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Reiseziele

Oktober 2022 - ist abgesagt Athen

Reiseleitung: Rodothea Seralidou

Bild: Archiv

Solidarische Projekte gegen die soziale Ungerechtigkeit

Für die meisten Touristen ist die Reise nach Athen eher ein kurzer Zwischenstopp, um die Athener Akropolis, das Wahrzeichen der griechischen Hauptstadt, zu besichtigen. Dann geht es Richtung Mykonos, Rhodos oder Kreta. Diese Reise aber ist viel mehr als das. Sie bietet einen Einblick in eine Welt, die Touristen normalerweise verschlossen bleibt: In ein Netzwerk solidarischer Projekte der Zivilgesellschaft.

In Athen werden Sie Menschen treffen, die sich gegen die Auswirkungen der Armut engagieren, in die viele Menschen seit der Wirtschafts- und Finanzkrise vor gut 10 Jahren gerutscht sind; andere kämpfen sehr erfolgreich gegen das Problem der Essensverschwendung. Und viele helfen den Geflüchteten, aus Afghanistan, dem Irak oder Syrien, die in den letzten Jahren vermehrt Athen erreichen und hoffen, von dort irgendwie weiter zu kommen.

Erleben Sie die Vielseitigkeit der Stadt und tauchen Sie in den Alltag und die Lebensrealität der Athener Bevölkerung ein. Dabei sind die Folgen der griechischen Finanzkrise nach wie vor spürbar: Menschen, die ihre Arbeit verloren oder gar obdachlos geworden sind, hunderttausende junge Akademiker, die ausgewandert sind, Menschen ohne Krankenversicherung.

Hinzu kommen zehntausende Geflüchtete, die in den letzten Jahren Griechenland über die Ägäis oder die griechisch-türkische Grenze am Fluss Evros erreicht haben, um weiter Richtung Zentraleuropa zu kommen. Doch sie sind in Griechenland „gestrandet“ und brauchen Hilfe.

Eine Situation, mit der sich aber viele nicht anfreunden wollen und die Ärmel hochgekrempelt: Sie unternehmen etwas gegen Armut, behandeln Menschen ohne Krankenversicherung, kochen mit und für die Armen, geben Obdachlosen eine Perspektive und unterstützen Geflüchtete.

Eine unglaubliche Lawine der Solidarität und gegenseitigen Hilfe ist in den letzten Jahren in Griechenland ins Rollen gekommen, die früher unvorstellbar gewesen wäre.

Wir stellen uns die Fragen: Welche Spuren hat die Finanzkrise der vergangenen Jahre bei den Griechinnen und Griechen hinterlassen? Wie ist die Situation für Geflüchtete, die von den Inseln aufs Festland gebracht wurden und nun im Großraum Athen leben? Was ist mit der ehemaligen Regierungspartei Syriza – warum ist sie gefühlt von der Bildfläche verschwunden?

Und wie sieht es rund um die Reparationsforderungen Griechenlands unter der aktuellen konservativen griechischen Regierung aus? Lernen Sie ausgewählte Hilfsinitiativen kennen, Menschen, die etwas bewegen und gehen Sie mit einem Historiker auf die Suche nach den Spuren der Besatzungszeit in der Athener Innenstadt.

Der Besuch der klassischen Sehenswürdigkeiten Athens – von der Akropolis bis zu durchaus empfehlenswerten Museen – gehört allerdings nicht zum Programm: wir gehen davon aus, Sie dies alleine (mit Audioguide) unternehmen, in freien Stunden unserer Reise oder auch bei einer individuellen Verlängerung.