Angriff auf geplante Asylunterkunft: Täter setzten Gebäude unter Wasser
In Baden-Württemberg haben Unbekannte ein für Flüchtlinge vorgesehenes Haus stark beschädigt. Es sollte in den nächsten Wochen bezugsbereit sein.
MALTERDINGEN afp | Erneut haben Unbekannte massive Schäden an einer geplanten Unterkunft für Asylbewerber angerichtet. Im baden-württembergischen Malterdingen setzten Täter ein für Flüchtlinge vorgesehenes Gebäude unter Wasser, wie das Polizeipräsidium Freiburg am Sonntag mitteilte. Sie drehten im Obergeschoss in einer Gemeinschaftsküche und einem Gemeinschaftsbad die Wasserhähne auf und rissen die zugehörigen Abflussrohre weg, so dass Wasser auslaufen konnte. Die Polizei bezifferte den Schaden auf mehrere zehntausend Euro.
Die Tat passierte demnach zwischen Freitagnachmittag und Sonntag. Ursprünglich sollten nach Angaben eines Polizeisprechers in ein bis zwei Wochen Asylbewerber in das Haus im Landkreis Emmendingen einziehen. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.
In den vergangenen Monaten hatte es mehrere Anschläge auf geplante Asylunterkünfte gegeben. Für Schlagzeile sorgte im vergangenen Dezember ein Brandanschlag auf geplante Flüchtlingsunterkünfte in Vorra bei Nürnberg.
Erst am vergangenen Donnerstag wurden in Sachsen fünf Männer vorläufig festgenommen, die eine als Asylnotunterkunft vorgesehene Turnhalle in Hoyerswerda mit rechtsextremistischen Parolen beschmiert haben sollen. An dem Gebäude wurden zudem zahlreiche Fensterscheiben zerstört.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Neue EU-Kommission
Es ist ein Skandal
Gespräche in Israel über Waffenruhe
Größere Chance auf Annexion als auf Frieden