Abgeschobene Gazale Salame: Rückkehr nach acht Jahren
Ihr Fall galt lange als Ausdruck inhumaner Flüchtlingspolitik. Jetzt konnte die Kurdin endlich wieder mit ihrer Familie in Niedersachsen zusammenkommen.
HANNOVER dpa | Acht Jahre nach ihrer umstrittenen Abschiebung in die Türkei ist die Kurdin Gazale Salame mit zwei ihrer Kinder am Sonntagfrüh nach Niedersachsen zurückgekehrt. Am Flughafen Hannover empfingen sie ihr Mann und ihre beiden Töchter, die sie während der Zeit der erzwungenen Trennung nicht gesehen hatte.
Unter Tränen schlossen sich alle in die Arme. „Es ist alles schön, ich will nur Frieden“, sagte Salame. Die Abschiebung der Frau und die Trennung der Familie hatten bundesweit für Empörung gesorgt.
Niedersachsens neuer Innenminister Boris Pistorius (SPD) begrüßte die wiedervereinte Familie, ebenso wie zahlreiche Mitglieder der Familie und von Flüchtlingsorganisationen. Das Schicksal Salames galt lange als Beispiel einer inhumanen Flüchtlingspolitik. Nach zähem Tauziehen hatte der Landtag im Dezember grünes Licht für die Rückkehr gegeben.
Die schwangere Kurdin war 2005 mit ihrer einjährigen Tochter von Hildesheim in die Türkei abgeschoben worden, als der Vater die beiden älteren Töchter zur Schule brachte. Die Begründung war, dass ihre Eltern bei der Einreise in Deutschland 17 Jahre zuvor falsche Angaben über ihre Herkunft gemacht hatten. Die Familien der Eheleute waren in den 1980er Jahren vor dem Bürgerkrieg im Libanon geflohen.
Salame lebte zuletzt mit ihrer heute neunjährigen Tochter und dem sieben Jahre alten Sohn in einem Armenviertel im westtürkischen Izmir.
Leser*innenkommentare
Verarschung
Gast
So eine Verarschung. Die Familie hätte längst vereint zusammen in ihrer Heimat leben können. Die ewigen medialen Floskeln wie "inhumane Flüchtlingspolitik" glaubt doch außer halb der Redaktion und der Bio-Rotweinschwenkoase keine Sau.
Zyniker
Gast
"Die Familien der Eheleute waren in den 1980er Jahren vor dem Bürgerkrieg im Libanon geflohen."
Und genau deshalb wurden sie in die TÜRKEI abgeschoben???
Genau das waren doch die falschen Angaben. Sie waren eben keine libanesischen Bürgerkriegsflüchtlinge.
Schulz
Gast
Das ist kaum zu verstehen... Schweinestaat Deutschland. Wie kann ein Staat einfach Menschen auseinanderreissen und international trennen?
Egal... ob kurzfristig oder langfristig.
Vielleicht war die Familie auch gefaehrdet...
aus dem Libanon oder aus der Tuerkei?
Oder war die Trennung sehnlich herbeigewuenscht?
Nein...
nur weil irgendwas den Behoerden nicht gefiel...
zum Glueck sieht das Foto einigermassen gut aus,
zumindest keine Verstuemmelung, keine Narben...
gibt es ausreichend soziale Absicherung?
Piko
Gast
Gut, dass der schwarz-gelbe Spuk mitsamt Innenminister Abschiebemann in Niedersachsen erst einmal Geschichte ist.
Mensch Nr 527506419
Gast
Viele Menschen aus dem sogenannten Kurdistan nennen sich selbst Kurden und sind stolz darauf.
Dies ist wissenschaftlich (biologisch) falsch, weil es keine Rassen gibt und damit weder Kurden noch Arier. Denn die Gene aller Menschen sind völlig durchmischt. Insbesondere gibt es keine kurdischen und keine arischen Gene. Wer anderes behauptet, unterliegt daher einem Irrtum und ist ein Rassist.