagt haben ;), alle vom stamme der menschheit, punkt. und wir müssen untereinander klarkommen, als individuen. nochmal punkt.

    alles andere wie das streiten um begriffe sind kasperletheater.

  • MS
    Maximilian S.

    Gauck liegt richtig und erntet zu Recht breite Zustimmung in Deutschland. Ich persönlich habe große Sehnsucht danach, dass Deutschland seine kulturelle Identität neu schärft, definiert und vertritt, -dies nach einer Phase, in der 68er die Redaktionen und Parlamente füllten and langsam wieder abtreten. Der kulturelle Eklektizismus, besonders in grün/linken Milieus, halte ich für einen fundamentalen Irrtum. Der Irrtum besteht vor allem in dem Irrglauben, die Kultur von Bach, Rilke, eines Siemens, Bosch, Zuse, etc. pp. führe in einen nationalen Narzissmus. Bereits der Begriff "türkische Gemeinde" steht für sich: viele Zugewanderte bringen ihre Kultur mit. Das dürfen sie, sie sind willkommen und Deutschland garantiert für Religionsfreiheit. Umgekehrt möchte ich als Deutscher erwarten, dass die kulturelle Integrität Deutschlands anerkannt wird und dass keine kulturellen Übergriffe durch Neudefinition Deutschlands vorgenommen werden! Natürlich ändert sich unser Land durch den Austausch und das Zusammenleben mit den Zugewanderten. Deswegen gehört der Islam aber genau so wenig zum Kulturkanon Deutschlands wie Scientology oder Buddhismus. Ich wünsche mir den Respekt für die kulurelle Identität und Integrität meines Landes, den ich anderen Kulturen auch entgegenbringe. Oder wollen wir Mallorca kulturell annektieren?

  • K
    KlausK

    Alles könnte so einfach sein:

     

    Religion ist Privatsache und gehört aus der öffentlichen Diskussion verbannt.

     

    Den Muslimen hingegen müsste klipp und klar gesagt werden, dass sie in unserer Gesellschaft hochwillkommen sind, wenn sie obigen Satz beherzigen.

  • G
    Gunter

    Ich finde die ganze Debatte um diese Religion völlig überbewertet in Deutschland, weil sich eine Minderheit ständig mit ihren Traditionen in den Vordergrund spielen möchte. Der Einfluss auf die deutsche Gesellschaft ist verschwindend gering, es heißt nicht umsonst das die in einer Parallelgesellschaft leben und nur wegen des Wohlstands in Deutschland sind und nicht weil sie sich in unsere Kultur integrieren möchten. Ich erlebe dauernd nur das Gegenteil.

  • DM
    Dr. Manhattan

    Noch'n Spruch: Danzig ist deutsch. Gilt das aus Gründen der Ausgewogenheit jetzt auch wieder?

  • SG
    S. Glandien

    Angesichts wirklicher Probleme (s. z.B der nachfolgende Bericht über die Atommüll-Bergung in Asse) sind das doch Debatten über rhetorische Spitzfindígkeiten. Ich kann mich da meinem Vorredner nur anschließen. Was soll uns das eigentlich sagen?

  • H
    hefe

    Muslime wollen die Macht in der Welt und auch natürlich in Deutschland . Diese lächerliche Diskussion hier ist nur absurd.Die unverschämten Kommentare der Vertreter der deutschen Muslimverbände zu den Äußerungen von Herrn Gauk sind nur Machtspiele. Was wird in Deutschland passieren wenn die Mehrheit, der Scharia, dem Islam folgen ? Machtspiele sind tödlich für die Minderheit

  • S
    simona

    Vielen Dank, Herr Gauck!!

     

    Absurderweise fühle ich mich als Atheistin inzwischen von einem evangelischen Theologen besser repräsentiert als von den Grünen.

     

    Betrifft auch die Außerungen zu und in Israel, weiter so!

  • B
    Bernd

    Ein Problem mit der Religionsfreiheit haben alle, die einen Unterschied zwischen Menschen und ihrer ausgeübten Religion machen. Wünscht Hr. Gauck insgeheim, dass die deutschen Muslime in die evangelische Kirche übertreten? Es geht auch nicht um deutsche Geschichte oder Traditionen in Deutschland. Zu Deutschland heute gehören die Muslime und damit ihre Religion. Das haben die Grünen nun davon, dass sie einen christlichen Prediger zum Staatsoberhaupt gemacht haben. Es hat schon seinen Grund, warum die aufgeklärte Moderne sich aus christlichem Unvermögen, schlüssig zu denken, befreit hat.

  • A
    aurorua

    Cem unser bekennender Bruce Lee Fan, ein klarer Hinweis auf infantil pubertäre Charaktereigenschaften, bläst sich mal wieder dümmlich und wie so oft völlig inkompetent auf. Ein Glück, dass der nicht mehr als Erzieher und Sozialfuzzy unsere Jugend für dumm verkauft.

  • F
    Friederike

    Der Islam gehört NICHT zu Deutschland. Da hat der alte Mann natürlich Recht.

    Die Muslime, die hier bereits leben, gehören zu unserer "Gesellschaft" - "Deutschland" lasse ich mal aussen vor. Sie sind willkommen, sofern sie sich einleben und die Religion aussen vor lassen.

    Was mir zu weit geht, sind die ewigen Forderungen von den Muslimen. Die Religion sollen sie daheim lassen. Wir brauchen auch nicht 1000 Moscheen. Beten geht in jedem normalen Haus auch, so wie es vielfach die Kopten machen.

    Bescheidenheit- das vermisse ich an den Muslimen und Dankbarkeit, dass sie in einem freien Land leben dürfen. So selbstverständlich ist das nicht.

  • A
    alex

    da hat der kleine cem wirklich ein problem. es sind ja auch zwei themen die da aufeinander stossen. das eine nennt sich "mensch", das andere "tradition".

     

    hätten wir eine europäisch islamische tradition (jetzt mal von al andaluz, türkischen rollkommandos unter wilhelm II und den türken vor wien abgesehen), wären die eltern von cem sicher in asien geblieben, denn dann gäbe es keine industrielle revolution, keine aufklärung, keine säkularisierte staatsform und was weiß ich nicht noch alles gegeben.

    die menschen, lieber cem die seit 40 jahren hier leben und hier ihre familien haben, die gehören natürlich zu unserem land. aber das tun budhisten, sikhs und shintuisten auch. nur hat deutschland deswegen nicht gleich eine entsprechende tradition.

     

    jetzt eine kleine übung, um das gelernte zu festigen. sie ist ein bischen kniffelig aber wer sie löst bekommt eine kleine belohnung.

    hat die "LINKE" eine islamische tradition, weil sie heute muslimische Mitglieder hat oder weil sie, als sie noch SED hieß den palästinensischen terrorismus unterstützte ?

  • J
    Jana

    Am Anfang war ich ja noch kritisch gegenüber Herrn Gauck. Aber jetzt ist er mir wesentlich sympathischer geworden. Weiter so!

  • T
    txxx666

    "Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt?", fragt der Bundespräsident...

    Nun, vielleicht könnte jemand diesem anscheinend ziemlich ungebildeten, vielleicht aber auch sinistre Ziele verfolgenden Herrn einfach mal bescheidstoßenen, dass das gesamte Erbe der Antike vor allem durch das bewahrende und vermittelnde Wirken von Gelehrten aus islamischen Ländern erhalten geblieben ist, während im "christlichen Abendland" die griechischen und römischen Quellen jahrhundertelang als "heidnisch" galten und ignoriert bzw. teilweise sogar vernichtet wurden; mithin verdankt Europa die Renaissance und die Aufklärung letztlich dem Islam.

    http://misanthrope.blogger.de/stories/2070068/

  • B
    Burki

    Es leben ja auch eine Menge Neonazis in Deutschland. Das sind (ob es einem gefällt oder nicht) unsere Mitbürger. Gehört denn dann der Faschismus auch zu Deutschland? Ich würde sagen: Nein.

    Die Muslime sind nun einmal da, keine Frage, ein großer Teil kam ja auf unseren Wunsch als Gastarbeiter. Ein weiterer kam als Familiennachzug und durch Importbräute, das hätte verhindert werden können. Eine bessere Auswahl der Einwanderer ist also dringend von Nöten, sonst kommt ein Kipp-Punkt, irgendwann. Wie dem auch sei, der Islam ist leider in weiten Teilen unreformiert und enthält (schwierig abzugrenzen) den Salafismus und weitere intolerante Bestandteile, die an Moscheen auch gepredigt werden. Das alles ist schwer zu kontrollieren und birgt große Gefahren. All diese Phänomene sind erst wirklich seit den 60er Jahren bei uns zu finden, und daher hat der Islam in Deutschland keine lange und prägende Geschichte. Er ist uns Deutschen fremd und das muss man einfach verstehen.

  • L
    Luise

    Das sind alles akademische Debatten, die kaum weiterführen. Die eigentlich wichtigen Fragen müssen nicht den Deutschen sondern den Einwanderen gestellt werden! Was wollen sie in Deutschland? Ein exzessives Ausleben ihres islamischen Glaubens, oder die Einbringung in die hiesige Kultur und Lebensweise in einem säkularen Staat? Man sieht recht schnell, bei wem ersteres und bei wem letzteres gilt. Erstere gehören m.E. nicht nach Deutschland, letztere schon.

    Dann erübrigt sich auch die Wortklauberei um Wulf- und Gauckzitate.

  • H
    HORSCHT

    Komisch, dabei erklärt keiner den hochausgebildeten Politikern, dass die europäische Renaissance auf die wissenschaftliche Blütezeit des Islams zurückzuführen ist... Ein Großteil der "Errungenschaften" der europäischen Wissenschaftler entstammt dem Wissen der arabischen und indischen gelehrten. Dies konnte die katholische Kirche natürlich nicht zugeben, zumal sich ohnehin gegen viele Erkenntnisse gewehrt wurde (Jesuitenorden...) Wer nun immernoch behauptet, dass Europa nicht durch den Islam geprägt ist, der kann von miraus auch die anderen Märchen der katholischen Kirche (wer verhütet, kommt in die Hölle etc.) glauben!

     

    bis dahin

  • AD
    Ahmet der Doische

    Dank der fortgeschrittenen und weiter fortschreitenden Ethnisierung der Muslime in Deutschland und Europa ist man ja sogar als nicht-muslimischer bzw. atheistischer Deutscher mit Türkenhintergrund betroffen.

     

    Was die NPD in jahrzehntelanger Hetze nicht geschafft hat, haben die blonden "Rechtspopulisten" (für mich lediglich eine andere Sorte Neonazis) mit Hilfe Osama bin Ladens in kürzester Zeit geschafft: den "Moslem".

     

    Euer täglich Gib-uns-unseren-Muslim geht mir auf den Sack, Euer antimuslimisches Gesabbel ödet mich an, Eure feiste dreiste Kategorisierung sowieso.

  • N
    Nassauer

    Klar hat der Islam (bzw. dessen Abwehr) Europa geprägt - Schon mal was von Wien 1683 gehört...?

  • G
    Gunter

    Der Islam will den Menschen vorschreiben wie sie zu leben und zu denken haben bis ins Kleinste und das gehört sicher nicht zu einem aufgeklärten Deutschland darum gehts und um nichts anderes. Ich finde den Islam zudem intolerant gegenüber Andersdenkenden, Schwulen, Lesben und nicht zuletzt Frauen und das ist in einer offenen demokratischen Gesellschaft nicht zu tolerieren.

  • R
    roterbaron

    Sommerloch...

  • C
    Claudi

    Da ist Herr Özdemir wohl in die Logikfalle seiner grünen political correctness getapt. Seine Argumentation will ich mal auf ein anderes Beispiel übertragen, um zu zeigen, wie unsinnig sie ist:

     

    Vor einigen Jahren machte ein deutscher Kannibale weltweit Schlagzeilen. Nun müssen wir (leider Gottes) eingestehen, dass dieser Mensch zu Deutschland gehört. Gehört deswegen auch der Kanibalismus zu Deutschland, Herr Özdemir??

  • NE
    Noch ein Peter

    Zitat: "Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen".

     

    Dem muß ich widersprechen. Eine muslimische Vergangenheit kann ich höchstens für Teile der iberischen Halbinsel ausmachen, und für den Balkan, der über Jahrhunderte von den Türken okkupiert war. Aber ansonsten steht "das Abendland" klar in römisch-lateinischer Tradition!

     

    Ich finde es schon bedenklich, wie unter der Fahne des Einforderns von Toleranz immer mehr islam(ist)ische Intoleranz bei uns einzieht.

  • P
    Peter

    Es besteht der Verdacht, dass Herrn Özdemir eine kleine Nachschulung in dialektischer Logik gut tun könnte. Ich erinnere:

     

    Wo ein Genosse ist, ist (noch lange nicht) die Partei. Und wo ein Muslim ist, ist (noch lange nicht) der Islam. Gott sei Dank aber auch!

  • E
    eksom

    Die Deutschen können anscheinend kein Deutsch mehr.

    Allen voran der Bundespräsident.

     

    Was für ein Schwachsinn hat der Bundespräsident da produziert, wenn er sagt: "der Mensch gehört nach Deutschland, aber seine Religion nicht."

     

    Da muss Klarheit her, Herr Evangelist GAUCK.

    Was haben Sie konkret (eindeutig) damit gemeint?

     

    Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte man auch dann so sagen: "Alle Deutschen gehören nach Deutschland, nur die mit dem judischen Glauben nicht!" Also alle Juden wiedermal raus, aus Deutschland! Und das indirekt aus dem Munde eines evangelischen Bundespräsidenten unter Ausnutzung des Islams! Hallo, Zentralrat der Juden merkt ihr nicht, was da abläuft? Oder schläft ihr alle?

     

    Ich habe die berechtigte Befürchtung, dass wir in Deutschland einen Faschisten in der Maske eines Demokraten an der Spitze des Staates bekommen haben!

    Also Herr GAUCK - eine eindeutige Aussage zum Sachverhalt!!! Sonst müssen auch Sie gehen!

  • U
    Unterstützen

    Man sollte die Muslime unetrstützen. Man könnte ja in einer Volksabstimmung die Fragen stellen: "Gehören die Muslime zu Deutschland und sollen bleiben" und natürlich "Gehört der islam zu Deutschland und sollen mehr Muslime kommen". Da wäre eine 99%tige Unterstützung gewiss, so wie man sie in den Medien und dr Politik findet. Demokratie eben und nicht so ein von oben diktiertes und von Einheitsmedien wie Gedankenpolizei überwachtes Dogma. Stimmen wir also ab um ein Zeichen zu stzen.

  • V
    viccy

    Interessant wäre doch mal, welche Konsequenzen (!) daraus folgen, wenn der Islam zu Deutschland gehört oder wenn "nur" die Muslime (meinetwegen mit ein bisschen Islam als Annex) zu Deutschland gehören.

     

    Worum gehts eigentlich?

     

    Debatte um der Debatte wegen?