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Killerspiele mal wieder am PrangerWorld Of Bullshit

Wie wäre es, statt der "Computerspiele" mal populistische Studien zu verbieten? Oder deren Lektüre erst "ab 18" zu erlauben? Es würde nichts helfen, die "Experten" sind nicht mehr zu stoppen.

Der tut nix, der will nur spielen: ein Ork aus "World Of Warcraft". Bild: blizzard/dpa/tmn

BERLIN taz Zwölf Seiten, vollgeschrieben von elf Autoren, liefert der aktuelle Spiegel zum "Amoklauf des Tim K.". Und weil sich in dieser haarsträubend voyeuristischen Titelgeschichte kein einziges die Tat erhellendes Wort findet, schiebt die Redaktion sicherheitshalber gleich im Anschluss drei Seiten zu einem völlig anderen Thema hinterher, denn: "Deutschlands größte Jugendstudie kommt zu alarmierenden Ergebnissen: Neuntklässler verbringen jeden Tag im Schnitt etwa 140 Minuten mit Computerspielen - mehr als 14.000 gelten als spielsüchtig. Hauptattraktion: das Online-Spektakel ,World Of Warcraft'."

Was uns das sagen soll? Dumme Frage, Tim K. "liebte" doch auch diese ganzen "Computerspiele", und da kann man mal sehen, wohin das führt und woher so was kommt. Erst "duschen" sich die "Jugendlichen" vor lauter Gedaddel nur noch "alle zwei Wochen", trinken nur noch "Cola light" statt selbst gepressten Orangensaft und essen "Pizza", wovon sie Pickel bekommen und Ränder unter den Augen, und der Rest ergibt sich dann wie von selbst: schlechte Noten, Vereinsamung, Massaker.

Eine noch dümmere Frage wäre, nebenbei bemerkt, ob so ein schicker Auftritt auf dem Spiegel-Titel für labile Jugendliche mit Ich-Schwäche nicht auch ein entscheidender Anreiz zum Amoklauf sein könnte. Aber das fragen wir besser mal nicht, das führt zu weit, nämlich zu öden Diskussionen über den Bildungsnotstand oder die journalistische Ethik.

Selten jedenfalls ist nach einem Ereignis, bei dem es so wenig zu verstehen gibt, die öffentliche Debatte so schnell ins Groteske und Ärgerliche verrutscht wie in diesem Fall. Je boulevardesker das Medium, desto dringlicher muss es seinem Publikum eine Erklärung liefern, ein Motiv, einen Grund, einen letzten, nicht weiter hinterfragbaren und doch sofort einleuchtenden Anstoß - und kann nicht.

Es sei denn, ein Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen kommt daher mit seiner Studie zu "World Of Warcraft", für die er 44.610 Neuntklässler befragt und ermittelt haben will, dass 3 Prozent der Jungs "süchtig" sind, so richtig süchtig, als wärs Alkohol oder Kokain - und kein Spiel. Ein Spiel übrigens, das, wie jedes gute Spiel, zwar durchaus einen gewissen "Suchtfaktor" aufweist, ansonsten aber so "blutrünstig" ist wie Poker.

Hier trifft das, was Harald Staun in der FAS sehr richtig als medialen "Aufklärungsfanatismus" bezeichnet hat, ungebremst auf das "Medienwirkungsgequatsche" von Leuten wie Christian Pfeiffer - der, wir erinnern uns, 2000 vermittels seiner Expertise und eines "Gutachtens" den peinlichen Sebnitz-Fall erst losgetreten hat: Rechtsextreme hätten im Schwimmbad der sächsischen Kleinstadt unter dem Beifall der übrigen Besucher den 8-jährigen Joseph Kantelberg-Abdullah ertränkt.

Wenn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, dann höchstens, dass es die Jugendlichen auf spielerische Weise mit den Grundgesetzen des Kapitalismus vertraut macht. Als "Charakter" begegnet der Spieler anderen Figuren, mit denen er kommunizieren, handeln oder auch kämpfen kann, wobei es allerdings wesentlich zahmer zugeht als beim Massengemetzel in Filmen wie "Herr der Ringe".

Nun mag man von Rollenspielwelten à la "Herr der Ringe" halten, was man will - zur "Vereinsamung" tragen sie nicht bei, stehen die Spieler doch gerade im Onlinemodus in regem Kontakt miteinander, tauschen sich aus, treffen sich bisweilen sogar ganz wirklich zu LAN-Partys.

Natürlich kann mans mit "World Of Warcraft" auch übertreiben. Aber womit kann man das nicht? Natürlich würde es helfen, wenn Eltern nur den Hauch eines inhaltlichen Interesses für den spielerischen Zeitvertreib ihrer Kinder aufbringen könnten - verbotswütige Experten wie Christian Pfeiffer haben dafür keine Zeit, die sind offenbar zu sehr mit ihren Studien und ihrer medienwirksamen Agenda beschäftigt.

Wesentlich ausdauernder noch als vorm Computer übrigens hocken die Jugendlichen übrigens noch immer vor dem Fernseher. Dort stehen ihre Chancen derzeit sehr gut, Christian Pfeiffer persönlich zu begegnen. Heute Abend etwa sitzt er um 22.15 Uhr bei Phoenix in der "Expertenrunde" zum Thema: "Nach dem Amoklauf - Wie gefährlich sind Killerspiele?"

In der offiziellen Ankündigung dieser wichtigen Sendung ist allen Ernstes von " ,Ego-Shootern' wie ,World Of Warcraft' " die Rede. Schon klar. Diskutieren die Experten demnächst auch über "Pornofilme wie ,Bambi' "?

Daraus spricht mehr als nur Dummheit oder Desinteresse. Hier verbirgt sich das eigentliche Problem: eine totale und selbstgefällige und unerschütterliche Ignoranz gegenüber jugendlichen Lebenswelten. Das kann wirklich aggressiv machen, aggressiver noch als sechs Stunden "Counter Strike" am Stück.

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324 Kommentare

 / 
  • Q
    quoddy

    Auch wenn der Artikel schon veraltet ist, möchte ich doch noch ein paar Sätze zu dem Ganzen schreiben.

     

    Ich finde es immer wieder interessant, das sich "Eltern" oder irgendwelche "Wissenschaftler" (oder was sie auch immer sein wollen) so Contra gegen das ganze Onlinegaming aussprechen..

     

    Immerhin war es IHRE Generation, die alles "vercomputisiert" hat und den PC sowie das Internet für ALLE zugänglich gemacht hat!

     

    Das war wohl kaum die Generation von Heute und trotzdem (!) wird nun die ganze Zeit an dem Verhalten der jetzigen Jugendlichen rumgenörgelt, das sie zuviel vor dem PC sitzen...

     

    IHR habt die Welt so gemacht wie sie JETZT für die Jugenlichen ist! Schon hart wenn man sieht das man seine Fehler nicht revidieren kann was?

     

    Wo bleibt da die Logik? Eure Generation scheffelt das Geld damit (egal ob als Psychologe, Spielehersteller, Computerbranche etc) und wir schmeißen es euch in den Rachen und ihr nörgelt noch?

     

    Was ich auch noch recht interessant finde.. Meine Vorrednerin "Dozentin" wie sie sich nennt.. Sorry, aber ich finde dich wirklich amüsant. Du redest hier von "Minderwertigkeitskomplexen" und deine 3 Kinder ( so kann man es zumindest in deinem Post verstehn ) sitzen, genau wie jedes andere Kind vor dem PC.. Und du schreibst hier..

     

    Wäre es nicht sinnvoller wenn du dich lieber um DEINE Kinder kümmerst? Von Internetrecherchen wird deinen Kinder nämlich nicht geholfen, wenn du sie wirklich dazu bringen möchtest NICHT vor dem Kasten zu sitzen, dann geh und spiel lieber mit ihnen im Garten oder Mensch-ärger-dich nicht..

     

    Zu guter letzt möchte ich noch anbringen, das es nicht erst seit 1-2 Jahren PC Spiele gibt! Die sogenannten "Nerds" gibt es seit es Computer gibt.

    Nur in der heutigen Gesellschaft bekommt man es eben leichter mit, da selbst Menschen, die das ganze verabscheuen, komischerweise doch immer zu den Themen ihren Senf dazu geben und doch keine Ahnung haben.

     

    DAS wollte der Author des Beitrags eigentlich damit klar machen! Und jeder der was anderes rausliest nunja.. dem empfehle ich mal selber die "Scheuklappen" zu entfernen und den Beitrag nochmal zu lesen..

     

    Und wenn ihrs ganz krass wollt.. "Vielleicht haben ja die Menschen die sich als NORMAL betiteln, einfach Komplexe und müssen ihren gedanklichen Dünnsch*ß hier ablassen, weil sie eben NICHT zu einer großen Community gehören.."

     

    Hm .. wer weiß, wer weiß.

  • D
    Dozentin

    Wer sich mal die Mühe macht, die Geschichte von Marcus35 zu lesen, der wird feststellen, der Artikel, der hier so hochgelobt wird, ist es, der Bullshit ist!

     

    Ich beschäftige mich selbst sehr intensiv mit dem Thema Online-Game-Sucht, zudem habe ich drei Kinder, die mich immer wieder dazu bringen, mich mit der Thematik auseinander zu setzen.

    Ich sehe in deren Freundeskreis Jungen und Mädchen, die sich mit kaum etwas anderem beschäftigen können, als irgendwelchen PC-Games. Wobei sie dann dort stumpfsinnig davor hocken und die Welt um sich herum vergessen.

     

    All die euphorischen Parteiergreifer hier geben doch nur zur Schau, dass sie auch nichts besseres zu tun haben, als mehrere Stunden vor einem Game zu hocken.

     

    Was bringt es einem denn, in die Glotzkiste zu starren und sich daran zu erfreuen, wenn man etwas erreicht hat, was einem im realen Leben absolut gar nichts bringt???

    Was steckt dahinter, dass sich jemand stundenlang damit beschäftigt?

    Minderwertigkeitskomplexe?

    DA ist man wer, während man im realen Leben wahrscheinlich nichts auf die Reihe kriegt.

     

    Schon mal einen Bericht aus der ARD gesehen, in dem ein 17-jähriger vom Gymnasiasten zum schlechten Hauptschüler mutierte?

    Er spielt WOW - sagt doch wohl alles.....

  • B
    Bukkemann

    @ Marcel.

    Sie sind mir auch ein Wicht der übelsten Sorte.

    Ich habe dieses Spiel teilweise länger als 5 Stunden pro Tag gespielt und wurde weder pickelig, noch aggressiv oder hatte einen Realitätsverlust

  • M
    Marcus35

    Ich würde dem Autor mal raten meine Geschichte auf http://www.aktiv-gegen-mediensucht.de/thema/175/7/1/wow-am-aussteigen-aussteiger/ zu lesen. Ich hoffe, das dann nicht ein Artikel kommt, in dem Sie behaupten, das es Ausnahme-Fälle gibt. Zur Info: Ich habe am 1. Oktober 2009 aufgehört zu spielen.

     

    Gruss Marcus35

  • K
    Klaus

    @Marcel: Die Aussage zum Kapitalismus haben Sie offenbar missverstanden, man kämpft nicht gegen Spieler, mit denen kein Handelskonsens gefunden wurde. Spieler der eigenen Fraktion kann man per se nicht angreifen.

    Da Sie das Spiel nicht kennen, sind genau Sie ein Opfer der in diesem Artikel angesprochenen erzwungenen "Aufklärung" durch einige "Experten". Machen Sie sich schlau, denn auch für World Of Warcraft gilt, wie für viele andere Themen: Wenn man keine Ahnung hat... einfach mal..

     

    Grüße, J.Kayser

  • M
    Marcel

    Nichts anderes als eine Glorifizierung der Spieleindustrie und ein Verharmlosung des Themas.

     

    Wahnwitzige Behauptungen das Spiel bereite auf den Kapitalismus vor, indem man mit Spielern kämpft, bei denen kein Handelskonsens gefunden wurde.

     

    Ich stelle mir eine grausame Welt vor, in der die "sozialen" Kontakte über das Internet stattfinden und niemand mehr seine Wohnung verlässt.

     

    Ganz abgesehen von der physischen Gesundeheit dieser Kinder - möchste irgendjemand behaupten, dass ein Kind, welches 5 Stunden eines Tages in einer irrealen Welt verbringt, sich der Welt um es herum bewusst ist?

  • M
    Maximilian

    Dieser Artikel spiegelt alles wieder was in meinem Kopf zu diesem Thema zu sagen wäre. Einfach auf den Punkt gebracht.

    Wie auch schon angesprochen hat keiner der "Experten" auch nur die geringste Ahnung von dem was er erzählt, aber ihm wird Glauben geschenkt.

    Persönlich für mich wäre WoW ab 18 nicht schlimm, da ich schon etwas älter bin, jedoch kann ich als Student nicht bei solchen hirnrissigen Aktionen zusehen!

    Bester Artikel zu dem Thema der mir unter die Finger gekommen ist!

    Danke!

  • C
    Carsten

    Danke für den Artikel, selten oder eher nie solche wahre Worte gehört !! Wäre zu wünschen, dass er noch mehr die Runde macht

    Und bitte unterlasst das besserwissen bzgl. Unterschied WoW/Warcraft, verändert die Wahrheit der Aussage doch keines Wegs, ist ja lächerlich und peinlich wie sich manche hier über den Punkt profilieren möchten; so wiegelt man die eigenen Fürsprecher sogar gegen sich auf ..

  • H
    Haruka_von_Falena

    DAS ist mal ein gelungener Artikel, der vielen Spielern aus der Seele spricht... und er wirft meiner Meinung nach die Frage auf (besonders bezogen auf die Bezeichnung "Ego-Shooter wie World of Warcraft") warum die sogenannten "Experten" immer irgendwelche Leute sind, die (auch nach eigener Aussage) nie an solchen Spielen teilgenommen oder auch nur eine entsprechende Vorstellung davon haben...

    Rollenspiele - welcher Art auch immer - ob on- oder offline sind doch das Ergebnis der Weiterentwicklung des Geschichtenerzählens... Wie man mit den daraus gezogenen Erfahrungen umgeht, DAS ist doch wichtig. Wenn jemand tatsächlich auf die Idee kommt, "Au ja, jetzt mach ich das mal in der wirklichen Welt", dann ist nicht das Spiel schuld, dann liegt der Hase woanders begraben, und DIESEN Gründen sollte man auf den Grund gehen.

    Die Suche nach Sündenböcken (in dem Fall die "Killer"-Spiele)ist Zeitverschwendung.

     

    Ich für meinen Teil empfinde die Bilder blutüberströmter Kriegsopfer in den Nachrichten als weitaus prägender und beunruhigender, als das Niederstrecken eines arkan-magischen Wesens in einer Welt voller Wunder.

    Reale Waffen töten - nicht computergenerierte Bilder.

  • M
    Medivhus

    Geil, der Artikel spricht mir aus der Seele, cih denke das jedesmal wenn mir wer sagt wie gefährlich Killerspiele sind. Ja ich bin auch WoW süchtig und genau ich bin sowieso Amokläufergefährdet, genau wie alle meine Freunde und Internet Bekantschaften. Aber natürlich, wenn jemand keinen Plan hat (z.B. Eltern) kann man ihnen nen Appel als Ei verkaufen ;)

  • J
    Jake

    Sehr Geiler Artikel vorallem mit den Vergleich von Bambi und alle die meinen Spiele würden Schaden.. Ist klar man brauch nur zu Spielen und *SCHWUSCH* Kommen Waffen in das Haus. Komisch jedesmal hatten die 'Eltern' Waffen bzw. war der im Schützen verein oder wurde mehr oder weniger mit Waffen im Keller unterrichtet na was gemerkt? :)

  • S
    Sven

    Ich vermute, dass ich als leidenschaftlicher Spieler von World of Warcraft wahrscheinlich von vielen nicht als glaubwürdige Referenz angesehen werde. Allerdings kann ich die Motivation zu diesem Artikel voll und ganz verstehen und finde die Debatte über Spielverbote geradezu lächerlich.

     

    Natürlich birgt das Spiel wahnsinniges Suchtpotential. Da spreche ich selbst aus Erfahrung. Wenn es aber darum geht, dass Jugendliche und Kinder 'süchtig' sind und diese Sucht auch täglich bedriedigen können sollte man sich wohl eher fragen, ob den Eltern nicht eher angeraten werden sollte dort ein Auge draufzuhaben anstatt die Augen zu verschließen und sich darauf zu berufen, dass man ja arbeiten müsse oder man ja keine Ahnung davon habe, was die Sprösslinge heutzutage so alles an ihrem Computer treiben.

     

    Wenn ich meine, meine Kinder sollen nicht an eine Überdosis Medikamente kommen stelle ich die Medikamente an einen halbwegs sicheren, kontrollierbaren Ort und nicht auf den Küchentisch neben die Cornflakes. Wenn man also meint, dass Internet und Computerspiele seien so böse und gefährlich stelle ich meinem Kind keinen PC und Internetanschluss ins Kinderzimmer und überlasse es dort seinem Schicksal.

     

     

    Ich habe seitdem ich 8 bin einen GameBoy gehabt und anschließend alle Konsolen von Nintendo, ich habe weit mehr Zeit damit verbracht als mit meinen Klassenkameraden. Ich habe Rollenspiele gespielt, Monster getötet, habe im Mehrspielermodus Kampfspiele gespielt, mir mit Freunden per Scharfschützengewehr Kopfschüsse in den Spielen verpasst, taktische Einsätze zum Töten von Terroristen geplant und ausgeführt, ich spiele seit zweieinhalb Jahren World of Warcraft und das manchmal 12 Stunden täglich - wochenlang - und dann manchmal auch einige Tage gar nicht.

     

    Ich höre Hardrock und manchmal Heavy Metal.

     

    Und noch zu allem Überfluss war ich bei der Bundeswehr und habe eine reale Ausbildung an Gewehr und Pistole erhalten.

     

    Und?

     

    Bin ich deswegen nun ein gefährlicher Mensch?

     

    Ich studiere; ich habe keinerlei Einträge in meiner Strafakte; ich hab nicht einmal Punkte in Flensburg und werde auch ansonsten nirgendwo auffällig; ich habe keine Waffen außer meinen Küchenmessern und habe noch nie eine ernsthafte Prügelei geführt; ich habe Freunde, sowohl welche mit gleicher Vergangenheit als auch gänzlich ohne Videospiele und Bundeswehr, die alle genauso handzahm sind wie ich.

     

    Oder bin ich - eben WEIL ich so ein ruhiger Kerl bin - jetzt ein potentieller Täter? Weil auch Tim K. vorher nirgendwo auffällig wurde?

     

     

     

    Worauf will ich also hinaus?

    Die Diskussionen laufen sich tot und ich persönlich erkenne keinen ernsthaften Faden. Es scheint so, als würden immer alle Argumente so ausgelegt, wie man es gerade brauchen kann. Das ist ja auch bekanntlich nichts neues, allerdings sehe ich mich durch derlei uninformierte Falschaussagen über World of Warcraft, wie sie einige Experen abgeben, sehr diskreminiert. Ich spiele das Spiel bestimmt nicht (mehr), weil es süchtig macht, sondern weil es mir wirklich Spaß macht und ich Freude an den Details habe. Ich spiele es bestimmt nicht, weil ich dort mit allerlei Waffen in Verbindung komme und Gewalt ausleben kann. Ich spiele es bestimmt nicht, weil uns WoW-lern nachgesagt wird wir müssten täglich vier Stunden online sein und an allen Raids teilnehmen, da wir sonst geächtet würden.

     

    Aber genau das und die diesbezüglich öffentlich geschührte Hassposition "uns Spielern" gegenüber wird aufgenommen und uns entgegen gebracht, wenn es um die Freizeitbeschäftigung geht.

  • D
    Dennis

    Abgesehen davon, dass ich den Brot-Vergleich unglaublich dämlich finde muss ich aber sagen, dass mir der Artikel recht gut gefallen hat, was wohl daran liegt, dass ich genau das lesen wollte ;)

     

    Bemerkenswert finde ich, dass ein Herr Schäuble eine Verschärfung des Waffengesetzes für unnötig hält, da die Regelungen ausreichend sind und es nur an der Umsetzung mangele.

     

    Naja, was soll man dazu sagen... man sollte glauben, dass ein Mensch, der wegen einer Kugel gelähmt ist ein anderes Verhältnis zu Schusswaffen hat...

  • MK
    Martin Kaas

    Frau Geisler,

    ich will nicht bestreiten das Spiele wie WOW ein Suchtpotential haben, eben wie Alkohol und Nikotin. Stellt sich mir die Frage warum in den Medien nicht mit der gleichen vehemenz ein Verbot selbiger Substanzen gefordert wird. Nebenbei kommen durch Alkohol jährlich mehr unbeteiligte Personen zu Tode (Trunkenheit am Steuer) als durch Computerspiele (vorausgesetzt man rechnet die Opfer eines Amoklaufes den Computerspielen zu). Was mich an Ihrem Beitrag jedoch besonders erschreckt hat ist die Tatsache das Sie schon die Gegenworte Ihrer Mitmenschen als Schuldbeweis sehen. Solche Äußerungen gehören nicht in eine aufgeklärte Gesellschaft. Ich möchte Sie darum bitten über diese Schlussfolgerung noch einmal nachzudenken.

  • S
    Saskia

    @ Magda Geisler und andere die für mich nicht mal mehr lesenswert waren:

     

    Herzlichen Glückwunsch!

    Selten solch eine ignorante und anmaßende Menschen getroffen muss ich mal zugeben. Schon mal WoW gespielt? Nein. Schon mal mit dem Inhalt auseinandergesetzt? Dem Sinn? Der Ursache warum es so oft gespielt wird? Nein. Bei solchen Leuten bekomm ich regelrecht das Kotzen. Einer schreit AAAAAAAAAH DAS IST BÖSE! und hunderte schreien demjenigen nach OHNE jeden Beleg für diese 'Meinung', die nicht mal ihre eigene ist. Erbärmlich.

     

    Wieso maßen sich immer mehr Leute an über etwas zu urteilen, das sie nicht einmal kennen? Oder kommen jetzt Geschichten à la verstorbene Kinder, weil sie zu lange gezockt haben? Wenn Eltern von vorne bis hinten versargen, kann man es nicht auf die Jugendlichen schieben. Wenn die Gesellschaft die Jugendlichen in einen Ramen zwingen will (Schönheitswahn etc), können die Jugendlichen nichts dafür. Und Argumente wie *Hab doch mal Selbstbewusstsein bla blubb* oder *Fühl dich wohl wie du bist* ziehn einfach nicht, denn sonst würden nicht so viele Jugendliche zerbrechen beim Versuch sich den Idealen anzupassen.

     

    Wenn ihr ein Spiel vom echten Leben nicht unterscheiden könnt, ist es euer Problem. Wenn ihr sofort zum Töten bereit seid, wenn ihr mal n brutalen Film gesehn habt, ist es euer Problem. Deutet nicht von euch auf andere, denn es ist wohl lächerlich zu behaupten, dass Mitleid eines Menschen ausgelöscht wird, wenn er mal Drachen oder erfundene Kreaturen töten muss. Und NEIN, in WoW tötet man keine Großmütter, Familien mit Kinderwagen auf der Straße oder Schulmädchen, tut mir leid, dass ich nu eure Vorstellung vom Spiel zerstört hab.

    Der Junge ist nicht Amok gelaufen, weil er Spiele spielte. Man verliert nicht seine Freunde weil man hardcore Zocker ist, man wird zum hardcore Zocker, weil man keine Freunde hat. Das müssen die Leute mal begreifen. Auch vor dem Spiel waren sie Außenseiter. Kein beliebter, gebildeter, schöner Junge, dem Mädels nachlaufen und bei dem alles in der Familie klappt, wird sich so in ein Spiel reisteigern. Die Probleme liegen im echten Leben, nicht im Spiel.

    Ich kenne keinen in WoW, der viel spielt und bei dem alles klar ist. Manche haben sich wegen familieren Problemen da reingesteigert, manche wegen sozialen. Habt ihreine Ahnung wie das ist seine Eltern dauernd besoffen zu sehn? Oder in der Schule ständig ausgelacht zu werden, weil man besser ist, ein Streber ist?

    Die Agressionen kommen nicht von dem Spiel, die kommen von den Menschen um einen herum. Unfaires Verhalten, Auschluss aus der Gesellschaft, Mobbing oder einfach wenn man von den Mitmenschen nicht beachtet wird, DAS sind Ursachen für Amokläufe, keine Bunte Welt in der man seine Sorgen mal vergessen kann.

    Freut euch dass ihr ein geregeltes Leben habt und nicht jeden Tag nicht aufstehn wollt, weil der Tag wie immer scheiße wird. Freut euch dass ihr solch eine Scheiße im Forum verfassen könnt ohne zu wissen warum die Leute das machen und ohne Bedenken dabei zu haben. Wenn WoWler kein Mitleid haben, dann habt ihr weder Anstand noch Scham, denn solche Behauptungen, ja Behauptungen - Beweise können gerne von euch geliefert werden.. und bitte keine billigen Statistiken, die eh erfunden sind - sie sind einfach nur lächerlich und ein Armutszeugnis der heutigen Gesellschaft, in der alles sofort schlechtgeredet wird.

  • G
    Gina

    Vielen Dank, das trifft den Nagel auf den Kopf und hat auch mir aus der Seele gesprochen!

     

    Bin selber WoW- Spielerin (52 Jahre) habe mich von meinen Kindern (beide erwachsen 20 u 30 u teilw. aus dem Haus) dazu motivieren lassen.

     

    nun treffen wir uns abends in Game, spielen miteinander, plauschen dazu im TS und lösen irgendwelche kniffligen Aufgaben im Spiel.

     

    Früher haben wir Mensch - ärger - dich - nicht gezockt, saßen um einen Tisch, haben gelacht,

    gespielt und Spaß gehabt, heute ist das nicht mehr möglich wegen unterschiedlicher Wohnungen - und trotzdem trifft sich die ganze Familie und spielt, quatscht u lacht zusammen, trotz ein paar KM dazwischen und haben Spaß! Und NATÜRLICH treffen wir uns real am WE zum Grillen und für gemeinsame Unternehmungen. Unser RL kommt weiß Gott nicht zu kurz deshalb!

     

    Die Zeiten ändern sich, und wenn ich mir die diversen - auch von Medien empfohlenen Filme ansehe, sind die WEIT blutrünstiger, grausamer und gefährlicher als WoW.

     

    Trotzdem haben wir alle unsere Berufe, der jüngste macht gerade Abi u wird bald Jura studieren, sind erfolgreich, haben Haus, Garten, Freunde, Wochenend "domizil" am See, sind viel draußen.

     

    Man/Frau muss - wie ÜBERALL - Grenzen setzen.

    Wer die nicht kennt ist potentiell gefährdet - aber das gilt für alles- egal ob Alkohol, Drogen, Rauchen, Glücksspiele, Autofahren, Kaffee, Cola, usw.

  • MG
    Magda Geisler

    Meine Güte, diese Energie, diese unglaubliche Vehemenz, mit der hier alle einheitlich Brüllen: „Wir wollen unser Spiel, wir wollen unser Spiel“. Habt Ihr sie noch alle? Ja, hier, hier habt Ihr Euer „World of Warcraft“ Nuckel nuckel ...

     

    Ist ja nicht zu glauben. Allein das Echo beweist mir – ähnlich wie beim Rauchen – dass es sich um etwas Süchtigmachendes handelt, was hier verteidigt wird. Punkt aus.

     

    Diese Spiele führen ganz sicherlich nicht monokausal zu Mord und Totschlag. Aber – einer von den Kommentatoren hat es dankenswerter Weise ausgeführt – sie vermindern die Gewalthemmung und – was mir immer wieder auffällt: Sie töten die Mitleidsfähigkeit. Und die sagen: „Ach was ist doch bloß ein Spiel“. Und dann sagen wieder einzelne: Ich spiele das seit vielen Jahren und bin ein nützliches Mitglied der Gesellschaft geblieben. Na gewiss doch, es gibt auch viele Raucher, die keinen Lungenkrebs haben.

    Wenn es nur ein Spiel wäre, würden sich die Verteidiger dieses Spieles nicht so albern aufführen. Mag sein, dass Prof. Pfeiffer ein bisschen eitel und geltungssüchtig ist, aber Recht hat er dennoch in vielem.

    Allein dieser Auftrieb hier beweist es.

  • B
    Beppo2k

    Also erst mal danke dass ein Journalist mal den Mut hat, die WAHRHEIT zu schreiben, und nicht nur das, was der Leser sehen will

     

    Ich gebe mich selbst hier mal als Beispiel an:

    Im zarten Alter von 6 Jahren begann meine Gamer karriere audf dem NES, dem kurz darauf die SNES Konsole folgte

    Mit 12 dann der erste eigene PC, mit 15 die ersten beiden ego-Shooter (Quake3 undCS), beides eindeutig Killerspiele (laut allgemein akzeptierter "Definition"

     

    Was ist nun aus mir geworden?

    Ich spiele immer noch leidenschaftlich gerne Videospiele... aber hat es mir geschadet?

    Jedenfalls bin ich nicht Amok gelaufen, hab nicht mal daran gedacht.

    Mit 19 hab ich meinen BAC bekommen (Luxemburgisches Abschlussdiplom, vergleichbar mit dem deutschen Abitur) und Arbeite seit einiger Zeit als Infomatiker.

     

    Fazit: ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht, was ohne meine Gamer-Karriere wahrscheinlich anders gelaufen wäre

  • A
    AtheistIII

    habe in GTA4 (ja, auch ein "Killerspiel") folgenden Artikel in der Ingame-Zeitung gelesen:

    Ein junger Mann nahm sich gestern in Broker das Leben.

    Er war Heroinabhängig und in Gangaktivitäten verstrickt, die Polizei geht aber davon aus, das Computerspiele an seinem Tod schuld sind.

  • H
    Henrik

    Wieso zeigt eigentlich nur ein kleiner Teil von Zeitungen und Medien immer so erschreckende Wahrheiten? Die "Experten" wissen doch immer so viel, nur die von der TAZ die meinen nicht zu wissen, sondern recherchieren gut, RICHTIG gut! Zumindest für Journalisten ;-)

    Wie sagt man in der WoW und anderen Online Szene immer so schön: GZ & thx; nice run!

     

    Was ist eigentlich mit Zucker? Wieviel Ammokläufer sind wohl zuckersüchtig? Demnach gibt es dann in den Medien sowas wie:

    Killerketchup verleiten zum Massaker..

    Ach nein, da steckt zuviel "Wissen" (und Industriemacht)dahinter, Zuckersucht ist ja gar keine aggressive Sucht...

    Naja, jedenfalls guter Artikel!

  • Y
    Y-Force

    Herzlichen Dank für diesen wirklich gut geschriebenen, unterhaltsamen, informativen und vor allem Augen öffnenden Artikel.

    Ich habe schon gedacht, die gesamte Menschheit wäre jetzt schon so beschränkt, das sie die offensichtlichen Probleme garnicht mehr sehen...

    Weiter so!!

  • F
    Fringo

    Danke. Gut geschrieben. Mehr journalistisches Gespür, reflexives Denken und Schreiben und mir wäre in dieser Republik wohler. Woher kommt das nur, dass wir alles en detail klären wollen und meinen, auf alles gäbe es eine rationale Antwort? Amok "ist eine psychische Extremsituation, die durch Unzurechnungsfähigkeit und absolute Gewaltbereitschaft gekennzeichnet ist. "-so Wikipedia. Glauben wir also wirklich, selbst wenn wir alle Gründe wüssten, wir könnten den kommenden Gau voraus sehen, ihn gar bremsen?

     

    Zeit, sich nicht den Symptomen wie Computerspielen sondern der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu widmen. Wir müssen wieder mehr aufeinander eingehen, uns zuhören. Und selbst dies wird in letzter Konsequenz wohl nicht 100% ausreichen. Jedenfalls ist das Computerspiele-Bashing ein Witz und sind Statistiken zur Belegung des Amoklaufs ein ebensolcher. Denn was lernen wir schon in der Vorlesung Statistik 1? Genau, glaube nicht was du meinst zu sehen und lese das heraus, was du für deine Argumentation benötigst.

     

    Wir haben ziemlich gute Gesetze. Zeit, sie einzuhalten. Die Waffen und die Munition getrennt zu verschließen, seine Kids nicht vor dem TV verblöden zu lassen, zu schauen, was die so alles in Ihrer Freizeit machen und ihnen Spiele, Filme etc. nur nach Altersfreigabe zu verkaufen. Würden wir uns an diese simplen Spielregeln halten, wäre einiges besser.

     

    Ich als 42jähriger möchte mir jedenfalls keine Vorhaltungen machen lassen, mein Far Cry verboten bekommen oder meine Pornos im Ausland bestellen müssen.

     

    PS: ich weiß, was meine Kids spielen, es gibt nur einen privaten Rechner mit mehreren Accounts auf welche ich immer Zugriff habe. Die Kids (14+9) fragen, wann sie was nutzen können und wenn die Sonne scheint, sehe ich keinen mehr im Haus, weil reale Freunde aus den social networks getroffen werden, Fußball gespielt und und und wird. So soll`s sein.

  • PV
    Peter v. K.

    Gab's schon mal einen Artikel bei der taz, auf den so viele Leute reagiert haben? Und die sich in der Beurteilung fast alle komplett auf derselben Wellenlinie befinden? Ich finde, das ist doch mal einen Artikel wert! Sollte doch in der taz stehen, wie viele Leute hier mitdiskutieren und eine Meinung offenkundig machen, die im Gegensatz zu diesem hirnlosen "Killer"-Spiele-Verdammen stehen. Das müsst ihr publik machen, liebe taz-Leute! Das ist die Stimme der Straße und die Straße ist, wo das reale Leben passiert! Los! Hinsetzen und schreiben!

    Auch ich habe natürlich etwas Senf mit dabei:

    Ich wollte nämlich sagen, dass es von entlarvender Ignoranz kündet, wenn in diesem Zusammenhang immerzu auf "Counterstrike" rekuriert wird. Schau dir mal die Trailer von "Conan" an! Spielt das mal! Da muss man immer einen Wischeimer zur Seite haben, um das ganze Blut aufzunehmen, welches aus dem Bildschirm trieft. Da werden die Kills in Zeitlupe wiederholt, mit allen Details. "Counterstrike" ist Räuber & Gendarm dagegen. Oder Unreal Tournament. Oder Doom oder oder oder. Irgendwelche Spießer haben mal von "Counterstrike" gehört. Naja. Das Problem ist, dass wir von Spießern regiert werden, deren Fantasielosigkeit nur noch von ihrem mangelndem Einfühlungsvermögen übertroffen wird. Und das ist noch eine ganz andere Geschichte...

  • M
    missy-q

    ich werde mir nicht alle kommentare durchlesen aber das muss ich ja auch nicht ;) aber der beitrag ist wirklich absolut zutreffend und dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen...desweiteren bin ich der ansicht dass sich unsere heutige kapitalistisch gelenkte gesellschaft, in der kein wert auf das individuum gelegt wird, sich ihre "amokläufer" selbst heranzieht, es bringt niemandem etwas im nachhinein die eltern zur rechenschaft zu ziehen denn lindern wird es den schmerz der angehörigen wenig aber die medien profitieren vom spektakel...

  • M
    MarZ

    Jo sehr schöner text, wo man sieht das hier jmd schreibt der sich mit dem thema befasst hat :P

    und da manchen schreiben, dass computerspiele "verharmlosen"...ja es stimmt! aber ist das denn sooo schlimm? im fernsehen um 19 uhr bei sat 1 nackte frauen zu sehen wäre meiner meinung "schlimmer" für ein "kiddy" als so ein bissel rumschießen...früher wars auf der amiga nicht anders, nur die grafik war da net soo dolle: prinzip ist das gleiche und wenn da jmd ausgetickt ist waren NOCH nicht die computerkonsolen...gut das die poltikier den sünderbock gefunden haben und immer wieder rausholen können bei gelegenheit:/

    ich spiele seit mehreren jahren wow und css aber hab auch nix böses veranstaltet...wie viele schon sagten es geht um das gemeinsam! und nicht das alleine und es geht um die taktik und geschick und nicht um das "JAAA TÖTEN!,MEHR BLUT"

    bald bin ich 18 und da können die poltiker mir sowas von egal sein was die mit ihrer FSK machen...

    PS: da fällt mir ein>musste diese woche für deutsch ein film gucken "effi briest", FSK 12, und man kann glatt behauptet das das nen halb porno ist...also wäre ich älter und hät nen kind, würd ich mir sorgen machen, dass man sich sowas schon ab 12 anschauen kann...abgesehen von dem alkoholproblemen der heutigen jugend:/

    da sollten die poltiker sich mit wichtigeren problemen beschäftigen...und verbietet bomberman im irak! -.-

  • T
    TaTonka

    Endlich mal ein Lichtblick in diesen Tagen. Ich habe diesen Artikel unglaublich gern gelesen, danke dafür.

  • P
    Phillip

    Früher haben wir Cowboy gespielt und da fand es auch niemand schlimm, dass wir uns gegenseitig mit spielzeugpistolen abgeschossen haben. Und zu sagen "Peng, Du bist totgeschossen" war auch nicht verwerflich.

    Meiner Meinung nach ist CS die Neuauflage dessen am PC. Und allein dadurch wird niemand zum Killer.

    Soviel dazu.

     

    Was aber viel wichtiger ist:

    Warum haben sich die Eltern nicht um ihren Sohn gekümmert? Wie in früheren Kommentaren schon gesagt sollten sich Eltern (ALLE ELTERN) mit dem auseinander setzen, was ihre Kinder tun.

    Darüber liest man so gut wie nichts, warum?

     

    Und wie ist es zu Bewerten, dass eine Person, die sich wegen Depressionen in Behandlung befindet freien Zugang zu (wenn man den gängigen Printmedien glauben darf) 27!!! Waffen + Munition haben kann? DA hat wohl irgend jemand nicht nachgedacht.

    Wer braucht auch 27 Waffen? Und warum müssen Soldaten, die von Berufs wegen mit Waffen "arbeiten", diese unter Verschluss in einer Waffenkammer lagern, während nahezu jeder Sportschütze oder Jäger unbegranzt viele Waffen zu Hause haben darf. Und dass jeder, der eine Knarre hat den Schlüssel vom Waffenschrank um den Hals trägt, damit nur er selbst dran kommt kann mir auch nimand erzählen...

     

     

    Aber anscheinend ist die Waffenlobby in Berlin stärker als die Gamer-Lobby.

     

    Ist eine 9mm-Pistole eigentlich besser als das Schwert von Golemagg? ;-)

  • V
    Vesk

    Wenn man eingezogen wird in die Bundeswehr ballerst du mit echten waffen und es wird Krieg simuliert aber das interessiert ja keinen, stattdessen sind spiele wie counter-strike schuld. Ich persönlich Spiele sehr oft CS und das einzige was ich wahrnehme sind die Farben Blau ( Counter-Terrorists ) und die Farbe Grün ( Teroristen ). Bei Shootern, vor allem Online Shootern fehlt einfach die Zeit zu realisieren das man da auf etwas schießt was einen Menschen darstellt, weil es einfach um Reaktionsfähigkeit und Präzision geht. Man sieht auch meist die Waffe nicht sondern man hat mehr oder weniger ein Tunnelblick wo man nur das Fadenkreutz sieht und auf die bestimmte Farbe schießt.

     

    Bei WoW da raidest du auch mit deinen Kollegen und du musst eine Taktik einhalten und fordert volle Konzentration das du dich richtig bewegst und darauf achtest das deine Freunde am leben bleiben.

     

    Ich selber bin süchtig nach dem Spiel. Ich habe in der Vergangenheit nur Falsche Freunde getroffen die an einem nur das Geld lieben und andere dinge die denen gut tun. Spiele immer nach der Arbeit und am WOchenende bis ich zur Party gehe. Habe mit 13 Jahren angefangen zu trinken weil das ja bei der jugend Cool war. Dann bin ich zu WoW gekommen. Da müssen sich die Politiker mal hinsetzen und nachdenken was besser ist für die Jugend. Flatratesaufen oder Computerspiele die eher die Reaktionsfähigkeit und Taktikverständnis fördern. ( Habs nicht so mit Groß und Kleinschreibung )

  • R
    runzbart

    es würde ziemlich lange dauern 272 kommentare durchzulesen, zumindest die oberen sind zustimmend und ich hoffe, dass auch ein weiteres danke den verfasser des artikels freut und ermutigt weiter mit offenen augen durch die welt zu gehn.

     

    danke

  • L
    LordTerra

    hi

     

    das ist glaube der beste artikel den ich zu diesem kompletten thema bisher gelesen hab ...

     

    wieso findet man in diesen sogenannten expertenrunden nicht mal jemanden der entsprechend argumentieren kann ?

     

    also ich könnte wetten das dieser herr pfeiffer nicht ein einziges mal wow gespielt hat ...

     

    ich sags ja immer wieder: man sollte die leute die sich experten nennen erst einmal dazu zwingen nen char hochzulvln und den entsprechenden content durchzuspielen ... danach und erst danach dürften sie meiner meinung nach ihre eigene verbreiten ...

     

    und ich würde wetten das sie spätestens dann von ihren hirnrissigen ideen abweichen würden ...

     

    aber naja ...

     

    cu LT

  • G
    Gast

    Vorweg. Super Artikel.

     

    Hab mir da jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen, wäre zuviel des Guten. Aber was da manche Klugsch....... hier auftischen ist echt nicht mehr normal. So viel Mist hab ich seit langem nicht mehr gelesen.

     

    Gast

  • T
    Tobsen

    Mir fällt zu dem Thema nur eins ein :

     

    40% aller Amokläufer haben Killerspiele gespielt!

    100% aller Amokläufer haben Brot gegessen!

     

    VERBIETET BROT !!!

  • T
    Thorsten

    ./singed

     

    Sehr netter Artikel. Millionen von Jugendlichen spielen "Killerspiele" und laufen nicht Amok, so wie Millarden von Menschen Pornos konsumieren, ohne vergewaltigend durch die Straßen zu ziehen. Es gibt nunmal gescheiterte Existenzen die irgendwann durchdrehen. Hätten sie 4ooJahre vorher gelebt, hätten sie sich mit einer Streitaxt auf einem Schlachtfeld austoben können und wären wahrscheinlich als Helden gefeiert worden. Da es in unserer heuten Gesellschaft allerdings nicht als chick gilt, müssen so genannte Experten dieses Phänomen irgendwem in die Schuhe schieben. Am besten etwas wovon sie selbst nichts verstehen.

    Ich bin einfach der Meinung, dass aufgrund der Hilflosigkeit nach einer solchen Tag einfach ein Sündenbock hermuss. Da man nicht mehr wie früher schnell eine angebliche Hexe verbrennen kann, muss man sich halt andere, wenn auch nicht sinnvollere Sündenböcke sichen.

    Ich für meinen Teil hab führer viel Counter Strike und ähnliches gespielt, mittlerweile spiel ich seit 3 Jahren World of Warcraft. Dazu kommt noch, dass ich fast 6 Jahren bei der Bundeswehr, also ständig von Waffen umgeben, bin. Wenn ich den Medien glauben darf, muss ich mir ja echt Sorgen machen, wann bei mir alle Sicherungen durchbrennen und ich Amok laufe. Alles aufgeblasener Schwachsinn von Wichtigtuern!

  • L
    Lippe

    der erste artikel zu dem thema, den ich komplett gelesen habe und nicht mit kopfschütteln aus dummheit der autoren das lesen abgebrochen habe.

     

    is das beste beispiel, dass bitte leute artikel schreiben sollten, die sich mit dem thema auch auskennen und auseinander setzen... das "killerspiel" world of warcraft... mir wird schon schlecht, wenn ich das lese - und das is in anderen artikeln nicht selten der fall!

  • L
    Lichinga

    Ihre verstehe die Intention ihres Artikels. Auch ich finde die Verbindung von bestimmten COmputerspielen mit dem tragischen Ereignis in Winnenden auch weit hergeholt. Jedoch moechte ich diesen Artikel bezueglich der Verharmlosung von Spielen wie WOrld of Warcraft und deren Suchtpotenzial. Ihre Beschreibung des SPieles erinnert an ein strategisches Gesellschaftsspiel. Ich moechte jedoch darauf hinweisen, dass das SPielen gemiensam mit anderen in virtuellen Welten die Gefahr birgt schon weil man mit anderen spielt nicht einfach aufhoeren zu koennen, wenn die reale Welt Anforderungen an einen stelle. Viele Spieler berichteten mir, dass sich sich verpflichtet fuehlen den anderen Spielern gegenueber. In meinem Kommentar moechte ich somit deutlich machen, dass ich die Beschreibungen von Computerspielen wie WOW in diesem Artikel sehr verharmlosend finde. Mit freundlichen Gruessen.

  • A
    Acronis

    Sehr gut!!!

    Aber im Grunde muss man sich da keinen Kopf drüber machen. In 3-4 Wochen redet eh keiner mehr darüber. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in einem Land wie Deutschland Computerspiele verboten werden würden. Wenn doch dann ist aber Polen offen, die Community ist einfach zu groß.

     

    Gruß

    Acronis

  • A
    Acronis

    Sehr gut!!!

    Aber im Grunde muss man sich da keinen Kopf drüber machen. In 3-4 Wochen redet eh keiner mehr darüber. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in einem Land wie Deutschland Computerspiele verboten werden würden. Wenn doch dann ist aber Polen offen, die Community ist einfach zu groß.

     

    Gruß

    Acronis

  • N
    Nameless

    Ist ja nett gemeint. Aber, wenn der Autor nicht nachweislich keine Ahnung hätte, von was er schreibt, wäre er auch glaubwürdig.

  • M
    m0wlwurf

    Druckt den Artikel auf Papier und schmeißts in den Bundestag, so wie damals die Geschwister Scholl es gemacht haben !

     

    Nieder mit Unwissenheit und Ignoranz !

     

    so far mfg

  • 4
    4therecords

    Danke fürs Aus-der-Seele-sprechen...

  • D
    Deef

    Ausgezeichneter Artikel. Vielen Dank.

  • T
    tol

    Als vor einiger Zeit ein Artikel erschien, in dem jemand behauptete, dass manche Fans von Ego-Shootern die Frage aufwerfen, warum man denn nicht gleich Luft und Brot verbieten würde, denn Amokläufer hätten ja auch Brot gegessen und Luft geatmet, da habe ich nicht für möglich gehalten, dass Menschen ernsthaft so beknackt argumentieren würden.

     

    Wie auch immer. Ich kenne „Counter-Strike“ und fand das Spiel noch nie sehr dolle. Team und Taktik hin und her, letztlich geht es ums Metzeln. Um so erstaunlicher ist es, hier so viele Kommentare vorzufinden die verbiestert mit Zähnen und Klauen etwas verteidigen, ja was, - ein Computerspiel…

     

    Ich fahr den Rechner jetzt runter. Wird Zeit. Adios.

  • B
    Ben

    Schön, dass es wenigstens ein paar Zeitungen sich ernsthaft mit dem Problem auseinandersetzen.

     

    Ich hoffe ihr berichtet weiter über das Presse-Problem in Deutschland.

     

    Ich schäme mich für unsere Medien und unsere Politk, wenn ich lese wie im Ausland über das vorgeschobene "Killerspiel" Problem in Deutschland berichtet wird.

     

     

    Es ist nicht nachvollziehbar, wie man ein so schlimmes Ereignis nicht ernst nehmen kann und als Instrument für den Wahlkampf und Einschaltquoten misbraucht.

     

    Es ist unfair und unverantwortlich gegenüber älteren Mitbürgern, die sich mit PC Spielen und dem Internet nicht gut genug auskennen, um selber eine Meinung zu dem Thema zu entwickeln.

  • S
    Steffen

    Guter Artikel. Aber wie du selbst gesagt hast: Die Masse will für so ein schreckliches und nicht nachvollziehbares Ereignis keine gesellschaftskritische Disskussion in der Bild lesen, sondern den guten alten 3-Zeiler. Wer ist schuld, warum ist er schuld und wer verbietet es.

    Und so bleiben Artikel wie dieser leider leider in auflagenschwachen Zeitungen wie der TAZ (eben weil ihr keine 3-Zeiler habt). Aber mal schaun welches gehobene Gesülz die Zeit dazu bringt...

  • G
    Greenmask

    @wanja: sehr schön wanja, du sprichst mir aus der Seele:)

     

    Dass die Computerspiele von denen hier die Rede ist den Kindern und Jugendlichen so viel vom Leben nehmen und ihnen nichts zurück geben, können die Kids noch gar nicht erahnen. Unser kurzes Leben ist viel zu schade um es mit Kriegsspielen zu vergolden! Bei diesem Spiel gibt es nur einen einzigen Gewinner und das ist die Computerspieleindustrie!

     

    Als ob es nicht genug Jugendumweltverbände oder andere nützliche Jugendverbände gäbe:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Jugendorganisationen_in_Deutschland

     

    In diesen Verbänden können Jugendliche ihre Triebe Gesellschaftsfördernd sublimieren.

     

    Und ich finde, dass die Politik besonders den überforderten Eltern eine Hilfestellung geben sollte in dem sie die bedenklichen und vor allem Kriegsspiele ganz deutlich altersbeschränkt.

     

    Ich finde es erschreckend, dass hier so viele Erwachsene ein so schlechtes Vorbild geben in dem sie Computerspielen bagatellisieren und mit ihren Aussagen gar dazu noch ermutigen.

    Vielleicht solltet Ihr euch langsam Gedanken über einen besuch beim Psychologen machen?

  • M
    Martin

    Mal die Spieleverwechslung beiseite gelassen... Dieser Artikel ist der erste Lichtblick im momentanen Dunkel des Populismus und Aktionismus. Es schreien momentan viel zu viele, obwohl eben jene keinerlei Hintergrundwissen besitzen. Mein spezielles Lieblingsboulevardschundblatt (nein, nicht die TAZ) natürlich wieder mal ganz oben mit dabei. Traurig, traurig... wenn ich mich in den Medien momentan so umsehe, was sich so alles als Journalist bezeichnen darf. -.-

  • A
    Angi

    Schade. Leider war das der dämlichste Artikel, den ich seit langer Zeit in der taz gelesen habe. Er strotzt vor inhaltlichen Fehlern, Polemik, falsch zugewiesenen Äußerungen, unterstellt ohne irgendwelche Grundlagen falsche Methoden bei der Studie und gaukelt u.a. vor, Spielesucht würde sich allein durch die Spieldauer definieren.

    Ich bin der gleichen Meinung wie Wolfgang (?), nämlich dass es eigentlich keiner Studien bedarf, um gewisse Risikozusammenhänge zu sehen. Es gibt obendrein bei allen Amokläufen der letzten Zeit erschreckend viele Hinweise darauf, dass der Täter seine Spielewelt real ausgelebt haben könnte.

    Es geht überhaupt nicht darum, dass alle Egoshooter-Spieler zu potentiellen Amokläufern abgestempelt werden sollen, oder alle, die sich schon mal in WOW getummelt haben, vereinsamte Süchtlinge sind. Wenn ich rauche, werde ich nicht automatisch auch Lungenkrebs bekommen - aber Rauchen erhöht das Risiko dafür. Selbst wenn ich jeden Tag eine Flasche Wodka in mich reinkippe, habe ich noch keine Garantie, auch an Leberzirrhose zu sterben. Wenn ich mein Hirn noch so wach habe, dass ich merke, dass mir mein reales Leben abhanden kommt weil ich nur noch rumzocke oder nur noch rumballere und gesteigerten "Spaß" (oder wie immer man das nennen soll) daran habe, möglichst Vielen in den Kopf zu schießen, müsste doch mal der Alarm anspringen!

    Dieses mantramäßige "das ist doch bloß ein Spiel" heißt nicht mehr, als dass es jemandes Vorstellungshorizont übersteigt, dass die Welt und ihre sozialen Gefüge sich eventuell verändern könnten. Es gibt noch etwas jenseits von einfachem Ursache-Wirkungs-Prinzip!

    Ich hätte vermutet, dass sich Arno Frank von der geführten Diskussion persönlich angegriffen fühlt, weil er selbst viel spielt, aber offentlichtlich kennt er die Spiele noch nicht einmal.

  • E
    Erik

    Nun denn, beteilige ich mich auch mal an der Diskussion.

     

    1) Danke, Herr Frank, sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich finde es äußerst mutig von ihnen, sich gegen die Dilettantenpresse Deutschlands aufzurichten und die ganze Angelegenheit von der anderen Seite zu beleuchten.

     

    2) Ich bin selbst World of Warcraft - Spieler und muss sagen, dass sie die Spielwelt sehr akkurat geschildert haben, wieso da jetzt auf einmal wegen mutmaßichem fachlichen Unwissens und dass es sich angeblich um Warcraft 1-3 handele gewettert wird, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

     

    3) Ich spiele selbst auch die sogenannten "Killerspiele", bin jedoch keineswegs aggressiv und/oder Ähnliches. Es raubt mir jegliche Objektivität, dass ebendiese doch eigentlich Aggressionsmindernden Spiele nun als Sündenböcke dastehen durch die ein eher introvertierter Junge urplötzlich zum Schoolshooter werden soll.

    Für mich persönlich sind diese Spiele eher Gelegenheit mal umgangssprachlich gesagt "Dampf abzulassen anstatt diesen aufzubauen.

     

    Ich bedanke mich noch einmal herzlichst für diesen Artikel, der wohl einigen die Augen öffnen sollte,

    Mit freundlichen Grüßen, Erik

  • E
    Epimetheus

    @Robert

     

    "Ich finde, selbst wenn nur eine klitzekleine Begründung der Amokläufe in solchen Spielen gefunden werden kann, dann reicht doch die bloße Anzahl der Opfer aus, solche Spiele zu verbieten."

     

    Aha. Genauso also wie das bei den tausenden Verkehrstoten jedes Jahr gemacht wurde, indem das Tempolimit für alle Autos ÜBERALL auf 30km/h gesenkt wurde und es Fußgängern bautechnisch unmöglich gemacht wurde auf eine Straße zu geraten.

     

    hmm...Moment. Das ist ja NICHT passiert. Wie bitte will man den Menschen als Gefahr für sich und andere unter Kontrolle bekommen? Alle künstlich ins Koma legen?? Wie ist Joseph Fritzl auf die Idee gekommen seine Tochter 24 Jahre lang gefangen zu halten und zu vergewaltigen?? Durch Computerspiele? Durch Fernsehen? Durch Bücher? Durch dreckige Witze am Stammtisch? Oder vielleicht kamen bei ihm ja eine generelle abnormale Hirnchemie und zusätzlich UNZÄHLIGE gesellschaftliche Faktoren zusammen? Wie bitte soll man mit der Lösung beginnen, wenn man quasi NICHTS über die Komplexität menschlichen Denkens weiß??? Bei der Suche nach einer LÖSUNG muss vorher das PROBLEM identifiziert werden. Alles andere ist nur stochern im Dunkeln.

     

    Man überlege sich: Ein Fall von Millionen Jugendlichen im Jahr. Das ist so verdammt wenig...man kann quasi KEINE verlässliche Aussage über Gründe geben. Alle Parallelen zwischen den bisherigen Amokläufern können auch eine statistische Häufung sein. Wer weiß es schon...Experimente mit Mäusen sind vermutlich nicht möglich...

     

    mfg

    Christoph

  • M
    Motzmeyer

    Da haben wir es wieder: Einige hochintellektuelle Jugendforscher, die einen Hexenmeister selbst dann nicht von einem Paladin unterscheiden könnten, wenn sie gerade von einer Horde Dämonen verprügelt werden, sagen jetzt: Gebt World of Warcraft und andere Online-Spiele erst ab 18 frei! So ist's richtig: Lasst die 16-Jährigen lieber vor Langeweile zwei Schachteln Zigaretten pro Tag qualmen, als dass sie in einer weltumspannenden Community kommunizieren und einem Hobby nachgehen.

     

    Ich spiele selbst kein WoW, weil ich weiß, dass ich davor Stunden verbringen würde, und ich glaube auch, dass die Suchtgefahr ernst genommmen werden sollte. Es gibt Computerspiel-Sucht, aber wie alle Süchte ist sie nicht einfach mit Verboten zu bekämpfen. Dieser Satz wurde bestimmt schon 100.000 Mal in Kommentaren zu diesem Thema geschrieben, und nun ist es eben das 100.001 Mal; aber anscheinend muss man es immer wiederholen, damit es auch wirklich alle mitbekommen!

     

    http://motzmeyer.wordpress.com/

  • R
    Rabea

    Der Artikel vertritt zu 100% meine Meinung. Super!

     

    Ich spiele ebenfalls World of Warcraft und wirke auch mal dem Klischee entgegen: ich bin ebenfalls eine Frau, habe Abitur, gehe studieren, arbeiten und habe sogar im wahren Leben Freunde :)

     

    Ich sehe WoW als ein Hobby an - ein sinnvolleres, als sich den ganzen Tag vor den massenverdummenden Fernseher zu setzen.

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass WoW einen gewissen Teil zu menschlichen Interaktionen leistet und keinesfalls ein Vereinsamungsspiel ist. Natürlich, die Interaktion zwischen den Spielern findet im Spiel im Chat statt oder über Teamspeak. Das soll nun aber kein Ersatz darstellen für "wahre" Interaktion, wo man sich in die Augen sieht, aber es ist eine Form Interaktion!

    Und jemand schrieb unter mir, dass sich diese Art von miteinander kommunizieren ja immer nur um das Spiel dreht. Das kann ich nicht bestätigen. Ich bin mindestens alle 2 Tage mit meinen Stammleuten im Teamspeak und wir reden viel über Privates (Uni, Studium,andere Hobbys,Familie...)und spielen nebenbei. Es handelt sich hierbei (in meinem bevorzugten Spielerkreis) sogar fast ausschließlich um Erwachsene, die studieren, arbeiten und sogar Kinder haben und trotzdem WoW spielen. Auch jüngere, die die Shcule ernst nehmen sind darunter. Also nicht wirklich vereinsamende Leute. Zu anderen kenne ich ein paar Mitspieler auch persönlich und wir treffen uns sogar ab und an. Einige kommen nämlich nicht gerade von um die Ecke :)

     

    Natürlich möchte ich Spiele deswegen nicht verharmlosen - denn es gibt viele Leute, darunter viele Kinder/Jugendliche, die wirklich süchtig werden können. ABER meiner Meinung nach werden sie süchtig nach diesem ,,Sich in eine andere Welt flüchten", weil ihnen keine großartigen Perspektiven im Leben mehr aufgezeigt werden:

     

    - wo können Kinder heute in Großstädten noch draußen rumtoben und spielen?

    - welche Lehrer kümmern sich bei 36 Schülern pro Klasse denn noch richtig um die Probleme ihrer Schüler?

    - welche Eltern geben ihren Kindern noch Werte wie Höflichkeit, Respekt, Tolleranz mit auf den Weg?

    - warum ist Shcule mittlerweile eine Institution, die nur noch die Besten filtert und der Rest nahezu verloren ist, wenn er nur den Hauptschulabschluss erreicht? Die Anforderungen für Lehrstellen steigen, während das heruntergekommene Schulsystem stagniert.

    etc.

     

    In unserer Gesellschaft die mittlerweile vorherrscht, sollte sich niemand mehr wundern, warum zum einen so viele Leute keine Kinder mehr wollen, warum so viele Kinder/Jugendliche sich in andere Welten und Realitäten flüchten.

     

    Wir hören nicht mehr zu, wir vermitteln nichts mehr.

     

    Ich habe damals in der 12. Klasse eine Facharbeit über das Thema: ,,Produziert das deutsche Schulsystem Gewalt?" geschrieben. Damals kam ich zu dem Ergebnis, dass so viele Faktoren in die steigende Gewaltbereitschaft der Jugendlichen mit einspielen, dass man sowas überhaupt nicht an dem Sündenbock "Killerspiele" aufhängen kann.

     

    In erster Linie sollte die Gesellschaft, der Umgang untereinander, als Sündenbock hingestellt werden!

     

    Naja, aber das typische haben wir ja wieder: kaum freidenkende Menschen, die sich mal genauer mit so etwas auseinandersetzen und lieber dem Gewäsch der Medien glauben. Und Politiker, die jetzt, kurz vor den Wahlen, wieder groß ihr Maul aufreißen können und sich profilieren können.

     

    MIt freundlichen Grüßen

    Rabea

  • S
    Stefan

    Selten einen so genialen Beitrag gelesen.

    Vielen Dank dafür!

  • S
    Seatroll

    Schön das ihr den Artikel inhaltlich nachgebessert habt, auch das hebt euch von einigen anderen Medien deutlich ab.

  • JK
    Jörg Körber

    Endlich mal ein Artikel zu diesem Thema, dem ich beistimmen kann.

     

    Das einzige was mich ein bisschen stört ist auch hier wieder, dass das Thema Computerspiele (welcher Art auch immer) als ein Jugendthema behandelt wird.

     

    Meines Wissens ist der Anteil auch älterer Erwachsener, die diesem Hobby frönen, nicht mehr vernachlässigbar.

     

    P.S. Mein erwachsener Sohn spielt ebenso wie ich

  • W
    Wolfgang

    Leider nur polemischer Kommentar und Ode ans Zocken!

    Ich spiele selbst auch mal Shooter und habe keine Morde zu verantworten. Dennoch brauche ich keine Studie um zu verstehen, daß mit solchen Spielen Menschen das Töten nähergebracht wird und Techniken/Taktiken gezeigt werden. Wenn das auf einen Menschen trifft, der einen Schaden im Gehirn hat und dessen Papi ihn gerne zum achso geliebten Schützenverein mitbringt, kann auch ein Amoklauf ausgelöst werden.

    Liebe Gamer und Schützen, versucht mal von Eurer Besitzstabdswahrerhaltung loszukommen! Wenn das absolute Verbot von Waffen und "Killerspielen" dazu führen könnten, daß ein kranker Mensch nicht an Waffen und Knowhow kommt - das würde sich doch lohnen. Nur ein verhinderter Mord wäre es schon wert.

    Ach und vielleicht habe ich den Hinweis nicht gefunden, aber der Artikel ist kein solcher - pure Meinungsmache und populäres Siegel-bashing.

    (Ebenfalls 2.Versch!)

  • M
    Michael

    Sehr guter Artikel!

    Triffts auf den Punkt!

  • DF
    Doktor FoxXx

    Wenn es einer auf den Punkt trifft dann du...ein sehr guter und dazu noch wahrer Artikel...

    Diese Experten sind vielleicht Experten auf dem Gebiet der Bio-Chemie aber bestimmt nicht der Forschung was das Verhalten von jugendlichen angeht...und ausserdem, wenn diese Typen mal ein Game wie WOW zocken würden, dann würden die auch Kleben bleiben...

    peace

  • B
    Benny

    Guter Artikel..., wir wissen doch bald eh was das neue Wahlmotto von einigen Politiker sein wird ;).

     

    Ich denke Experten können sich gar kein richtiges Bild von den Gamer machen, den die Labbern nur Shit und Zocken nicht. Die sehen nur ein zwei Seqenzen auf'm Montitor und blubbern dann den Dreck los.

    Ich Spiele zwar selbst nicht WoW aber dafür andere Baller Games wie die BF Spiele und auch andere Kriegsspiele.

    Vielleicht schaun die Kiddy's auch zu viele Nachrichten aus dem Irak und so..., wer weiss wer weiss ;)

  • D
    Dunja

    Vicarocha ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, mit wieviel Energie hier das Töten spielen verteidigt wird, ohne den immer vorhandenen Einfluß der Erwachsenenwelt auf Kinder und Jugendliche anzuerkennen !

     

    Immer schon lebten Kinder das nach, was Ihnen von den Erwachsenen vorgelebt wurde.

    "Du wirst den Baum an seinen Früchten erkennen!"

     

    Ich empfinde die Schizophrenie der heutigen Gesellschaft als kaum noch erträglich für den gesunden Menschenverstand.

     

    Welche Träume und Visionen haben wir unseren Kindern denn noch gelassen, ausser Konsum , Krieg und Weltuntergangsphantasien?

    Frau Regine Pfeiffer ist seit über 2 Monaten in einem Spielerforum um dort mit Betroffenen zu dikutieren, nach anfänglichem Rottenverhalten und Angriffen ist dort eine tolle und wertvolle Diskussion entstanden.

    http://www.cynamite.de/foren/cynamite/news/39179-ea-diese-schweinefirma-regine-pfeiffer-legt.html

     

    Meine persönliche Meinung:

    Ich glaube nicht an die Wirksamkeit von Verboten. Ich warte auf die beginnende Selbstreflexion vor allem der erwachsenen Spieler, welche Rolle sie in diesem von der Industrie inszenierten Diskurs spielen.

    Echte Lösungsansätze , wie der Zugang zu gewalttätigen Medien kontrolliert werden kann und eine gleichzeitige Kritik an der TV Gewalt und Verblödung.

    Wir sollten mal auf unsere eigene Empathiefähigkeit achten, ob die nicht auch schon auf der Strecke geblieben ist.

    Nicht genug, daß die heutigen Kinder in einer Welt ohne Zukunft großwerden müssen dank uns, Krieg und Zerstörung überall, Arbeitslosigkeit, Alkohol und die Ratlosigkeit der Älteren.

    Wir sind auf einem selbstzerstörerischen Pfad und wissen keinen Ausweg.

    Kein System kann besser sein als die Menschen, die es repräsentieren !

     

     

    Mein erster Kommentar ist nicht aufgenommen worde, darum hier der 2. Versuch.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Wir vermuten ein technisches Problem.

  • T
    theo

    ich verehre denjenigen, der das geschrieben hat.Denn wie 258 Menschen vor mir berets gesagt haben; das ist völliger Schwachsinn, den dieser Christian Pfeiffer schreibt.Ich weiß nicht, wer schonmal einen Spielausschnitt von World of Warcraft gesehen hat... aber ich kann euch versprechen, dieses Spiel ist eines der harmlosesten die ich je geshen habe, und meiner Meinung nach ist die Altersbegrenzung auch nur bei 12, weil beim eintreten in die Spielwelt sehr viele Informationen auf einen "einprasseln".

    Wenigstens hat es jetzt mal jemand auf den Punkt gebracht.

    Danke

  • SF
    Sascha Freihals

    Zitat:

     

    "Und wenn die männlichen WoW-Spieler zwischen 14 und 16 Jahren selbst berichten, dass sie im Durchschnitt täglich 3,9 Stunden vor diesem Spiel sitzen, dann finde ich das schon erschreckend."

     

    Ach so. Nun wenn ich mal davon ausgehe wieviele Kinder um 14:00 Uhr nachhausekommen, bis 16:00 Uhr hausaufgaben machen und dann von 16:00-23:00 Uhr fernsehen, weil die Eltern nicht da sind oder sonstwas...

     

    Das ist normal?

     

    Nein eigentlich nicht, wird aber von so scheinheilig argumentierenden Leuten wie Ihnen gerne unterschlagen. Ich frag sowas auch gerne auf der Arbeit: "Lässt du deine 14 Jahre alte Tochter fernsehen? Ja? Egal was sie will?" - "Ja klar ist doch groß genug." - "Und wie lange" - "Solange bis ich ins bett gehe, also 23-24 Uhr"...

     

    Das ist normal? Nicht erschreckend? Eigentlich schon oder?

    Warum gibt es die Diskussion dann nicht auch hier? Oder nur ganz verhalten im Hintergrund?

    Weil Fernsehen gesellschaftlich akzeptiert wird, obwohl man auch hier, gerade im Feierabendprogramm, bei Mord an Oma, Vergewaltigung an Minderjährigen und sonstigen Themen in Nachrichten, Krimisendungen o.Ä. genauso argumentieren "könnte" wie an den Computerspielen.

     

    Fernsehsucht? Süchtig nach Gewaltvideos? Kinder die alleine zuhause am Fernseher vereinsamen? Davon ließt man seit über 20 Jahren nichts mehr, sowas ist "normal". Computerspiele sind neu, und alles was neu ist wird erstmal verteufelt. Das bekommt erstmal den Aufkleber "Buhmann für Alles"!

     

    Und kommt mir hier nicht mit Videos oder das Fernsehprogramm werden für den Jugendschutz geprüft und überwacht. Das werden Computerspiele auch. Deutschland hat das mitunter schärfste Jugendschutzgesetz und Auflagen für Hersteller und Vertrieb von Spielen, aber auch Videos und anderen Medien.

     

    Aber wenn die verantwortlichen Personen wie die Eltern sich entweder nicht dafür interessieren, keine Zeit haben oder sonstiges... Wenn wundert das?

     

    Sie finden das erschreckend? Erschreckend ist die Tatsache das Medien wie den Fernseher oder der Computer gerne als "Kinderbeschäftigungstherapie" herangezogen werden. Weil Mutti ja keine Zeit hat, muss arbeiten. Das Vati kein interesse daran hat, was seine Kinder machen. Hat ja sein eigenes Hobby...

     

    Das wir hier an einem ganzen System rütteln müssen, und dafür sorgen sollten das sich die Personen, die IN ERSTER LINIE für Ihre Kinder verantwortlich sind, nämlich die Eltern auch wieder darauf konzentrieren KÖNNEN - Das liest man hier, und auch sonstwo leider nur von sehr wenigen Leuten.

     

    Und das Fernsehen, sowie alle anderen Medien versuchen natürlich überhaupt nicht, sich besser zu präsentieren als der Rest des Medienlandes.

    So kommt es schon mal vor das man auf RTL um 19:00 Uhr einen Bericht zu den erschreckenden Zahlen von gewalttätigen Jugendlichen sehen kann, und wie böse doch selbst Spiele wie "Winni Puh The Game" (übertreibung meinerseits!!) sind. Und danach kommt "Alarm für Cobra 11". Wo bitte liegt da denn die Relation? Das ist nicht erschreckend?

     

    Vor wenigen Jahren gab es mal einen Riesen aufschrei weil die Jugendlichen in ihrer Freizeit nichts anderes zu tun hatten als sich auf "Flatratepartys" die Birne wechzuknallen. Heute sinds halt die Spiele. Ob durch das fehlende Medieninteresse jetzt weniger Jugendliche Alkoholabhängig sind? Oder am Wochenende zuviel trinken? Generell "das falsche" machen in Ihrer Freizeit? Ich glaube nicht. ->ICH glaube nicht.

     

    Aber viel weniger kann ich von mir auf andere schließen. Und das hier einige der Meinung sind, das "ihre" Sicht der Dinge und Definition von "Leben" in der Gesellschaft das einzig Wahre ist, denen kann ich nur eins sagen: Es gibt immer welche, die das anders sehen.

     

    MfG,

  • J
    Julian

    Mit den richtigen worten auf den Punkt gebracht.

     

    Schade das sich niemand traut den "Experten" mal ins Gesicht zu sagen, wie viel Ahnung sie wirklich haben.

     

    Ich erinnere mich dunkel an eine Studie Herrn Pfeiffers, in welcher er tatsächlich behauotet er hätte sich mit dem Kontent auseinandergesetzt.

     

    Ich vermute einfach, die zensurgeilen Bürokraten können es einfach nich ab, keine Erklärungen für Schlimmes zu finden, also greifen sie das Erste an, auf das sie Einfluss nehmen können.

     

    Was kommt als nächstes..?

  • N
    noone

    Vielen Dank für den Artikel. dieser zeigt wirklich wie es ist.

    World of Warcraft ist kein Ego-shooter.

    Diesen Artikel sollte mal die ZDf und die sonstigen Sender ausstrahlen.

    Aber dann wären die sogenannten Experten ja bloß gestellt. Was sie betimmt nicht zulassen.

     

    Ich danke trotzdem für diesen tollen Artikel

  • S
    steffen

    Endlich jemand in einem Presseartikel der sagt was Sache ist. Die eigentliche Ironie der ganzen Sache ist, das der nicht volljährige Täter bereits die Einberufung zur Musterung bekommen hatte, aber kein sog"Killerspiel" spielen durfte. Heißt ab 18 sich vom Staat mit echten Waffen und echten Taktiken zum Töten schulen lassen ist Wehrpflicht und das andere sind virtuelle "Verrohungsspiele" die unbedingt verboten gehören, weil sie zur Nachahmung anregen...... Schon klar.... Was ist da bitte näher an der Realität? Ich bin dafür anstatt Ego Shootern die Wehrpflicht zu verbieten, die hat nämlich die weitaus krasse Grafik.....

    Aber da Jugendliche Amokläufer auch jeden Tag Brot gegessen haben vor der Tat, verbieten wir doch Brot... oder Windows... hat jeder der Jungs auch auf dem Computer gehabt....

  • F
    Fabian

    Mehr kann man dazu nicht sagen. So ist's.

  • A
    Alex

    2 Worte: genialer Artikel!!

  • K
    Killerspielspielerin

    DANKE für diesen Artikel! Die aktuelle Debatte zeigt wieder nur, wie klein die Spielelobby und wie groß die Waffen- und (vorallem konservativ und rechts eingestellte) Schützenlobby ist. Denn PC-Spiele bringen niemanden um, Waffen töten Menschen...

  • D
    DDuden

    Sry gerade net aufgepasst wer das hier geschrieben hat (artikel) aber absoluten daumen hoch du bist the one and only.. ^^ nein mal im ernst .. ganz klare zustimmung von mir gäbe nur wenig hinzuzufügen und ansonsten genau getroffen jeder der etwas anderes behauptet ist dumm (bezogen auf unwissent laut der offiziellen definition von dumm).

     

    danke für diesen artikel

  • T
    Tim

    Ich finde diese ganze Diskussion einfahc nur lächerlich und es zeigt auf welchen Niveau heutzutage unsere Politik und Medienwelt ist. Da tötet ein offensichtlich geistig verwirrter junger Mensch andere Leute und das einzige was der hirnverbrannten Medienlandschaft einfällt ist es über die Abend- und Freizeitbeschäftigung junger Menschen zu Diskutieren. Wobei junge Menschen hier auch falsch wäre, denn auch in WoW gibt es durchaus einen Hohen Anteil an Spielern die die 30 weit überschritten haben.

     

    Der Artikel hier ist zwar kein Meisterwerk aber er spricht mir ein wenig aus der Seele, denn man sollte bei allem Geblubber nicht vergessen das wir hier über "SPIELE" reden. Ja in den 70ern und 80ern hat man sich zwar eher mit Brettspielen beschäftigt aber das ist nun mal der wandel der TEchnik, und heutzutage muss ein Jugendlicher einfach mit einem Computer aufwachsen, um sich auf das eigene Studium und das Berufsleben vorzubereiten, denn dort ist ein Computer nicht mehr wegzudenken. Und da gehören nunmal auch Computerspiele dazu.

     

    Und wenn ich dann lese er habe am Abend zuvor 2 Stunden Far Cry 2 gespielt frage ich mich eher was das für Eltern sind die sich so wenig für Ihren Sohn interessieren, denn das Spiel ist erst ab 18 Freigegeben, wobei dort weniger Blut fließt als in einem normalen Samstagabendfilm auf Pro7. Es gibt kein Land das die Computerspieleindustrie derart kontrolliert wie Deutschland, aber wir diskutieren hier über ein Verbot von Killerspielen und wie sie aus Tim K einen Amokläufer gemacht haben. So ein Schwachsinn! Der Junge war gestört und in Behandlung, das können die Eltern noch so oft dementieren und alle Schuld von sich weisen ("Wir haben nie was bemerkt") alleine dafür sollte man sie wegsperren, als schlechteste Eltern Deutschlands!!!

  • HM
    Hans Meier

    ich finde der Artikel spielt den hohen Suchtfaktor von MMORPGs runter. Den sollte man nicht unterschätzen.

  • EA
    Ein anderer Phil

    An "Ihr Name Robert": An der Form Ihres Kommentars erkennt man ja bereits, wie bewandert Sie im Umgang mit digitalen Medien sind. Lassen sie doch also bitte Ihre Nase in Ihren tollen Büchern und verschonen Sie uns mit Ihren verdrehten Ansichten zu Dingen, von denen Sie gar nichts verstehen. Menschen wie Sie sind es, die diese ganze Debatte befeuern - keine Ahnung von Spielen, aber einfach mal dagegen wettern. Es wird wirklich Zeit, dass die Plätze von Pfeiffer und Co. von Menschen eingenommen werden, die mit Computerspielen aufgewachsen sind und die Materie wirklich verstehen, anstatt sie zu verteufeln.

     

    Und hüten Sie sich auch weiterhin vor den ganzen konditionierten Killern da draußen! Man kann ja nie wissen.

  • V
    Vicarocha

    Über D. Grossman.........

     

    @ Ihr Name Robert:

     

    Sie schreiben D. Grossman hätte "nachgewiesen, daß [...]". Das ist nicht wahr. D. Grossman hat nichts "nachgewiesen", das Werk "Grossman, Dave / DeGaetano, Gloria (2002): Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht? Ein Aufruf gegen Gewalt in Fernsehen, Film und Computerspielen. Stuttgart." ist NICHT wissenschaftlich! Es ist ein pseudowissenschaftliches Pamphlet, das wissenschaftliche Standards der Methoden und Techniken empirischer (Sozial-)Forschung, den Forschungsstand der Medienwirkungsforschung zur Wirkung medialer Gewaltdarstellung auf Rezipienten und den Forschungsstand zur Rezeptions-, resp. Rezipientenforschung ignoriert und für die kolportierten Wirkungspotenziale von Spielen weder eigene Forschung bietet, noch recherchierbare Quellen für in dem Werk zitierte vermeintliche Erkenntnisse der Forschung (z.T. fehlen Literaturangaben komplett). Das Werk beinhaltet die persönliche Meinung D. Grossmans (und seiner Co-Autorin), es ist keine wissenschaftlich fundierte Studienleistung.

    Beispiele:

     

    D. Grossman behauptet, mit dem Aufkommen der Spiele mit Gewaltinhalten in den Sechzigern habe sich die Zahl der Gewaltverbrechen in den USA verfünffacht. Er ignoriert aber, dass parallel zur Enwicklung des Genres der "Egoshooter" die Kriminalstatistiken des FBI rückläufige Tendenzen aufweist: Zwischen 1992 (dem Geburtsjahr des Genres mit "Wolfenstein 3D") und 2001 gingen die Gewalttaten um über 25 Prozent zurück, Morde um über 32 Prozent und schwere Körperverletzungen um ca. 20 Prozent - dies nur als Bsp. inadäquater Korrelationen (anzumerken ist, dass bei D. Grossman Korrelation gleich Kausalität ist, er aber rigoros antezedierende und intervenierende Drittvariablen ignoriert o. relativiert). Aber selbst wenn seitdem die Gewaltverbrechen zugenommen hätten, wäre dies kein Argument für einen Einfluss von Spielen!

     

    Außerdem lässt sich ihm das Gerücht zuschreiben, dass US-Militär trainiere seine Soldaten mittels Spielen im Umgang mit Waffen und reduziere durch sie Tötungshemmungen (bzw. konditioniere Tötungsreflexe). Aber: Die Medienwirkungsforschung bietet keinen Beleg für so ein Wirkungspotenzial, im Gegenteil – der Forschungsstand ist desolat und gemäß der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie von Karl R. Popper ist tendenziell eine Nichtwirkung zu attestieren. E contrario: Weder die Beherrschung von Handfeuerwaffen noch die Überwindung der Tötungshemmung wird im militärischen Training durch Computerspiele vermittelt, sondern allein die Wahrnehmungs-, Orientierungs- und Reaktionsleistungen, die in einem Kampfeinsatz erbracht werden müssen – taktische Entscheidungen; die Enthemmung und die nötige Motivation leisten die Armeen dieser Welt separat. Aber es existieren Studien über die Nutzung von Spielen beim Militär, die nicht pseudowissenschaftlich suggestiv agitieren. Zwei Beispiele:

    - Chatham, Ralph E. (2003): A possible Future for Military Training.

    DoD Directorate for Freedom of Information and Security Review. Online Im Internet: http://www.t2net.org/downloads/briefs/dakc/DARPA_TrainingVision_5D8BF.pdf.

    Zitat: "DARWARS would not replace field training. Nor would it teach what it feels like to patrol on foot through thick grass or take high g-forces in an aircraft, but it would give you repeated practice of what to look for and what to think about when doing such things. It would not reproduce the shock of a weapon going off 100 yards away from a soldier, but it would prepare our warriors' minds with so many practiced instances of tactical thinking that even in shock they would instinctively know what to do." (S.2)

    - Stahl, Roger (2006): "Have You Played the War on Terror?" In: Critical

    Studies in Media Communication; H. 23(2), S.112-130.

    Zitat: "[Marine Doom] […] was […] successful in teaching repetitive decision-making on the ground." (S.117)

     

    Im übrigen, um noch etwas absolut triviales festzustellen: Die primitive Idee, man könnte mit Maus und Tastatur oder einem Joypad (oder wie uninformierte Redakteure z.T. schreiben, einem Joystick) den Umgang mit einer Waffe üben, ist absurd und kann von jedem, der Spiele spielt und Umgang mit realen Waffen hatte qua eigener Erfahrung dementiert werden (also tendenziell von jedem Jäger, Sportschützen, Polizisten, Personenschützer, Soldaten, Wehrdienstleistenden und anderen im Dienste Waffe tragenden etc. unter 35 Jahren). Ohne behavioristischen Ideen ein Forum zu geben, aber ich selbst war trotz anderthalb Jahrzehnten Spieleerfahrung ein ungeeigneter Schütze.

    Aber auch eine Steuerungsperipherie wie z.B. sog. "Lightguns" u.ä. vermindern nicht den gravierenden Unterschied zwischen Spielen und dem Training mit einer realen Waffe. Spielen fehlt die körperliche, die sinnliche, taktile Dimension. Und mehrere zehntausend Euro teuere Simulatoren, wie das AGSHP (Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen) der Bundeswehr, kann man nicht mit einem Spiel verwechseln (aber diese Geräte werden von D. Grossman ja auch nicht erwähnt, er reduziert seine Perspektive auf normale Spiele)!

     

    Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sind D. Grossmans Hypothesen konsequent zu negieren. Grossmans Werk ist auch keine wissenschaftliche Mindermeinung über die Wirkungspotenziale von Gewaltdarstellungen in Spielen auf Rezipienten, sie ist generell eine unwissenschaftliche, moralische/geschmackliche Verurteilung von Spielen. Das Publikum D. Grossmans ist kein akademisches, es ist ein Laienpublikum. Denn exklusiv bei Laien kann D. Grossman hoffen, dass seine Meinung adaptiert wird, denn diese kokettiert mit Ressentiments von Nichtspielern und moralischer/geschmacklicher Empörung des Publikums, nicht mit prüfbaren, intersubjektivierbaren Argumenten. Darum adressiert D. Grossman in seinem Werk den potenziellen Leser auch permanent direkt und versucht ihn zu emotionalisieren, indem er suggestiv auf das Wohl der Kinder anspielt, die der Leser u.U. hat, um Angst zu schüren und persönliche Betroffenheit zu schaffen – das ist primitiv. Argumente für die Postulierung negativer Wirkungen durch Gewaltdarstellungen in Spielen auf die Rezipienten und moralische/geschmackliche Urteile sind in D. Grossmans Werk synonym. Zustimmung erfährt D. Grossman nicht von seriösen Wissenschaftlern auf Basis seiner Argumente, sondern bei laien, die a priori der gleichen Meinung wie der Autor sind und Bestätigung suchen. Dabei dient D. Grossman auch seine ex-Tätigkeit(!) als Militärpsychologe (im Offiziersrang a.D.), um vermeintliche Plausibilität zu generieren und sich als Autorität zu profilieren. Aber D. Grossman rezitiert in diesem nämlich nicht die offizielle Darstellung des Militärs oder den Forschungsstand, sondern konstruiert Kolportierungen, für die keine Indizien existieren. Die Kritik an seiner Person wiegt gerade deshalb noch schwerer, weil er eine wissenschaftliche Ausbildung genossen hat und es eigentlich besser wissen müsste. Die aggressive, pseudowissenschaftliche Agitation des Herrn Grossman in der Öffentlichkeit, kombiniert mit seinen wilden, dem Stand der Forschung und neutralen Fakten absolut widersprechenden Erkenntnissen ist es dann, was im Gesamtbild nur zulässt, dass man ihn als Wissenschaftler nicht ernst nimmt. Er ist kein Experte.

     

    Im Gegenteil:

    Er entwickelt in seinem Buch eine an Hysterie grenzende Weltverschwörungstheorie und bezeichnet alle, die seine Meinung nicht unterstützen, als "von der Gewaltindustrie 'gekauft'" (S.11f.). Er unterstellt: "Wie bei Tabak und industrieller Umweltverschmutzung befasst sich die Gewaltindustrie systematisch mit einer verfälschten Darstellung der Auswirkungen ihrer Erzeugnisse" (S.14) und bezeichnet die Opposition explizit als Lügner. D. Grossmans simple Wirkungszusammenhänge stoßen bei Laien natürlich auf breite Zustimmung, da sie einfache Antworten auf gesellschaftliche Probleme liefern.

    Außerdem negiert er, dass es Spiele für Erwachsene geben kann, indem er fabuliert, das Wort "Spiel" selbst nahe legt, dass das eigentliche Publikum jung ist. Videospiele werden ihm zufolge entweder von Kindern oder besonders unreifen Erwachsenen gespielt. Eine biederere und weltfremdere Perspektive ist quasi nicht möglich.

     

    Das Werk ist vieles, aber weder wissenschaftlich, noch zum empfehlen. Nachgewiesen hat er nichts. Das Werk ist Maximal eine interessante Persönlichkeitsstudie und bietet Material für die Gedankenwelten extremer Antagonisten medialer Gewaltdarstellungen (in Spielen) . Dieses Buch als empfehlenswerte Lektüre darzustellen IST gleich negative Stimmung provozieren.

     

    Im übrigen noch eine Anmerkung zur dt. Fassung des Werkes:

    Ich "empfehle" Ihnen die Originalausgabe, weil in der deutschen Übersetzung von Martin Kraus und Bruno Sandkühler der englische Terminus "violent " quasi durchgängig mit "gewaltverherrlichend" übersetzt wurde, was natürlich gewisse Implikationen provoziert, da Gewaltverherrlichung ein Straftatbestand gemäß § 131 StGB ist. Aber ich bitte Sie, D. Grossman bezeichnet Werner Glogauer(!) im dt. Vorwort als einen Experten zu der Thematik (vgl. S.14) und dieser durfte sogar einen Extraartikel für die dt. Ausgabe schreiben. Lächerlicher geht es gar nicht mehr.

     

    Und noch eine Anmerkung am Rande: D. Grossmans werk ist übrigens ein ehrvorragender Indikator, um die Qualität anderer Studien auf den ersten Blick zu erkennen. Die Studien, die sich unkritisch auf D. Grossman beziehen und ihn lobend erwähnen, kann man getrost mit D. Grossmans Werk in die Tonne schmeißen (z.B. diverse Werke von H. Lukesch, R. H. Weiss, W. Hopf, C. Pfeiffer und wie sie alle heissen)...

  • S
    Suco

    ich kann für das Aufbauschen der Medien und Politik überhaupt kein verständnis mehr aufbringen.

     

    Da schaut man sich auf RTL nen Beitrag zu an, bei dem ein angeblicher Freund sich über den Täter ausläßt und total Zusammenhanglos natürlich das Spiel Counter strike fällt.

     

    Counter strike spielen Millionen von Menschen, selbst ich habe es mal exessiv gespielt. bin ich oder würde ich deswegen und tausende andere auch amok laufen?

     

    Das problem sind nichtt die spiele sondern die erziehung und das gesellschaftliche Umfeld um die Täter, aber das will scheinbar keiner wahr haben und so müssen andere Sündenböcke herhalten.

     

    und ganz ehrlich, mir ist es scheiß egal, dass da einer amok gelaufen ist, fürn irak, china und sonstwo interessiert sich doch auch keiner und nur durch die geographische nähe fangen jetzt die leute an oder was?

     

    generell kann man aber festhalten, die onlinewelt birgt ein hohes suchtpotenzial. das müssen keine spiele oder mmo's sein, ebay, chats und foren, die online community stellen ebenfalls suchtquellen dar. für den einen mehr als für den anderen. wie man selbst und die eltern damit umgehen, ist entscheident.

  • W
    Wolfgang

    Leider nur ein polemischer Kommentar und Ode ans Zocken!

    Ich spiele auch gelegentlich Shooter und habe kein Massaker zu verantworten. Dennoch ist meiner Meinung nach keine Studie nötig, um zu zeigen, daß "Killerspiele" schwache Menschen konditionieren und ihnen realitätsnah der Umgang mit Waffen/Taktik gezeigt wird. Dazu noch hübsch jede Woche in den freundlichen Schützenverein in der Nachbarschaft - und eine explosive Mischung ist geschaffen. Und bei jedem Millionsten macht es dann irgendwann Klick im Gehirn.

    Ich finde, selbst wenn nur eine klitzekleine Begründung der Amokläufe in solchen Spielen gefunden werden kann, dann reicht doch die bloße Anzahl der Opfer aus, solche Spiele zu verbieten. Auf diesen Spaß würde ich dann gern verzichten.

  • D
    Dunja

    Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit der Thematik Spielesucht und Mediengewalt, habe selbst Betroffene in Familie und Bekanntschaft, auch Kinder und glaube nicht an die Lösung dieses Problems durch Verbote. Leider beschränkt sich die Diskussion meist auf Vorwürfe und Rechtfertigungen zwischen Spielern und Wissenschaftlern. Hier kocht alles hoch.Ich finde es aber traurig, wenn erwachsene Männer ihr Recht auf Töten-spielen verteidigen, als wenn es um ihre Existenz geht! Ich finde es schlimm, daß der Suchtfaktor dieser bereitgestellten virtuellen Welt ignoriert wird. Frau Regine Pfeiffer diskutiert seit Januar mit Usern in einem Spielerforum, nach anfänglichen Beschimpfungen und typischem Rottenverhalten ist dort tatsächlich nun eine echte Diskussion entstanden ! Schaut mal rein und beteiligt Euch:http://www.cynamite.de/foren/cynamite/news/39179-ea-diese-schweinefirma-regine-pfeiffer-legt.html

    Ich warte auf echte Lösungsansätze, z.B. ein Sicherungssystem wie beim Online Banking(Passwort, Tans) mit persönlicher Haftung des erwachsenen Käufers und der Industrie.

    Aber ich höre immer wieder gebetsmühlenartig den Schrei nach der alleinigen Verantwortung der Eltern, Medienkompetenz etc. So ein bodenloser Unsinn, das hätte vor 30 Jahren nicht einmal mehr geklappt.Wie gesagt, es geht um viel Geld . Das reicht heute für jede Schweinerei.Wir durften noch mit Pippi Langstrumpf und Karl May groß werden, haben wir doch ein Herz für unsere Kinder.Oder sollen die den in der realen Welt angerichteten Krieg eh für uns fortführen und wir nicken wieder mal und schweigen?

  • S
    Stephen

    Herr Grossmann meint leider nur und hat überhaupt nichts nachgewiesen, sonst wäre die Debatte ja auch wirklich überflüssig.

    Im übrigen ist der Begriff Amok in Westeuropa wohl seit dem 17. Jahrhundert bekannt und das "Phänomen" vermutlich deutlich älter - bedeutend älter als der Fernseher und der PC.

    Und die Aussage das "...Polizeieinheiten der ganzen Welt Counterstrike und ähnliche Spiele zu taktischen Trainingseinheiten nutzen ..." ist ja wohl ein Witz, wenn man eine ungefähre Vorstellung davon hat, das weite Teile dieser Welt kaum oder keine Computer haben und dann bestimmt nicht zum Polizeitraining.

  • C
    Christian

    Endlich einmal ein Artikel in der Presse, der das Kind beim Namen nennt, nur leider gibt es viel zu wenige, als dass ein Großteil der Öffentlichkeit davon Kenntnis oder diese sogar ernst nimmt.

     

    Schließlich stehen unsere öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten für objektive Berichterstattung und nicht für Bild-Niveau-Boulevard-Inhalte, wie die Privaten.

    Dass die noch immer verrufenen Privatsender teilweise objektiver Berichten und besser recherchieren, ist für die meisten ARD, ZDF und Dritte-Geschädigten noch immer ein pures Gerücht.

     

    Und was macht der Staatsapparat, der hier eine Aufsichtspflicht inne hat? Zitat: "Der Verband deutscher Sportschützen gehört zu den größten Verbänden in Deutschland. Man kann nicht 2 Millionen Menschen unter Generalverdacht stellen." - Auf die Forderung, die Waffengesetze weiterhin zu verschärfen. - "Es müsse geprüft werden, inwiefern ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Killerspiele möglich ist." - Wir stellen also nicht 2 Millionen Menschen unter Generalverdacht, sondern zig Millionen Jugendliche, Erwachsene, Eltern und Großeltern.

  • TA
    Tom A.

    Was bei der ganzen Diskussion immer (bewusst oder unbewusst) unterschlagen wird:

    Deutschland hat bereits seit sehr langer Zeit so ziemlich die strengsten Jugendschutzvorschriften weltweit. Regulierungskonstrukte wie Versandverbote, Indizierungen oder Beschlagnahmungen gibt es in vielen anderen Ländern nicht. Dort werden die hier am Pranger stehenden Spiele und Filme, die es bei uns nur unter der Ladentheke gibt oder auch gar nicht erhältlich sind, frei in Geschäften und Supermärkten verkauft.

     

    Nichtsdestotrotz hält Deutschland neben den USA den Spitzenplatz bei den Schulamokläufern.

    Drängt sich da nicht die Frage auf, was anders ist an den Jugendlichen in anderen Ländern?

    Warum müssen diese weniger geschützt werden und warum laufen diese trotzdem nicht Amok?

    Warum hört man z.B. nichts von Amokläufern in den Niederlanden, obwohl dort die höchste Alterkennzeichung "ab 16" ist?

     

    Jugendschutz macht durchaus Sinn. Nur ist irgendwann der Punkt erreicht, wo Aufwand und erzielter Effekt sich nicht mehr rechtfertigen lassen. Diesen hat man meiner Meinung nach schon lange in Deutschland überschritten. Deshalb erscheint die Diskussion für einen, mit der Materie vertrauten und mit gesundem Menschenverstand gesegneten Menschen inzwischen nur noch absurd und weltfremd.

    Fängt man erst wieder an zu denken, wenn wirklich alles verboten ist und sich trotzdem nichts geändert hat?

     

    In ihrem Streben nach Globalisierung scheuen doch unsere Politiker sonst auch keine Vergleiche mit dem Ausland. Aber es ist natürlich viel einfacher simple Ursache/Wirkungszusammenhänge zu konstruieren, als sich der Realität zu stellen.

    Schnell einen Sündenbock aus dem Hut gezaubert und weiter geht's zum nächsten Thema. Die Methode ist seit Menschengedenken die gleiche, wenn es um die ach so verrohte Jugend geht, nur der Sündenbock wechselt: Zu Goethes Zeiten waren es "die Leiden des jungen Werther". Seitdem geben sich Jazz, Rock&Roll, Comics, das Fernsehen, Horrorfilme, Heavy Metal etc. die Klinke in die Hand. Aktuell wird eben die Sau "Killerspiele" durchs Dorf getrieben.

    Wenn die "Generation computerfrei" erstmal ausgestorben ist, wird sich das Thema von ganz alleine erledigen. Dafür wird meine Generation eben etwas anderes finden, warum die Jugend so ist wie sie ist. Soviel ist sicher...

  • S
    Stefan

    Vorab: Ich bin 42 und seit 2 Jahren aktiver WoW-Spieler.

    Es ist unfassbar, was in diesem Artikel geäußert wird. Die Verharmlosung von World of Warcraft ist, vorsichtig formuliert, dumm, aber eigentlich schon gefährlich.

    Was hat ein Spieler in diesem Spiel zu tun. Er soll seine Figur stärker machen um in einem Krieg gegen irgendeine "böse" Macht zu helfen. Dazu kann er seine Figur stufenweise (1-80) aufsteigen lassen. Dazu benötigt er "Erfahrungspunkte", die durch dsa Lösen von Aufgaben sammeln kann. Und dies geschieht durch das Töten von "Monstern", "Tieren", "Humanoiden" etc. Das Töten ist zentraler Bestandteil des Spiels, ohne den es kein Weiterkommen gibt. Die Aussage "das Spiel ist so 'blutrünstig' wie Poker" ist alleine daher schon falsch. Freigegeben ist das Spiel übrigens ab 12 Jahren.......

    Natürlich sind diese Spiele nicht der alleinige Grund für einen Amoklauf und doch geschieht es zurecht, dass sie immer wieder in den Diskusionen auftauchen. Eine Verharmlosung, wie im Artikel, ist zu unterlassen und läßt Eltern, die solche Artikel lesen, die falschen Schlüsse über die Freizeitaktivitäten ihrer kinder ziehen.

  • IN
    Ihr Name Barbara Werner

    Gott sei Dank melden sich auf diesen unqualifizierten Artikel nicht nur Beifallspender. Die letzten Kommentare sind ein Schritt in die richtige Richtung. Dieser - ich nehme mal an junge Mann- ist m.E. (noch) nicht in der Lage, Zusammehänge zu erkennen und hinter eine Oberfläche zu schauen. Vielleicht müssten sich die ganzen Abnicker dann auch mal die Frage stellen, w a r u m sie solche Spiele überhaupt spielen. Ich gebe mich nicht mit so oberflächlichen Aussagen wie "macht Spaß, ist einfach geil" o.ä. zufrieden. Auch dies ganze Gekreische der Leute ist ja wohl ein Hinweis darauf, dass sie Angst haben, das ihnen etwas genommen werden könnte, was offensichtlich noch andere Wünsche erfüllt, als nur die Lust am unschuldigen Spiel.

  • J
    Julian

    Vielen Dank an die Taz meinerseits für diesen kritischen und oftmals sarkastischen Artikel! So sollten moderne Medien sein.

    Es ist schön zu sehen das noch nicht alle Medien auf den "Video/Killer-Spiele sind Böse" Zug aufgesprungen sind und das es durchaus noch kritische Meinungen gibt.

     

    Und WoW soll jetzt ein "Killerspiel" sein? Ich hasse dieses Wort. Diese bonbonbunte Fantasiewelt voll mit imaginären Monstern soll jugendliche Gewalt fördern? Komisch, denn in meinem Freundeskreis spielen fast alle WoW und es ist bis jetzt noch keiner mit einer Breitaxt durch die Gegend gerannt und hat damit Leute erschlagen.

    Ich spiele WoW schon seit über drei Jahren (hab mit 16 angefangen) und habe noch nie jemanden absichtlich Schaden zugefügt. Heute spiele ich noch etwa 2-3 Stunden am Tag, am Wochenende oft mehr. Sozial vereinsamt bin ich aber noch lange nicht. Ich rede mit den Leuten in WoW über Teamspeak (sehr lustig), ich habe einen festen Freundeskreis, ich gehe arbeiten und neben WoW habe ich noch viele andere Hobbies.

  • I
    Icke

    Sehr guter Artikel, wobei WoW wirklich zu Vereimsamung führen kann und ich dieses Spiel nicht besonders mag. Ihr seid das einzigste Medien das die wahren Hintergründe beleuchtet und sich nicht dieser populistischen Scheiße hergibt, Respekt, weiter so!!!

  • P
    PuriX

    Der Artikel hat es sehr richtig getroffen.

    Es sind nicht die spiele die jemanden zu solchen Taten bringen sondern eher das wohl so behütete Umfeld eines jeden selber.

    Dass junge Menschen auch hin und wieder mal am Computer spielen ist nicht abzustreiten, aber wozu kauft mach sich denn auch einen rechenknecht oder eine Spielekonsole?

    Da so gut wie alle Amokläufer die einen PC besitzen auch einen Egoshooter installiert haben ist wohl auch nicht unnormal. Wo man sich doch solche Spiele nicht nur kaufen kann, sondern auch ohne jegliche Kontrolle aus den Warez-Net bekommt.

    So wie Erwachsene mit Sicherheit auch mal Pornos schauen? Sind dadurch den die Vergewaltigungsverbrechen gestiegen?

    Fakt ist egal was die Regierung an maßnahmen vornimmt, es nicht die richtig wäre etwas zu verbieten, was man überall aus dem Netz beziehen kann, sei es aus Afrika, Süd oder Nordamerika. Will man so etwas verhindern, müsste man ähnliche Maßnahmen wie in der Chinesischen Republik einführen, welche aber in Deutschland gegen das Grundgesetz verstoßen würden.

  • I
    IFrank

    Klassisch: erst streichen die Politiker sämtliche Jugendarbeitsmittel, dann jammern sie rum, das die Jugend nur noch "rumhängt". Was bleibt denn dem Durchschnittskid übrig? vor dem örtlichen Konsumtempel rumhängen und bei mehr als 4 Personen vertrieben werden, oder sich vor die Daddelkiste zu setzen. Wehret den Anfängen heisst es doch eigentlich, aber wie soll man das realisieren, wenn der Politik nur Mittel gegen statt für den Bürger einfallen. M.E. ist das Modell der Demokratie hier in DE gescheitert, entsprechen Art.20 Abs.2 GG sollte man durch konsequente Wahlverweigerung den Regierenden die Rechtsgrundlage entziehen.

  • J
    Julle

    Endlich mal ein anderes Kommentar zum vielbeschriebenen Amoklauf. Ich bin sowas von angenervt von der sonstigen Berichterstattung, dass diese andere Sichtweise Hoffnung macht, das der Journalismus nicht nur oberflächlich populistisch ist... Aber es zeigt halt auch die gesellschaftliche Oberflächlichkeit, die, aufgeweckt von solch einem Ereignis pötzlich ganz sensibel und betroffen reagieren... und dann wieder in ihren Alltag zurückkehren und alles wie vorher weitermachen und nichts für ihr persönliches Leben gelernt haben... Das nervt!!!

  • M
    Matthias

    Also meine Meinung zu dem ganzen Thema und den darauf folgenden Kommentaren:

     

    Ein Problem unserer Zeit sind Medien im allgemeinen, das x-fache kopieren, publizieren und Wiederlegen von Meinungen, Verurteilungen und Statements verbunden mit dem Geltungswahn des Einzelnen. Weder Opfer noch Täter als auch Menschen im allgemeinen, die weder den Drang haben sich in irgendeinem Medium zu produzieren oder zu profilieren, werden gehört. Es ist eher wie es immer war, nur das die öffentlichen Hinrichtungen eben in den Medien stattfinden und jeder seine Meinung kund tun kann, solange sie ein wenig populisitisch oder konträr populistisch ist. Früher war es deutlich schwerer Meinungen in diesem Maaße zu verbreiten, egal zu welchem Thema. Gelebt wurde dies aber im Grunde immer schon, denke ich.

     

    Es ging bei solchen Diskussionen nie oder extrem selten um einen tatsächlich realen Bezug, der sich mit dem Menschen beschäftigt. Wir Menschen lenken uns halt gerne ab vom Tatsächlichen. Eine inzwischen extrem mediengeprägte Meinung haben wir zu beinah allen Vorkomnissen. Der Tag ist halt lang und das "tatsächliche" und "menschliche" Beschäftigen und Auseinandersetzten mit sich selbst und anderen (wie z.B. seinen eigenen Kindern, Familie, Freunden) wird immer weniger sinnvoll und schwieriger. Damit kann man nunmal kein Geld verdienen, keine Anerkennung ernten.

     

    Wie ein anderer schon vor mir sagte... Wie laut muss eine Person (egal ob Kind oder Erwachsener) schreien um gehört zu werden? Letztlich wird er nichtmal gehört wenn er 12 Menschen tötet... dann gehts wieder nur um 1000 Dinge nur nicht um Ihn... Ziel verfehlt würde ich mal sagen.

     

    Gruß

     

    Matthias

  • FR
    Frank Rawel

    Die Gesellschaft war sich in den Siebzigern und Achtzigern noch einig in der pädagogischen Ächtung von Kriegsspielzeug. Aber damals hat Vati ja nicht auch so gern mit dem Plastikgewehr gespielt. Heute darf zur Rechtfertigung der Spielsucht jeder Blödsinn geschrieben werden.

  • A
    Alexander99

    Junge Junge, welchen 15j. Praktikanten habt ihr denn da an die Schreibmaschine gelassen?

     

    Anderen Medien hier an die Karre fahren, aber selber einen Artikel abliefern, der vor Unwahrheiten und Fehlern nur so strotzt.

     

    1.) Es wird suggeriert, dass Pfeiffer WoW als blutrünstig hingestellt hat. Hat er natürlich nicht!

    Und dann wird noch indirekt bezweifelt, dass es wirklich Wow Süchtige gibt bzw. die Zahlen in Lächerliche gezogen.

     

    2.) Es wird behauptet, PHOENIX schreibt: Killerspiel Wow. Falsch!

    Wo habt ihr das denn her? Das nenne ich mal manipulativ, oder sollte ich sagen gelogen?

    Hier die Ankündigung:

    http://tinyurl.com/d6k9z8

     

    Außerdem war die runde wirklich sehenswert und euer Hassobjekt Pfeiffer hat sehr sauber argumentiert, wie alle dort.

     

    Dieser Schreiberling des Artikels macht genau diese Art von unsauberer Berichterstattung, die er anderen vorwirft.

    Das ist zT. noch unter dem Niveau was man in PC Foren geboten bekommt. Deshalb auch meine Vermutung mit den 15j.

    Und sowas von der TAZ!

     

    Hier mal wissenschaftliche Fakten zu Killerspielen:

    http://tinyurl.com/6or5h9

     

    Oder diesen sehr ausgewogenen Beitrag ansehen:

    http://tinyurl.com/6sqnwl

     

    bzw. vor 22.00 auf youtube:

    http://tinyurl.com/d3sod9

  • B
    Bob

    Ich mein daran sieht mans ein Mensch schreibt einen wirklich guten Artikel und die Leute kümmern sich um nichts anderes als ihn dafür Anzuprangern das er etwas verwechselt? Und ihr Fragt euch über den Grund von Amokläufen. Also für mich wäre ein guter Grund Ignoranz. Leute die einem sagen das sie einen verstehen obwohl sie keine Ahnung haben und es sie auch nicht interessiert.

    Die Menschen tuen jeden Tag Dinge von denen sie wissen das sie falsch sind und keiner Fragt nach dem Warum das ist doch krank oder? Ich sags euch ich werde keinen Job amchen den ich nicht machen will oder anderen Menschen dinge verkaufen die ich selbst für Mist halte. Und das solltet ihr euren Kindern beibringen damit es weniger Amokläufe gibt.

  • B
    Bob

    Ich fand den Artikel gut auch wenn der Autor World of Warcraft mit Warcraft3 verwechselt hat. Aber das tut ja nichts zur sache, er stimmt und das reicht mir.

    Viele leute haben Hobbys und meines zb. ist PC Spiele spielen, von Rollenspielen über Strategie bis Shootern ( da aber am liebsten die tacktischeren ) doch desswegen bin ich doch kein schlechter Mensch, oder? Ich bin 22 und muss mir solche sachen anhören wie "Killerspiele" alleine schon das wort zeigt das die leute ignoranten sind die keine Ahnung haben.

    Ich denke die Eltern sind schuld, denn Lehrer sind schlecht bezahlt und haben ihr eigenes Leben und können sich nicht darum kümmern ihren Schülern den Sinn ihres Lebens, Ehre und Ethik bei zu bringen.

    Klar bekommt man manchmal einen Zorn bei dirversen Spielen und klar sinkt dadurch die schwelle zu töten aber das schlimme ist wenn den Jugendlichen die Konsequenzen nicht bewusst sind das man ins Gefängniss muss den rest seines Lebens eingesperrt oder sich selbst erschiesst ist doch keine Option.

    Das gefährliche an diesen Amokläufern ist das sie glauben nichts zu verlieren zu haben in ihrem Leben und daran sind nicht die Spiele schuld denn Töten ist Leicht das kann ein Mensch auch ohne waffen ( mit nem Stein oder blosen Händen) aber schwerer ist es das Leben zu respektieren und wenns nur das eigene ist.

    Diese Jugendlichen leben in einer Welt in der es keine Ehre gibt und keine Liebe in der ihre einzige Option ist einen Job zu machen den sie nicht Mögen bis sie Sterben denn wenn sie mal alt sind gibt es sowieso keine Rente mehr,( auf jedenfall glauben sie das) das ist das Problem.

    Und das ist ein gesellschaftliches Problem das unsere verweichlichte, geisteskranke, dekadente westliche welt nunmal hat. Und darum müssten wir uns eigentlich alle zusammen kümmern und Lösungen suchen aber es ist wie immer einfacher andere ( die man nicht versteht) anzuprangern. Früher warens die Juden und jetzt sinds halt die Gamer. ( ich weis ist krass der vergleich aber so kann mans besser darstellen) Die Menschen brauchen halt Feindbilder um sich zu erklären was sie nicht verstehen denn das das Problem viel tiefer sitzt und das es viel zu tun gibt will keiner hören.

    Ich zum beispiel war in meiner Pupertät auch depresiv das ist fast jeder in der heutigen Zeit und wenn ich nicht so tolle Eltern hätte die mir gezeigt haben in welche Richtungen ein Leben gehen kann und wie toll man sichs selbst machen kann wäre ich vielleicht auch schon mal amok gelaufen, wer weis.

    fazit: Ohne das man der Jugend Perspektiven auf eine Zukunft gibt wird sich das Problem nicht ändern. In Italien zb. bauen sie jetzt neue Atomkraftwerke, will man in so eine dummen Welt voller ignoranten leben? Und wenn man schon geht dann sicher nicht allein dann nimmt man die "Arschlöcher" von Lehrern und Schülern gleich mit die einem in der Schule das leben zu "Hölle" gemacht haben. ( nichts gegen Lehrer mein Bruder ist Lehrer es gibt also auch gute )

     

    Zeigt den Kindern und Jugendlichen was Liebe ist und das es halb so schlimm ist schlechte Noten zu haben oder wenn den Bastarden in der Schule die Schuhe die sie anhaben zu uncool sind. Zeigt ihnen was Selbstbewusstsein ist. Wann wart ihr euch das letzte mal richtig euch selbst bewusst? Und dann kommen Pseudoexperten und reden Quatsch über PC Games die die letzte Zuflucht für viele Jugendliche sind. Wenns die nicht gäbe dann wären Amokläufe schon jede Woche nein jeden Tag an der Tagesordnung.

     

    Na gut jetzt bin ich bisschen ausgeschweift.

    Was ich meine ist Ehre, Liebe, Stärke. Welcher Ehrenvolle Mensch der lieben kann und sich selbst für stark hällt geht in eine Schule und tötet Kinder? Keiner. Also bringt euren Kindern bei was diese Dinge bedeuten dann passts schon und man braucht keine Hetze mehr gegen Spiele, Schwarze, Imigranten oder wer weis wen betreiben die "unsere Jobs weg nehmen, mit Drogen dealen und Amokläufe machen"

     

    Ps: Wenn ich von Ehre spreche meine ich nicht die "ich bing meine Schwester um weil sie Schweinefleisch isst" Ehre sonder die " ich werde sicher nicht zusehen wie in meiner Gegenwart Unrecht geschieht und wenn ich draufgeh " Ehre.

     

    Werden zwar sowieso die wenigsten verstehen und die sind egal da siehs ja schon verstanden haben aber ich kann dann am Ende der Welt wenigstens "ich habs euch ja gesagt" von mir geben und das allein ist mir der Kommentar wert.

  • R
    Roger

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, als es diese verruchten Computerspiele noch nicht gab. Damals waren einzig und allein die Horrorvideos schuld, die man nach einer solchen Tat in den Haushalten der Täter fand.

    Ich habe ihren Artikel jedenfalls mit großer Genugtuung gelesen.

  • BS
    Björn Schütz

    Ein wirklich toller Beitrag abseits aller Polemik und unsachlicher Berichterstattung der einschlägigen Presse. Vor allem der letzte Absatz trifft den Nagel auf den Kopf!

  • K
    Kato

    Vielen Dank für Ihren Artikel! Endlich mal jemand, der sich traut zu sagen, dass sog. "Killerspiele" nicht aus jedem Jugendlichen gleich einen Amokläufer machen. Klar kann man sich vorstellen, dass ein psychisch labiler Jugendlicher (oder auch Erwachsener!) durch solche Spiele den Realitätssinn verliert, aber noch lange nicht gilt die Gleichung: PC-Spiel-Spieler=Amokläufer. Irgendwann sind wir noch soweit zu sagen: Tetris macht aggressiv und Super-Mario-Brothers schizophren.

    Die Politik sucht meiner Meinung nach einen schnellen Sündenbock, um der Diskussion "Inwiefern ist die Gesellschaft, die Politik, wir alle in der modernen Welt an solchen schrecklichen Tragödien schuld?" Allerdings würde das wesentlich mehr bringen, als alles auf "Killerspiele" abzuwälzen. Sicherlich kann man über den Unsinn/Schrecklichkeit der Detailgenauigkeit und Brutalität von Shooter-Spielen reden (und ich befürworte hier die Altersbeschränkung auf 18 bzw. 21 Jahre durchaus), bestimmt wurde Tim K. auch von diesen Spielen beeinflusst, das sei unbestritten, aber gleich eine Generalschuld auszurufen halte ich für völlig verkehrt.

    Die Terrorattentäter vom 11. September übten mit dem Microsoft-Flugsimulator...und wurde der auch verboten? Nur mal so'n Gedanke ...

  • SC
    Sebastian Conrad

    Ich finde den Artikel auch recht gut und treffend. Vorallem freu ich mich, dass mit den Vorurteilen aufgeräumt wird. Natürlich wird man - wenn man nach einen Amoklauf in das entsprechende Elternhaus geht - einen Computer finden. Der überwiegende Großteil aller Elternhäuser hat einen Computer zu Hause. Das ist mittlerweile das normalste auf der Welt. Computer und Computer-Spieler sind schon längst keine Randgruppe mehr, wie man an Sachen wie der Games Convention gut sehen kann. Der Ansatz, warum Leute Amoklaufen, sollte einfach mal neu gemacht werden, denn: Schon lange bevor es Computer und -spiele gegeben hat, hat es Amokläufe gegeben. Da würde ich mir als normaler Bürger doch am Kopf kratzen und mich fragen, ob der Ansatz mit den "Killerspielen" richtig ist. Anbei: Schon mal jemand daran gedacht, dass Spiele wie Moorhuhn oder Die Sims per Definition auch Killerspiele sind?

     

    Gruß,

    Sebastian

    PC-Spieler und Metal-Höhrer aus Leidenschaft, mit einem funktionerenden, sozialen Leben.

  • V
    Vicarocha

    Über Dave Grossman.........

     

    @ Ihr Name Robert:

     

    Sie schreiben D. Grossman hätte "nachgewiesen, daß [das Militär Spiele zu obigen Zwecken nutzt]". Das ist nicht wahr. D. Grossman hat nichts "nachgewiesen", das Werk "Grossman, Dave / DeGaetano, Gloria (2002): Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht? Ein Aufruf gegen Gewalt in Fernsehen, Film und Computerspielen. Stuttgart." ist NICHT wissenschaftlich! Es ist ein pseudowissenschaftliches Pamphlet, das wissenschaftliche Standards der Methoden und Techniken empirischer (Sozial-)Forschung, den Forschungsstand der Medienwirkungsforschung zur Wirkung medialer Gewaltdarstellung auf Rezipienten und den Forschungsstand zur Rezeptions-, resp. Rezipientenforschung ignoriert und für die kolportierten Wirkungspotenziale von Spielen weder eigene Forschung bietet, noch recherchierbare Quellen für in dem Werk zitierte vermeintliche Erkenntnisse der Forschung (z.T. fehlen Literaturangaben komplett). Das Werk beinhaltet die persönliche Meinung D. Grossmans (und seiner Co-Autorin), es ist keine wissenschaftlich fundierte Studienleistung.

    Beispiele:

     

    D. Grossman behauptet, mit dem Aufkommen der Spiele mit Gewaltinhalten in den Sechzigern habe sich die Zahl der Gewaltverbrechen in den USA verfünffacht. Er ignoriert aber, dass parallel zur Enwicklung des Genres der "Egoshooter" die Kriminalstatistiken des FBI rückläufige Tendenzen aufweist: Zwischen 1992 (dem Geburtsjahr des Genres mit "Wolfenstein 3D") und 2001 gingen die Gewalttaten um über 25 Prozent zurück, Morde um über 32 Prozent und schwere Körperverletzungen um ca. 20 Prozent - dies nur als Bsp. inadäquater Korrelationen (anzumerken ist, dass bei D. Grossman Korrelation gleich Kausalität ist, er aber rigoros antezedierende und intervenierende Drittvariablen ignoriert o. relativiert). Aber selbst wenn seitdem die Gewaltverbrechen zugenommen hätten, wäre dies kein Argument für einen Einfluss von Spielen!

     

    Außerdem lässt sich ihm das Gerücht zuschreiben, dass US-Militär trainiere seine Soldaten mittels Spielen im Umgang mit Waffen und reduziere durch sie Tötungshemmungen (bzw. konditioniere Tötungsreflexe). Aber: Die Medienwirkungsforschung bietet keinen Beleg für so ein Wirkungspotenzial, im Gegenteil – der Forschungsstand ist desolat und gemäß der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie von Karl R. Popper ist tendenziell eine Nichtwirkung zu attestieren. E contrario: Weder die Beherrschung von Handfeuerwaffen noch die Überwindung der Tötungshemmung wird im militärischen Training durch Computerspiele vermittelt, sondern allein die Wahrnehmungs-, Orientierungs- und Reaktionsleistungen, die in einem Kampfeinsatz erbracht werden müssen – taktische Entscheidungen; die Enthemmung und die nötige Motivation leisten die Armeen dieser Welt separat. Aber es existieren Studien über die Nutzung von Spielen beim Militär, die nicht pseudowissenschaftlich suggestiv agitieren. Zwei Beispiele:

    - Chatham, Ralph E. (2003): A possible Future for Military Training.

    DoD Directorate for Freedom of Information and Security Review. Online Im Internet: http://www.t2net.org/downloads/briefs/d ... _5D8BF.pdf.

    Zitat: "DARWARS would not replace field training. Nor would it teach what it feels like to patrol on foot through thick grass or take high g-forces in an aircraft, but it would give you repeated practice of what to look for and what to think about when doing such things. It would not reproduce the shock of a weapon going off 100 yards away from a soldier, but it would prepare our warriors' minds with so many practiced instances of tactical thinking that even in shock they would instinctively know what to do." (S.2)

    - Stahl, Roger (2006): "Have You Played the War on Terror?" In: Critical

    Studies in Media Communication; H. 23(2), S.112-130.

    Zitat: "[Marine Doom] […] was […] successful in teaching repetitive decision-making on the ground." (S.117)

     

    Im übrigen, um noch etwas absolut triviales festzustellen: Die primitive Idee, man könnte mit Maus und Tastatur oder einem Joypad (oder wie uninformierte Redakteure z.T. schreiben, einem Joystick) den Umgang mit einer Waffe üben, ist absurd und kann von jedem, der Spiele spielt und Umgang mit realen Waffen hatte qua eigener Erfahrung dementiert werden (also tendenziell von jedem Jäger, Sportschützen, Polizisten, Personenschützer, Soldaten, Wehrdienstleistenden und anderen im Dienste Waffe tragenden etc. unter 35 Jahren). Ohne behavioristischen Ideen ein Forum zu geben, aber ich selbst war trotz anderthalb Jahrzehnten Spieleerfahrung ein ungeeigneter Schütze.

    Aber auch eine Steuerungsperipherie wie z.B. sog. "Lightguns" u.ä. vermindern nicht den gravierenden Unterschied zwischen Spielen und dem Training mit einer realen Waffe. Spielen fehlt die körperliche, die sinnliche, taktile Dimension. Und mehrere zehntausend Euro teuere Simulatoren, wie das AGSHP (Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen) der Bundeswehr, kann man nicht mit einem Spiel verwechseln (aber diese Geräte werden von D. Grossman ja auch nicht erwähnt, er reduziert seine Perspektive auf normale Spiele)!

     

    Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sind D. Grossmans Hypothesen konsequent zu negieren. Grossmans Werk ist auch keine wissenschaftliche Mindermeinung über die Wirkungspotenziale von Gewaltdarstellungen in Spielen auf Rezipienten, sie ist generell eine unwissenschaftliche, moralische/geschmackliche Verurteilung von Spielen. Das Publikum D. Grossmans ist kein akademisches, es ist ein Laienpublikum. Denn exklusiv bei Laien kann D. Grossman hoffen, dass seine Meinung adaptiert wird, denn diese kokettiert mit Ressentiments von Nichtspielern und moralischer/geschmacklicher Empörung des Publikums, nicht mit prüfbaren, intersubjektivierbaren Argumenten. Darum adressiert D. Grossman in seinem Werk den potenziellen Leser auch permanent direkt und versucht ihn zu emotionalisieren, indem er suggestiv auf das Wohl der Kinder anspielt, die der Leser u.U. hat, um Angst zu schüren und persönliche Betroffenheit zu schaffen – das ist primitiv. Argumente für die Postulierung negativer Wirkungen durch Gewaltdarstellungen in Spielen auf die Rezipienten und moralische/geschmackliche Urteile sind in D. Grossmans Werk synonym. Zustimmung erfährt D. Grossman nicht von seriösen Wissenschaftlern auf Basis seiner Argumente, sondern bei laien, die a priori der gleichen Meinung wie der Autor sind und Bestätigung suchen. Dabei dient D. Grossman auch seine ex-Tätigkeit(!) als Militärpsychologe (im Offiziersrang a.D.), um vermeintliche Plausibilität zu generieren und sich als Autorität zu profilieren. Aber D. Grossman rezitiert in diesem nämlich nicht die offizielle Darstellung des Militärs oder den Forschungsstand, sondern konstruiert Kolportierungen, für die keine Indizien existieren. Die Kritik an seiner Person wiegt gerade deshalb noch schwerer, weil er eine wissenschaftliche Ausbildung genossen hat und es eigentlich besser wissen müsste. Die aggressive, pseudowissenschaftliche Agitation des Herrn Grossman in der Öffentlichkeit, kombiniert mit seinen wilden, dem Stand der Forschung und neutralen Fakten absolut widersprechenden Erkenntnissen ist es dann, was im Gesamtbild nur zulässt, dass man ihn als Wissenschaftler nicht ernst nimmt. Er ist kein Experte.

     

    Im Gegenteil:

    Er entwickelt in seinem Buch eine an Hysterie grenzende Weltverschwörungstheorie und bezeichnet alle, die seine Meinung nicht unterstützen, als "von der Gewaltindustrie 'gekauft'" (S.11f.). Er unterstellt: "Wie bei Tabak und industrieller Umweltverschmutzung befasst sich die Gewaltindustrie systematisch mit einer verfälschten Darstellung der Auswirkungen ihrer Erzeugnisse" (S.14) und bezeichnet die Opposition explizit als Lügner. D. Grossmans simple Wirkungszusammenhänge stoßen bei Laien natürlich auf breite Zustimmung, da sie einfache Antworten auf gesellschaftliche Probleme liefern.

    Außerdem negiert er, dass es Spiele für Erwachsene geben kann, indem er fabuliert, das Wort "Spiel" selbst nahe legt, dass das eigentliche Publikum jung ist. Videospiele werden ihm zufolge entweder von Kindern oder besonders unreifen Erwachsenen gespielt. Eine biederere und weltfremdere Perspektive ist quasi nicht möglich.

     

    Das Werk ist vieles, aber weder wissenschaftlich, noch zum empfehlen. Nachgewiesen hat er nichts. Das Werk ist Maximal eine interessante Persönlichkeitsstudie und bietet Material für die Gedankenwelten extremer Antagonisten medialer Gewaltdarstellungen (in Spielen) . Dieses Buch als empfehlenswerte Lektüre darzustellen IST gleich negative Stimmung provozieren.

     

    Im übrigen noch eine Anmerkung zur dt. Fassung des Werkes:

    Ich "empfehle" Ihnen die Originalausgabe, weil in der deutschen Übersetzung von Martin Kraus und Bruno Sandkühler der englische Terminus "violent " quasi durchgängig mit "gewaltverherrlichend" übersetzt wurde, was natürlich gewisse Implikationen provoziert, da Gewaltverherrlichung ein Straftatbestand gemäß § 131 StGB ist. Aber ich bitte Sie, D. Grossman bezeichnet Werner Glogauer(!) im dt. Vorwort als einen Experten zu der Thematik (vgl. S.14) und dieser durfte sogar einen Extraartikel für die dt. Ausgabe schreiben. Lächerlicher geht es gar nicht mehr.

     

    Und noch eine Anmerkung am Rande: D. Grossmans Werk ist übrigens ein hervorragender Indikator, um die Qualität anderer Studien auf den ersten Blick zu erkennen. Die Studien, die sich unkritisch auf D. Grossman beziehen und ihn lobend erwähnen, kann man getrost mit D. Grossmans Werk in die Tonne schmeißen (z.B. diverse Werke von H. Lukesch, R. H. Weiss, W. Hopf, C. Pfeiffer und wie sie alle heissen)...

  • M
    Markus

    Danke für den Artikel!

    Nun aber mal im Ernst: selbst in der hiesigen Tageszeitung wurde das Thema PC-Spiele-Sucht auf der Titelseite ausgeschlachtet. Über 11% der Deutschen Jugendlichen seien betroffen und ob man nicht vielleicht besser daher den "ach so bösen" Vorreiter World of Warcraft in die Kategorie "ab 18" einstufen sollte. Denn schließlich sei Weltentfremdung die Folge und daraus eine latente Amok-Lauf-Gefahr abzuleiten.

    Ok dachte ich so bei mir, aber warum bitte danke ist WoW mit das einzige Spiel was ein Umfangreiches elterliches Kontrollsystem zur Spielzeitbeschränkung besitzt? Sind die deutschen Eltern also zu beschränkt dieses zu bedienen oder ist der eigene Nachwuchs nur zu uninteressant? Ach und dem Bericht nach hat der letzte Amokläufer doch am Abend vor der Tat nicht ein Online-Rollenspiel sondern den Ego-Shooter "Far Cry2" auf seinem Rechner laufen gehabt... War dieser Titel nchit mit einer Jugendfreigabe ab 18 gekennzeichnet und der Knabe erst 17? Also warum eine Freigabe wenn die lieben Kleinen doch an alles kommen was sie begehren?

    Tja und dann kam mir so in den Sinn, was treiben die Jugendlichen denn bitte wenn sie nicht brav zu Hause am PC süchteln? Trunksucht im Park, Diebstahl und Sachbeschädigung?

    OK, das ist ja noch besser wie zu Hause zu vereinsamen, gell!

     

    p.s.: Neben dem oben genannten reißerischen Artikel war noch ein kleiner Bericht zu finden an dessen Ende der örtliche Polizeisprecher von einer allgemeinen Steigerung der Gesellschaftlichen Gewalt sprach... könnte das vielleicht der wahre Grund allen Übelst sein?

    Aber nein, bestimmt nicht, denn das kann man ja nicht einfach in deine Schublade stecken und mit einem Stempel "Ab 18" versehen.

  • V
    Victor

    An Robert:

    Ich kann Ihnen wiederum nur raten, bevor sie versuchen zu argumentieren, sich zu informieren, wenn sie von "dieser Art von Computerspielen" sprechen. Bei World of Warcraft handelt es sich nämlich nicht um einen sog. Egoshooter, sondern um ein Rollenspiel in einem mittelalterlich angehauchten Fantasy-Universum mit Comic-Charakter. Sollten Sie eines der Wörter nicht verstehen, steht es Ihnen frei, bei Google die entsprechenden Begriffe zu googlen.

     

    Zudem wüsste ich gerne, welche "lebensechte Kampfsimulatoren" sie meinen, die zwischen dem zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg im Einsatz gewesen sein sollen. Also um Computersimulationen wird es sich da wohl kaum gehandelt haben, waren damalige Rechner noch so groß wie Einfamilienhäuser und nicht einmal in der Lage ein Spiel wie "Minesweeper" darzustellen.

     

    Leute wie Sie sind es, die alles, was ihnen fremd ist, in einen Topf werfen und pauschal anfeinden. Wenn man wissen will, was Jugendliche (ich schließe mich da mal mit selbst ein) bewegt, solche Spiele zu spielen und was sie dabei empfinden, sollte man sie fragen und nicht irgendwelchen, im übrigen längst widerlegten, Studien glauben schenken.

  • FK
    Florian Klein

    Gott, wie sehr wird mir hier aus der Seele gesprochen. So viel wäre zu sagen. Aber ich denke ein Anstoß ist der wichtigste.

     

    Alle "Experten" dort in IHREN Welten sollten einmal solche Spiele, wie Counterstrike oder WoW, spielen. Sie müssen sie nicht mögen. Sie können weiterhin hinterfragen was uns daran reizt. Aber sie sollen ehrlich sagen ob sie der Ansicht sind, daß diese Spiele ansich Gewalt und auch Sucht im Sinne von Heroin oder Alkohol erzeugen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß auch nur die meisten von ihnen überhaupt wissen wovon sie da reden. Man denke nur an Politiker die sich selbst mit Elektroschockern foltern ließen. Erst danach waren sie in der Lage die Wirkung zu beurteilen. Und es abzulehnen. Ich denke in diesem Falle würden sie die eigentliche Harmlosikeit der Spiele einsehen.

     

    Mit wirklich aufrichtigen Dank

    Florian Klein

  • L
    LiterMilch

    es GIBT einen verband für computerspieler, der sich auch dagegen wehrt. da sind berichte, interviews und studien zum thema zu finden...

     

    siehe hier:

     

    http://www.gamers-against-rejection.de/

  • V
    Volker

    Danke für diesen Artikel!

    Forschungen/Studien/Veröffentlichungen/Forderungen des KFN/Christian Pfeifer werden in der Szene derer, die außerhalb der Schule mit Jugendlichen intensiv arbeiten, durchaus kritisch gesehen. Dabei hat das KFN regelmäßig zitierfähige und populistische Schlagzeilen-Ergebnisse, die jedes Mal schocken, betroffen machen oder einfach skandalös sind. Klar, bad news sells, aber warum werden Studien, die zeigen, wie toll Jugendliche sind, wie sie sich engagieren und was sie trotz der Rahmenbedingungen der Erwachsenenwelt auf die Beine stellen eigentlich so selten zitiert?

     

    Der Vorstoß aus Niedersachsen, jugendliche TestkäuferInnen für Computerspiele einzusetzen, um die Einhaltung der USK zu überprüfen, dürfte ebenfalls an der Realität vorbei greifen. Abgesehen davon, dass es wie beim Alkohol unproblematisch sein dürfte, Ältere zu finden, die das gewünschte Produkt (Alkohol, Zigaretten, Software, ...) für einen erwerben, stellt sich gerade bei Software die Frage, ob sie überhaupt legal erworben wird. Wäre das nicht eine neue Studie für das KFN? Ich sehe schon die Schlagzeile: 90% aller jugendlichen PC-Nutzer verstoßen gegen das Urheberrecht und raubkopieren Software.

  • M
    Marvin

    Also ich spiel selbst täglich über 2 stunden "Call of Duty: Modern Warfare". Zitat des Ex Egoshooter süchtigen: "Egoshooter machen agressiv, ich selbst habe gespürt das ich agressiver werde" wenn er echt "agressiver" geworden ist, ist bei ihm i-was nicht richtig im Kopf. Weil bei sogenannten "Killerspielen" z.b. Counter Strike (online egoshooter) wenn man dort jemand "umbringt", eher gesagt einen haufen pixel wegklickt, dann freut man sich, weil man besser war als jemand anderes. Ein online Ego-Shooter ist wie eine moderne mischung aus verstecken und fangen, ungefähr wie Räuber und Schandarm.

    LG Marvin

     

    "Alle Rechtschreibfehler sind Absicht und dienen der Unterhaltung"

  • T
    typ

    An den Robert, die ersten Computerspiele wurden etwa in den 1990er entwickelt. Dann langsam wurden auch die ersten Egoshooter-Spiele entwickelt wie Doom ( 1993 kam das Spiel raus, wohl als einer der ersten oder erster Egoshooter überhaupt zu bezeichnen). Nun erklären sie mir mal wie die US-Soldaten vor dem Vietnam-Einsatz damit trainiert wurden. Außerdem müssten sie ja wissen wenn sie jemals in ihrem Leben eine Waffe in der Hand gehabt haben das man am PC weder das schießen noch das töten trainieren kann. Und das mit der Schussbereitschaft ist ja mal völliger Schwachsinn.

     

    An den Phil, sie haben Beretta falsch geschrieben. Die Waffe heißt außerdem nicht "Baretta 9mm" , sondern Beretta 92 im Kaliber 9mm Parabellum. Außerdem ist die Standardwaffe im so oft als "äußert brutal und schlimm" bezeichneten Spiel eine USP von Heckler & Koch. Ein Terroristen-Outfit mit grüner Hose und grüne Hemd gibt es ebenso nicht. Kaufen sie sich das Spiel und spielen sie mal ne Rune bevor sie hier mit ihrem pseudo-wissenschaftlichen Halbwissen angeben.

     

    the end

  • M
    Matthias

    Danke für diesen wirklich klugen Artikel, der sich wohltuend von der marktschreierischen Beichterstattung á la Bild/Spiegel abhebt.

  • J
    Joachim

    Also ich schau grad den Beitrag auf Phoenix ....

     

    Also dieser "ex-Süchtige" wie er ja sagte wäre er durch spielen agressiv geworden .... Demnach müßte der Typ nun ja 24h am tag spielen so agressiv der bei der Sendung rüberkommt. Sorry aber der hat echt sowas von einen an der Klatsche ...(sorry für diesen ausdruck aber mehr fällt mir dazu nicht ein.

  • R
    Ralf

    Man kann es so oder so sehen. Es gibt viele Killerspiele ich selbst bin ein Spieler dieser Spieler seit Jahren habe aber auch Gelernt meine Sozialen Kontakte/Freunde zu Pflegen Menschen da gibt es viele Fälle die ich selbst schon kenngelernt habe die Häufig in der Arbeit Schule gemobt werden und das nicht verkraften sich nicht durchsetzen könne diese Personen sind die Fälle dennen man Helfen muss da sie sich durch diese speile ob Ego Shooter oder World of Warcraft das ich uach 3 Jahre gespeilt habe total von der Welt abkapseln und selbst in den Spielen wird man Gemobt und dadurch kommt der Hass die Wut die diese Menschen verspüren und wenn das Jahre lange so geht dann könnte ich mich durchaus vorstellen das diese Personen wenn man sich nicht um sie Kümmert diese amokläufe Planen und Durchsetzen da sie keine Lust mehr auf eine Welt haben die sie Ungerecht behandelt. Das sage ich aus Erfahrugen weil ich auch Jahre lang gemobt wurde aber ich Stark genug war mich Durchzusetzen Leute die das nicht schaffen den muss geholfen werde. Die Medien in Verbindung mit dem Angekratzen Selbstwertgefühl das man ein Nichts ist und jeden Tag auf neue Gemobt wird Führt dazu.

     

    Man muss diesen Hass erst selber mal Gespürt haben und zu verstehen warum solche Menschen das als Letzten Ausweg sehen.

     

    Medien alleine sind niemals Schuld Daran aber das kann man erst Beurteilen wenn man diese Speile selbst gespielt hat.

     

    Meine Meinung danke

  • V
    V.A.

    Guter Artikel! Genau das, was ich mir auch schon die ganze Zeit denke!!

  • B
    Biggie

    danke

  • M
    Marc

    also Meiner Meinung nach sollten diese "Experten" sich erstmal mit dem inhalt eines Spieles auseinandersetzen, bevor sie so etwas sagen...

    Wer Word of Warcraft als Ego Shooter bezeichnet weiß gar nichts darüber...

    Außerdem finde ich WoW weniger zum Amoklauf verführend als mobbende Lehrer, die teilweise offen sagen, dass ein Schüler die schlechteste Arbeit der Klasse hat, oder offen sagen, dass ein Schüler nichts kann....

    Genauso wie manche lehrer andere Schüler unfair benoten, sodass der Schüler gar keine chance hat. Dies trägt mit Sicherheit um welten stärker zu einem Amoklauf bei als World of Warcraft.

    Der Grund, warum man die Schuld auf die PC Spiele schiebt ist leicht: So schafft man ein Problem aus der Welt. Diese Erklärung für den Amoklauf ist am leichtesten und schadet der Regierung am wenigsten.

    Alle anderen Gegenmaßnahmen zu den viel warscheinlicheren Gründen sind

    a) wesentlich schwieriger zu lösen und

    b) wesentlich kostenaufwendiger

  • LN
    leni "natürlich nicht"

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Es ist an der Zeit, dass wir Eltern unserer Veratwortung wieder nachkommen unseren Kindern zu signalisieren das wir versuchen wollen, ihre Sprache, ihr Handeln und Denken, ihr Abgrenzen vom Elternhaus zu verstehen und zu respektieren.

    Nur mit diesem Respekt den heranwachsenden Persönlichkeiten gegenüber kann es uns Eltern gelingen unsere Bedenken gegenüber solchen Spielen, die wir doch in keiner Weise zu beurteilen vermögen, unseren Kindern mitzuteilen.

    Auch kann es nur so möglich sein einen guten und effektiven Diskurs in die Familien zu diesem Theme zu bringen.

    Auf keinen Fall aber, sollten wir uns der Sündenbockpolitik hingeben denn junge Fachleute können diese Spiele sehr viel objektiver beurteilen als ein Herr C.Peiffer, der noch aus der Generation der Brettspiele stammt. Ich bin mir ziemlich sicher das wir ein solches Spiel nicht einmal gestartet bekämen als Eltern, geschweige denn spielen könnten.

    Aber das Aburteilen fällt uns sehr leicht, weil uns die Dinge in den Mund gelegt werden, von angeblichen Fachleuten. Wer hinterfragt denn was diese Fachleute so kompetent macht.

    Sind wir da nicht bei der “Frühstücksbuden” Politik.

    5 Leute, eine Zeitung, eine Schlagzeile, einen Meinung!

    Sollten wir da nicht einmal einen Korrekturkurs starten und uns eine eigene Meinung verschaffen?

    Warum lassen wir uns da nicht von unseren Kindern helfen.

    Sind das nicht die waren Fachleute?

    Wer es aber doch noch kompetenter braucht, holt sich den Rat von jungen Menschen die an Universitäten solche Dinge erforschen und aus dieser Generation kommen.

    Das wäre doch eine echte Alternative und gute Grundlage für eine gute Diskussion zu diesem Thema.

    Das sind wir unseren Kindern schuldig, da nur das “Vorleben” ein gutes Vorbild ist.

     

    Leni "natürlich-nicht"

  • D
    DrPrada

    Dem Artikel kann ich von seiner Grundaussage her zustimmen, aber der Bezug zum SPIEGEL-Artikel ist fehl am Platz. Nachdem ich mir den Artikel nun zu Gemüte geführt habe, habe ich festgestellt, dass das Thema "Spielsucht" und die Zusammenhänge zum Amoklauf eher differenziert dargestellt werden. Ich bin leidenschaftlicher Computerspieler. Hier sollten beide Seiten nicht versuchen, unnötig Fronten aufzubauen und zu interpretieren, wo nichts zu interpretieren ist.

  • N
    Normal

    An den Robert, die ersten Computerspiele wurden etwa in den 1990er entwickelt. Dann langsam wurden auch die ersten Egoshooter-Spiele entwickelt wie Doom ( 1993 kam das Spiel raus, wohl als einer der ersten oder erster Egoshooter überhaupt zu bezeichnen). Nun erklären sie mir mal wie die US-Soldaten vor dem Vietnam-Einsatz damit trainiert wurden. Außerdem müssten sie ja wissen wenn sie jemals in ihrem Leben eine Waffe in der Hand gehabt haben das man am PC weder das schießen noch das töten trainieren kann. Und das mit der Schussbereitschaft ist ja mal völliger Schwachsinn.

     

    An den Phil, sie haben Beretta falsch geschrieben. Die Waffe heißt außerdem nicht "Baretta 9mm" , sondern Beretta 92 im Kaliber 9mm Parabellum. Außerdem ist die Standardwaffe im so oft als "äußert brutal und schlimm" bezeichneten Spiel eine USP von Heckler & Koch. Ein Terroristen-Outfit mit grüner Hose und grüne Hemd gibt es ebenso nicht. Kaufen sie sich das Spiel und spielen sie mal ne Rune bevor sie hier mit ihrem pseudo-wissenschaftlichen Halbwissen angeben.

     

    the end

  • H
    Holger

    Sehr schön geschriebener Artikel, diese Diskussion von wegens Killerspiele sind schuld ist doch recht nervig. Ich spiele WoW .. schlimmer noch ich spiele seit 16 Jahren Computer .. habe auch sehr viele Ego-Shooter gespielt ( Duke3D, Counter Strike ... ) bis jetzt bin ich noch net Amok gelaufen. Zum Thema Vereinsamung kann ich nur sagen ich hab sehr viele Leute kennengelernt durch Onlinespiele besonders WoW und einige davon gehören mittlerweile zu meinen besten Freunden. Wir treffen uns mind. 6mal im Jahr und lassen dann den PC aus und gehn aus und trinken mal ein Bierchen zusammen. Ich denke die meisten Leute haben eine ganz falsche Vorstellung von Computerspielern, nur weil es einige übertreiben tun es doch net alle.

  • A
    Andreas

    Endlich mal jemand der nicht mit dem Finger auf uns Spieler zeigt. Ich spiele gern World of Warcraft und ich find es einen Witz das leute wie Herr Pfeiffer sich als Fachleute für was profilieren aber wirklich keinen Ahnung haben über was sie Rede. Aber war doch schon immer so. Erst die Rockmusik, dann der Heavy Metal und nun die "Killerspiele" Es ist lachhaft das man immer so schnell einen Sündenbock hat auf dem man rumhacken kann aber niemand überlegt mal etwas. Natürlich ist es schlimm wenn sowas passiert. Aber wieso immer auf un normale Spieler losgehn wenn wie so oft das Elternhaus versagt hat.

  • G
    Gerald

    Das Problem ist bei der Killerspielgeschichte auch, dass nicht die Spieler Probleme haben zwischen virtueller Gewalt und realer zu Unterscheiden, sondern die Leute die nicht seitdem sie fünf Jahre alt sind mit dem auslöschen von Spielfiguren konfrontiert sind. Sicherlich wird dadurch je nach Persönlichkeit des Spielers mehr oder weniger das Mitleidsempfinden gegenüber Gewalt gesenkt. Über mich selbst als langjährigen Spieler, zeitweise auch von Ego-Shootern, kann ich jedoch sagen, dass ich zwar gegenüber virtueller Gewalt ziemlich emotionslos bin, aber sinnlose Gewalt im Altag mich trotzdem immer aufs Neue erschreckt und anwiedert. Nichtspielercharaktere und Avatare anderer Spieler, sehen zwar oft menschlich aus, aber eigentlich sind sie nur Spielfiguren, wie etwa beim Schach. Gefährlich wird es, wenn Jugendliche ihre persönlichen Probleme auf diese Spiele projezieren.

    Zum Thema mit der Erhöhung der Schussrate muss man aber auch noch unterscheiden zwischen einem Feind im Krieg und einer Person aus dem persönlichem Umfeld. Zum ersten hat man wahrscheinlich ebensowenig eine emotionale Verbindung hat wie zu einem feindlichem Charakter in einem Computerspiel, es fällt leichter ihn nicht als richtige Person zu wahrzunehmen. So erkläre ich mir zumindest die doch sehr hohe Schussrate die in Grossmans Buch erwähnt wird.

  • P
    pidde

    Wo bleibt die Diskussion um ein Verbot von automatischen Waffen und Wechselmagazinen in privaten Händen.

    Weiss überhaupt jemand in der TAZ Redaktion was das für Kugelspritzen sind die da verwendet wurden?.

    Wenn einer 16 mal feuern kann ohne nachladen zu müssen, wen er für den Magazinwechsel weniger als 2 Sekunden braucht und das nirgendwo als Hauptübel diskutiert wird dann steigen meine Zweifel an der freien! Den Spiegel hat der Aust schon lange ruiniert!.

  • DE
    Dr. E. Schreck

    Was man noch verbieten müsste:

     

    Das laute Aufdentischhauen bei Männerstammtischen.

    Die Schnäppchenjagd.

    Die Fernbedienung des TVs gezielt auf Moderatorenköpfe zu richten.

    Mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn man dabei keinen schönen Gedanken hat.

    Computer und Fernsehen sowieso.

     

    Ach ja, und freilich die Bibel und Darstellungen des grauslig gefolterten Menschensohnes in dt. Klassenzimmern sowie Datschweckle (wg. der eventuellen realitätsverlustig machenden Assoziation des zermatschten Schaumkusses mit den Köpfen anderer), Völkerball und Speerweitwurf im Sportunterricht, Sportvereine, die das sensible Kind in ihrer hierarchischen Organisation an paramilitärische Vereinigungen erinnern und dadurch für solcherlei Kram faszinieren könnten.

     

    Gern für weitere Ratschäge zu Verfügung stehend, Dr. E. Schreck

  • S
    Sylver

    Ich finde diesen Artikel sehr gut. Ob der Autor möglicherweise zwei ähnlich klingende Spiele nicht ganz trennscharf unterschieden hat kann man denk ich verzeihen. Hat auch keine Auswirkungen auf die Aussage des Artikels. Es ist doch tatsächlich so das den Großteil der Diskussion sich nun plötzlich um sogenannte Killerspiele dreht. Allein schon die Verwendung des Begriffs zeigt doch wie weit sich diese Erwachsenen Welt von der ihrer Kinder unterscheidet. Kein Jugendlicher würde ein solches Wort verwenden. Und es erinnert mich stark an meinen Opa der alles was nicht Volksmusik ist als Hotten Totten Musik bezeichnet. Allein die Verwendung dieses Begriffs disqualifiziert einen aus jugendlicher Perspektive schon. Und wenn man dann noch WoW als Killergame bezeichnet. Naja, da sträuben sich einem die Haare. Gut, hier und da wird auch über Waffenbesitz diskutiert aber das vorherschende Thema sind Killerspiele. Das ist viel zu vereinfachend dargestellt. Selbst Herr Pfeiffer sagte heute in einer Pressekonferenz dass solche Spiele nur ein kleines Puzzleteil in dem enstehen solcher Amokläufe darstellt. Wesentlich entscheidender sind allerdings andere wie soziale Isolation, Perpektivlosiglkeit, fehlende familiäre Bindungen usw.. Es ist doch schon auffällig dass sich besonders unsere politischen Repräsentanten ausgerechnet auf dieses Thema stürzen. Es kostet nichts und ist am Ende eh nicht zu ändern. Schön jetzt freuen sich die deutschen Nachbarländer wie Östereich oder England darüber das die Deutschen ihre Spiele mittlerweile im Ausland kaufen und sollte man das verbieten (was ich für unwahrscheinlich halte) kann man sie sich immer noch gratis im Internet runterladen.

    Ich möchte auch diese Diskussion noch einmal in ihre Tardition stellen. Nach den Amokläufen in den USA (z.B. Littleton) waren es noch die Musiker wie Marilyn Manson und Eminem die im Fokus der Vorwürfe standen. Ihnen wurde vorgeworfen durch ihre Musik die Menschen zur Gewalt anzustiften. Wann immer es in der Geschichte Handlungsweisen gab die die Menschen erschreckten so wurden dafür profane Gründe gesucht. Es ist immer leicht irgendein Medium ob Buch, Film, Spiel oder Musik verantwortlich zu machen. Dies hat aber mit den wahren Ursachen nicht viel zu tun und leistet lediglich zensorischen Umtrieben Vorschub.

  • I
    irgendwer

    Kurz: 100% ACK !

     

    Lang: Wahre Worte - und das Grundproblem so treffend wie selten formuliert: "eine totale und selbstgefällige und unerschütterliche Ignoranz gegenüber jugendlichen Lebenswelten"

  • S
    solick

    Ich glaube keiner wird bestreiten, dass Computerspiele (gleich welcher Kategorie) genau die gleichen Suchtpotentiale haben wie Alkohol, Essen, Sex und was sonst noch alles Glücksgefühle auslösen kann.

     

    Ich halte es als aktiver WOW-Spieler auch für durchaus wahrscheinlich, dass 8,5 % der 25 jährigen männlichen Spieler von WOW mehr als 4 Stunden täglich spielen und damit suchtgefährdet sind.

     

    Was Herr Pfeiffer allerdings aus den Ergebnissen macht ist das eigentlich Interessante, und hier legt Herr Frank den Finger exakt in die Wunde: Wieso spielen die Kinder zu viel und offensichtlich unkontrolliert durch die Eltern? Vielleicht gibt es ja auch einfach keine andere spannende Freizeitbeschäftigung in der Gegend? Hier in Berlin werden seit Jahren Jugendzentren geschlossen und Spielplätze gesperrt, weil Senioren sich durch den Lärm belästigt fühlen.

     

    Daher vielen Dank für den guten Artikel! Dass Warcraft und WOW verwechselt wurden halte ich nicht für schlimm, da beide keinesfalls durch die exzessive Darstellung von Gewalt auffallen.

  • S
    StegOo

    Ihr Artikel sprich mir aus der Seele, ich finde es eine Frechheit wenn solche windigen Studien die gesamte Verantwortung wieder bei den ach so schlimmen Pcspielen suchen. Millionen von Menschen konsumieren täglich solche Inhalte und schaffen es nicht zum Amokläufer zu werden. Zudem finde ich es höchst erheiternd wenn User wie z.b. Robert in seinem Kommentar anführen das solche spiele einejahrelange Konditionierung zum Töten darstellen, ich frage mich dann wie so oft ob solche Leute auch nur einmal 30minuten sich eingehend mit einem solchen Spiel auseinandergesetzt haben anstatt wieder nur eine Studie zu zitieren...wohl kaum. Das Doom von 1993 ist und ich es doch für mehr als fragwürdig halte das reale töten anhand eines spieles was eben nicht wie die erwähnten programme von militärs (richtig soldaten werden zum töten ausgebildet) dazu gedacht ist, zu üben, sei hier nur am rande erwähnt.

  • A
    Alchemy

    Wieso?

     

    Wir leben doch in einer Leistungsoriente Gesellschaft.

     

    Ab der 5 Klasse geht es doch los.

    Leistung, Leistung, Leistung.

     

    Das Leben Geniesen?

    Das darf man wenn man Rentner wird.

     

    Einrichtungen für Jugentliche? Jugendzentren?

     

    Wozu?

     

    Nach der Schule, in die Lehre, nach der Lehre ab in den Beruf.

     

    Und in der ganzen Zeit: Leistung, Leistung, Leistung zeigen.

     

    Was ist WOW?

     

    WoW ist Leistungsorientiert.

    Immer mehr Monster Metzeln, damit man immer mehr XP bekommt, immer mehr Gold.

    Damit man immer Stärkere Waffen und Rüstungen benutzen kann, um noch Stärkere Monster zu Kloppen. Und am ende den Big Boss mit mehreren Mitspielern Plätten.

     

    WoW ist ein Super Leistungsorientiertes Spiel.

    Und wenn man zum Gameaholiker wird?

     

    Ja und?

     

    Es gibt den Workaholiker, verbietet auch niemand.

     

    Ok, leider kann man bei WoW kein Geld verdienen, sondern nur Virtuelles Gold bekommen.

     

    Schade eigentlich.

     

    Denn wenn man mit WoW Geld verdienen würde, würde niemanden das Thema Interessieren.

     

    Die Gesellschaft würde auch den Süchtigen Amkzeptieren, wie Alkohol und Zigaretten Konsum.

    Zu Zukerhaltiges und zu Fettreiches und sowieso ungesunde Mundgerechte fertig Fabrik Nahrung.

     

    Macht uns alle Krank, und zuweilen kommen auch Mehrere Hundert/Tausend Menschen pro Jahr wegen Alkohol Konsum, Fettleibigkeit und Krebs ums Leben.

     

    Ja und?

     

    Das bringt Steuereinahmen, das ist gut.

     

    PS: Das bei WoW Spielen jemand totkrank wurde, oder tot vom Stuhl fiel, habe ich noch nie was gehört. Aber hauptsache verbieten.

  • M
    Michael

    Ich bin froh endlich mal einen Artikel zu lesen, der sich objektiv mit dem ganzen Thema auseinander setzt. Gerade diese sogenannten Experten, wenn ich deren geistige Ergüsse lesen/hören muss, werde ich eher zum Amokläufer. Vorallem da sich irgendwie keiner Gedanken darüber macht, das der Vater 4800 Schuss Munition im Haus hat. Da würde ich mir doch erstmal darüber Gedanken machen. Aber ich schweife ab, eigentlich wollte ich mich nur beim Author bedanken für diesen wirklich gelungen und äußerst empfehlenswerten Artikel.

     

    MfG ein exxessiver World of Warcraft-Spieler, der aber nicht mal beim Bund war :-)

  • P
    PeterS

    ... bei der Diskusion um Killerspiele wird immer wieder verdrängt, wie brutal unser alltägliches Fernsehen allein schon ist. Dass es dort keine Alterskontrolle gibt und Kinder mit vielen Morden täglich im Fernsehen konfrontiert werden können, wird im Stillschweigen begraben, da an dieser Industrie ja viel Geld hängt im Gegensatz zu uralten "Killerspielen". Es ist auch oft erschreckend wie gut jüngere Kinder mit vielen Horrorfilmtiteln vertraut sind, warum nicht auch diese gleich aus den Regalen nehmen? Achja die Industrie ... vergessen wird auch, dass Counterstrike in der deutschen Version schon zensiert ist und kaum Blut sichtbar wird. Als Sündenbock natürlich toll, da ein Verbot keinen Menschen stören würde, nichtmal die Spieler selber, eher dass dann das Killerspielen noch viel aufregender wird. Vielleicht wollte der Attentäter einmal im Leben ein James Bond im Terrorgewand sein ? So Spekulationen vermisse ich ... Ach fast vergessen: Warum so kurzfristig Untersuchen? Was spielen denn die Kinder weit unter 10 Jahren ? Da lernt man schnell wie man am Gameboy bei SuperMario auf die bösen Tiere draufspringen muss damit sie tot sind. Die größte Herausforderung ist immer der Endgegner der dann mit kleinen Waffen beschossen oder "besprungen wird". Und wer weiß nicht dass man bei Mario Kart durch spezielle Items die Gegner "abschließen" muss, um sich einen Zeitvorteil zu verschaffen ?

    Ja nur Kinderspiele, aber vielleicht ist die Selbstverständlichkeit zum Töten nicht nur in aktuellen Computerspielen zu finden ...

     

    Nur ein paar Überlegungen am Rande,

     

    Peter

  • W
    wanja

    Zwar gibt es hier natürlich keine 1:1 Kausalitäten, aber

     

    eine Gesellschaft, in der Killerspiele normal sind

     

    darf sich nicht wundern,

     

    wenn als Spitze des Eisbergs

     

    Amokläufe und andere Brutalitäten daraus entstehen.

     

    Und: Jede Stunde so ein Spiel zu spielen ist

    e g o i s t i s c h e

    Z e i t v e r g e u d u n g

     

    - und wäre zu nutzen für mehr E n g a g e m e n t für Menschenrechte, Tierrechte, Umwelt- und Naturschutz.

     

    I n . j e d e r . d i e s e r . v e r g e u d e t e n .

    S t u n d e n . s t e r b e n .

    ca. 1 . 2 0 0 . K i n d e r . q u a l v o l l . an

    M a n g e l e r n ä h r u n g , W a s s e r - K o n t a m i n a t i o n ,

    M a l a r i a . und ählichen Ursachen.

  • C
    Christian

    Nun mal ein Kommentar von einem der sogenannten "Killerspieler" aus dem Bereich WoW

    (World of Warcraft) MMORPG. Allerdings in einem nicht mehr so jungen Alter wie der Rest der Spielergemeinde.

    Sicherlich verbraucht das Online Spiel eine nicht gerade unwesentliche Zeit die man allerdings auch auf der Strasse verbringen kann, denn die Jugendtreffs werden oder sind mittlerweile reihenweise geschlossen worden. Jugendangebote in dem ach so tollen "familienfreundlichen" Deutschland werden insgesamt etwas rarer oder teurer bei dem konjunkturtiefstand. Wie sollen sich Kinder und Jugendliche anderweitig beschäftigen wenn Ihnen die Möglichkeiten hierfür von allen Seiten genommen werden. Da bin ich perönlich lieber froh drüber wenn Sie am Rechner sitzen und Ihre Freizeit so gestalten anstatt auf die Strasse zu gehen, Gangs zu bilden und andere um ihre Klamooten erleichtern oder sich zu prügeln.

    Doch auch hier gibt es wie in jedem anderen "Out Door reserve Hobby" im Sommer die sogenannte Sommerflaute wo die Spieler lieber Ihre Freizeit im freien oder im Urlaub verbringen als am Bildschirm. Es is leicht sich negativ über etwas zu äussern von dem man keine Ahnung hat, denn was man nicht kennt das fürchtet man.

    Und im Herbst/Winter ist wohl die Möglichkeit etwas im "Freien" zu unternehmen rapide im Keller angesiedelt.Ich möchte mich auch hier an einigen meiner Vorrednern anschliessen.

    Es mag sein das es süchtige Fälle im Bereich gibt allerdings ist dies nicht die Regel.

    Unzählige Foren und Plattformen machen mobil gegen diese von den Medien gestellte Behauptung mit ein bischen hilfe der lieben "Google" Suchmaschiene kann man sich auch davon überzeugen dass es Menschen wie jeder andere sind die diese Spiele spielen ohne dabei auf die Strasse zu gehen mit ner Beretta bewaffnet. thats my 2 cent.

  • BB
    B B

    Der Artikel trifft den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Sogenannte "Killerspiele" als allgemein gefährlich einzusutfen ist bestenfalls ein Zeichen völliger Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit.

     

    Von mir grob geschätzte 90% aller männlichen Jugendlichen haben in ihrem Leben bereits mehrmals ein "Killerspiel" gespielt, aber nur ein verschwindend kleiner Bruchteil dieser Personen startet einen Amoklauf. Hier liegt mit großer Sicherheit keine statistische Signifikanz vor!

     

    Viel schwerer wiegt die Schuld der völlig unmoralischen, nur auf Kommerz und Sensationsgier ausgerichteten Berichterstattung unserer Medien. Erschreckenderweise schüren auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF diesen Rummel um die Tat ganz massiv, erfüllen also zu 100% das Ziel des Täters, bekannt zu werden. Das wird noch zusätzlich durch die "Anteilnahme" hochrangiger Politiker verstärkt.

     

    Es ist erschreckend wie hier unter dem sehr praktischen Deckmäntelchen des Entsetzens und des Mitgefühls schamlos Wahlkampf und Auflagensteigerung betrieben wird, statt das ganze Thema dahin zu verbannen wo es hingehört:

    Bestenfalls auf Seite 3 der Lokalzeitung, kleiner Artikel, unten links.

    Das würde das Problem der Amokläufe sicher nicht lösen, aber doch zumindest den von den Amokläufern gewünschten öffentlichen Rummel um ihre Person stark einschränken.

     

    Mit einer großen öffentlichen Diskussion wie sie im Moment stattfindet wird sich das Problem der amoklaufenden Jugendlichen zumindest nur weiter verschärfen; wobei man sehr deutlich verfolgen kann, dass eine Lösung des Problems die meisten Autoren und Politiker wenig bis gar nicht interessiert, da sich höchst egoistische Ziele in den Vordergrund drängen.

  • RS
    Rudolf Stolze

    Danke Arno Frank! Die letzten Tage mochte ich kaum Nachrichten sehen oder hören. Wie zu erwarten, meldeten sich alle Profilierungssüchtigen der Nation. Gut fand ich, dass D-Radio einen Psychologen nicht zum Interview ans Telefon bekam. Der war mit Wichtigerem beschäftigt.

    Wenn ich an Berichte denke, über Kitas die von Nachbarn weggemobbt werden, dann sagt das doch alles über den Umgang unserer Gesellschaft mit Kindern und Jugendlichen. Was wundert es dann, wenn Extremfälle auftreten. Einige bringen nur sich ums Leben. Die werden dann fast nicht als Alarmzeichen wahrgenommen. Geld ist nicht alles, was Eltern geben können. Echte Zuneigung ist gefragt.

  • A
    abe15

    Sehr schön geschrieben. Diese Dummheit der "Experten" regt mich echt auf. Vor allem weil sie alle Medien in ihrer Gewalt haben! Wir Spieler sitzen zu Hause vor den Fernsehern und müssen uns ohne uns wehren zu können das alles gefallen lassen. Die Medien gehören lange schon den Politikern. Das schlimmste ist, den Menschen die wirklich die echten Hintergründe interessiert wird dieser Mist vermittelt und sie glauben es, denn auf das was ein "Experte" sagt ist ja mehr verlass auf das was so ein 16 jähriger WoW Süchtiger Killerspielspieler zu sageb hat oO

    Danke taz.de, solche Beiträge helfen uns Spielern mit den Medien fertig zu werden. Mittlerweile sind Internetportale die einzigen, die noch korrekt urteilen können. Bitte weiter so!

  • R
    R.Fuehringer

    Medienhysterie trifft es ausgezeichnet! Wer hat den noch schockierenderen Beitrag zum Entsetzen? Müssen wir uns wirklich wundern, dass Gruselschocker und Aggrospiele so gut ankommen? Wenn wir selbst - und hier sprechen die Zahlen leider auch für sich - Publikationen wie auf bild.de sehen wollen? Ist es nicht mindestens ebenso sensationslüstern den Weg eines Amokläufers mithilfe eines Fadenkreuzes nachvollziehen zu wollen? Und in einem hat bild leider immer recht behalten: sie bedienen nur ihr Publikum - uns. (naja vll. nicht gerade uns direkt, aber eben Restdeutschland.)

    Ich frage mich also, inwieweit wir nicht selbst diesen Hysteriezwang unterliegen. Auch wenn es zynisch klingt; ich wage es mal so zu formulieren: was entsetzt uns an den 16 Toten mehr, als z.B. an den 884 Mordopfern im Jahr 2007? Die Anzahl der Opfer? Das Alter von Täter und Opfer? Die Sinnlosigkeit? Die Hilflosigkeit? Ich weiss es natürlich nicht. Es steht ausser Frage das eine solche Tat schrecklich ist und viel Leid über Opfer und Angehörige bringt. Sie ist schrecklich blöd. Wenn der Junge im Sinn hatte als Megatrottel in die Geschichte einzugehen, bei mir hat er es geschafft. Das hat nichts heroisches oder großartiges, wie es mittlerweile in diversen Foren zu lesen ist. Wenn ein pickliger 17jähriger seine eigenen Befindlichkeiten und Wehwechen höher einschätzt als das Leben anderer, so ist das einzig armseelig. Gut möglich, dass die Wertschätzung des Lebens sich mittlerweile allgemein verringert hat. Dann wäre aber das Aufsehen solcher Taten nicht nachzuvollziehen. Und auch ein Amokläufer weiß sehr wohl, dass er etwas "entsetzliches" tut. Genau darum tut er es ja. Und wir fahren voll drauf ab. Ob tatsächlich, geheuchelt oder aus Profitgier. Offensichtlich scheinen die üblichen Morde und Gewalttaten mittlerweile so zum Alltag zu gehören, dass sie kein großes Aufsehen mehr erregen. Nach einem sogenannten Amoklauf ist das System jedoch in heller Aufregung und muss sich erstmal wieder neu definieren. Dazu gehören wohl die unzähligen Berichte und Kommentare. Dazu gehört auch dieser Beitrag...

     

    In aufrichtiger Anteilnahme für die Opfer und achselzuckender Verachtung für den Täter.

    R. Führinger

     

    PS: Vor 20 Jahren hatten Freunde von mir bereits ein veritables Suchtverhalten bei Tetris (bernstein/schwarz) an den Tag gelegt. Ein eher abgelutschtest Thema also. Schön, dass es immer wieder neu erfunden wird...

  • B
    Bob

    mh das dann sollte man menschen Verbieten´,den die haben den drang gruppen zubilden und die nicht einer grp angehören zu Mobben und zu Dransalieren über Stunden,Tage,Wochen,jahre aber dann platz der Aussenseiter und schon Läuft er Amok.Ach ja nicht zuvergessen das alle bis auf einer der Amokläufer die Waffen von Papi genommen hat.

     

    Was Also haben dann bitte schön Computerspiele(Shoter) mit dem ganzen zutun???

    Bald heisst es das Autorennspiele Verboten werden weil sie die Jugend zum schnellen fahren animieren.

    Wenn man generell das Halten von Waffen zuhause verbieten würde,und diese nur im Schützenhaus Aufbeahrt werden könnte man schon was Erreichen.

  • DZ
    David Zaremba

    1. Nun lasst ihn doch mal in Ruhe! Ist ja schrecklich, wie 10 Leute auf demselben kleinen Fehler rumreiten...

     

    2. Fussball muss verboten werden:

    - Es hat ein sehr hohes Gewaltpotential (entnimmt man ab 2.Liga jeder Polizeistatistik)

    - Menschen die Fussball konsumieren, nehmen auch überdurchschnittlich Drogen (z.B. Alkohol).

    - Es bindet unnötig Ressourcen der öffentlichen Hand (Absperrungen, Polizeieinsätze, etc.).

     

    3. Wo bleiben die Verhältnisse?

    WoW spielen weltweit ca 12 Mio Menschen. Ab und zu stirbt einer von denen, oder schlägt seinen Mann/Frau/Kind... Na und? (ist provokativ, ich weiss) Solange alle 8 Sekunden ein Mensch verhungert, oder im nahen Osten Mauern gebaut und Menschen gezielt durch (staatliche) Organisationen getötet werden, empfinde ich persönlich die Diskussion mehr als lächerlich.

     

    4. WoW ist freigegeben ab 12 Jahren - Wenn ich mit meiner jüngsten Tochter gemeinsam diese Comicartige Welt erkunde, kann sie sehr wohl unterscheiden, dass dies nichts mit der wirklichen Welt zu tun hat und verabredet sich weiterhin mit ihren Freundinnen und nicht etwa um den Nachbarsjungen zu "raiden". Wenn sie einen Film ab 12 FSK anschaut ist NICHT immer sichergestellt, dass sie in der Nacht nicht mal böse Träume davon hat!

     

    Ist meine eigene subjektive Wissenschaft, aber der Autor des Artikels hat mir - als berufstätigen 2fachen Familienvater UND Gildenmeister einer WoW-Gilde - mit seiner Kernaussage mehr als nur aus dem Herzen gesprochen!

    Vielen Dank dafür !!!

    Made my Day :-)

  • T
    Turrican4D

    @Ihr Name Robert

    Fallen Sie soch nicht auf so ein Machwerk herein! Besonders die Aussage über DOOM ist lustig: Da wird nichts programmiert, sondern eine Costum Map erstellt und zeigen Sie mir mal, wie Sie mit dieser veralteten Engine ein Gebäude, eine Straße oder gar eine Gegend einigermaßen realitätsgetreu umsetzen wollen - Quark im Quadrat.

  • DJ
    der junge W.

    Es geht überhaupt nicht darum, ob Teile des Artikels auf Warcraft3 passen oder nicht.

     

    Wenn Polizisten mit Counterstrike Taktiken einüben (was sicherlich in Ansätzen möglich ist) ist auch dies kein Beweis, dass Spiele aus Jungendlichen Monster machen.

     

    Ich selbstbin Ende 20 und vertreibe mir Gelegentlich die Zeit mit einigen der immer wieder angeprangerten Spiele.

     

    Soziale Kontake, ein Netz was einen auffängt wenn es einem schlecht geht, proaktive Eltern und Freunde, die nicht warten bis es Probleme gibt sondern immer mal nachfragen...einfach aus Interesse kann einem niemand und erst recht kein Computerspiel nehmen.

     

    Wenn Menschen solche Taten begehen haben sie Probleme, für deren Tragweite Herr Pfeiffer und Kollegen scheinbar keinen Weitblick haben.

     

    Ich freue mich hier auch Beiträge reflektierender Eltern zu lesen und stelle die These auf:

     

    Es wird sich in der Politik erst etwas ändern, wenn Leute diese gestalten die selbst Counterstrike oder Ähnliches in ihrer Jungend gespielt haben. Die ein inneres Maß für Realitätsbewältigung und Spaß am Spiel als solches entwickelt haben. Menschen die sich in die Jugend hineindenken können, fern von Lobbyisten und Engstirnigkeit.

     

    Niemand zweifelt am Suchtpotenzial von Spielen, aber auch das ruft nicht Frau Koma in die Schulen!

     

    Was fehlt ist ein gesundes Selbstwertgefühl, das entsteht durch entgegengebrachte Liebe, Freundschaft und Wertschätzung anderer.

     

    Es soll sich mal jeder fragen, wann er das letzte mal einen fremden Menschen angelächelt hat. Die kleinen Dinge sinds. Das ist nicht altklug. Es ist die einfache Wahrheit.

  • M
    Michael

    Guten Tag,

     

    ich möchte insbesondere auf den Kommentar von Herrn Krohn eingehen.

    Im Grundsatz muss ich ihnen in Bezug auf die harsche Art in der die ohne Zweifel gute Studie von Herrn Pfeiffer abgeurteilt wird Recht geben. In diese Richtung zu schiessen ist ohne Zweifel dünnes Eis, jedoch haben sich einige Medieninstitute die Rüge längst verdient, ebenso wie einige uninteressierte Eltern.

    Dieser Rundumschlag trifft evtl. die auch falschen, aber lassen Sie sich versichern, dass dies Gefühl bei vielen Nicht-wissenschaftlichen Veröffentlichungen durch die Gemeinde der "Spielenden" geteilt wird. Eine viel stärke Differenzierung ist in dieser Debatte überfällig.

     

    mit freundlichen Grüßen

    Michael

  • S
    Stefan

    Wenn Ihr alle Bücher, Filme und Spiele verboten habt, dann werdet ihr merken, daß Ihr Euere Kinder doch selbst erziehen müsst.

     

    Ich danke für diesen Artikel. Ich find ihn gut und aussagekräftig.

  • D
    Domas

    Schade, dass wir noch nicht wie in Epen "Der Herr der Ringe" oder in Ego-Shooter-Spielen wie "Warcraft" die Wirklichkeit widererkennen. So wie der kalte Umgang zur Normalität wird und wir unseren Hass täglich zur Schau tragen, so wenig verwunderlich ist es meiner Meinung, dass Menschen zu brutalsten Handlungen fähig sind. Schuldzuweisungen sind ein Manko einer unkritischen Gesellschaft, die nicht bereit ist, vor der eigenen Tür zu kehren. Gesellschaften Mittelasiens, Afrikas oder Südamerikas kennen eine fürchterliche Gewaltbereitschaft unter Menschen, aber diese Phänomene kennen sie nicht.

  • SG
    sam gone

    Wieso maßen sich so viele Menschen an ein Urteil zu fällen, bei dem die Meinung subjektiv ist?

    Lese ich diese Artikel fallen gezielt Falschaussagen auf, die vermutlich nur die "Besserwisser" unter uns mit Zunder füttern sollen.

     

    Egal wie man es dreht, es gibt immer Todschlagargumente für die jeweiligen Ansichten.

    Es gibt Personen, zu denen auch Herr Pfeiffer gehört, die sich gezielt mit Provokation in den Medien ein gewisses Image verpassen lassen und dies auch stetig pflegen.

     

    Ja, was passiert ist, ist grausam.

    Möglicherweise haben Spiele wie Counterstrike und/oder World of WarCraft dem Täter das letzte bisschen Realitätsbewusstsein geraubt.

     

    Aber kann man einem Spiel, oder den Machern davon vorwerfen sie würden die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen fördern?

    Oder liegt es vielleicht an den Eltern, die Waffen besitzen und nicht so gesichert haben, dass ein Unfall damit ausgeschlossen sei.

     

    Man muss sich vorstellen, was im Kopf eines Jugendlichen vorgeht, wenn dieser eine Waffe auf eine Person richtet und feuert.

    Im Spiel ist es nur ein Mausklick und der Gegner ist weg. Dieser Gegner würde in der Regel selbiges tun nur damit dieser am Ende noch steht.

     

    Ein Jugendlicher mit einer Waffe weiß um diese Verantwortung und er weiß auch welche Konsequenzen ein Schuss mit sich führt.

    Wir tun immer so, als können die armen Jugendlichen ja nichts dafür doch letztendlich werden wir irgendwann feststellen, dass Eltern, Erziehungsbehörden, Psychologen oder auch Schaumschläger wie Herr Pfeiffer niemals wirklich verstehen können was im Kopf eines Jugendlichen vor sich geht und was ihn zu solchen Taten treibt.

     

    Wenn wir Glück haben finden wir es auch nie heraus.

     

    Gruß Sam

  • V
    Vicarocha

    Über D. GROSSMAN.........

     

    @ Ihr Name Robert:

     

    Sie schreiben D. Grossman hätte "nachgewiesen, daß [...]". Das ist nicht wahr. D. Grossman hat nichts "nachgewiesen", das Werk "Grossman, Dave / DeGaetano, Gloria (2002): Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht? Ein Aufruf gegen Gewalt in Fernsehen, Film und Computerspielen. Stuttgart." ist NICHT wissenschaftlich! Es ist ein pseudowissenschaftliches Pamphlet, das wissenschaftliche Standards der Methoden und Techniken empirischer (Sozial-)Forschung, den Forschungsstand der Medienwirkungsforschung zur Wirkung medialer Gewaltdarstellung auf Rezipienten und den Forschungsstand zur Rezeptions-, resp. Rezipientenforschung ignoriert und für die kolportierten Wirkungspotenziale von Spielen weder eigene Forschung bietet, noch recherchierbare Quellen für in dem Werk zitierte vermeintliche Erkenntnisse der Forschung (z.T. fehlen Literaturangaben komplett). Das Werk beinhaltet die persönliche Meinung D. Grossmans (und seiner Co-Autorin), es ist keine wissenschaftlich fundierte Studienleistung.

    Beispiele:

     

    D. Grossman behauptet, mit dem Aufkommen der Spiele mit Gewaltinhalten in den Sechzigern habe sich die Zahl der Gewaltverbrechen in den USA verfünffacht. Er ignoriert aber, dass parallel zur Enwicklung des Genres der "Egoshooter" die Kriminalstatistiken des FBI rückläufige Tendenzen aufweist: Zwischen 1992 (dem Geburtsjahr des Genres mit "Wolfenstein 3D") und 2001 gingen die Gewalttaten um über 25 Prozent zurück, Morde um über 32 Prozent und schwere Körperverletzungen um ca. 20 Prozent - dies nur als Bsp. inadäquater Korrelationen (anzumerken ist, dass bei D. Grossman Korrelation gleich Kausalität ist, er aber rigoros antezedierende und intervenierende Drittvariablen ignoriert o. relativiert). Aber selbst wenn seitdem die Gewaltverbrechen zugenommen hätten, wäre dies kein Argument für einen Einfluss von Spielen!

     

    Außerdem lässt sich ihm das Gerücht zuschreiben, dass US-Militär trainiere seine Soldaten mittels Spielen im Umgang mit Waffen und reduziere durch sie Tötungshemmungen (bzw. konditioniere Tötungsreflexe). Aber: Die Medienwirkungsforschung bietet keinen Beleg für so ein Wirkungspotenzial, im Gegenteil – der Forschungsstand ist desolat und gemäß der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie von Karl R. Popper ist tendenziell eine Nichtwirkung zu attestieren. E contrario: Weder die Beherrschung von Handfeuerwaffen noch die Überwindung der Tötungshemmung wird im militärischen Training durch Computerspiele vermittelt, sondern allein die Wahrnehmungs-, Orientierungs- und Reaktionsleistungen, die in einem Kampfeinsatz erbracht werden müssen – taktische Entscheidungen; die Enthemmung und die nötige Motivation leisten die Armeen dieser Welt separat. Aber es existieren Studien über die Nutzung von Spielen beim Militär, die nicht pseudowissenschaftlich suggestiv agitieren. Zwei Beispiele:

    - Chatham, Ralph E. (2003): A possible Future for Military Training.

    DoD Directorate for Freedom of Information and Security Review. Online Im Internet: http://www.t2net.org/downloads/briefs/dakc/DARPA_TrainingVision_5D8BF.pdf.

    Zitat: "DARWARS would not replace field training. Nor would it teach what it feels like to patrol on foot through thick grass or take high g-forces in an aircraft, but it would give you repeated practice of what to look for and what to think about when doing such things. It would not reproduce the shock of a weapon going off 100 yards away from a soldier, but it would prepare our warriors' minds with so many practiced instances of tactical thinking that even in shock they would instinctively know what to do." (S.2)

    - Stahl, Roger (2006): "Have You Played the War on Terror?" In: Critical

    Studies in Media Communication; H. 23(2), S.112-130.

    Zitat: "[Marine Doom] […] was […] successful in teaching repetitive decision-making on the ground." (S.117)

     

    Im übrigen, um noch etwas absolut triviales festzustellen: Die primitive Idee, man könnte mit Maus und Tastatur oder einem Joypad (oder wie uninformierte Redakteure z.T. schreiben, einem Joystick) den Umgang mit einer Waffe üben, ist absurd und kann von jedem, der Spiele spielt und Umgang mit realen Waffen hatte qua eigener Erfahrung dementiert werden (also tendenziell von jedem Jäger, Sportschützen, Polizisten, Personenschützer, Soldaten, Wehrdienstleistenden und anderen im Dienste Waffe tragenden etc. unter 35 Jahren). Ohne behavioristischen Ideen ein Forum zu geben, aber ich selbst war trotz anderthalb Jahrzehnten Spieleerfahrung ein ungeeigneter Schütze.

    Aber auch eine Steuerungsperipherie wie z.B. sog. "Lightguns" u.ä. vermindern nicht den gravierenden Unterschied zwischen Spielen und dem Training mit einer realen Waffe. Spielen fehlt die körperliche, die sinnliche, taktile Dimension. Und mehrere zehntausend Euro teuere Simulatoren, wie das AGSHP (Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen) der Bundeswehr, kann man nicht mit einem Spiel verwechseln (aber diese Geräte werden von D. Grossman ja auch nicht erwähnt, er reduziert seine Perspektive auf normale Spiele)!

     

    Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sind D. Grossmans Hypothesen konsequent zu negieren. Grossmans Werk ist auch keine wissenschaftliche Mindermeinung über die Wirkungspotenziale von Gewaltdarstellungen in Spielen auf Rezipienten, sie ist generell eine unwissenschaftliche, moralische/geschmackliche Verurteilung von Spielen. Das Publikum D. Grossmans ist kein akademisches, es ist ein Laienpublikum. Denn exklusiv bei Laien kann D. Grossman hoffen, dass seine Meinung adaptiert wird, denn diese kokettiert mit Ressentiments von Nichtspielern und moralischer/geschmacklicher Empörung des Publikums, nicht mit prüfbaren, intersubjektivierbaren Argumenten. Darum adressiert D. Grossman in seinem Werk den potenziellen Leser auch permanent direkt und versucht ihn zu emotionalisieren, indem er suggestiv auf das Wohl der Kinder anspielt, die der Leser u.U. hat, um Angst zu schüren und persönliche Betroffenheit zu schaffen – das ist primitiv. Argumente für die Postulierung negativer Wirkungen durch Gewaltdarstellungen in Spielen auf die Rezipienten und moralische/geschmackliche Urteile sind in D. Grossmans Werk synonym. Zustimmung erfährt D. Grossman nicht von seriösen Wissenschaftlern auf Basis seiner Argumente, sondern bei laien, die a priori der gleichen Meinung wie der Autor sind und Bestätigung suchen. Dabei dient D. Grossman auch seine ex-Tätigkeit(!) als Militärpsychologe (im Offiziersrang a.D.), um vermeintliche Plausibilität zu generieren und sich als Autorität zu profilieren. Aber D. Grossman rezitiert in diesem nämlich nicht die offizielle Darstellung des Militärs oder den Forschungsstand, sondern konstruiert Kolportierungen, für die keine Indizien existieren. Die Kritik an seiner Person wiegt gerade deshalb noch schwerer, weil er eine wissenschaftliche Ausbildung genossen hat und es eigentlich besser wissen müsste. Die aggressive, pseudowissenschaftliche Agitation des Herrn Grossman in der Öffentlichkeit, kombiniert mit seinen wilden, dem Stand der Forschung und neutralen Fakten absolut widersprechenden Erkenntnissen ist es dann, was im Gesamtbild nur zulässt, dass man ihn als Wissenschaftler nicht ernst nimmt. Er ist kein Experte.

     

    Im Gegenteil:

    Er entwickelt in seinem Buch eine an Hysterie grenzende Weltverschwörungstheorie und bezeichnet alle, die seine Meinung nicht unterstützen, als "von der Gewaltindustrie 'gekauft'" (S.11f.). Er unterstellt: "Wie bei Tabak und industrieller Umweltverschmutzung befasst sich die Gewaltindustrie systematisch mit einer verfälschten Darstellung der Auswirkungen ihrer Erzeugnisse" (S.14) und bezeichnet die Opposition explizit als Lügner. D. Grossmans simple Wirkungszusammenhänge stoßen bei Laien natürlich auf breite Zustimmung, da sie einfache Antworten auf gesellschaftliche Probleme liefern.

    Außerdem negiert er, dass es Spiele für Erwachsene geben kann, indem er fabuliert, das Wort "Spiel" selbst nahe legt, dass das eigentliche Publikum jung ist. Videospiele werden ihm zufolge entweder von Kindern oder besonders unreifen Erwachsenen gespielt. Eine biederere und weltfremdere Perspektive ist quasi nicht möglich.

     

    Das Werk ist vieles, aber weder wissenschaftlich, noch zum empfehlen. Nachgewiesen hat er nichts. Das Werk ist Maximal eine interessante Persönlichkeitsstudie und bietet Material für die Gedankenwelten extremer Antagonisten medialer Gewaltdarstellungen (in Spielen) . Dieses Buch als empfehlenswerte Lektüre darzustellen IST gleich negative Stimmung provozieren.

     

    Im übrigen noch eine Anmerkung zur dt. Fassung des Werkes:

    Ich "empfehle" Ihnen die Originalausgabe, weil in der deutschen Übersetzung von Martin Kraus und Bruno Sandkühler der englische Terminus "violent " quasi durchgängig mit "gewaltverherrlichend" übersetzt wurde, was natürlich gewisse Implikationen provoziert, da Gewaltverherrlichung ein Straftatbestand gemäß § 131 StGB ist. Aber ich bitte Sie, D. Grossman bezeichnet Werner Glogauer(!) im dt. Vorwort als einen Experten zu der Thematik (vgl. S.14) und dieser durfte sogar einen Extraartikel für die dt. Ausgabe schreiben. Lächerlicher geht es gar nicht mehr.

     

    Und noch eine Anmerkung am Rande: D. Grossmans werk ist übrigens ein ehrvorragender Indikator, um die Qualität anderer Studien auf den ersten Blick zu erkennen. Die Studien, die sich unkritisch auf D. Grossman beziehen und ihn lobend erwähnen, kann man getrost mit D. Grossmans Werk in die Tonne schmeißen (z.B. diverse Werke von H. Lukesch, R. H. Weiss, W. Hopf, C. Pfeiffer und wie sie alle heissen)...

  • B
    Balord

    Anstatt das Videospiele gleich verboten werden sollten oder als "Killerspiele" abgestempelt werden, sollte man sich erstmal richtig mit der Thematik befassen.

    Die Argumente die für ein solches Verbot gelten sind meist vollkommen an den Haaren herbeigezogen und zeigen, das sich die Autoren besagter Studien nicht über ihre "Killerspiele" informiert haben.

    Insbesondere Christian Pfeiffer, vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, trägt häufig Argumente vor, die überhaupt nichts mit der tatsächlichen Situation zu tun haben un die auch nicht der Wahrheit entsprechen.

     

    Das der großteil der Spieler von Videospielen aus Erwachsenen und nicht aus Kindern besteht wird dabei völlig außer Acht gelassen. Das diese Erwachsenen Spieler, für die die Spieler auch Entwickelt wurden, durch ein solches Verbot ebenso bevormundet und in ihrer Freiheit eingeschränkt würden wird auch nicht beachtet.

     

    Anstatt ein Verbot solcher Spiele zu fordern, sollte man lieber dafür sorgen, das Kindern und Jugendlichen, die das entsprechende empfohlene Alter der Spiele nicht haben, NICHT zugänglich gemacht wird. Ebenso sollten sich die Eltern mehr damit beschäftigen, was ihre Kinder am Computer oder an ihrer Konsole machen und sich damit auseinander setzen. Die Eltern sollten dabei selbst entscheiden dürfen, ob sie denken das ihr Kind solche Spiele spielen darf oder nicht.

     

    Balord

  • SS
    Selbst Spieler

    Danke erstmal für diesen Artikel. Er drückt genau meine Meinung zu diesem Thema aus.

    Was ich mich frage ist, warum man nicht auf die Idee kommt, Waffen zu verbieten, anstatt Spiele in denen man virtuell damit hantiert.

    Ein Shooter Freund bin ich selber nicht unbedingt. Ich spiele aber immer wieder (nein nicht täglich) WoW und ein Schwert oder eine Streitaxt habe ich trotzdem nicht zuhause. Und die Zauberstäbe funktionieren einfach nie... ;)

  • T
    Tharid

    Ein toller Artikel meiner Meinung nach.

     

    Auch ein paar der Contra-Kommentare haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.

    Wer sich jedoch an einer Beteiligung an dieser Diskussion versucht, ohne sich mit solchen Spieleb jemals beschäftigt zu haben, ist hier falsch.

    Ich freue mich ebenfalls über solche Kommentare wie dem von "Rahndorf".

    Mit 61 sagt er offen, dass er für solch ein Unterhaltungsmedium zu alt sei. Dennoch beschäftigt er sich damit und erkennt, dass die momentane Entwicklung nicht nur durch diese Spiele hervorgerufen werden.

     

    An alle Eltern: Beschäftigt euch mit euren Kindern und deren Hobbies. Verurteilt sich nicht deswegen, nur weil irgendein Hobbykriminologe im Fernsehen schockierende Zahlen von sich gibt, die alles andere als aussagekräftig sind.

    Verständnis/Akzeptanz > Ignoranz.

  • TK
    T. Koehler

    Schön dargelegt, dass die Probleme, aus denen solche Fälle entstehen, nicht von Computerspielen herrühren (vor der Computerära haben Kinder auf andere Art und Weise das Militärische nachgespielt - Räuber und Gandarme,Fechten, Ringen, usw., was ein üblicher Vorgang in der Natur unter dem Nachwuchs ist).

    Fehlte noch der Teil, wo die eigentlichen Verantwortlichen für solcherlei Dinge zu finden sind - Politik, Gesellschaft, Eltern, weit verbreitete Perspektivlosigkeit. Man überlege nur mal, dass z.B. Busch ungestraft unschuldige Menschen einsperren und foltern lassen darf und, dass immer mehr Menschen immer mehr zu dem Schluss kommen, dass die solcherlei Methoden ligitim seien bzw. nicht mal Folter seien.

  • W
    Wolle

    Super Artikel! Endlich mal jemand der die Realität in einer sehr netten Art zur Sprache bringt. Ich hoffe nur, dass der Artikel auch von ein paar Politikern wird und sie dazu veranlässt mal nachzufragen!

  • D
    dernoergler

    Kleine Anmerkung zum Thema "Rollenspielwelten".

     

    Klar, das Thema mögen ja Computerspiele sein, doch die Rollenspielwelten, die da beschworen werden, sind zum geringsten Teil Computerspielwelten. Herr der Ringe ist bekanntermaßen eine Roman-Trilogie, die klassischen Rollenspiele wanderten erst seit einigen Jahren mehr und mehr auf den Computer, ohne aber ihre wurzeln zu verlassen.

    Pen&Paper ist der Ursprung der modernen Rollenspiele: Spiele (mit hohem Suchtfaktor) werden im Allgemeinen in kleineren Gruppen zusammen in der Phantasie entwickelt und von einem Spielleiter geleitet. Das ist dann hochgradig kommunikativ, man lernt, zusammen Geschichten zu entwickeln und zusammen zu arbeiten. Mehr noch als in PC-Spielen sind hier die sog. "social skills" wichtig, weil man per definitionem gar nicht allein spielen kann, weil man den Mitspielern direkt gegenüber sitzt und man lernt, sich in andere, sagen wir es mal ganz neutral, Wesen hineinzuversetzen.

     

    Darüber hinaus sollen Spiele, sei es nun P&P, WoW oder Counterstrike, Spaß machen, sonst würde sie niemand spielen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass irgendjemandem je ein Amoklauf Spaß gemacht hätte; das sind Verzweiflungstaten angesichts einer Gesellschaft, in der Uneigennützigkeit, Altruismus, Gemeinwohl zugunsten eines allumfassenden marktradikalen Egoismus ausgerottet wurden. Eine von Orks überrannte Zivilisation hat sich da mitunter mehr Menschlichkeit bewahrt und mutet fast wie ein Paradies an, kein Wunder, dass immer mehr verzweifelte Menschen dorthin fliehen.

    Ein bischen Realitätsflucht braucht vermutlich jeder, deshalb hängen die einen vor der Glotze, die anderen vor der Konsole, andere lesen lieber ein gutes Buch, und wieder andere schließen sich im Bundestag ein.

  • M
    Maddin

    Also jetzt haltet mal alle die Luft die ihr hier in den Kommies der TAZ solch einen vollkommenen Blödsinn verzapft!!!

     

    @katholikin: Herzenskälte? ja? Schon mal aus dem Fenster geguckt? Mein Gott, wie wenig Weltkenntnis und religiös geprägte Ignoranz muss jemand besitzen um Nicht Kriege, Terrorismus, Kriminalität, andauernde Konflikte und eine möglichst Langanhaltende Leistungsgesellschaft anstatt Computerspielen für die HErzenkälte verantwortlich zu machen???

     

    @ Phil: eine 9mm Beretta ist bei keiner Polizeieinheit der (echten) Welt, noch in CS die Standardwaffe von Polizisten! also einfach mal den Mund halten wenn nur dünnes rauskommt.

     

    OK, hier was interessantes zu Tim K.'s lieblingsknarre: Nach der US-Armee führten zahlreiche Polizeidienststellen der USA diese Pistole ebenfalls ein. Dies und nicht zuletzt der Auftritt der Beretta 92 in mehreren Filmen oder Serien (wie Miami Vice in den 1980er-Jahren), verhalfen der Patrone 9-mm-Parabellum und weiteren Pistolen im gleichen Kaliber zum Siegeszug in den USA (copyright: Wikipedia)

     

    Jaja CS ist schuld daran das alle Pistolen haben, oder mom.....da steht ja Miami Vice!!! Tjoa, self pwnd oder?

     

    @ Robert: Digger, ernsthaft, no comment........was für ein Reis du da redest will ich mal unkommentiert lassen.

     

    Ihr alle hier redet genauso langatmig und bla-bla-mässig wie alle anderen an die dieser Artikel geht, an die die sich nicht mit der Jugendkultur beschäftigen aber möglichst viel dünnes über sie reden wollen. Jaja früher war alles besser, auch die Jugend, wacht auf, Früher ist vorbei!

  • A
    Amos

    Wie viele Jugendliche oder besser Heranwachsende,

    sitzen wie Rambo hinter dem Steuer ihres ersten

    Autos und benehmen sich auch so. Wie viele Menschen

    kommen jährlich durch dieses Fahrverhalten ums Leben? Kann man Ihnen deshalb verweigern mit dem

    Auto zu fahren? Es liegt doch im Wesen der Jugend

    draufgängerich zu sein. Das Auto ist nicht schuld

    und die Computerspiele sind auch nicht der Auslöser

    für Gewalttaten. Bevor jemand so etwas macht wie

    dieser Amokläufer muss er schon eine Menge in sich

    reingefressen haben. Hilfe in dieser Geselschaft

    bekommen meist die, die sich eigentlich selbst

    helfen könnten. Die wirkliche Hilfe brauchen sind

    verlassen.

  • S
    Sven

    Danke! Danke! Danke! Endlich mal ein Schuss Vernunft in der ewig gleichen und einem konservativen Reflex gleichendem Diskussion nach jedem Amoklauf. Wer junge Menschen wirklich für so einfach gestrickt hält, dass sie nach dem Spiel eines Ego Shooters auch in der Realität beginnen, auf Menschen zu schießen, sollte mal darüber nachdenken, ob er nicht selber ein wenig zu einfach gestrickt ist. Wie so oft werden hier mal wieder Ursache und Wirkung verwechselt. Viel interessanter finde ich sowieso die Frage, ob die Diskussion um Ego Shooter nicht einfach von der eigenen Hilflosigkeit ablenken soll.

  • F
    Frank

    @ Phil (Beitrag vom 17.03.2009, 12:48 Uhr):

     

    Die "Standardwaffe" der Polizeieinheiten in Counter-Strike ist mitnichten eine Pistole des Herstellers Beretta (nicht Baretta). Es handelt sich vielmehr um eine H&K USP Tactical im Kaliber .45.

     

    Warum ich das nun korrigiere? Nicht aus Besserwisserei, sondern weil dadurch unwahre und verfälschende Legenden enstehen, wie etwa "Tim K. benutze eine Schusswaffe wie er sie aus dem Spiel Counter-Strike kannte" - was schlichtweg nicht stimmt.

     

    Außerdem hat sich Robert S. (laut Wikipedia) nicht für Counter-Strike interessiert und es somit auch nicht gespielt. Von der Polizei wurde es außerdem nicht auf seinem PC gefunden.

    Auch hier wieder: Halbwahrheiten und schlicht falsche "Fakten".

  • JH
    Jan Hoßfeld

    Nun ist es wieder soweit, leider. Ein Jugendlicher, sozial isoliert, griff zu dem, was ein zitierter Fachmann im zugehörigen Artikel des Spiegel als "Besondere Form des Selbstmordes" bezeichnete. Dabei kamen mehr als ein Dutzend unschuldige ums Leben. Die mediale Berichterstattung zu diesem Thema ist wie die Tat exzessiv. Leider auch oftmals exzessiv falsch. Ich möchte in diesem Forum deshalb versuchen, eine differenzierte Analyse der Problematik anzubieten, und eine alternative Sichtweise.

     

    Die Ursache und ihre Wirkung

     

    Vielen, gerade hier, ist der Begriff des "Killerspiels" extrem geläufig. Nicht umsonst, denn er eignet sich doch hervorragend, etwas zu umschreiben, was alle kennen, aber niemand definieren kann. Im Umfeld aller vergangenen Bluttaten Jugendlicher kam man (gemeint sind die zuständigen Behörden und die Medien) zu dem (Teil-)Ergebnis, dass der Täter Zugang zu "Killerspielen" hatte.

     

    Was hierbei schon gleich vorab missverstanden wird, sind zwei wichtige Punkte:

     

    1) Den Zugang zu Spielen, auch Killerspielen, haben praktisch alle Angehörigen der jüngeren Generation. Entsprechende Studien (z.B. Verbreitung von privaten PC's/Konsolen) sowie Verkaufszahlen sollten hierfür Beleg genug sein. Differenzierte Analysen und Zahlen bietet u.a. der Soziologe Waldemar Vogelgesang, der sich mit dieser Thematik befasst.

     

    2) Was sind eigentlich Killerspiele? Der Begriff an sich ist schon diskussionswürdig. Mögliche Ansätze wären, dass alle Spiele, in denen unnatürliche Todesfälle vorkommen, unter diese Rubrik fallen. Dies würde dann auch zum Beispiel auf das Spiel "Die Sims" zutreffen, denn schließlich können die eigenen Spielfiguren hier sehr drastischen Unfällen (z.B. Verbrennen am lebendigen Leibe) zum Opfer fallen. Der Spieler ist sogar in der Lage, dies zu forcieren. Käme jemand deshalb auf die Idee, Sims als Killerspiel zu bezeichnen? Vermutlich nicht.

     

    Das nächste Argument ist die Frage nach Ziel und Methoden eines Spiels. Auch hier besteht Differenzierungsbedarf. Das oftmals zitierte Beispiel Counterstrike ist, abstrahiert, ein Spiel, bei dem zwei Mannschaften versuchen, einander konträr gegenüberstehende Ziele auch gegen Widerstand zu verwirklichen. Diese Definition trifft zum Beispiel auch auf Schafkopf, Volleyball oder Räuber und Gendarme zu. Apropos Räuber und Gendarme, haben viele derjenigen, die heute von "Killerspielen" sprechen, nicht als Kinder genau das gespielt? Vielleicht sogar im Wald, mit Stöcken, Steinen oder gar Spielzeugwaffen? Müssen wir Angst haben, dass Politiker demnächst, aufgrund der in der Jugend abgebauten Hemmschwelle, zu Stöcken greifen, und mit diesen auf Gleichaltrige einprügeln? Vermutlich nicht.

     

    Im Gegenzug mögen Kritiker nun sagen, dass Counterstrike oder vergleichbare Spiele mit Schusswaffen und Sprengstoff gespielt werden, nicht mit Karten. Nun, auch hier ist es offenkundig zu einfach, polemische Schlagwörter in den Raum zu werfen. Wer sich etwas näher mit der Materie befasst, wird merken, dass die Ziele innerhalb des Spiels erreicht werden können, ohne einen einzigen Schuss auf einen anderen Spieler abzugeben. Genau diese Argumentation hat übrigens dazu geführt, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften einen Indizierungsantrag für ebenjenes "Killerspiel" abgelehnt(!) hat. Wissen das alle, die über das Thema schreiben? Vermutlich nicht.

     

    Ganz abgesehen davon, die meisten Spiele, ob auf Computern und Konsolen, oder auf einem Brett, haben einen stark kriegerischen Charakter. Ihnen ist gemeinsam, dass man meist gegeneinander spielt. Dies trifft auf die Mannschaften in Counterstrike oder Volleyball ebenso zu, wie auf Schach- oder Pokerspieler. Überhaupt ist Schach wahrscheinlich der Urahn aller kriegerischen Spiele. In ihm werden die Bauern geopfert, um den König zu schützen. Ist das moralisch einwandfrei? Oder wäre es nicht historisch korrekter und aus unserem demokratischen Verständnis erstrebenswerter, wenn sich die Bauern verbünden, und das Spielfeld innerhalb eines Dutzend Züge in eine Republik verwandeln (Damit keine bösen Kommentare kommen, natürlich muss der abgesetzte König dann nicht unter das Fallbeil - Ein lebenslanges Exil reicht völlig aus)? Wird das passieren? Vermutlich nicht.

     

    Was also kann man festhalten? Der Begriff der Killerspiele ist eine Variable, die je nach Argumentation mit konkreten Inhalten gefüllt werden kann. Jeder Wissenschaftler wird bestätigen, dass diese Art der Argumentation höchst fragwürdig, gar abzulehnen, ist.

     

    Fakten dagegen gibt es bislang wenige. Spiele, in denen Einzelspieler oder Mannschaften gegeneinander spielen, gab es schon immer. Wir bezeichnen einen Teil davon heute als Sport. Warum trifft dies nicht auf Computerspiele zu? Können sie nicht Sport sein, weil man sich dabei wenig bewegt? Nun, Schach fördert auch nicht gerade einen Muskelaufbau. Spiele mit kriegerischem Hintergrund gab es ebenfalls schon immer. Schach, Strategiespiele am Computer (ich erinnere an das völlig legal erhältliche "Panzer General", in dem der Spieler sogar fiktiv die Achsenmächte zum Sieg im zweiten Weltkrieg führen kann! Es sei angemerkt, dass der erste Vertreter der Serie in der ursprünglichen Fassung in Deutschland nicht verkauft werden darf. Der Grund ist jedoch nicht Gewalt oder Ziel des Spiels, sondern dessen Verstoß gegen das Verbot verfassungswidriger Symbole. Dieses Problem wurde mit Grafikänderungen jedoch behoben), oder den Wirtschafts- und Psychokrieg eines knallharten Spiels wie Poker kommen hier in den Sinn.

     

    Soziale Einzelgänger, die irgendwann einen Gewaltausbruch hatten, gab es ebenfalls schon immer. Wäre dies nicht der Fall, wären viele Anstalten nicht so prall gefüllt. Man kann auch davon ausgehen, dass Täter jedweder Art Zugang zu Medien hatten. Immerhin wurden die Beatles zu ihrer Zeit auch als Werk des Teufels bezeichnet.

     

     

    Nun folgt die Frage, vor der schon Generationen von Schülern schwitzend saßen. Was will der Autor uns mit diesen Zeilen sagen?

     

    Die Antwort lautet: Nichts.

     

    Es ist nicht meine Aufgabe, anderen Menschen meine Meinung aufzuzwingen. Aber ich möchte mit meinen obigen Fragen anregen, dass etwas differenzierter nachgedacht wird, bevor Stammtischparolen und Polemik, gerade im Umfeld des eigentlich ernsthaften Journalismus, geäußert werden. Zur Aufgabe eines jeden Menschen, insbesondere Journalisten (Stichwort "Journalistische Sorgfalt") gehört, dass man sich mit einem Thema beschäftigen sollte, bevor man darüber redet oder schreibt. Die wenigsten, die sich derzeit zu der Thematik äußern, verstehen selbst etwas davon. Das merkt man ihren Beiträgen leider an, denn sie sind weder gründlich recherchiert, noch sind sie wertneutral. Ganz im Gegenteil, es wird oft sachlich falsches oder unvollständiges publiziert, und explizite oder implizite Wertungen getroffen.

     

    Ein schönes Beispiel hierfür ist die Bebilderung des Artikels "113 Kugeln kalte Wut" in der aktuellen (12/09) Ausgabe des SPIEGEL. Das einzige Bild aus dem Spiel, über das geschrieben wird, zeigt eine Szene, die als "Schießen von Spielern auf Geiseln" missverstanden werden kann. In der durchschnittlichen Partie Counterstrike wird es solche Ereignisse nicht geben, denn dies läuft den Zielen beider(!) Spielparteien zuwider und wird vom Spiel sanktioniert.

     

    Außerdem wäre ich, persönlich, erfreut, wenn die Kausalitäten etwas genauer ausgeführt werden würden. Dass diese jugendlichen Gewalttäter Zugang zu neuen Medien hatten, ist sicherlich nicht falsch. Das trifft praktisch auf alle Jugendlichen zu. Ebenso wie die Aussage, dass sie Eltern haben oder Brot frühstücken. Eine Kausalität aus letzteren abzuleiten, auf diese Idee ist jedoch noch niemand bekommen. Alleine dieser Umstand sollte reichen, möglichst viele Menschen zum Nachdenken zu bringen. Es erinnert ein wenig an das, was allen neuartigen Medien immer wieder angehängt wurde: Sie seien schlecht für die Jugend (auch hier sei nochmals das Beispiel der Beatles erwähnt).

     

    Deshalb möchte ich anregen, dass alle(!) Beteiligten einmal das Stichwort "Medienkompetenz" recherchieren. Wenn man sich ausführlich damit befasst, könnte man die aktuelle Diskussion, ebenso wie die Reaktionen der Elterngeneration auf Beatles und Co, als eine erhebliche Diskrepanz in der Medienkompetenz zwischen Eltern und Kindern bezeichnen. Was man tun kann? Nun, der erste Schritt ist Offenheit - Nur mit ihr können Eltern und Kinder diese Diskrepanz beseitigen. Dabei lassen sich auch wunderbar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn die gemeinsame Beschäftigung mit Medien hilft, soziale Probleme früher zu erkennen. Der Rückzug der Elterngeneration dagegen führt genau zu jenen Aussagen, welche heute in allen Zeitungen zu lesen sind: "Wir wussten von nichts....Wir haben nichts gemerkt...."

     

    Abschließend noch eine Anmerkung zur Auswirkung neuer Medien: Man kann aus Medien lernen. Auch von Computerspielen. Nicht nur, wie man auf Menschen schießt. Weit mehr als das ist möglich. Aus persönlicher Erfahrung kann ich z.B. sagen, dass ich schon mit 14 die Grundlagen verstanden hatte, wie Firmen funktionieren, z.B. Logistik, Personal, Kosten-Leistung Rechnung uvm. Warum? Weil ich Wirtschaftssimulationen am heimischen PC gespielt habe. Jetzt, rückblickend, kann ich sagen, dass mir das sehr geholfen hat. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen - Wissen verschiedenster Art kann erworben werden, je nach Genre und Produkt. Sprachliche Fähigkeiten, soziale Fähigkeiten (Teamwork, Leadership Skills, ...) ... Die Liste ist lang.

     

     

    Ich hoffe, dass dieser Beitrag hilft, alle Beteiligten zum Nachdenken anzuregen.

     

     

    PS: Der Autor dieser Zeilen ist ein 27jähriger Akademiker, der seit seinem fünften Lebensjahr täglich spielt. Auch viele Stunden. Auch so genannte "Killerspiele". Aber auch alte Adventures und Rollenspiele, ebenso wie Simulationen und vieles mehr. Er hat seine Schulzeit problemlos mit guten Noten bewältigt, sein Studium erfolgreich und überdurchschnittlich abgeschlossen, und arbeitet sowohl für Medien, als auch Firmen im IT- und Spielebereich. Bis auf einen überdurchschnittlichen Appetit auf englisch gebratenes Steak sind auch keinerlei Ausfallerscheinungen in Richtung Blutdurst festzustellen.

  • L
    looonylight

    Ich muss dem Kommentar von Robert widersprechen: Es gibt sehr viele widersprüchliche Studien zu den Auswirkungen von solchen Spielen. Die einen kommen zu dem Ergebnis das diese Spiele harmlos sind, andere nicht. Die Meinung des Herrn Gossman ist nur eine von vielen in der Wissenschaft vertretenen Meinungen.

  • R
    ralle

    Nur weil das Rinnsal der Erkenntnis in der Medienlandschaft noch dünner ist, muss man einen Artikel, wie diesen, doch nicht in den Himmel loben.

  • RK
    Renchen Kay

    Es ist traurig hier die Kommentare zu lesen um nur eines Festzustellen: Das sich die Leser hier darüber auslassen wieviel Suchtpotential die Computerspiele haben.

     

    Ich selber spiele World of Warcraft und habe Warcraft 3 gespielt.

    Ich verbringe gerne Zeit in diesen Spielen, vorallem World of Warcraft, weil ich das als Ausgleich zum schnöden Arbeitsalltag sehe.

     

    Ich hab auch schon als Kind viel Computer gespielt, aber eben auch in Maßen und nicht in Massen. Mein Mutter hat sich bisher (auch heute noch) immer dafür interessiert was ich spiele. Wollte genau wissen, was ich in dem Spiel machen muss und hat auch das eine oder andere nicht für gut geheißen, mir es aber dennoch nicht verboten.

     

    Ich hatte das Glück eine Erziehung zu genießen, die auf Verständnis und gegenseitigem Interesse aufgebaut war.

     

    Und das ist der Punkt, den ich bei dieser ganzen Diskussion um "wer ist Schuld am Amoklauf" vermisse.

     

    Wer eine ordentlich Erziehung genießt und Werte und Moral vermittelt bekommt, der geht nicht einfach los und erschießt andere Menschen. Und ich bin der Meinung das man dort den Schuldigen suchen sollte und nicht bei den "Killerspielen".

     

    Ich heiße diese realistischen "Killerspiele" auch nicht für moralisch wertvoll. Ich spiele auch lieber Spiele, die nicht real sind. In denen man in eine Rolle schlüpft, die es im realen Leben einfach nicht gibt (wie in World of Warcraft). Und da steht auch nicht das Töten im Vordergrund, sondern das miteinander spielen, weil man es zum Teil alleine gar nicht schaffen kann.

  • RK
    Renchen Kay

    Es ist traurig hier die Kommentare zu lesen um nur eines Festzustellen: Das sich die Leser hier darüber auslassen wieviel Suchtpotential die Computerspiele haben.

     

    Ich selber spiele World of Warcraft und habe Warcraft 3 gespielt.

    Ich verbringe gerne Zeit in diesen Spielen, vorallem World of Warcraft, weil ich das als Ausgleich zum schnöden Arbeitsalltag sehe.

     

    Ich hab auch schon als Kind viel Computer gespielt, aber eben auch in Maßen und nicht in Massen. Mein Mutter hat sich bisher (auch heute noch) immer dafür interessiert was ich spiele. Wollte genau wissen, was ich in dem Spiel machen muss und hat auch das eine oder andere nicht für gut geheißen, mir es aber dennoch nicht verboten.

     

    Ich hatte das Glück eine Erziehung zu genießen, die auf Verständnis und gegenseitigem Interesse aufgebaut war.

     

    Und das ist der Punkt, den ich bei dieser ganzen Diskussion um "wer ist Schuld am Amoklauf" vermisse.

     

    Wer eine ordentlich Erziehung genießt und Werte und Moral vermittelt bekommt, der geht nicht einfach los und erschießt andere Menschen. Und ich bin der Meinung das man dort den Schuldigen suchen sollte und nicht bei den "Killerspielen".

     

    Ich heiße diese realistischen "Killerspiele" auch nicht für moralisch wertvoll. Ich spiele auch lieber Spiele, die nicht real sind. In denen man in eine Rolle schlüpft, die es im realen Leben einfach nicht gibt (wie in World of Warcraft). Und da steht auch nicht das Töten im Vordergrund, sondern das miteinander spielen, weil man es zum Teil alleine gar nicht schaffen kann.

  • S
    S.H.

    Danke für diesen Artikel, es wurde Zeit für ein paar offenen Worte. Ich selbst bin Jahrgang ´69 und wurde in den 80ern mit meinem C64 erwachsen. Damals wurden Computerspieler noch als Randgruppe belächelt und als sozial inkompetent abgestempelt. Heute erfindet man Unworte wie "Killerspiel" und schmeißt die Spielergemeinschaft in eine Schublade mit Amokläufern, Drogenabhängigen und sogenannten Sozialschmarotzern. Ich bin die dilettantische Form der Berichterstattung über das Medium Computerspiel unendlich leid und hoffe künftig noch mehr Artikel wie hier lesen zu können.

  • P
    Peter

    @Phil:

    Die standard waffe der anti-terror einheit ist eine deutsche Heckler&Koch USP (und nicht die italienische Beretta)

     

    Desweiteren versuchen reale Polizeieinheiten nicht direkt auf den Kopf zu schiessen (das Ziel ist im Gegensatz zum Torso relativ klein) stattdessen werden zwei Schuesse in die Brust abgegeben und danach notfalls erst auf den Kopf.

    Beim spielen versuche ich natuerlich den Gegner moeglichst schnell zu toeten und ziele direkt auf den Kopf.

     

    Wieviele Killerspielspieler kennen sie denn die unbegrenzten Waffenzugang haben? Oh, die haben alle Waffenvernarrte Väter die ihnen mit zehn Jahren (!) das schießen beigebracht haben.

     

    Gotchaclubs gibt es in Deutschland nicht sehr viele da die gesetzlichen Bestimmungen sehr streng sind. Stattdessen wird eher Paintball gespielt was aber eher ein sport als eine waffenuebung ist. Das waere ungefaehr so als wenn man sagen wuerde die Formel 1 bringt den Fahrern bei wie man moeglichst effizient Reifen und Benzing vernichtet

  • T
    TheK

    Leider haben Spiele wie WoW _wirklich_ ein extrem hohes Suchtpotential; da kenne ich auch persönlich einige Fälle, die sich kaum mehr mit anderen Dingen (egal ob nun mit anderen Spiele oder gar der "Welt da draußen") beschäftigen. Das selbiges bei der Alterseinstufung berücksichtigt wird, halte ich daher für begrüßenswert. Ebenso sollte imho auch die in dem Spiel vermittelte Moral da rein: Also nicht nur prüfen, ob man Leute blutrünstig niedermetzeln KANN, sondern auch welche Wirkung dies auf den Spielverlauf hat - es gibt ja durchaus Spiele, in denen es darum geht, sich möglichst *unauffällig* durchzuschleichen.

     

    Ansonsten nervt es allerdings wirklich, dass Computerspiele derzeit als das böse schlechthin herhalten müssen - vor allem ist vielen gar nicht klar, dass nicht "ein paar verwirrte Spinner" solche Spiele spielen, sondern deren Verkaufszahlen deutlich 7-Stellig sind.

  • ES
    Erhard Schwenk

    Solange wir unsere Kinder im Wesentlichen wahlweise als Karrierehindernis oder als effizient zu "nutzendes" Humankapital behandeln, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sie sich genau so fühlen und irgendwann ausrasten.

     

    Wenn man schon jugendlichen praktisch jede Möglichkeit nimmt, überhaupt noch soziale Kontakte außerhalb der Schule zu knüpfen, dann führt das nunmal dazu, daß diejenigen, die dort gruppendynamische Probleme haben (und davon gibt es in jeder Klasse ein paar!), diese Probleme dorthin zurückreflektieren - und zwar unter Eskalation des Gewaltpotentials.

     

    Deshalb muß das System verändert werden. Anstatt Kinder so früh und oft wie möglich in Aufbewahrungsanstalten mit angeblich professioneller, in Wirklichkeit aber nur uniformer Erziehung abzuschieben und straff durchzuorganisieren müssen wir ihnen buchstäblich Spielräume schaffen - in allen vier Dimensionen. Die Erziehung der eigenen Kinder muß konsequent von den Eltern eingefordert werden, und zwar klar vorrangig vor wirtschaftlichen Interessen. Kinder müssen ein einklagbares Recht auf Umgang mit ihren Eltern erhalten und Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen, konsequent sanktioniert werden.

     

    Das erfordert einen radikalen gesellschaftlichen Umbau. Das Ideal des eigenbrötlerischen Egoisten hat ausgedient, stattdessen muß wieder die Mehrgenerationen-Familie, die auch räumlich sehr weitgehend unter einem Dach lebt, viel stärker gefördert, ja gefordert werden.

     

    Die Arbeitswelt muß so verändert werden, daß Kindererziehung und Berufstätigkeit sehr weitgehend vereinbar sind, _ohne_ daß dies zur Abschiebung der Kinder in fremde Hände führt. Dazu brauchen wir Spielzimmer und -plätze in den Betrieben in unmittelbarer Reichweite der dort beschäftigten Eltern, Telearbeitsplätze und einen viel stärkeren Schutz von Mitarbeitern gegen beruflich bedingte Brüche im sozialen Netz z.B. durch erzwungene Umzüge.

     

    Das aber traut sich kein Politiker anzugehen, es ist ja so viel einfacher, sich einen Sündenbock zu suchen.

  • MW
    Moritz W.

    Gut, dass der Fehler im Artikel behoben wurde, allerdings wirkt die Stelle über den "Kapitalismus" jetzt reichlich seltsam. Kommunizieren, Handeln und Kämpfen sind also die Grundzüge des Kapitalismus? Ich dachte immer, dass die Grundzüge des Kapitalismus im Leistungsprinzip und der Tatsache, dass sich die Produktionsmittel in der Hand der Kapitalisten befinden, liegen. Vielleicht sollte die ganze Passage gestrichen werden.

     

    Hmmm, irgendwie komme ich mir vor wie bei Wikipedia. Vielleicht ist gerade das auch der Grund für die Probleme der Printmedien. Im Internetzeitalter und extrem ausdifferenzierten Wissenssystemen, wird es immer eine ganze Menge Leute geben, die sich mit den Themen besser auskennen, als es Journalisten jemals könnten. Während sie sich früher lediglich durch einen Leserbrief in der nächsten Ausgabe zu Wort melden konnten, können sie das jetzt in Echtzeit. Dadurch erscheinen die notwendigerweise weniger informierten Beiträge der Journalisten fahl wenig hilfreich. Und warum noch eine Zeitung kaufen, wenn man in den Kommentaren auf den Onlineausgaben oft deutlich mehr Informationen und fundiertere Meinungen findet als in den Artikeln selbst?

  • G
    Greenmask

    "..zur "Vereinsamung" tragen sie nicht bei, stehen die Spieler doch gerade im Onlinemodus in regem Kontakt miteinander, tauschen sich aus.."

     

    bei dieser Art Aussagen kriege ich doch ganz große Bauchschmerzen Herr Frank, auch wenn Sie recht haben wenn Sie sagen, dass die Gewaltspiele nicht die Ursache für Amokläufe sind. Für mich ist gar Ihre Aussage im Zitat der Beweis dafür, dass eine Soziale Vereinsamung der Kinder eintritt. Mir ist nicht ganz klar wie Sie zur Ihrer speziellen Definition der sozialen Kontakte kommen.

     

    Wenn Kinder anfangen sich mit dieser Art Spielen zu beschäftigen, sollten die Alarmzeichen bei den Eltern auf ROT stehen. Sie sollten ihren Umgang mit ihren Kindern gründlich überdenken und versuchen ihre Kinder schnellstens von diesen Spiele ablenken!

     

    Und ich wünschte, dass Erwachsene Personen wie Sie Herr Frank die sich mit diesem Thema auseinandersetzten, die Jugendlichen in keiner weise dazu ermutigen und das Thema verharmlosen sondern ihnen sinnvolle Alternativen bieten. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir für die Kinder eine Vorbildfunktion haben.

     

    Mit so einer aggressiven Art zu schreiben sind Sie hier keinem ein Vorbild. Sie machen sich absolut unglaubwürdig!

  • A
    Atheist

    "..herzenskälte fördern.."

    Ist ja nicht zum aushalten, da kriegt man ja direkt nach dem 3. Kommentar schon den ersten fatalen Lachanfall

  • DL
    Dankbarer Leser

    DANKE für diesen Artikel!!

  • T
    treba

    Für solche Artikel liebe ich die taz!

  • XA
    XXX Anmerkung der Redaktion XXX

    Vielen Dank für die zahlreichen Leserkommentare und die Hinweise auf das Missverständnis bezüglich "World of Warcraft" und "Warcraft 3".

     

    Dieser Artikel wurde um 14.45 Uhr aktualisiert, der Fehler ist behoben.

     

    Herzliche Grüße aus der taz.de-Redaktion!

  • T
    Thomas

    Wirklich etwas peinlich die Verwechslung, gerade wenn man so fröhlich auf die vermeintlich Unwissenden einschlägt. Schade um den ansonsten sehr wahren Beitrag.

  • M
    Mikla

    Sehr schön, dem eigenen Berufsstand den Spiegel vozuhalten! Kollegenschelte dürfte nicht zur Bequemlichkeit eines Journalisten beitragen, oder irre ich mich? Jedenfalls gefällt mir diese Art des unbequemen Denkens in der Welt der Selbstgewissheiten sehr.

  • KK
    Klaus Klasen

    1913 gab es in der St. Marienschule in Bremen einen Amoklauf, bei dem ein jugendtlicher Täter 5 Schüler erschoss und einen Lehrer schwer verletzte. Ich nehme an, dieser Täter (Sohn eines Pfarrers) war von Computerspielen und Gewaltfilmen im Fernsehen beeinflusst. Wann werden in Deutschland endlich die richtigen Fragen gestellt, statt mit blindem Aktionsismus und profilsüchtigen Auftritten an den eigentlichen Ursachen vorbeizureden.

  • K
    Klaus

    Auch ich kann dem Autor in seiner Kernaussage nur zustimmen, dabei beschleicht mich aber auch noch der Verdacht, ob das ganze Verbotsgeschwätz nicht auch ablenken soll von "systemkonformen" Lösungen.

    Wo bleiben die ganzen Marktradikalen, die jeden Bürger in eine kapitalmarkt orientiert Alterssicherung treiben wollen aber das Risiko das von Schußwaffen ausgeht weiter zum allgemeinen Lebensrisiko küren?

    Amogläufe wird man nicht verhindern können aber man könnte, wenn der politische Wille vorhanden wäre, die Folgen für die Betroffenen angemessen abfedern. Warum kommt eigendlich keiner der Politiker auf die Idee, die Waffenbesitzer für ein Risiko, dass sie garnicht tragen können, in die Pflicht zu nehmen?

  • H
    Hallo?

    Nur noch mal zur Erinnerung:

    Die KfN-Studie hat 45.000 Schüler und Schülerinnen befragt und das schon 2007/2008. Da ging und geht es nicht darum, schnell mal einen Schuldigen für den Amoklauf zu finden. Das ist auch gar nicht das Thema dieser Untersuchung. Es geht dabei um Suchtverhalten. Wenn der Autor das hier vermengt, weil es vielleicht auch der Spiegel getan hat, dann ist das eben derselbe unselige Journalismus.

    Einfach mal auf der Seite des KfN nachlesen: www.kfn.de.

    Und wenn die männlichen WoW-Spieler zwischen 14 und 16 Jahren selbst berichten, dass sie im Durchschnitt täglich 3,9 Stunden vor diesem Spiel sitzen, dann finde ich das schon erschreckend.

  • D
    der_jan

    Auch wenn in diesem Artikel die beiden Spiele WoW und Warcraft verwechselt wurden (um einen ego-shooter handelt es sich trotzdem in beiden Fällen nicht), finde ich ihn trotzdem gut und richtig.

    Ich glaube es waren noch nicht einmal 24 Stunden vergangen, als der Bayrische Innenminister schon nach einem Verbot für "Killerspiele" plärrte, einen besseren Beweis für offensichtliche Unwissenheit und absolutes Desinteresse für die eigentlichen Probleme kann man gar nicht mehr liefern.

    Andere "Experten" fordern mehr Zusammenarbeit von Schulen mit der Polizei, mit Sicherheitsfirmen und Psychologen; warum fordert denn niemand die Schulen auf, sich mit ihren Schülern auseinander zu setzen? Denn seien wir doch mal ehrlich, wenn wirklich die Computerspiele der einzige Grund, oder zumindest einer der Hauptgründe, für solche schrecklichen Gewalttaten wären, warum tummeln sich die Amokläufer erstaunlich oft in Schulen? Wenn es jemandem wirklich "nur" darum ginge seine Gewaltphantasien, die durch Computerspiele in ihm oder ihr geweckt wurden, zu befriedigen, wäre es dann nicht viel sinnvoller, sich schwer bewaffnet an einem Samstagvormittag in eine belebte Fußgängezone zu stellen?

    Die ganze Diskussion um mehr Verbote, seien es Spiele, Musik, Filme oder schärfere Waffengesetze sind nichts als Stammstischparolen, die die Menschen von den eigentlichen Problemen ablenken und eine vernüftige Diskussion um den desaströsen Zustand in dem sich leider zu viele Schulen und Lehrer in unserem Land nun mal befinden, den Druck den Schüler in diesen "Lehranstalten" täglich erleben müssen und die teils absolute Perspektivlosigkeit, die nach einem Abschluß so viele erwartet zu verhindern. Sinnfreie Verbote sind eben leider viel einfacher und billiger.

  • TV
    Thijs van Huisebrouk

    danke für diesen artikel(trotz des wacraft-irrtums, aber leider nur ein tropfen auf den heißen stein...

  • S
    Sea

    "Trundil" hat es in seinem Kommentar schon angemerkt. So löblich dieser Artikel ja auch ist - er ist inhaltlich an einer entscheidenden Stelle falsch. World of Warcraft (MMO) und Warcraft (Strategical) werden in einen Topf geworfen, umgerührt und kurzerhand zusammengeschrieben.

     

    Gerade an der Stelle hätte sauberer recherchiert werden müssen, wenn der Author selbst nicht fachkundig ist. Stichwort: Journalistische Sorgfaltspflicht.

  • S
    Sea

    "Trundil" hat es in seinem Kommentar schon angemerkt. So löblich dieser Artikel ja auch ist - er ist inhaltlich an einer entscheidenden Stelle falsch. World of Warcraft (MMO) und Warcraft (Strategical) werden in einen Topf geworfen, umgerührt und kurzerhand zusammengeschrieben.

     

    Gerade an der Stelle hätte sauberer recherchiert werden müssen, wenn der Author selbst nicht fachkundig ist. Stichwort: Journalistische Sorgfaltspflicht.

  • N
    Niels

    Der Artikel geißelt zu recht den übereifrigen "Feuerwehr-Journalismus" der nach fatalen Ereignissen gerne umsich greift.

    Blöderweise stellt sich der Artikel bei genauem lesen selbst als eine ziemlich übereilte Feuerwehraktion heraus.

    Einen richtigen Eindruck über den SPIEGEL Artikel bekommt der Leser ganz und gar nicht - das Problem der Spielsucht wird einfach mit einem winzigen Satz übergangen und dem SPIEGEL gleichzeitig unterstellt, das dort ein kausaler Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amokläufern hergestellt würde.

    Dies war für mich auch nach mehrmaligem lesen des Artikels nicht festzustellen.

    Was den angeprangerten Bildungsnotstand angeht so ist dem Autor recht geben, gerade über Computerspiele ist bei den meisten Zeitungsjournalisten eine geradezu peinliche Unwissenheit vorhanden.

    Wie hier bereits schon angemerkt, handelt es sich bei dem vom Autor beschriebenen Spiel nicht um "World of Warcraft" sondern um "Warcraft 3"

    Und in diesem Spiel kann man vergeblich nach "Völkchen" , "Häusle" oder gar "Juwelenschleiferei" suchen. Es handelt sich hierbei um ein Strategiespiel in dem es darum geht möglichst schnell das "Volk" des Kontraenten und dessen "Häuser" auszulöschen. Was man nicht unbedingt als besonders "blutrünstig" ansehen muss aber schon gar nicht mit "Risiko" vergleichen sollte.

     

    Ich empfinde es als ein großes Ärgerniss, dass ein Artikel mit Potential der den Populismus geißelt, dieses nicht entfalten kann, weil dem Autor in seiner wohl blinden Rage, keine zwei Minuten zur vernünftigen Recherche geblieben sind und er offensichtliche Verniedlichungen an unpassenden Stellen sowie die zusammenhanglose Zitation von aussagelosen Wörtern wie "Pizza" wohl für weniger populistisch hält als die Panikmache des SPIEGELS.

     

    Ein Artikel über den Unsinn zur derzeitigen Panikmache um Computerspiele, ist genau dass was ich mir von der taz gewünscht hatte. Einen richtigen Artikel keine "WorldoofdBullshitshit"

     

    ich enttäusctaz

  • F
    felix

    Wundervoller Artikel! Danke taz.

     

    Auch mit der Verwechslung von Warcraft und WoW funktioniert die Hauptlinie der Argumentation nach wie vor, meine ich.

    Jugendliche Lebenswelten sind IMMER etwas anders als die Gesellschaft im Allgemeinen. Es geht um Selbstfindung und Abgrenzung und das funktioniert nun mal nur mindestens minimal abweichend von der Allgemeinheit.

    Jungendliche ernst zu nehmen, auch in ihren scheinbaren "Absurditäten" ist, worum es hier geht und könnte vielleicht die eine oder andere Psyche stabilisieren und dadurch am ausrasten hindern.

    Wie sagte die taz so schön:

    Lieber KOMA saufen als AMOK laufen.

  • H
    Hendrik

    So sehr man jetzt auch über die inhaltliche Korrektheit diskutiert, die Kernaussage beleibt richtig. Mangelndes Interesse an der Jugendkultur, für sich genommen schon traurig, wo Kinder und Jugendlich doch die Säulen der Zukunft dieser Gesellschaft sind, sozial wie auch wirtschaftlich.

    Das wirklich traurige ist aber, dass trotz all des diskutierens nichts passieren wird, es wird keine Veränderung eintreten. Und mit einem stechenden Schmerz im Herzen kann man prophezeien, dass dieser Amoklauf nicht der letzte war. Wenn man die bisherige zeitliche Abfolge der Amokläufe in Deutschland betrachtet, erkennt man, dass sich die Abstände verkürzen. Setzt man die Linie fort ist der nächste wohl 2011 zu erwarten.

    Jetzt gibt es die Chance-zum dritten mal- soetwas zu verhindern. NUTZT SIE!

  • IN
    Ihr Name Robert

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Entgegen den im Artikel geäußerten Vorurteilen hat der us-amerikanische Militärpsychologe D.Grossman in dem Buch "Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht" nachgewiesen, daß diese Art von Computerspielen eine jahrelange Konditionierung zum Töten bedeuten, daß sie den lebensechten Kampfsimulatoren gleichen, mit denen die amerikanischen Militärs seit dem 2. Weltkrieg die individuelle Schußrate (Bereitschaft zum Töten) der Soldaten von 20 auf 90 Prozent (Vietnamkrieg) angehoben haben. Einer der beiden Täter des Schulmassakers von Littleton hatte seine Version des Spieles "Doom" so umprogrammiert, daß es der Gegend glich, in der er lebte.

    Ich kann nur empfehlen, das Buch zu lesen, anstatt Stimmung zu produzieren.

  • P
    Phil

    Wenn man es mal bemüht neutral betrachtet, ist die Verbindung zwischen solchen Amokläufen, wie dem des Tim K., und Counterstrike im besonderen nicht zu leugnen. Die Waffe: Eine Baretta 9mm, die Standardwaffe der Polizeieinheiten im Spiel. Das Outfit: Dunkelgrüne Hose, grünes Hemd - orientiert an einem der spielbaren Charaktere der Terroreinheit. Fasst man nun ins Auge, dass auch Polizeieinheiten der ganzen Welt Counterstrike und ähnliche Spiele zu taktischen Trainingseinheiten nutzen, und auch Robert S. sich vor seiner Tat mit dem Spiel einstimmte, so scheint es für einen Spieler des Spiels schwierig sich nicht vor zu stellen, dass sich mit dem Spiel tatsächlich ein Amoklauf "trainieren" lässt. Schließlich kennt der Spieler die Situation vom Bildschirm sehr genau - um eine Ecke biegen, Ziel identifizieren, anvisieren und in sekundenschnelle abdrücken - möglichst effizient auf Hals und Kopf-Bereich gezielt.

     

    Doch die Waffe war die einzig zugängliche. Ein Armee-Outfit wohl eine nahe liegende Wahl.

     

    Und wenn man einfach alle Ego-Shooter verbietet?

     

    Dann erleben die örtlichen Gotcha-Clubs demnächst einen entsprehcneden Zulauf.

  • PK
    Philipp Krohn

    Lieber Herr Frank,

     

    diese unreflektierte Hommage an "World of Warcraft" verkennt vollkommen die gesellschaftlichen Folgekosten dieses Spiels: Die Jugendpsychiatrien sind voll von "Opfern" ihrer Spielsucht. Für Schulverweigerer ist es ein willkommener Zeitvertreib. Inwieweit dies nur Symptom und inwieweit es Ursache eines bemerkenswerten gesellschaftlichen Problems ist, wird sich wohl kaum klären lassen. Aber was soll denn dagegen einzuwenden sein, dass Wissenschaft sich einem solchen Phänomen widmet und versucht, dringende Fragen zu klären? Verschließen Sie die Augen vor diesem Problem, weil Sie das Spiel gern spielen und so geübt im Umgang mit Medien sind, dass Sie sich ungünstigere Folgewirkungen nicht vorstellen können? Wie sähe denn in Ihren Augen eine seriösere wissenschaftliche Herangehensweise aus als in einer großen Stichprobe detaillierte Fragen zum Nutzungsverhalten zu stellen? Mich hat Ihr unausgewogener Kommentar jedenfalls ziemlich geärgert.

     

    Mit besten Grüßen, Philipp Krohn

  • K
    katholikin

    ich finde die kritik durchaus berechtigt,da solche kriegsspiele brutalität und herzenskälte fördern. ebenso sind die mobbenden lehrer schuld, wenn schüler hass und wut aufstauen.wie wäre es, mal die lehrausbiulder und lehrer, sowie schüler zu befragen?

    mir sind durchaus genug fälle , bei meinen söhnen bekannt, wo die lehrer in der schule durchaus gefahr liefen,beim schulamt angezeigt zu werden, oder eine auf,s maul zu kriegen.

    ebenso ist zb. der krieg in gaza 20.000 mal so brutal und wird kein mitleid gezeigt, ja nicht mal geheuchelt.

    hier macht man ein psychodrama draus.

    der junge wurde systematisch von eltern, umwelt und

    dem system abgetossen.

    wie ein brutaler schläger sah er nicht aus, er war sehr verletzlich und hat getan, was

    bei liebevollen eltern und freunden? abgefangen werden kann.

  • S
    Sturm

    Danke für diesen Artikel, als kleinen Gegenpol zum populistischen Geschreibsel, das einem sonst zu diesem Thema entgegenstrotzt.

     

    Daß hier Warcraft (The Frozen Throne) und World of Warcraft vermengt werden, finde ich nicht weiter schlimm.

    Das widerspricht nicht der Grundthese.

     

    Es macht mich oft richtig wütend, wie an den wirklichen Problemen der Jugendlichen vorbeidiskutiert wird und krampfhaft ein billiger Sündenbock zur Schlachtbank der schlechten Recherche gezehrt wird.

  • K
    kunstcompiler

    Dieser Artikel ist phantastisch! Trifft die derzeit öffentliche Diskussion genau auf dem Punkt! Irgendwo muss ein Schuldiger gesucht und angeprangert werden. Das ist aber typisch für unsere Gesellschaft, alles und alle zu regulieren, in zwänge ersticken zu lassen!

  • T
    Trundil

    Sehr peinlich! Auch in diesem Artikel wird "World of Warcraft" mit dem Echtzeit-Strategie-Titel "Warcraft" verwechselt. Ein simpler Blick auf Wikipadia-Seiten hätte genügt. So ist die Qualität des Journalismus, der hier am Beispiel des Spiegel zu recht kritisiert wird, auch in der TAZ nicht gegeben.

     

    Zur Klärung: "World of Warcraft" ist das bekannteste und erfolgreichste Online-Rollenspiel derzeit. Es geht darum, seinen Charakter mittels Questen und Kämpfen Stufen aufsteigen zu lassen und viele verschiedene Gegenstände (Items) zu sammeln. In der "Warcraft"-Serie hingegen geht es um "Echtzeit-Strategie", also den Ausbau von Basen, das Kommando über verschiedene Einheiten und um die Vernichtung des militärischen Gegners. Hier kann der SPiler zwischen Völkern auswählen, nur bedingt zwischen Charakteren (Helden).

     

    Das wäre es in Kürze, für die Details empfehle ich Wikipedia oder YouTube-Videos zum Thema.

  • JB
    Joachim Bessell

    Endlich die richtigen Worte.

     

    Wie lange müssen sich Jugendliche noch die Hetze aus der Presse, von selbstgefälligen Experten und ahnungslosen Politikern anhören? Sie saufen, sie sind faul, sie sind suchtgefährdet und zum großen Teil abhängig von "Killerspielen". Besonders die Jungs sind da gemeint, deren Gefährdungspotenzial sich angeblich im letzten Amoklauf beweisen ließ. Es wird Zeit, dass die Wichtigtuer und Besserwisser lernen, genauer hinzuschauen bevor sie ihre Vorurteile in Worte fassen. Dann würden sie sehen, dass nicht jeder, der spielt auch zum Killer wird. Oder sie würden anfangen sich zu fragen, welche gesellschaftlichen Bedingungen dazu führen, dass einer Amok läuft - und welchen Anteil sie selbst daran tragen.

  • F
    Fleur

    Korrekt! Hier wird an der Lebenswirklichkeit der Jugend vorbei diskutiert. Außerdem geht es um einen Amoklauf, nicht um Abhängigkeit und Sucht.

    Ich würde von den Experten gerne wissen, warum der Film "Baader Meinhof Komplex", bei dem es ganz schön hart zur Sache geht, der mit dem charmanten Bleibtreu und der hübschen Gedeck Indentifikationfiguren aufbaut, ab 12 freigegeben ist.

  • M
    MacBeth

    Guten Tag,

     

    Ich finde zwar, daß der Artikel durchaus die richtige Stoßrichtung hat, allerdings leidet er doch in der Sache an einer kleinen verständlichen Verwechslung:

    Es gibt die beiden Spiele "Warcraft 3" und "World of Warcraft", beide von der Herstellerfirma Blizzard, beide im gleichen Fantasyuniversum, und beide sind online spielbar.

     

    In "Warcraft 3", einem Strategiespiel, gebietet man tatsächlich über ein Völkchen, sammelt Recourcen und baut Häusle - allerdings stellt man auch eine Armee auf, um den anderen Spieler zu besiegen.

     

    In "World of Warcraft", einem Online-Rollenspiel, spielt man dagegen einen einzelnen Fantasycharakter, und besteht mit diesem und einigen Freunden genretypische Abenteuer (auf Herr der Ringe übertragen wird also einer der Gefährten gespielt). Allerdings gibt es dort auch Dinge wie Tanzwettbewerbe, Onlinehochzeiten, Bardenwettstreits, Theateraufführungen, Machinima (Filme in der Spieleengine) etc.

  • H
    Henning

    Mir kommt's so vor, als würde der Autor WoW mit einem anderen Spiel verwechseln.

    Seit wann führt der Spieler in WoW in Völkchen? Das hört sich eher nach Siedler o.ä. an.

  • I
    Ioan

    Hervoragender Artikel!!!

     

    Großes Kompliment an die taz von einem Liberalkonservativem.

  • R
    Rahnsdorf

    Ich bin sonst kein grosser TAZ-Freund, aber dieser Beitrag legt den Finger dorthin, wo die Probleme wirklich liegen. Die selbsgefälligen Schwätzer, die keine Ahnung von den wirklichen Problemen unserer Kinder haben sollten in der Versenkung verschwinden, ohne Honrorar. Die Leichen im Fernsehen einer Woche hat der gute Herr Pfeifer sicher nicht gezählt. Auf 4000 solte man über alle Programme innerhalb einer Woche sicher kommen.

    Mir selbst sind die PC-Spiele zu langweilig, aber mit 61 ist das wohl verständlich.

    Wo sind den die Angebote für unsere Kinder, nirgendwo ist Land in Sicht. Todschlagargumente, dümmliche Verallgemeinerungen, Gewalt in jeder Fernsehsendung, Pornographie nach belieben, Geldverdienen um des Geldverdienes willen, mehr ist doch nicht zu sehen.

  • JG
    Jürgen Geuter

    "World of Warcraft" ist nicht "Warcraft", das spiel mit den "Völkern".

     

    In "World of Warcraft" hat jeder Spieler _einen_ Charakter, den er oder sie langsam aufbaut. Ich finde den Begriff "Sucht" bei Computerspielen zwar auch nicht wirklich treffend, aber der "Zwang" oder Drang viel Zeit damit zu verbringen ist ungemein höher als bei "Warcraft".

     

    "Warcraft" hat einzelne Level, mit denen man auch mal fertig ist. Dann kann man ein Match online gegen andere machen. Aber immer mit klarem Endpunkt. "World of Warcraft" setzt solche Endpunkte nicht. Es geht immer weiter, die nächste "Belohnung" durch einen neuen Gegenstand für den Charakter oder eine neue Fähigkeit ist immer nur einen kleinen Schritt entfernt.

     

    Ich will hier auch gar nicht den Menschen das Wort reden, die glauben Videospiele seien des Übels Wurzel, Sie sollten den Artikel aber anpassen und die Passage über World of Warcraft anpassen, um glaubwürdig zu sein.

  • MN
    Mein Name =)

    Wahrscheinlich hat der Autor des Artikels es nur vergessen/übersehen/nicht gewusst, aber es handelt sich natürlich um "World of Warcraft Online", was ein MMORPG ist. Der Autor jedoch spricht von "World of Warcraft" (Wahrscheinlich Teil 3). Das mag für den ungeneigten Leser nicht den Eindruck erwecken, als mache das überhaupt einen Unterschied, doch sind dies zwei gänzlich unterschiedliche Spiele, vom Prinzip des Spieles an sich. Der hier genannte World of Warcraft-Teil ist sicher einer der harmlosesten, und der Suchtfaktor ist auch nicht größer oder kleiner, als bei anderen Spielen. Faktisch ging es jedoch um das MMORPG World of Warcraft, welches nur Online gespielt werden kann und um hier erfolgreich zu sein, bedarf es sehr viel Zeit an einem Stück und nicht mal "hier fünf Minuten spielen und da nochmal zehn", sondern eher "hier noch drei Stunden und da nochmal fünf dazwischen packen", anders kommt man in dem Spiel nicht voran. Hat man sich einmal daran gemacht, gibt es viele Faktoren, die suchtfördernd sein können. Aber, wie gesagt, der Artikel des Autors ist ja nett gemeint im Ansatz. Wer aber anderen mangelnde journalistische Sorgfalt auf die Stirn bappt, sollte selbst vielleicht zuerst bei sich auf den Schreibtisch schauen, was er heute wieder verbockt hat. In dieser Form jedenfalls relativiert sich der Artikel von selbst, da über ein gänzlich anderes Spiel geschrieben wird, anhand dessen sich die Argumentation auflöst.

     

    [ ] win

    [ ] nice try

    [x] fail

  • K
    Kati

    Ich kann nur sagen: ich bin beeindruckt!

    Selten habe ich einen Artikel gelesen, der so sehr die Wahrheit sagt.

    Erstmal: Ich spiele Computerspiele! Ich spiele World of Warcraft! Ach ja und ich bin eine Frau um direkt mal dem Klischee entgegenzuwirken!

     

    Ich bin es so sehr leid mich für mein Hobby rechtfertigen zu müssen... denn ja, ich habe Freunde (einige davon habe ich sogar online gefunden und möchte sie nicht mehr missen), ich esse regelmäßig, ich studiere, ...aber ich fühle mich durch die felligen Wesen (Tauren gennannt) die Blitze auf Roboter werfen nicht motiviert meinen Kommilitonen etwas anzutun!

     

    Natürlich werden auch in den Spiele-Communitys solche Highlights wie die neuesten "Ausbrüche" von Herrn Pfeiffer kommentiert und diskutiert. Und keiner streitet ab, das World of Warcraft ein Spiel mit hohem Suchtpotential ist. Aber was ist mit den restlichen 10,99 Millionen Menschen, die das Spiel einfach als eine Alternative zum Stupiden Fernsehen sehen? So kann ich mich auch noch am Abend mit netten Leuten unterhalten, versuche aktiv mit ihnen kleine Herausforderungen zu meistern und habe einfach meinen Spaß.

     

    Keinen, besonders nicht die Medien, interessiert es wirklich warum Tim K. den Amoklauf gemacht hat. Denn es könnte ja sein, dass es etwas banaleres war. Einen Sündenbock, den man immer wieder hervorholt, hat man ja schon. Bei dem Thema kann man toll einen Hype veranstalten!

    4 von 5 Jugendlichen spielen Computerspiele! 5 von 5 essen Brot! Man sollte eine Studie über aggressionsanregende Stoffe in Getreide durchführen!

  • MH
    M. Huth

    Die arrogante Verneinung des Autors gegenüber Argumenten contra dieser unnötig brutalen Spielewelten kann genauso aggressiv machen. Ich persönlich würde eher Intelligenz- als Ballerspiele fordern. Aber die Büchse der Pandora ist geöffnet, und alle die Counterstrike oder Warcraft spielen sind ja psychisch soooooo immun gegen das Beseitigen der Gegner...

  • R
    rofl

    Irgendwie schon echt peinlich, wenn man zeigen möchte, wie wenig ahnung die andern haben und dabei das völlig falsche Spiel bespricht.

     

    WoW ungleich Warcraft

    Rollenspiel ungleich Aufbaustrategie

     

    (Bin mal gespannt ob dieser Kommentar online geht liebe Aufklärer ^^)

  • T
    Thomas

    Der mit Abstand beste Artikel, den ich bisher zu diesem Fall und Thema gelesen habe.

  • K
    Karl

    Vielen Dank für diesen Beitrag. ALLES, aber auch wirklich ALLES daran kann ich voll und ganz unterstützen.

  • VS
    Vitali Schäfer

    Seit wann ist World of Warcraft ein Ego-shooter?? also die regierung setzt hier sachen an die nicht so ganz korekt sind. Kleine Kinder dürfen im mittagsprogramm sich Pokemon reinziehn oder bei One Piece drauf hoffen das es mal nicht zum blut vergießen kommt. World of Warcraft ab 18 was bringt denen das? wollen die damit erreichen das tausende acounts gelöscht werden von blizz? Nein bestimmt nicht weil Blizzard hingeht und die Accounts bestehen lässt. Die meisten sind über ältere geschwister oder die eltern angemeldet und das wird auch weiterhin so bleiben. Ist einfach blödsinn was die regierung machen will!!!

  • TL
    Tobias Liersch

    Großartiger Artikel!

    Endlich bringt es mal jemand auf den Punkt. Dieses niveaulose Ausgeschlachte des Amoklaufs in den reaktionären Medien ist nicht mehr auszuhalten.

  • BH
    B. H.

    "[...]Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen,[...]"

    Das hier beschriebene Spiel ist nicht World of Warcraft sondern Warcraft 3.

    Ansonsten allerdings ein interessanter Artikel, der einmal die Seite beluchtet, die von der restlichen Medienwelt gern im Schatten vergessen wird.

  • DG
    Dennis Geisler

    Ich stimme dem Autor in weiten Teilen zu. Doch leider habe ich den Eindruck, der Autor habe nicht verstanden, wobei es bei World of Warcraft wirklich geht. Bitte verwechseln Sie das nicht mit der Echtzeit-Strategie-Serie Warcraft. Bei "WoW" hackt niemand Holz und man "gebietet" auch nicht über "Orks" und "Elfen".

     

    Auch ist der Suchtfaktor nicht zu bagatellisieren. Die Spielmechanik lässt es zu, dass man immer wieder etwas "erreichen" kann. Man erzielt mit zeitlichem Einsatz "Erfolge", die im wahren Leben ausbleiben. Das und die Konkurrenz unter Mitspielern ist ein perfektes Grundrezept zur Suchterzeugung. Süchte müssen eben nicht immer stoffgebunden sein. Gerade sehr junge Menschen verlieren sich in solchen Welten schnell. Das aber als neue Entwicklung zu kennzeichnen und das sogar irgendwie mit Amokschützen in Verbindung zu bringen ist natürlich an den Haaren herbei gezogen. Die Flucht des Menschen in fremde Welten hat zu früheren Zeiten der Fantasy- oder Science-Fiction-Roman ermöglicht. Wer als junger Mensch depressiv war und Hermann Hesse in die Finger bekommen hat, weiß was das bedeutet.

  • H
    Holger

    Guten Morgen,

     

    Zitat >>

    ... Wenn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, dann höchstens, dass es die Jugendlichen auf spielerische Weise mit den Grundgesetzen des Kapitalismus vertraut macht. Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen, um mit diesen finanziellen Mitteln und Rohstoffen...

  • P
    Paul

    "Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen"

     

    Ich kenne mich ja auch nicht so gut aus, aber hat da nicht jemand "Warcraft" mit "World of Warcraft" verwechselt?

  • OA
    Ottmar Amm

    Der Artikel geht in Ordnung, aber: In der offiziellen Ankündigung zur Sendung auf 'Phoenix' ist als Ego-Shooter 'Counter Strike' aufgeführt; nicht so ganz zu unrecht, wie ich finde.

    Ansonsten: Was soll man von Politikern schon erwarten, die zwar schon fast alle auf einem Schützenfest waren, aber wohl noch nie auf einer Game-Coventiob....

  • FF
    Fabian Falkenstein

    Es sollte eine Art Wikipedia für Jugendliche Lebenswelten geben. Dort könnten besorgte Eltern, Lerhrer, Journalisten und Politiker sich auf den aktuellen Stand bringen womit sich die Jugend so gerade beschäftigt und wie das einzuschätzen ist.

    Natürlich sollte das ganze von den Jugendlichen selbst geschrieben und aktualisiert werden als Angebot für einen erweiterten "Generationen-Dialog".

  • W
    W.Jahn

    Ja, im Großen und Ganzen stimme ich dem zu. In WoW findet allerdings das virtuelle Gemetzel sehr wohl sein Platz - die Beschreibung im Artikel klingt eher nach Anno xx0x.

     

    Der eigentliche Irrsinn ist jedoch, aus der Beschäftigung mit bestimmten Computerspielen ableiten zu wollen, das ausgerechnet dieses Lebensführungsdetail hauptsächlich verantwortlich für Amokläufe wäre. Warum nicht 'Schuhe tragen' oder 'Luft atmen'?

     

    Nachweislich haben schließlich alle deutschen Amokläufer Schuhe getragen und Luft geatmet.

     

    Das Schuhe tragen und Luft atmen sollte schleunigst verboten werden, um weitere Amokläufe zu verhindern.

     

    (Es würde - zumindest was das atmen betrifft - sogar funktionieren...)

  • A
    arthurdent

    auch wenn ich der selben meinung bin wie der artikel und die pfeiffe vom kfn mir schon seit erfurt auch auf den sack geht, so gibt es doch einen klitze kleinen fehler im artikel. beschrieben wird nicht das spiel "world of warcraft" sondern "warcraft 3". selbe firma, selbe geschichtsumgebung, aber ganz anderes genre. wow ist kein definitiv kein strategie spiel, sondern ein onlinerollenspiele, das hochgradig süchtig machend ist, was selbst der online gaming szene ist das bewusst. es gibt viele beispiele von menschen, die ihr soziales umfeld vernachlässigen oder komplett aufgeben, gar ihre jobs verlieren aufgrund des wow konsums.

    das dadurch keine amokläufe ausgelöst werden ist ein anderes thema :D

  • MK
    M. Kompalla

    Selten gab es einen Artikel, der mir so aus dem Herzen sprach wie dieser. Nachdem ich die mediale Berichterstattung nach dem Drama von Winnenden so gut es mir möglich war verfolgt habe, habe ich den Eindruck, daß Arno Frank der einzige Mensch zu sein scheint, der sich ausserhalb einschlägiger Gamerplattformen zu Wort meldet, und tatsächlich die Spiele kennt, über die er schreibt. Dass da vom "Egoshooter WoW" die Rede ist, ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Vielen Dank für diesen Lichtblick im tiefen Dunkel medialer Inkompetenz!

  • W
    weber

    Der Artikel ist der verbale Amoklauf eines suchtgefährdeten oder vielleicht süchtigen Journalisten, der sich von der Realität bereits ebenso weit entfernt hat wie Tim K..

  • H
    Hannes

    Es ist schon extrem erbärmlich auf welchen Niveau sich die Diskussion um Computerspiele dreht. "Experten", denen grundlegende Kenntnisse über die Materie fehlen, erheben sich zu Moralaposteln und prangern an, dass einen das medialen Theater zum Übergeben bringen könnte.

  • W
    weber

    Der Artikel ist der verbale Amoklauf eines suchtgefährdeten oder vielleicht süchtigen Journalisten, der sich von der Realität bereits ebenso weit entfernt hat wie Tim K..

  • PS
    Philipp Schilling

    Das ist tatsächlich die Frage: Wann kapieren die selbsternannten Experten endlich, dass Ballerspiele – wenn überhaupt – ein Symptom sind, und nicht etwa der Auslöser für solche Taten.

     

    Denn dass es in Wirklichkeit darum geht, dass sich niemand mehr die Mühe macht, die Jugendlichen zu verstehen, geschweige denn sich mit ihnen zu beschäftigen, will leider einfach keiner wahrhaben.

  • DS
    D. Stein

    Lobenswert, mal einen differenzierten Artikel zu Computerspielen schreiben zu wollen. Dazu sollte man die Spiele aber wenigstens ansatzweise kennen. World of Warcraft ist NICHT. Warcraft ist ein Echtzeitstrategiespiel, auf dass die folgende Spielbeschreibung aus dem Artikel prima passt:

     

    "Wenn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, dann höchstens, dass es die Jugendlichen auf spielerische Weise mit den Grundgesetzen des Kapitalismus vertraut macht. Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen, um mit diesen finanziellen Mitteln und Rohstoffen allmählich ihre Fertigkeiten zu steigern - darunter so brutale wie Schmiedekunst, Ingenieurskunst, Lederverarbeitung, Schneiderei, Inschriftenkunde oder Juwelenschleiferei. Gewalt oder Krieg finden hier, wenn überhaupt, auf einem ähnlichen Abstraktionsniveau statt wie bei Brettspielen im Stil von "Risiko" oder "Stratego"."

     

    Diese Beschreibung ist aber weit weg von World of Warcraft, einem Onlinerollenspiel, indem der Spieler nicht die Kontrolle über ein Volk hat, mit dem er strategiebasierte Konflikte führt, sondern er spielt ausschließlich seinen Charakter und erlebt mit diesem Abenteuer in einer kriegerischen Welt die hauptsächlich mit (nicht besonders brutal dargestellter, also unblutiger) Gewalt gelöst werden.

     

    Die Aussage des Artikels unterschreibe ich, aber dieser Fehler ist gravierend.

  • V
    Violett007

    Ich spiele WoW... mehrmals in der Woche, oft am Wochenende. Allerdings bin ich weiblich und "unnormalerweise" habe ich auch ein RL (Real Life)^^

    Wenn nix für mich sinnvolles im TV läuft, spiele ich auch WoW... Seit einer Woche treiben mich Sondersendung XY täglich dazu. Was soll ich mir noch anschaun, Germanys next Vollpfosten? Nein danke. Da mir WoW auch das ein oder andere mal auf die Nerven geht (ja ich mag nicht ewig der mir vorgehaltenen Möhre hinterherlaufen), werd ich wohl nie in den "Sucht-Genuss" kommen.

    Ob es mich vielleicht frustriert? Nein, mit Sicherheit nicht. Macht es mich aggressiv? Nein, auch nicht. Ein Blick zu meinen kuscheligen "ingame Pets" macht alles wieder gut. Was mich allerdings aggressiv macht sind die Ereignisse der letzten Zeit... Es ist traurig wenn sich Medien und Menschen alles so drehen wie sie wollen. Warum? Ich denke ja, dass ein Mensch nur dann besser leben kann, wenn er für eine scheinbar unerklärliche Sache einen Grund findet (selbst wenn dieser weit hergeholt ist). "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten"... mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

    Es gibt Sturköpfe mit einem Tunnelblick, die lauthals in den Medien ihre Meinung (die sie wohl für dei einzig richtige halten) verbreiten, und dabei jeglichen Blick für andere Probleme verlieren. Ob das auch auf deren Privatleben zutrieft? Was kostet eine Frage um besser zu verstehen, was die Person neben mir eigentlich macht? Nichts, rein gar nichts. Nur ein offenes Ohr. Auf diesem Weg konnte ich sogar meiner Großmutter erklären was WoW ist... und hey, ihr hat es nicht gefallen aber nun weiß sie von was ich rede!!!

    Jetzt hab ich den Faden verloren, denke aber das war im Moment alles was mir dazu noch eingefallen ist.

     

    PS: Und weil mich das ganze aufregt schau ich mir ein paar FSK 18 Filme um mein Gemüt wieder zu beruhigen (das war übrigens ein Scherz)!

  • DR
    Daniel Rethmeier

    Danke für die deutliche und aufrichtige Medienkritik. Dem kann man nur zustimmen.

     

    Die Kritik an populistischer Verkürzung und schlechter Recherche sollte aber nicht durch die Verwechslung des Spiels "Warcraft 3" - die semi-kapitalistische Aufbau-Simulation, die im Artikel beschrieben wird - mit dem Spiel "World of Warcraft" (WoW) getrübt werden. WoW ist ein Online-Rollenspiel mit riesigen Fantasiewelten, in denen sich die Spieler aus der Ich-Perspektive in Echtzeit bewegen und agieren.

  • MZ
    Markus Zimmermann

    Danke. Danke für so viel Hirn in so wenig Text.

     

    Ego-Shooter wie WoW, das ist die Spitze. Wer sowas schreibt gehört sofort entlassen wegen absoluten Bullshit. Kann eine Redaktion nicht eine Selbsthygiene durchführen um so etwas zu vermeiden?

  • GV
    Gregor van Bronswijk

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem Artikel!

    Sie treffen genau den Punkt!

    Immer und immer wieder diese haarstäubenden "Expertenrunden" für Problemfindungen für ein Problem welches erst gemacht werden muss, damit es existiert!

    - warum es überhaupt Diskussionen gibt die in eine solche Richtung führen ist abwegig!

     

    MfG

    G. van Bronswijk

  • V
    VollHoschi

    Danke!

     

    Frei nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!"

  • HS
    Harald S

    Danke für den kompetenten Artikel: Sie sprechen mir aus der Seele!

  • GN
    Gerrit Neundorf

    Sehr geehrter Herr Frank, zunächst möchte ich mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie mit Ihrem Artikel derzeit, was die bundesweite Pressearbeit angeht, einen wichtigen und überfälligen Gegenpol darstellen! Man könnte natürlich darüber spekulieren, ob es Sinn macht, in der aggressiven Weise zu antworten, wie Sie es taten – aber scheinbar kann man sich derzeit nicht anders Gehör verschaffen… Dies zeigen uns ja u.a Prof. Spitzer in seiner neuen "wissenschaftlichen Veröffentlichung" in der BILD und Prof. Pfeiffer mit seinen Auftritten in den einschlägigen TV Shows in Perfektion. Auch die Veröffentlichung der neuen KFN Studie schlägt in diese Kerbe, wobei der Zeitpunkt der Veröffentlichung ja nicht besser geplant hätte werden können – ein Schelm wer böses dabei denkt. Aber gerade hier wird deutlich wie einfach es sich viele Medienvertreter machen, indem Gewalt- und Suchtwirkungsdebatte in einen Topf geworfen werden…

    Dennoch möchte ich einen Kritikpunkt zu Ihrem Artikel anmerken: Es ist richtig und wichtig, dass es einen öffentlichen, pädagogischen und wissenschaftlichen Diskurs geben muss, der sich mit den Faktoren in Onlinerollenspielen auseinandersetz, die pathologisches Spielverhalten fördern. Dieser Bereich ist meiner Meinung nach schon seit einiger Zeit der Problematischere – nicht die Gewaltdebatte. Menschen mit Disposition zu Suchtverhalten KÖNNEN natürlich auch Computerspielsüchtig werden – wir reden hier jedoch von einem geringen Prozentsatz und von ganz bestimmten Voraussetzungen die erfüllt sein müssen. Wirklich gute Arbeit auf diesem Gebiet macht die Computerspielsucht-Ambulanz der Uni Mainz, deren Ergebnisse u.a. zeigen, dass die wirklich süchtigen nicht die 12-16 jährigen sind, denen Herr Pfeiffer jetzt das WoW spielen verbieten möchte…

  • B
    Buster

    Ich wäre dafür Angriffskriege zu verbieten oder Sender wie n-tv und n-24, die permanent versuchen mit Gewalt und Abartigkeiten in der Endlosschleife Quote zu machen.

    Wir philosophieren über den Einfluss von Computerspielen auf Amokläufer, aber die Frage, was das reale Leben für einen Einfluss z.B. auf Tim K. hat stellen wir nicht. Es muss die Parallelwelt sein, die ihn zum Mörder machte, denn eine Gesellschaft die Kriege partiell gut heißt, ein Land das Waffen in alle Welt exportiert und Medien die permanent für Quote im Schlamm wühlen, können unmöglich für so etwas verantwortlich sein.

  • CR
    C. Rudolf

    Den Verdacht dass nun die Killerspieldebatte wieder aufflammt hatte ich auch. Allerdings kann ich im Gegensatz zum Autor dies nicht feststellen, selbst bei Anne Will waren sich alle einig dass Killerspiele an den Pranger stellen wohl zu einfach ist. Insofern geht dieser flammende Appell hier ins Leere.

  • MS
    M. Stahl

    Ein wunderbarer Artikel. Für Menschen, die psychisch nicht ganz auf der Höhe sind, kann doch so ziemlich alles zur Sucht oder Bedrohung werden. In meiner Jugend habe ich mordlüstige Stephen King Romane verschlungen und trotzdem noch nie jemanden ernsthaft angegriffen.

    Um nach Ursachen für Kurzschlussreaktionen zu suchen, könnte man sich ebenso die Erwartungshaltung großer Teile der Mittelschicht angucken. In wie vielen Familien wird schon Kindern früh ein gewisses Leistungs- und Anspruchsdenken vermittelt? Ausdruck dieses Leistungsdenken sind etwa die "lustigen" Abi 2018 T-Shirts für Grundschüler oder der häufig gehörte Satz "und, was machst du so?", verbunden mit einem mitleidigen Lächeln wenn das Kind nicht im Begriff ist Arzt, Rechtsanwalt o.ä. zu werden.

    Kindern und Jugendlichen entgehen diese Zeichen, die den Wert des Menschen an seiner Leistung festmachen, nicht. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt, hat ein Problem.

    Schule und alle die mit Erziehung zu tun haben sollten sich auf den wichtigen Satz "die Würde des Menschen ist unantastbar" besinnen. Vielleicht werden Kinder dann nicht so weit gebracht ihr eigenes Leben und das der Mitschüler zu beenden. Vielleicht gibt es aber auch in jeder Gesellschaft einfach nur ein paar Verrückte. Wir haben genügend davon, die ihr Dasein als Politiker oder Experte fristen.

  • SB
    Sebastian Büttner

    Arno Frank berührt den Kern des Problems: Das Interesse an Medien verdrängt das Interesse an Mitmenschen. Bei der sog. Risikogruppe der Computer-Spieler ebenso, wie bei bei den sog. Experten, die über sie reden. Hier hilft ein Slogan, den ich von Menschen mit Behinderung gelernt habe: Nicht ohne uns über uns. Die Frage, die Sebastian Moitzheim heute in seinem Leserbrief stellt, zeigt den gleichen Weg: "Wie laut muß man als Jugendlicher eigentlich sein, um gehört zu werden? Noch lauter als eine Beretta?"

    Sebastian Büttner, Ingenieur und Projektberater für Gemeinschaftsprojekte in Lübeck

  • RS
    Rudi Santner

    Es hat ja diesmal doch erstaunlich lange gedauert bis der Herr Experte Pfeifer aus seinem Loch gekrochen kam. Was treibt diese Leute eigentlich an? Wenn er sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen würde, könnte er nicht diesen Standpunkt vertreten. Sind diese "Experten" speziell dafür da den Blick für die Ursachen von Amokläufen zu vernebeln? Unsere Gesellschaft produziert nun mal diese Kids, die sich als Aussätzige fühlen. Und alle Jubeljahre ist mal einer dabei der Zugang zu einer Waffe hat. Aber an der Stelle wirds natürlich schwierig. Da denkt man sich für Dinge, die man nur vom Hörensagen kennt, fix einen Medienwirksamen Begriff aus ("Killerspiele") und schon hat man einen Sündenbock.

  • S
    Steffi

    Arno Frank, das Suchtpotential von "World of Warcraft" wird in ihrem Artikel viel zu stark abgemildert. Auch Dank schlechter Recherche. "World of Warcraft" (i.F. WoW) ist nicht "Warcraft", wie sie es vermischen. Zitat: "...gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks ... Häusle bauen...". Da beschreiben sie das auch als sog. Singleplayer spielbare "Warcraft". Das sind zwei völlig unterschiedliche Spiele. Im Gegensatz zu WoW hat "Warcraft" nämlich ein klares Spielende. WoW ist darauf ausgelegt, die Spieler über Monate, selbst bei einem 8-Stunden/Tag Spielpensum, an das Spiel zu binden.

     

    Vereinsamung.

    Die Interaktion bei WoW oder HerrDerRingeOnline (online Rollenspiele allgemein) ist fast ausschliesslich auf den Spielinhalt beschränkt, findet per Chat und gesprochenem Wort statt, meist über die Software Teamspeak mit Mikrofon und Kopfhörer. Wirklicher menschlicher Kontakt, mit In-die-Augen-schauen-und-Händeschütteln ist etwas anderes. Diese Art der Interaktion mit anderen Menschen schützt nicht vor Vereinsamung. Die Ablenkung, Versenkung, Ausblendung der Umwelt, die Vermeidung alltäglicher Probleme steht bei den Spielenden, die einen gewisse Zeit damit zubringen, im Vordergrund.

    LAN-Parties: die LAN-Party möchte ich sehen, bei der Online Rollenspiele gespielt werden! (eigentlich doch nicht ...)

     

    Die anfängliche unverbindliche Leichtigkeit im Umgang der Onlinerollenspieler untereinander weicht im Laufe der Zeit einer Abhängigkeit, da spielrelevante Erfolge nur durch das Zusammenwirken vieler Spieler erreicht werden können.

    Verabredungen, terminliche Bindungen sind dort normal. Ist das noch spielerisch?

    Die Zahl der Spieler, die Online Rollenspiele kontrolliert täglich "nur" eine Stunde spielen ist in der Serverpopulation dieser Spiele verschwindend gering.

     

    Gewalt.

    In WoW/HerrDerRinge/ gibt es Kämpfe "Spieler gegen Spieler" in denen in Echtzeit gesteuerte Charaktäre (einer pro Spieler) aufeinander einhacken. Detailliert animiert.

     

    WoW u.Ä. als jungendliche Lebenswelt abzutun, halte ich für einen Fehler.

    Sie unterschätzen die perfide Vorgehensweise eines profitorientierten Unternehmens wie Blizzard, das in Kauf nimmt, dass eine Vielzahl von Konsumenten verwahrlosen. Hauptsache die monatliche Gebühr wird bezahlt.

     

     

    Sie reihen sich ein in die uninformiert rausposaunende Expertenrunde, die sie selbst anprangern, Herr Frank.

  • H
    Hen-ling

    "Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen, um mit diesen finanziellen Mitteln und Rohstoffen allmählich ihre Fertigkeiten zu steigern"

     

    Irre ich mich oder ist das die Beschreibung des ganz normalen Warcraft. In WOW steuert und entwickelt ein Spieler nur eine einzelnen "Helden" als seinen persönlichen Charakter. Und Holzhacken ist in WOW allerhöchtens eine Nebenbeschäftigung.

     

    Wenn man schon auf die Unkenntnis der anderen einschlägt, sollten solche Details auch stimmen...

     

    Bitter

  • JL
    Junger Leser

    Aua aua aua liebe taz, da ist euch aber ein unangenehmer Recherchefehler unterlaufen.

    Bei dem Spiel, dass hier beschrieben wird, handelt es sich nicht um "World Of Warcraft", sondern vielmehr um das ältere, weitaus weniger populäre und einem ganz anderen Genre zuzuordnende "Warcraft 3". Dass ein Spiel wie dieses niemanden zum Amoklauf verleitet, ist an Offensichtlichkeit kaum zu überbieten, bei "World Of Warcraft" sieht das hingegen etwas anders aus, auch gerade was das Abhängigkeitspotential angeht.

    Solche Fehler nehmen dem Artikel ein bisschen die Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft, vor allem wenn man annehmen sollte, das der Autor sich etwas genauer mit Spielen beschäftigt hat, um zu seinem Urteil zu kommen.

     

    Das nächste mal bitte wieder in gewohnter Qualität, ok? ;)

  • MB
    Milan Bocker

    Eigentlich sehr schön geschrieben, nur leider hat der Autor sich selbst das Spiel nicht angesehen. Wie gesagt: "selbsternannte Experten" ...

    In World of Warcraft gebietet man keinesfalls Untergebene und man baut auch keine Häuser. Dies stammt vom Vorgänger-Spiel Warcraft 3. Dieses war ein "Aufbau-Strategie-Spiel" World of Warcraft ist ein ganz anderes Spielprinzip. Ein Abenteuer-Spiel indem der Hauptcharakter keine Kapitalismus-Lehren zieht, sondern nur Abenteuer mit Freunden besteht. Daher ist dieser Absatz leider ... einfach nur daneben recherchiert. Sorry. Sonst aber gut.

  • W
    W.Meinhardt

    Wer ist Schuld???

    Na wir! Hätten wir den Jugendlichen zur richtigen Zeit, die Aufmerksamkeit und Zuneigung

    würde einiges anders aussehen.

    Deshalb dürfen wir uns auch nicht über Schulmassaker, schwer bewaffnete 12-Jährige und Crack rauchende 5-Jährige Vorschulenkinder wundern.

     

    In diesem Sinne…

  • R
    Rdy

    aus der Seele gesprochen.

    Amen

  • MB
    Milan Bocker

    Eigentlich sehr schön geschrieben, nur leider hat der Autor sich selbst das Spiel nicht angesehen. Wie gesagt: "selbsternannte Experten" ...

    In World of Warcraft gebietet man keinesfalls Untergebene und man baut auch keine Häuser. Dies stammt vom Vorgänger-Spiel Warcraft 3. Dieses war ein "Aufbau-Strategie-Spiel" World of Warcraft ist ein ganz anderes Spielprinzip. Ein Abenteuer-Spiel indem der Hauptcharakter keine Kapitalismus-Lehren zieht, sondern nur Abenteuer mit Freunden besteht. Daher ist dieser Absatz leider ... einfach nur daneben recherchiert. Sorry. Sonst aber gut.

  • LC
    le citron

    mal wieder ein artikel der sorte, die die taz für mich nach wie vor lesenswert machen.

    warum nur hat man den eindruck, dass die mehrheit der deutschen nach ereignissen wie dem in winneden sich lieber an populistisch-voyeuristischen "ursachenanalysen", die gleich das angeblich passende verbot mitliefern, ergötzen. Anstelle nach den wahren und komplexeren hintergründen einer solchen tat zu fragen...

    aber unsere damen und herren politiker überbieten sich ja auch sofort mit unsinnigen verbotsforderungen. kommt gut an, löst das problem aber kein bisschen. nach erfurt war vor erfurt. und nach winneden wird auch wieder vor winneden sein. es ist wirklich ein trauerspiel und erwirkt bei mir nur kopfschütteln.

  • NJ
    Nils Jansen

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    diesen Kommentar müssen sie nicht veröffentlichen, ich wollte sie nur auf eine Ungereimtheit im Artikel hinweisen. Da ich an sonsten völlig seiner Meinung bin, dass die hysterie gegenüber Computerspielen völlig fehl am Platze ist, ist es schade, das der/die AutorIn sich in dem Beschreibenden Absatz der dieseer Textpassage folgt

    "Wenn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, dann höchstens, dass es die Jugendlichen auf spielerische Weise mit den Grundgesetzen des Kapitalismus vertraut macht..."

    Word of Warcraft mit Warcraft 3, einem zwar sehr guten (hohes Suchtpotential!), aber auch lange nicht mehr von der breiten Masse gespielten Strategie-Vorläufer von WoW, einem Online-Rollenspiel in dem man einen Einzelcharakter spielt und kein Völkchen dirigiert, verwechselt. Das nimmt dem Artikel natürlich ein großes Stück Glaubwürdigkeit, wenn man den Hauptgegenstand nicht richtig beschreibt. Und dies wiederum ist sehr schade, weil das Thema wichtig ist und man versuchen sollte, den "Experten" der Hysteriefraktion mit guten Argumenten zu begegnen.

    Nix für ungut, die Anmerkung soll nciht rechthaberisch klingen, aber ich finde es wichtig, dass gute (meiner Meinung nach) Standpunkte auch gut vertreten werden können.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

    Nils Jansen

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Wie dokumentiert ist, gab es den ersten Amoklauf dieser Art, ich bin jetzt zu faul nochmal zu recherchieren, entweder 1909 oder 1919.

    Schon damals, so muß man vermuten, waren Computerspiele mit verantwortlich... ;o)

  • C
    Chris

    Guter Artikel, der aufzeigt, wie inkompetent die meisten Medien auf diesem Gebiet sind. Selbst ein kleines bisschen Recherche scheint zu viel zu sein. :(

    Zudem sieht man dadurch auch, wie groß die Kluft in unserer Gesellschaft ist zwischen Spielenden und Nicht-Spielenden. Meine Hoffnung besteht darin, dass die Zeit diese Kluft schließt, denn immer mehr Spieler der ersten Generation werden erwachsen und somit steigt der Anteil derer, die nicht völlig ahnungslos beim Thema Videospiele sind.

  • L
    Lukas

    Nachdem ich gestern bei meiner Mutter die Spiegeltitelstory durchgelesen habe und am Wochenende einen ähnlich haarsträubenden Artikel in der FAZ freue ich mich eine solche Stellungnahme mal aus dem Mund eines Journalisten zu hören.

     

    Es ist schon erstaunlich wie plump oft ein verbot von "Killerspielen" gefordert wird, in der FAZ stand ein Artikel darüber dass 2 Millionen Deutsche "agressive Spiele" Spielen und daneben forderte irgendein "Experte" ein verbot. Dabei ist allein dadurch schon ersichtlich gewesen das in den Spielen nicht das Problem liegt schließlich haben wir ja keine 2 Millionen Amokläufe...

  • H
    Hallo?

    So wie viele Kommentare nach solchen Ereignissen reflexhaft Killerspiele verdammen, gibt es sofort die anderen Kommentare, die darauf verweisen, dass das alles ganz harmlos sei.

    Wenn dann - wie hier von Herrn Frank - auf die Medien geschimpft wird, wie die Counterstrike und World of Warcraft in einen Topf werfen, dann sollte er sich mal das Bild zum Artikel über die Pfeiffer-Studie anschauen. Da würde er gleich im eigenen Blatt fündig.

     

    Und der Grundtenor dieses Kommentars ist einfach nur ärgerlich. Klar kann man über Prof. Pfeiffers mediale Wirkmacht mindestens geteilter Ansicht sein. Daraus jedoch zu folgern, dass Spielsucht kein Problem sei, weil die Sucht ja nicht stoffgebunden ist ..., sorry, dass ist hahnebüchen. Und dabei geht es auch nicht darum, ob das zum Amoklauf führt - das wird es eher nicht und wird so auch nicht in der KfN-Studie behauptet werden und wird sicher auch nicht von Prof. Pfeiffer postuliert.

     

    Aber da sind wir dann wieder bei reflexartigen Reaktionen.

    Vielleicht mal einen Moment länger nachdenken. Was einen bei Counterstrike umbringt, ist beim Verfassen von Kommentaren eher hilfreich.

  • OM
    oh mann

    tja, da der autor offensichtlich genauso wenig ahnung von computerspielen und vom computerspielen hat wie der vielbesungene herr pfeiffer kann man nur sagen:

     

    herzlichen glückwunsch zu diesem artikel

  • TK
    Tim Kreutzfeldt

    Danke,

    der Autor spricht mir aus der Seele!

  • DU
    Dr. Utz Anhalt

    Vielen Dank, dass Sie diese Schwachsinnsdiskussion auf den Punkt bringen. Es handelt sich um das banale "Die Jugend von heute" Geschwafel, nur, dass die Unwissenden sich heute Experten nennen. In den 60er Jahren war es die verrohende "Hottentottenmusik", in den 80ern Punk und und und. Ähnliche Sorgen der Alten gab es schon in der griechischen Antike.

     

    Auch bei Egoshootern, zu denen World of Warcraft keineswegs gehört, ist der Zusammenhang zu Gewalttaten umgekehrt: Sie können nur diejenigen aufputschen, die ein Gewaltpotenzial haben. Wer sich mit Mythologien auskennt, weiß, dass der Kampf gegen Ungeheuer in der Fiktion eine elementare tiefenpsychologische Bedeutung hat - als nächstes müsste Beowulf, Siegfried, Gilgamesch und nun ja, jede Sage verboten werden. Kinder haben Angst, wenn die böse Hexe am Leben bleibt, nicht, wenn sie stirbt. Wer Rotkäppchen liest und danach seine Großmutter auffrisst, der braucht in der Tat psychische Betreuung. Daran ist aber nicht das Märchen schuld.

  • LM
    Lischen Müller

    Ich bin Lehramtstsudentin und amche zur Zeit ein Schulpraktikum. Das neue Schuljahr an meiner Schule begann mit einem Vortrag von Herrn Pfeiffer, den ich schon als sehr interessant empfand, aber was die drastischen Beschreibungen angeht, muss ich zustimmen: Nach seinen Regeln darf in der Grundschule keine einziges Bildschirmgerät stehen, und das hört sich für mich nach Hexenjagd an, denn wann sollen die Kinder denn bitte den Umgang mit so etwas "lebenswichtigem", wie dem Computer lernen? Schreiben und lesen steht doch auch schon ind er ersten Klasse auf dem Plan, aber so Lange die ELtern ihren Kindern keinen Stephen King kaufen, gibts damit auch keine Probleme.

    Außerdem habe ich selbst seit ich 11 Jahre alt bin meinen eigenen PC, habe zwischenzeitlich recht viele gespielt (lang lebe Monkey Island), aber meinem Einser-Abitur hat das keinen Abbruch getan. Denn: meine Eltern haben sich halt drum gekümmert!

    Bei dem Vortrag von Herrn Pfeiffer waren dann einige Lehrer nach gezeigten Szenen aus den Spielen "Der Pate" und GTA III zutiefst schockiert von deren Brutalität - da Frage ich mich, wo die als Lehrer leben? Gern anschauen tu ich mir das auch nicht, aber ich weiß, dass es existiert. Und wenn cih bei Schülern den Namen einer unbekannten Sache aufschnappe, dann dauert es ca. 2 min das Ganze bei Google mal nachzuschlagen, um zu Wissen, "was geht".

    Ich glaube es wird hier mal wieder zu allgemein auf irgendwlechen Erscheinungen rumgehackt, als den Sachen auf ihren Wirklichen Grund zu gehen:

    zu wenig Leher > zu wenig Betreeung in den Schulen und Eltern, die sich nicht mit den Lebensrealitäten ihrer Kinder auseinandersetzen (können).

  • FB
    Felix Brause

    Ja wunderbar ihre Kritik an dem Umgang mit Computerspielen und als WoW-Spieler (einer der Sorte die sich wäscht und so...) stimme ich ihnen zu. Nur wäre es nicht schlecht wenn sie dann bei ihrer Recherche nicht Warcraft3 (Echtzeitstrategiedauerbrenner) und World of Warcraft vermischen. Das mit dem Häusle bauen und Holz hacken ist Warcraft3, während der Rest der Berufe aus WoW stammt.

    Ansonsten große Zustimmung. Bei "normalen" Selbstmorden hat sich die Presse doch auch zur freiwilligen zurückhaltung verpflichtet.

  • G
    Guenther

    Danke, danke, danke. Endlich mal ein Artikel über 'Killerspiele', der auch mal die Realität wieder gibt. Daß sich aggressive Jugendliche zu gewaltätigen Spielen hingezogen fühlen kann man nachvollziehen. Aber das ist ein Symptom, keine Ursache für Gewalt.

    Wer hat als Kind nicht Coyboy und Indianer gespielt (wie rassistisch!) und den anderen dabei totgeschossen (wie brutal!). Wenn das mal nicht die Vorbereitung auf einen Angriffskrieg war, au weia!

  • F
    Freigeist

    Geiler Artikel! Weiter so! xD

  • A
    Alex

    Sehr guter Artikel! Mal wieder ein Gegengewicht zu der sonst so üblichen Meinungsmacherei. Da lohnt sich doch das Abo :-)

  • NH
    Nils-Roland Hopf

    Der Kommentar ist gut, aber eine kleine Korrektur:

    Warcraft heißt die angesprochene Strategiespielserie. World of Warcraft ist das zuzuordnende Online Rollenspiel. Im Rollenspiel kontrolliert man nur eine Figur, seinen "Character"

  • MM
    M. Michaelis

    Irgendwie fühle ich mich beim Lesen dann doch peinlich berührt, wenn sich da der Autor lauthals über die ahnungslosen Leute aufregt und dann selber den eindeutigen NAchweis erbringt, das er das erwähnte WoW nicht kennt. Und falls doch: Dann ziehe ich es definitiv vor mit dem Autoren keine Pokerpartie zu spielen. Jedenfalls nicht ohne meine Streitaxt.

    Ein wenig mehr Recherche wäre schon sinnvoll gewesen...

  • EG
    Ein Gast

    Leider erweist sich an diesem ansonsten guten polemischen Beitrag die Unkenntnis des Autors. Das von ihm beschriebene Spiel heißt "Warcraft" und nicht "World of Warcraft". "World of Warcraft" ist ein Online Rollenspiel, bei der man im Sinne eines Ego Shooters eine Fantasy Figur steuert und es auch häufig genug darauf ankommt, gegnerische Spieler "plattzumachen". Tatsächlich ist die Blutrünstigkeit dieses Spiel nichtsdestotrotz kaum gegeben.

    Bitte erst informieren und dann schreiben! Sonst erweist man sich bei seiner Kritik an unfähigen Journalisten als ebenso unfähig...

    Das Suchtpotential dieses Spieles ist aber aufgrund eines ausgeklügelten Belohnungssystems deutlich höher als bei anderen Spielen

  • E
    ElToro

    Oh Gott! Schnell ändern: gold wird zwar aktiv vom spieler selbst gefarmt, holz gibts aber nicht und man befehligt auch keine völkchen! das ist warcraft 1-3, eine andere spielserie! (peinlich ;) )

     

    Gruß,

    ElToro

  • SO
    Simon Oberthür

    Danke, das das Thema auch mal anders als in anderen grossen Zeitungen dargstellt wird.

     

    Leider is bei der Recherche ein Fehlerunterlaufen: Die Textbeschriebung mit den holzsammelden Elfen trifft gehört leider zum Spiel "Warcraft" nicht zum Spiel "World of Warcraft".... . Am besten korrigieren sonst funktioniert der Vorwurf der schlechten Recherche an die Anderen Zeitungen nur halb so gut :)

     

    BTW: Wir haben in Deutschland schon ein "killerspiele" Verbot wie Pfeifer es fordert.... halt "nur" für Jugendliche. Umgesetzt aber sogar mit einem Werbeverbote/Vermarktungsverbot auch Indizierung genannt.

  • S
    Sascha

    Etwas mehr Recherche würde auch Arno Frank nicht schaden. Der Spieler "gebietet" nicht über ein Vlkchen, sondern ist lediglich ein Charakter, also Teil eines Volks. "Häusle bauen", also Housing fehlt in World of Warcraft völlig und wird insbesondere von RPlern schon lange angemahnt. Die Berufe sind auch keine Primäraufgabe, so wie es der Artikel darstellt, sondern oft nur schmuckes Beiwerk (sehr wenige Spieler sehen Berufe als eine Hauptaufgabe an). Die meisten Spieler teilen sich in drei Gruppen auf:

     

    a) Diejenigen, die mehrere Charaktere auf Maximallevel spielen.

     

    b) Diejenigen, die nach dem Maximallevel PvP betreiben (Battlegrounds oder Arena).

     

    c) Diejenigen, die nach dem Maximallevel raiden (Instanzen mit mehreren Spielern spielen).

     

    Und um dies überhaupt erreichen zu können, müssen schon etliche Gegner um die Ecke gebracht werden.

     

    Und das WoW eher vor Vereinsamung schützt, wie es der Artikel suggeriert, ist ebenfalls kaum der Fall. Gerade erst stellen entsprechende Einrichtungen ihre Therapien um, da diese "Sucht" keine Sucht im klassischen Sinne ist. Das Problem vieler "Süchtigen" sind einfach fehlende Realkontakte, so dass WoW eine Flucht darstellt. Der RBB berichtete im Info-Radio vor kurzem darüber.

     

    Das der Fernseher keinesfalls weniger Zeit in Anspruch nimmt (Action-Filmen wollen wir mal gar nicht reden), wird allerdings ignoriert. Aber dann müsste man ja auch mit der Entrüstung der Massen rechnen, denn der Fernseher ist doch das liebste Kind der meisten Familien. Man nimmt lieber etwas wie "Computerspiele", denn das ist für viele etwas Fremdes und betrifft sie selbst nicht - da fällt es dem Zuschauer leichter, das zu glauben und er hat sein Feindbild für den Stammtisch. Früher war es halt Rockmusik.

     

    P.S.: Auch ich spiele World of Warcraft, aber in Maßen (ca. 4-6 Stunden je Woche).

  • DM
    Dominik Mertens

    Kann es sein, dass der Autor hier das Spiel "World of Warcraft" mit der Spielereihe "Warcraft I - III" (ebenfalls aus dem Hause Blizzard) verwechselt? In letzterer geht es im weitesten Sinne um Echtzeitstrategie (dazu gehört auch die genannte "Forstwirtschaft"), in WOW steuert der Spieler immer einen Charakter den er entwickelt und auf ein möglichst hohes Level bringt, damit er in den PVP-Kämpfen möglichst vernichtend ist (Spieler-gegen-Spieler).

  • G
    grafinger

    Tja, Herr P., da ist ja offensichtlich noch nicht genug Gras über Ihr "Meisterstück" gewachsen. Oder, wie Josef Wimmer (ehem. Münchner OB) sagte: "Jedesmal wenn Gras über eine Sache gewachsen ist kommt so ein Rindvieh und frisst es wieder weg..."

    Das Problem ist das Denken in "digitalen" Mustern:

    Allen muss in das primitive Schema gut-schlecht; richtig-falsch passen.

    Und die Einschätzung muss dann jeder "normale" Mensch teilen, sonst ist er selbst "schlecht" oder "falsch".

    Es ist diese allumfassende Ignoranz, welche in der Gesellschaft Spannungen bis hin zu offenen Konflikten erzeugt, nicht ein paar Computerspiele oder die üblichen Pubertätsprobleme der Jugendlichen.

    Übrigens, etwas OT aber doch zum Thema passend:

    Vor einiger Zeit sprach ich meine Schüler auf ihre Kleidung der Marke "Thor Steinar" an und warum sie von ihnen getragen wird.

    Die Antwort war so einfach wie beschämend: "Wie können Sie allein von der Kleidung eines Menschen auf seine Gesinnung, seine politische Einstellung und und sein soziales Verhalten schliessen? Ist das nicht sehr überheblich?"

    Fiel mir nur wieder zum Thema "Nazi Läden"(sic) ein.

  • F
    Frank

    Ich glaube sie verwechseln hier "Warcraft" und "World of Warcraft". World of Warcraft ist das Online Rollenspiel...das natürlich wie sie richtig sagen nix mit einem Ego-Shootern zu tun hat aber auch nicht so viel mit Kapitalismus training. Das passt eher auf Warcraft bei dem es sich um ein Echtzeitstrategiespiel handelt, in dem man die Geschicke eines Volkes/Stammes lenkt.

    World of Warcraft zeigt allerdings ganz gut das Prinzip von Angebot und Nachfrage...seltene Ausrüstungsteile sind teuer :-)

  • UW
    Uwe Weber

    Ich bin kein Experte für Medien und möchte auch keiner werden. Jedoch, die aktuelle wieder hochkochende Debatte um 'Killerspiele' greift entschieden zu kurz, vielmehr geht es meines Erachtens um im Sinne des Wortes um Welt'bilder'

     

    In unserer Gesellschaft ist das Zuschauen beim Toeten von Menschen allabendliche Routine. Wer macht sich noch die Arbeit die Leichen zu zählen die uns in Action, Western, Kriminalfilmen etc. bei jeder Gelegenheit serviert werden? Wohlgemerkt: zur Unterhaltung!

     

    Nein, davon wird man natürlich nicht zum Amokläufer! Doch insgesamt erscheint mir, wir bekommen alltäglich eine Kultur serviert, in der gewaltsame Konfliktloesung die ultima ratio ist. Hinzu kommt, dass diese zweidimensionale Welt des Fernsehbildes für viele Realität und eigene Erfahrung ersetzt. So verschiedene Produkte wie Fiktion und Report verschwimmen langsam für manche. Und der kommunikativen Kompetenz sind gemeinsame Fernseh oder Spielabende wohl auch nicht sonderlich förderlich. Es mag schon sein, dass viele Bekundungen von Experten zum Thema Gewalt in Computerspielen tatsächlich vom Unverständnis jugendlicher Lebenswelten zeugen. Wir sollten uns jedoch fragen welche Lebenswelten wir unseren Jugendlichen tagein tagaus vorstellen und wie der Übergang von Schein- zur Realwelt täglich von den meisten mehr oder minder erfolgreich gemeistert wird. Einige, und mir scheint es werden mehr, scheinen daran zu scheitern.

  • JK
    Jeff K

    eigentlich ein guter text nur ist ihnen ein fehler unterlafen.

     

    auch wenn ich es begrüssen dass sie diesen text geschrieben haben in dem sie zeigen dass killerspiel nicht das sind was herr pfeiffer und co den menschen weiss machen wollen.

    Und dass nicht jeder der spiele wie counterstrike world of warcraft oder auch das spiel was tim k am abend davor gespielt haben soll, farcry 2, eine gefahr ist. Ich selbst habe alle diese spiele auch gespielt(mehrere Stunden) kenne also deren inhalt und werfe nicht mit halbwissen um mich, wenn ich sage dass in keinem dieser Spiele diese krass gewalt die immer wieder beschrieben wird enthalten ist. Stichwort "kettensäge", "arme abtrennen" und "je brutaler desto mehr punkte"

     

    Das zeigt eben das von ihnen auch sehr kritiesierte halbwissen der sogenannten experten und politikern was mich auch sehr aufregt!

     

    ich würde gerne mal mit herrn pfeifer und paar csu politiker eine LAN-Party veranstallten um ihnen zu zeigen was in diesen Spielen wirklich passiert!

     

    Jedoch muss ich der richtigkeithalber sagen, sie haben bei der beschreibung von world of warcraft elemente aus dem strategiespiel warcraft 3 und eben aus world of warcraft das ein online rollenspiel ist (auch mmorpg genannt) vermischt

    Ich zitiere :"Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen,(oder untote) die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen, um mit diesen finanziellen Mitteln und Rohstoffen (diese elemente stammen aus warcraft 3 und de vorgängern) allmählich ihre Fertigkeiten zu steigern - darunter so brutale wie Schmiedekunst, Ingenieurskunst, Lederverarbeitung, Schneiderei, Inschriftenkunde oder Juwelenschleiferei(diese berufe stammen aus world of warcraft)".

     

    wenn sie schon halbwissen verurteilen sollten sie nicht das selbe tun wenn es auch nur so ein kleiner fehler ist.

     

    mgg Jeff K.

  • M
    Michi

    Bravo! Ich kann WoW-Spieler zwar auch nur bemitleiden, aber den einzigen, denen diese ganzen abstrusen Schlussfolgerungen was nützen, sind diese professionellen "Gutachter" bzw. dessen Bankkonten.

    Und nun kommen wieder die ganzen Experten ins Fernsehen, die Deutschen lieben so etwas ja.

  • CB
    Christian Baden

    Lieber Herr Frank,

     

    das ist ja im Grunde alles zutreffend, nur dass World of Warcraft auch mit Risiko nicht viel gemein hat (das war "Warcraft", das dem Autor vermutlich besser bekannt war, was dieselben Charaktere nutzt, aber ein völlig anderes Spielprinzip hat). World of Warcraft dagegen kann man dagegen durchaus als "Ego"-Shooter bezeichnen, in dem Sinne das der Charakter selber durch die Gegend läuft und mit Messern wirft oder mit Armbrüsten schießt... naja, clickt. Recht haben Sie dagegen mit der Feststellung dass WoW sicher weder als besonders blütrünstig noch als besonders vereinsamend durch gehen kann - eben in der sozialen Interaktion liegt ja der Suchtfaktor, solo zu clicken macht nicht einen Bruchteil des Spaßes wie sich in Gruppen zusammen zu finden und neben dem Geclicke auch die neusten Klamotten und Dolche zu diskutieren und worüber man sich mit Gleichgesinnten noch alles unterhalten kann. Dasselbe gilt übrigens auch für viele der in der Tat blutigeren Ego-Shooter, die trotz allem meist vor allem durch das Zusammenspiel mit anderen interessant werden.

    Dass denen, die in Jugendlichen mehr Reflexionsunfähige Medienzombies sehen, die durch Games zum Töten gebracht werden, unbedingt widersprochen werden muss, ist unstrittig. Medien können bestehende Neigungen verstärken, zum Ausgleich und Abbau von Aggression genutzt werden, und was nicht alles. Medien alleine erklären Verhalten nie. Die Kritik, dass die die dies behaupten dumm und desinteressiert seien träfe aber noch besser, wenn auch die Gegenrede recherchiert wäre. World of Warcraft und Warcraft verwechseln ist dabei kein guter Anfang. Gibt's denn bei der taz keinen WoW-Zocker? Ich habe selbst an Universitäten noch kein Department gefunden wo nicht irgendjemand spielt. Denn auch das ist wert gesagt zu werden: nicht nur picklige Jugendliche spielen WoW. Viele Spieler haben gut bezahlte Jobs und manche schon eigene Kinder...

     

    beste Grüße

    Christian Baden

  • E
    evenlonger

    danke...besser kann man es nicht ausdrücken.

  • BK
    Beate Kern

    Sehr guter Artikel. Vielen Dank.

  • J
    Julius

    Glückwunsch zu diesem in höchstem Maße gelungenen Artikel, der die Sachlage so darstellt wie sie ist. Der Knackpunkt ist hierbei doch die Frage inwieweit auch in anderen Bereichen soviel Blödsinn unters Volk gebracht wird. Ich selbst bin Zocker, auch von WOW und nebenbei werdender Politikwissenschaftler. Ich selbst habe an einer solchen Studie von Pfeiffer teilgenommen und wurde prompt aussortiert. Offenbar passte ich nicht in die Zielgruppe der abstürzenden süchtigen Jugendlichen die hier in eine Studie sollen. Im Zusammenhang mit World of Warcraft sprach Christian Pfeiffer auch schon von einem Strategiespiel mit Sanitätern... das schmerzt sehr, denn dieser jene soll Wissenschaftler sein und weiß nicht einmal im Ansatz wovon er spricht. Aber es ist eben auch simpler sich solch einen Sündenbock zu suchen anstatt reale gesellschaftliche Probleme anzuprangern. Wie kann es sein das Jugendliche so alleine gelassen werden oder Eltern ihr eigenes Kind in einem solchen Umfeld voller Waffen leben lassen? Spannend auch wie es den Eltern entgangen sein kann das ihr Sohn wegen Depressionen in Behandlung war... egal... Weg mit World of Warcraft!

     

    Julius aus Marburg

  • DM
    Dani Müller

    Hä?

     

    Selten ein Artikel über "Populismus" und "Boulvardeskes" gelesen, der selber nur so von Populismus und Boulvardeskem strotzt.

     

    Was hat WOW bitteschön mit "Killerspielen" zu tun? Nur weil irgendein Azubi bei Phoenix es wegen des Titels "...of Warcraft" für ein Killerspiel hält, ist es noch lange nicht gerechtfertigt, anhand der Unbedenklichkeit von WOW die Unbedenklichkeit von Ego-Shootern beweisen zu wollen, nach dem Motto: Die "Killerspiel"Kritiker vermischen diese Dinge, also vermische ich sie in diesem Artikel auch.

     

    Es scheint Leute zu geben, die bei der ganzen "Killerspiel"-Diskussion nur darauf warten, bis so ein Herr Pfeifer auch mal für ein eher harmloses Spiel Alterskategorie 18 fordert, dann kann man sich auf diesen "Populismus" einschiessen, ohne weiter über die wirklich brutalen Spiele diskutieren zu müssen.

  • HB
    Hermann Bartz

    Lieber Herr Frank

    grundsätzlich bin ich ihrer Meinung, find es jedoch komisch, dass sie den diversen Experten Dummheit bzw. Desintresse vorwerfen, jedoch selber scheinbar nicht die geringste Ahnung von World of Warcraft haben. Bei dem von ihnen beschriebenen Spiel handelt es sich offensichtlich um das Strategiespiel "Warcraft", nicht zu verwechseln mit dem Rollenspiel "World of Warcraft" in dem es hauptsächlich darum geht sogenannte Quests zu lösen und Computergegner sowie die virtuellen Charaktere anderer Spieler im Kampf zu besiegen.

    Natürlich kann man einem solchen Spiel immer noch nicht vorwerfen für solche Tragödien verantwortlich sein, jedoch würde ich nicht im gleichen Zuge die Folgen einer Spielsucht dermaßen verleugnen, das macht ihren Artikel nur unglaubwürdiger.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    H.

  • F
    Falk

    Dieser Artikel trifft es auf den Punkt.

    Ich, der gerne PC SPiele spielt, werde erst dann wütend, wenn ich eben solche Sachen wie "Killerspiele, wie World of Warcraft" höre.

  • BL
    Brit Lauati

    Der letzte Abschnitt ihres Artikels hat mir den Abend gerettet. Genau das ist ein wirkliches Problem! In drei einfachen Sätzen auf den Punkt gebracht.

    Ich werde diesen Abschnitt jetzt auswendig lernen und jeden aufsagen, der noch mal fragt warum sich Jugendliche so verhalten, wie sie es nun mal tun.

  • D
    DaddelLeser

    Aktueller Punktestand: *******

  • X
    Xam

    World of Warcraft leider mit Warcraft verwächselt.

  • S
    Stefan

    Danke für die Objektivität, die die Medien dieser Tage mal wieder vermissen lassen.

  • KM
    Klaus Mücke

    Ohne Killerspiele - kein Schul-Amok?! Oder: Die Schönheit unserer Seelen 6 (Anm.: 5,4,3, 2 und 1 weiter unten)

    Ich bin vollkommen fassungslos und erschüttert über die vehemente Verteidigung des virtuellen Tötens nicht gerade weniger Blogger, die offensichtlich begeisterte “First Person Shooter” am PC sind.

    Um einen Menschen umbringen zu können, muss man ihn zuerst in der Vorstellung ermorden - anders geht es nicht. Wird in der Vorstellung nicht gemordet, ist Mord nicht möglich.

    Mir geht es bei meiner Argumentation gegen Killerspiele, von denen viele tatsächlich in ihrem Ablauf nichts anderes als Amok-Läufe simulieren und das virtuelle Töten mittels Belohnung wie in der klassischen Verhaltenstherapie (Token-Methode) verstärken, nicht nur darum, die Wahrscheinlichkeit des realen Tötens zu verringern, sondern noch vielmehr um der inneren Militarisierung zu begegnen, die nachweislich zu einer Reduzierung des Mitfühlens mit anderen Lebewesen und zu innerer Abstumpfung führt (vgl. die moderne Hirnforschung, Spitzer, Hüther, Grossman, Pfeiffer etc.).

    Mit Hilfe sogenannter EGO-Shooter töten wir von mal zu mal einen Teil der Schönheit unserer Seelen. Das ist der entscheidende Punkt.

    Und ich bin wirklich sehr verzweifelt darüber, dass dieser Aspekt in der öffentlichen Diskussion überhaupt nicht auftaucht.

    Potsdam, 16.03.2009

    Klaus Mücke

     

     

     

    Ohne Killerspiele - kein Schul-Amok?! 5 (Anm.: 4,3, 2 und 1 weiter unten)

    Eigenartig: Es scheint noch kaum jemandem aufgefallen zu sein, dass viele Killerspiele nichts anderes simulieren als einen Amoklauf.

    Potsdam, 15.03.2009

    Klaus Mücke

     

    Ohne Killerspiele - kein Schul-Amok?! 4 (Anm.: 3, 2 und 1 weiter unten)

    Wenn es die Chance gibt durch eine gesellschaftliche Ächtung gewaltverherrlichender Medien, dem mit einem Verbot auch öffentlich Nachdruck verliehen wird, auch nur ein Menschenleben in einer Million Jahre davor zu bewahren, Opfer eines Amoklaufs zu werden, dann hat es sich gelohnt.

    Leider stimmt meine Statistik nicht; denn es sind viel mehr Tote durch Amokläufe zu beklagen. Dass Amokläufe gesellschaftlich nicht zu verhindern sind, es sie immer schon gegeben hätte, ist eine Mär, weil diese Behauptung nicht erklären kann, wieso es Kulturen gibt, in denen Amok gehäuft auftritt und Kulturen, in denen Amok kaum bekannt oder sogar gänzlich unbekannt ist.

    Der Begriff "Amok" (malaiisch: meng-âmok, in blinder Wut angreifen und töten) musste deswegen ja auch von einer bestimmten Kultur des indonesischen Archipels importiert werden.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass es zu der Zeit, als ich zur Schule ging, Schulamokläufe gegeben hat. Es gibt sie heute.

    Und heute sind sie ein zumindest kontinuierlich zu beklagendes Phänomen. Das bedarf einer Erklärung.

    Wie kommt es, dass sich alle Schul-Amok-Schützen der letzten Jahre exzessiv mit Killerspielen beschäftigt haben?

    Und wie kommt es, dass es beim amerikanischen Militär funktionierte mittels des Trainings mit Counterstrike ähnlichen Videospielen die Tötungshemmung zu reduzieren?

    Nein, ich bin auch kein Freund von Verboten und dennoch sind sie in bestimmten Fällen mehr als nur notwendig. Und es wäre allein schon viel geholfen, wenn solche “Spiele” nur mit einem schlechten Gewissen gespielt würden, weil man weiß, dass das Spielen auf Missachtung stößt; zumindest hätte man dadurch deutlich weniger Spaß am virtuellen Töten.

    In diesem Jahrzehnt gab es in der Bundesrepublik Deutschland zwei verheerende Schulamokläufe mit jeweils 16 Toten. Über einen Zeitraum von 100 Jahren wären das 320 Tote - allein durch solche extremen Amokläufe.

    Wie viele Tote muss es noch geben, bis Gewalt und damit auch Gewaltvideospiele gesellschaftlich geächtet werden, um solche Massaker zu verhindern?

    Potsdam, 15.03.2009

    Klaus Mücke

     

    Ohne Killerspiele - kein Schul-Amok?! 3 (Anm.: 2 und 1 weiter unten)

    Es geht mir nicht darum, Menschen zu diffamieren, die Killerspiele spielen. Vielmehr geht es mir darum, an einem gesellschaftlichen Konsens mitzuwirken, von dem wir leider noch sehr weit entfernt sind. Würde Gewalt und Gewaltverherrlichung gesellschaftlich geächtet, hätte das sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Wert für eine friedliebende Welt.

    Ich verstehe einfach nicht, was an “Spielen”, in denen das virtuelle Morden mit Belohnung verstärkt wird, schützenswert ist. Als ich von dem Amoklauf gehört habe, musste ich vor Erschütterung weinen, weinen um die Opfer und um den Täter, der meines Erachtens niemals dahin gekommen wäre, wenn für ihn das virtuelle Töten nicht zu etwas Selbstverständlichen geworden wäre.

    Ich habe zwei schulpflichtige Kinder und ich fahre seit den berichteten Schulamokläufen der letzten Zeit meine Kinder anders zur Schule und ich werde das Gefühl nicht los, dass es jederzeit zu weiteren Massakern kommen kann, weil es so naheliegend ist, in einer Krisen-, Frustrations- und Schamsituation das, was durch Gewaltspiele (also gut: ich meine Massenmordsimulatoren) angetriggert wurde, in die Realität umzusetzen.

    Mittlerweile entsetzt es mich, wenn ich in verschiedenen Blogs oder Zeitungen lese, wie vehement Jugendliche aber auch Erwachsene sich für solche menschenverachtenden virtuellen Gewalt-Spiele (banalisierend “First-Person-Shooter”) einsetzen - fast so als ginge es um ihre Existenz und als sei das Leben nicht mehr lebenswert, wenn man nicht mehr die Gelegenheit hat, Menschen virtuell zu ermorden.

    Ich begreife das nicht und es macht mich einfach ängstlich und traurig.

    Potsdam, 15.03.2009

    Klaus Mücke

     

    Ohne Killerspiele - kein Schul-Amok?! 2 (Anm.: 1 weiter unten)

    Vor zwei Jahren schrieb ich auf den KOMMENTAR von STEFAN REINECKE "Mord nach Muster" (taz vom 21. 11. 06; S. 1):

    Natürlich: Allein das Spielen von Computerspielen wie Counterstrike macht noch keine Mörder oder Amokläufer. Dass sie aber die Hemmschwelle herabsetzen, in der Realität zu töten, das ist mittlerweile zweifelsfrei nachgewiesen. Dave Grossman – ein früherer Militärpsychologe – hat diesen Zusammenhang sehr eindringlich dargestellt. Und auch die Untersuchungen von Christian Pfeiffer (und mittlerweile die gesamte neuere Hirnforschung - K.M. 2009) weisen einen signifikanten Zusammenhang auf zwischen Gewalt darstellenden oder zu virtueller Gewaltausübung animierenden Computerspielen und tatsächlicher Gewalttätigkeit von Jugendlichen.

    Wie kommt es, dass aufgrund dieser nachgewiesenen Zusammenhänge immer wieder das mehr als berechtigte Verbot der Gewaltverherrlichung in den Medien wie ein Angriff gegen die Pressefreiheit von den meisten Journalisten [...] verstanden wird? Welchen Nutzen haben Horrorvideos und Ego-Shooter-Spiele für die Menschen und die Gesellschaft – sieht man von den horrenden Gewinnen der Produzenten solcher Massenmordsimulatoren ab? Was geht uns verloren, wenn wir in einer Welt leben würden, in der es weniger Gewalt und Gewaltdarstellungen gibt?

    [...] Die Verharmlosung von Computerspielen, die das virtuelle Morden durch Belohnung verstärken, ist mehr als dumm: Sie ist fahrlässig, weil es (das virtuelle Morden - K.M. 2009) die Tötungshemmung reduziert und für den schnellen "Kick" die Erhöhung der Gewaltbereitschaft in Kauf nimmt.

    Klaus Mücke (2006)

     

    Killerspiele, Ericksonsche Hypnotherapie und Hirnforschung

    Was sich aus den Prinzipien der Ericksonschen Hypnotherapie folgerichtig ableiten lässt, wurde mittlerweile von der modernen Hirnforschung untermauert: Auch virtuelle Vorstellungen führen zu einer Veränderung psychischer Muster und Strukturen, die sich physiologisch – aufgrund der Plastizität des Gehirns – als Veränderung der Gehirnaktivitätsmuster und der Gehirnstruktur nachweisen lassen. Donald Olding Hebb formulierte bereits 1949: "Neurons that fire together wire together." Das ist das Prinzip nach dem Psychotherapie erst funktionieren kann. Wenn nun Killerspiele – so lässt sich leicht folgern und mittlerweile mittels bildgebender Verfahren auch sichtbar nachweisen – die virtuelle Realität von Kindern und Jugendlichen bestimmen, bildet sich physiologisch und psychisch ein Muster, das die Bereitschaft zum Töten in der realen Welt signifikant erhöht.

     

     

    Ohne Killerspiele kein Schul-Amok?! 1

    Selbstverständlich kann nicht von einer linearkausalen Relation zwischen dem Konsum von Killerspielen (Massenmordsimulatoren) und einem Amoklauf gesprochen werden. Millionen Jugendliche trainieren schließlich leider tagtäglich den virtuellen Massenmord und laufen in der Realität nicht Amok. Sehr wohl aber geht es um die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für eine solche Tat durch einen derartigen Medienkonsum. Denn: Menschen lernen in erster Linie und am effektivsten durch Nachahmung, ob sie nun virtuell oder real stattfindet. Und: Auch virtuelle Zugehörigkeitssysteme wirken gewissensbildend, formen also persönliche Regeln und Normen. Es sollte doch zu denken geben, dass Schulamok in der jetzigen Form vor der Einführung von Killerspielen nicht existierte und man muss keine aufwändigen psychologisch-statistischen Untersuchungen durchführen, um folgenden Zusammenhang zu entdecken:

    Die Wahrscheinlichkeit für die Durchführung eines Amoklaufs nimmt zu, wenn

    a) Killerspiele häufig und exzessiv gespielt werden,

    b) es keine ausgleichenden Bedingungen wie intensive soziale Kontakte und eine gute soziale Integration gibt,

    c) es zu einer krisenhaften Zuspitzung der Lebenssituation kommt (Liebeskummer, Kränkungen, Missachtungs- und Misserfolgs-Erlebnisse etc.), mit denen massive Schamgefühle einhergehen. (Erst aufgrund gestörter Bedingungen kommt es zu einer zumindest zeitweilig gestörten Persönlichkeitsstruktur. - Aus diesem Grunde ist es eine kurzschlüssige Folgerung, dass Täter immer persönlichkeitsgestört sein müssen.)

    d) es viele Amokläufe in der Vergangenheit gegeben hat, die für öffentliches Aufsehen gesorgt haben und Amokläufer zu Vorbildern werden und

    e) Waffen leicht erreichbar sind.

    Die Konsequenz, um Amokläufe präventiv zu verhindern, kann deswegen nur lauten:

    1. Ein generelles Verbot von Produktion, Vertrieb und Beschaffung solcher Computer-Spiele.

    2. Ein generelles Verbot des persönlichen Besitzes von Schuss- bzw. Detonationswaffen.

    Es ist ein trauriges Zeichen unserer modernen Gesellschaft, dass sich keiner darüber empört, dass Millionen von Kindern Stunde um Stunde, Tag für Tag als virtuelle Kindersoldaten trainieren, Menschen auf einem Bildschirm abzuknallen. Und es ist ein trauriges Zeichen, dass keiner die Frage aufwirft: "Was ist eigentlich schützenswert an Killerspielen?" Stattdessen macht man sich Gedanken, Schulen in Hochsicherheitstrakte zu verwandeln.

  • N
    Naja

    In seinem Kern meint der Autor dieses Artikels es ja gut (ich meine damit die die Verbindung der Amoklaufdebatte mit sogenannten "Killerspielen" in den Boulevardmedien), allerdings sollte er bei seinem Zynismus und erhabenem Sprachstil auch darauf achten keine Fakten durcheinander zu werfen. Wenn man anderen Medien vorwirft, bestimmte Computerspiele falsch zu beschreiben, sollte man auch aufpassen, Spielinhalte von World of Warcraft mit dem herkömmlichen Warcraft zu vermischen.

    Als Angehöriger eines Betroffenen ehemalig Computersüchtigen würde ich auch stark dagegen halten, dass Computerspiele nicht zur Vereinsamung beitrügen. Auch wenn eine Onlinewelt mit menschlichen Mitspielern gefüllt ist, fühlen sich viele von den 24/7-Zockern dennoch vereinsamt.

  • F
    fetflek

    Guter Artikel der einen angenehmen Gegenpol zu der "Berichterstattung" anderer "Zeitungen" darstellt. Leider wurde im siebten Absatz wohl das Spiel "World of Warcraft" mit dem Spiel "Warcraft" verwechselt.

  • JH
    J. Heinke-Becker

    Als einundzwanzig jähriger Gelegenheitsspieler des "Killerspiels"/Echtzeitstrategiespiels "Warcraft III" (USK 12) möchte ich Ihnen hiermit für ihrem Artikel danken. Zwar ist das Thema für mich nicht so emotionsgeladen, da ich am Tag durchschnittlich nur eine halbe Stunde spiele, dennoch ärgert mich die doch auffallend große Diskrepanz zwischen völliger Ahnungslosigkeit und riesiger Empörung der sog. Experten. Technologisch abgehängte, verunsicherte Menschen möchten am liebsten verbieten, was sie nicht verstehen. Führend ist dabei der mediengeile "Experte" Pfeiffer vom Kriminologischen Institut Niedersachsen, dessen Feldzug gegen Computerspiele aller Art auf die jüngeren Generationen irritierend bis peinlich wirkt. Es stimmt mich traurig festzustellen, dass es wohl immer noch tief in der Natur des Menschen liegt, zu hassen was er nicht versteht.

  • L
    Lukas

    Hallo,

    vielen, vielen Dank für diesen äußerst guten Beitrag. Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, das leidige Thema der Killerspiel-Disskusion. Ich kann und will es nicht mehr hören und sehen. Die Politik weiß einfach nicht um die wahren Probleme. Wieso nicht? Na weil es zu teuer ist ein veraltetes Schulssystem zu reformieren und den Schülern die Aufmerksamkeit bieten, die Sie verdienen. Kleinere Klassen, Schulpsychologen, Ganztagesschulen, Individuelle Betreuung. Aber das tut sich lange nicht so gut, wie eine schöne, lange Hetzjagt auf die "blutrünstigen, gewaltverherrlichen Killerspiele". Ein tolles Ablenkungsmanöver! Nur weiter so!

     

    Wie immer siegt die BILD Meinung über den Verstand.

    Na Dann.

  • EK
    Eike Kranz

    Durchaus wahre Worte, Sie vermischen in ihrem Artikel jedoch die Spiele "Warcraft" (Strategiespiel, Sammeln von Rohstoffen, etc.) und "World of Warcraft" (Online-Rollenspiel, Berufe, usw.).

    Das ändert an der richtigen Darstellung des Sachverhaltes zwar nichts, stört jedoch, weil es an die oft falsche Berichterstattung von Pfeiffer und anderen Pfeifen erinnert.

  • WR
    white rabbit

    In diesem Artickel wird "World of Warcraft" offentsichtlich teilweise mit "Warcraft (3)" verwechselt, welches ein strategiespiel ist. In WoW ist es der Wesentliche Spielbestand das bekämpfen von Monstern mit einem Charackter, welcher immer weiter verbessert wird und nicht das Holzhacken und Häuserbauen (ist jedoch bestandteil von Warcraft 3).

  • AM
    Anonymus Maximus

    Ich möchte dem Autor Arno Frank mit diesem Kommentar Beifall klatschen.

     

    Die Gesellschaft verstrickt sich immermehr in einfache Erklärgebilde, anstatt auf Ursachenforschung für so schreckliche Ereignisse, wie in Winnenden, zu gehen. Sie versucht sich damit aus der Verantwortung für solcherlei Taten zu stehlen, da schlussendlich sie für die Taten und Untaten ihrer Mitglieder verantwortlich ist. Da ist es selbstredend, dass ein "Egoshooter" wie WOW (mal nebenbei bemerkt: WOW ist kein Egoshooter, sondern ein Strategiespiel!) der passende Sündenbock ist. Schafft die Spiele ab, Zensiert alles bis aufs minimalste und keiner läuft mehr Ammok --lächerlich!

    In einer Gesellschaft, in der Erfolg und Reichtum mehr als alles andere gelten, wird es immer wieder Individuen geben, die mit diesem Druck nicht zurechtkommen. Sind sie dann noch psychisch Labil und bekommen keine Hilfe, werden sie (nicht zwangsweise, aber die Wahrscheinlichkeit ist, meiner Meinung nach, doch sehr hoch) zu Ammokläufern.

    Ich möchte noch was über Waffenverbote loswerden. Wenn die Regierung verschärfte Waffenkontrollen einführen will, wenn sie will, dass Sportschützen ihre Feuerwaffen in den Vereinsheimen lagern, dann müssen sie auch den Verkauf von Autos regulieren. Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem ein Psychopat mit seinem Auto durch eine Fussgängerzone rast. Ist das kein Ammok?? Sollten wir demnach unsere Autos nicht abends, wenn wir nach Hause kommen, bei unserem Autohaus abgeben, zur sicheren Verwahrung?

     

    Die gesamte Diskussion ist mehr als lächerlich und soll uns nur von wichtigeren Dingen in der Politik ablenken.

  • L
    Lars

    Ein einziges Wort:

    HERVORRAGEND!

     

    Das Beste, was ich zu dem Thema seit dem Amoklauf gelesen habe. Das macht Hoffnung.

     

    Danke dafür. ;o)

  • G
    Gwendolan

    Die Kritik ist völlig berechtigt und ich bin kann dem Tenor des Artikels nur zustimmen. Nur ist es etwas peinlich, wenn durch die selbe Imkompetenz geglänzt wird, welche der anderen Seite worgeworfen wird. Während "Warcraft" tatsächlich ein Aufbaustrategiespiel war, wie es beschrieben wird, handelt es sich bei "World of Warcraft" um ein Rollenspiel. Der Fehler ist für den Artikel sogar so peinlich, dass ich verzweifelt versuche ihn als sarkastische Absicht umzudeuten. Leider gelingt mir das nicht.

  • S
    Sebastian

    Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen, um mit diesen finanziellen Mitteln und Rohstoffen allmählich ihre Fertigkeiten zu steigern - darunter so brutale wie Schmiedekunst, Ingenieurskunst, Lederverarbeitung, Schneiderei, Inschriftenkunde oder Juwelenschleiferei.

     

    Obwohl der Artikel gut geschrieben ist und genau das wiedergibt was ich auch denke, muss ich hier einen Inhaltlichen Fehler bemängeln, sie prangern falsche Berichterstattung an und recherchieren nicht einmal selbst richtig, nicht sehr vertrauenserweckend. Ihr Verwechselt Warcraft3, ein Strategiespiel bei dem man Einheiten kontrolliert mit World of Warcraft, wo man einen einzelnen Carakter steuert und die von Ihnen genannten Berufe erlernen kann. Bitte nächstes mal genauer recherchieren!

  • M
    meinereiner

    Ich gebe dem Author zwar vollkommen recht, aber er gehört leider auch nicht 100% zur Zunft derer die sich herausnehmen sollten über Computerspiele zu schreiben:

    Völkchen gibts bei Warcraft ohne World

     

    eine Einzelfigur ist man bei World of Warcraft

    (sogar mit First-Person Blick wenn man reinzoomt)

     

    die genannten Rohstoffe gehören wieder zu Warcraft ohne World

     

    während die Berufe wiederum World of Warcraft sind.

     

    Wenn jemand in virtuellem Umfeld Gewaltaten begeht, ist das kein Zeichen dafür, daß derjenige durch die Virtualität entmenscht würde, sondern im Gegenteil das Ausleben einer menschlichen Grundeigenschaft ohne die Repression der Kulturzivilisation.

    Das Ausüben der Gewalt in realem Umfeld hingegen ist der Sieg des Triebs über die versagenden kulturzivilisatorischen Errungenschaften.

  • PB
    Peter Burkhardt

    Sehr guter Artikel. Christian Pfeiffer ist schon lange ein Ärgernis. Seine Medienpräsenz dient keiner Aufklärung, sondern ist Teil einer seichten und oberflächlichen Unterhaltung.

    Wenn die Themen nicht von grosser gesellschaftlicher Relevanz wären, dann könnte man diesen sogenannten Experten getrost ignorieren.

  • F
    Fragender

    Nun,

    wenigstens vergleicht Frank diesmal nicht Ego-Shooter mit Schach und Tischtennis. Warcraft und Risiko ähneln sich wohl schon eher.

    Was mich weiterhin irritiert, nicht nur hier: Warum, zum Teufel, darf man nicht fragen, wie es zu solchen Taten kommt, sondern soll sich mit "Das werden wir nie ganz verstehen" zufrieden geben? Dieser Satz ist trivial, welche Konsequenz sollen wir daraus ziehen? Wir müssen / können nichts tun, weil "der Mensch ist böse von Jugend an". Sollen wird das fragen und forschen ganz einstellen, nur weil wir wissen, dass wir nicht alles wissen können. Und warum wird in diesem Fall von "Aufklärungsfanatismus" gesprochen, nicht aber wenn es um Krieg, Aids, Hunger in der Welt, Siemens oder die übrige Kriminalität geht? Ich gebe Frank ja Recht, dass die Welle der schnellen und vorschnellen Antworten nervt, aber solche Taten einfach als unvermeidlich zu akzeptieren, geht mir gegen den Strich. Immerhin gab es in Deutschland auch mal Zeiten, in denen sich kein Mensch Gedanken über Amokläufe gemacht hat.

  • O
    Ole

    Ich stimme dem Grundton dieses Artikels zwar zu, er verliert aber dadurch etwas an Schneid, dass es sich bei dem im Artikel beschriebenen Spiel nicht um World of Warcraft sondern Warcraft handelt. World of Warcraft ist zwar nicht wirklich ein Ego-Shooter, einem solchen jedoch ähnlicher als das beschriebene Warcraft.

  • SN
    Sebastian Niemeyer

    ÄÄÄÄH, naja also ein wenig Recherche täte auch diesen Artikel eigentlich sehr gut.

    Die Grundgedanken die Vater des Artikels sind, sind zwar alle ganz richtig und wichtig.

    Aber leider bringt der Autor sämtliche Spiele durcheinander. Nur als kleiner Tipp es gibt verschiedene Teile der Warcraft Serie die grundverschieden sind und hier in einer witzigen Vermengung einzug gehalten haben.

     

    World of Warcraft ist das Online Spiel ganz ohne Holz Hacken und so weiter

     

    Warcraft 3 ein Strategiespiel da gibts auch Wirtschaft ^^ .

    Über die anderen erähnten Spiele kann ich nichts sagen, aber vielleicht auch nochmal nachschauen

  • M
    myName

    World of Warcraft != Warcraft :)

  • S
    Sinon

    wo ist die liste zur wahl zum artikel des monats? ich möchte unterschreiben. wenige stunden nach dem massaker stand schon im aller ersten artikel, den ich darüber im internet gesucht habe, im 3. absatz etwas á la "auf dem PC des amokläufers sollen auch killerspiele gefunden worden sein". erschreckend wie einfach es sich die medien und damit die öffentlichkeit machen.

     

    PS: für den klimawandel und das austerben der dinos sind killerspiele auch verantwortlich! hat mal wer nachgerechnet, wieviel CO2 durch die für WOW laufenden rechner weltweit erzeugt werden??

  • B
    Besserwisser

    Eigentlich hatte ich mich Anfangs richtig über den Artikel gefreut. Endlich mal ein kritischer Artikel zu diesem oberflächlichen "die Killerspiele sind an allem Schuld" wobei ich schon die Namenswahl äußerst unpassend finde.

     

    Leider musste ich dann während der Lektüre des Artikels feststellen, dass der Autor leider ebensowenig Ahnung hat, wie die über die er hier herzieht, und es wohl auch nicht so genau mit der Recherche nimmt. Denn World of Warcraft hat sich Herr Frank definitiv nicht genauer angesehen. Denn das Spiel, welches er hier als World of Warcraft beschreibt ist ein ganz anders konzipiertes Spiel Namens Warcraft. Zugegeben man kann die beiden leicht durcheinander bringen, da sie vom selben Hersteller sind und in der gleichen Fantasywelt spielen...jedoch darf dies einem Journalisten nicht passieren.

     

    Sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang sind folgende Artikel bei Wikipedia:

    Warcraft: http://de.wikipedia.org/wiki/Warcraft

    World of Warcraft:http://de.wikipedia.org/wiki/World_of_Warcraft

  • MS
    marcus scherer

    das menschliche gehirn kann und macht nichts anderes als lernen. was es lernt, wenn jugendliche, die sich gerade in der sensiblen phase der identitätsentwicklung befinden, wenn sie stundenlang wieder und wieder wirkliche egoshooter wie counterstrike usw. spielen liegt auf der hand, nämlich probleme auf diese art und weise zu lösen, wie es in den spielen eben gelebt wird - durch ballern. und dass das so ist belegen diverse studien. alleine wenn man bedenkt wie sich denk- und gehirnstrukturen entwickeln, ist nicht wegzudiskutieren, dass alle aktivitäten ihre spuren hinterlassen, eben auch solche ballerspiele. und da muss man sich doch fragen, ob das wirklich sein muss.

  • F
    Floyboy

    Ich denke wirklich, dass WoW nicht nur gewisse Risiken, sondern vor allem unvorhersehbare Langzeitrisiken in sich birgt.

    Über Christian Pfeiffer, meinen Lieblingskriminologen, habe ich bis jetzt noch kein gutes Wort verloren, aber in der aktuellen Studie, die ich nur aus der Süddeutschen kenne, ist wirklich viel wahres dran: WoW macht süchtig, wird aber nicht von den Krankenkassen als "Sucht" akzeptiert.

     

    Eines der unvorhergesehenen Langzeitrisiken besteht zum Beispiel darin, dass niemand so richtig weiß, wie sich die simulierte Gemeinschaft auf die eigene emotionale Intelligenz auswirkt. Es gibt ein paar Studien aus Göttingen (finde leider den Link nicht), die feststellen, dass der Mensch mit zwischenmenschlichen Interaktion anders umgeht als mit simulierten. Wie weit das der sozialen und emotionalen Intelligenz schadet - das weiß man nicht.

     

    Gerade diesen Suchtfaktor darf man nicht kleiner reden als er ist und muss versuchen zwischen polemischen Übertreibungen den Pudels Kern herauszufiltern.

     

    Fakt ist, dass ein Unternehmen Profit damit macht Spielerinnen und Spieler so lang wie möglich mit dem Konzept zu fesseln und sogar ab einen gewissen Punkt regelrecht fordert in eine virtuelle Gemeinschaft einzutreten um die eigenen Skills überhaupt noch verbessern zu können.

     

    Alle Kritik abzubügeln, nur weil sie von Herrn Pfeiffer kommt, finde ich genauso fahrlässig wie alle Zockereien als Werk des Teufels zu bezeichnen.

     

    Floyboy - http://wefo.schwachstrom.org

  • C
    Chris

    Welch wahre Worte... es ist echt zum verrückt Werden, wenn man sich ansieht, was solche "Experten" verzapfen. Wenn die Spiele, auf denen rumgehackt wird, ja wenigstens richtig brutal wären! Solche wie GTA finde ich persönlich viel gewaltverherrlichender. Und auch diese Art Spiele ist nicht das große Übel... danke für die klaren Worte!

  • M
    Max

    Guter Artikel, wenngleich die Darstellung des Spielgeschehens aus 'World Of Warcraft' so nicht korrekt ist.

    Darüber hinaus bin ich ein Mal mehr erstaunt darüber, dass in Deutschland noch eine andere Meinung als die unserer Volksvertreter den Weg in die etablierten Medien schafft.

    Herr Frank, ich kann ihnen wirklich nur zustimmen: es wird lediglich die immer selbe Polemik frisch aufgewärmt zu immer dem selben Anlass auf den Tisch gebracht, ohne sich auch nur ansatzweise mit der Materie zu befassen.

     

    Eigentlich erstaunlich, dass der Holzklotzmord, der kürzlich aufsehen erregte, nicht mit Tetris-Spielern in Verbindung gebracht wurde.

     

    Vielen Dank nochmals an die gesamte TAZ-Redaktion für die unabhängige, hochqualitative Berichterstattung innerhalb der Massenmedien, außerhalb der Dummschwätzer.

  • T
    TimH

    Ansich interessanter Artikel, wäre da nicht das eigene Informationsdefizit bzgl. World of Warcraft. Das Spielprinzip, welches hier beschrieben wird, trifft auf Warcraft 3 zu, ein Strategiespiel, auf dessen Geschichtshintergrund das Online-Rollenspiel World of Warcraft besteht.

    Gruß

  • S
    Santa

    Es freut mich sehr, hier einen Artikel zu sehen der versucht die Berichterstattung der Medien angesichts des neuen Amoklaufes mit etwas Abstand und Überlegung zu betrachten. Andererseits ärgert es mich umso mehr,dass ein Artikel der genauere Recherche und Überlegung von Medienmachern verlangt ebensoviel Unkenntnis zeigt wie die kritisierte übrige Berichterstattung. Hier werden einfach mal 3 Spiele zusammengeworfen und kräftig umgerührt. Warcraft 3 und World of Warcraft, dazu noch ein beliebiges Rundenstrategiespiel. Von Gewaltabstraktion kann bei beiden "Warcraft" Titeln kaum die Rede sein: auch wenn die Darstellung nicht gerade erschreckend ist, wird doch doch völlig deutlich, dass sich die Spielfiguren gegenseitig umbringen. Was auch die Hauptaufgabe in beiden Spielen ist, Wirtschaftliche Aspekte, wie sie im Artikel beschrieben wurden stehen an zweiter Stelle. Ich möchte den Titeln das keineswegs vorwerfen, ich habe beide mit großem Vergnügen gespielt, trotzdem finde ich, dass ein Artikel, der den Mainstreamjournalismus so stark kritisiert wenigstens seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden sollte. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man ihn trotz guten Inhalts als schlechten Journalismus abstempelt und mit dem üblichen anprangert fortfährt.

  • S
    Santa

    Es freut mich sehr, hier einen Artikel zu sehen der versucht die Berichterstattung der Medien angesichts des neuen Amoklaufes mit etwas Abstand und Überlegung zu betrachten. Andererseits ärgert es mich umso mehr,dass ein Artikel der genauere Recherche und Überlegung von Medienmachern verlangt ebensoviel Unkenntnis zeigt wie die kritisierte übrige Berichterstattung. Hier werden einfach mal 3 Spiele zusammengeworfen und kräftig umgerührt. Warcraft 3 und World of Warcraft, dazu noch ein beliebiges Rundenstrategiespiel. Von Gewaltabstraktion kann bei beiden "Warcraft" Titeln kaum die Rede sein: auch wenn die Darstellung nicht gerade erschreckend ist, wird doch doch völlig deutlich, dass sich die Spielfiguren gegenseitig umbringen. Was auch die Hauptaufgabe in beiden Spielen ist, Wirtschaftliche Aspekte, wie sie im Artikel beschrieben wurden stehen an zweiter Stelle. Ich möchte den Titeln das keineswegs vorwerfen, ich habe beide mit großem Vergnügen gespielt, trotzdem finde ich, dass ein Artikel, der den Mainstreamjournalismus so stark kritisiert wenigstens seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden sollte. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man ihn trotz guten Inhalts als schlechten Journalismus abstempelt und mit dem üblichen anprangert fortfährt.

  • HM
    Hans Müller

    Sehr geehrter Herr Frank,

     

    es ist zwar richtig, wenn sie den Spiegel für seine Berichterstattung kritisieren. Auch ich finde es mehr als peinlich zu glauben, dass allein Computerspiele kausal für Massaker sind.

     

    Insbesondere stört, dass Menschen, die solche Thesen vertreten, schlicht keine Ahnung haben von dem was sie dort verdammen.

     

    Leider muss ich Ihnen das selbe vorwerfen. Scheinbar haben sie ziemlich schlecht rechercheirt, wenn sie World of Warcraft - ein Online-Rollenspiel, mit der Warcraft-Serie verwechseln, welches ein Strategiespiele ist und außer der gleichen Hintergrundgeschichte in keiner Weise vergleichbar ist.

     

    Das hätten Sie auch mit jeder halbwegs oberflächlichen Internetrecherche herausfinden können (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Warcraft und http://de.wikipedia.org/wiki/World_of_Warcraft)

     

    Meines Erachtens ganz schön peinlich.

     

    MfG, Marcello

  • S
    Slartibartfast

    Schön geschrieben - wenn auch nicht ganz ohne sachlichem Fehler: es wurden offenbar "World of Warcraft", das MMO-Rollenspiel, und die "Warcraft"-Strategieserie vermischt. Jedenfalls steuert man in letzterer ein Völkchen aus Orks, Elfen oder Menschen und sammelt Materialien und baut Häuser und führt strategisch Risiko-artige Schlachten gegen gegnerische Parteien, und in ersterem verbessert man Fähigkeiten wie Ingenieurskunst, Lederverarbeitung, etc. an dem _einen_ Charakter, den man da rollenspielartig spielt.

     

    Was aber unzweifelhaft stimmt: keines davon hat auch nur im Entferntesten was mit Ego-Shootern zu tun, und keines davon ist sonderlich blutig.

  • L
    lemim

    "...Gewalt oder Krieg finden hier, wenn überhaupt, auf einem ähnlichen Abstraktionsniveau statt wie bei Brettspielen im Stil von "Risiko" oder "Stratego"."

     

    Nun, ich bin kein WOW-Experte, aber als ich es mal gespielt habe, musste ich so seltsame Kreaturen abschlachten. Für mich hatte das nichts von einem Brettspiel. Bitte Expertenkommentare dazu! (Ich weiß, dass hier Experten aus den verschiedensten Richtungen mitlesen)

     

    "...Nun mag man von Rollenspielwelten à la "Herr der Ringe" halten, was man will - zur "Vereinsamung" tragen sie nicht bei, stehen die Spieler doch gerade im Onlinemodus in regem Kontakt miteinander, tauschen sich aus, treffen sich bisweilen sogar ganz wirklich zu LAN-Partys. ..."

     

    Ne, ist klar. Wenn ich mich online Treffe ist das mindestens so kommunikativ wie ein Brettspielabend, ein Treffen beim Sport oder ein Kneipenabend. Und bei LAN-Parties geht dann so richtig die zwischenmenschliche Post ab.

  • FS
    Florian Schmeling

    einen Nobelpreis für die letzten zwei Sätze.

  • F
    FruchtZwerg

    Offensichtlich kennt der Autor "World of Warcraft" noch schlechter als Christian Pfeiffer! Denn Es handelt sich dabei definitiv nicht um ein Spiel in dem man über ein "Völkchen" gebietet. Vermutlich liegt eine Verwechslung mit "Warcraft 3" welches abgesehen von sich teilweise überschneidenden Spielewelten ein vollkommen anderes Spiel ist (kein Rollen- sondern ein Echtzeitstrategiespiel).

    Wirklich erschreckend ist dies vor allem angesichts des offensichtlich missglückten Versuchs kompetent über Computerspiele berichten zu wollen.

  • NS
    Niklas Springhorn

    Da ich selber Jugendlicher bin, der ebenfalls World of Warcraft spielt (ein wenig mehr als durchschnittlich), bin ich von dieser News begeistert... Trifft genau den Punkt, vor allem der letzte Satz: Ignoranz gegenüber der jugendlichen Lebensweise. Das ist der Fall, vor allem, weil sich anscheinend gar nicht mit den Spielen selber, sondern nur mit den Behauptungen über die Spiele beschäftigt wird.

  • UB
    Ulrike B

    Liebe Güte, endlich mal ein vernünftiger Artikel zu den uns alle unglaublich aggressiv und psychotisch (achja und soziopathisch und antisozial auch noch gleich) machenden so genannten "Killerspielen". Kaum zu glauben, dass so etwas noch vorkommen kann. (Wer in aller Welt hat diesen Ausdruck "Killerspiele" denn eigentlich in die Welt gesetzt?)

     

    Aber leider geht es jenen Möchtegern-"Experten" (auch so ein schwammiger Begriff wie "Killerspiel" und "Kampfhund") nicht um einen rationalen und systematisch wissenschaftlichen Umgang mit dem Thema, sondern nur um das Bauchpinseln ihres eigenen Ego. Und leider brauchen "die Medien" (wer auch immer das sein soll) auch immer nur Einfachkost, die sie im Format einer Zeitung mit 4 großen Buchstaben an den Mann und die Frau bringen um möglichst die Einschaltquoten- und Auflagengier ihrer Chefs zu befriedigen. Wer macht denn heute noch guten Journalismus, indem er sich wirklich mit einem Thema auseinandersetzt? Wie will man in der Schnelllebiegkeit der Presse und vor allen Dingen des TV denn noch mit Tiefe kommen, wenn die Zuschauer schon von Sätzen mit mehr als einem Nebensatz überfordert werden und dann zu noch leichterer Kost umschalten.

     

    Und dann natürlich die ganzen Leute, die für ihre 15 Minuten Ruhm alles tun würden und es auch geben (und bei manchen dauern 15 Minuten halt länger als bei anderen).

     

    Die Soziologen und Psychologen streiten sich nun schon seit Jahrzehnten, welcher Einfluss am größten ist und wodurch Menschen dazu gebracht werden deutlich antisoziale Dinge zu tun, wie einfach 15 Menschen zu erschießen. Ich denke, es gehört ein ganz bestimmtes mindset dazu, um irgendwann so auszuticken, dass man mit einer (frei herumliegenden Waffe) rumballert. Es gibt sicherlich auch den einen oder anderen Durchgeknallten, der sich für Rambo/lvl 80 Orc warrior oder sonstwas hält und dann mit allem möglichen ausgestattet durch die Gegend zieht und alles umbringt, was ihm in den Weg kommt.

     

    Ich bin schon alt genug um mich daran zu erinnern, dass dem Fernsehen auch schon diese gemeinschaftszersetzende Wirkung zugeschrieben wurde. Mit ähnlich viel Expertise und ähnlich viel Sinn und Verstand. Und als das Privatfernsehen aufkam ... was gab es da für ein Gezeter. Und nun treiben sich Millionen Menschen in Onlinewelten rum und der Rest der Menschheit versteht nicht, was die da machen. Kein Wunder, dass da ein bisschen Panik aufkommt. Und sobald die da ist, sind die Einschaltquotengeier nicht weit. Und Bumms, haben wir eine neue Quelle der Verdummung und der Aggressionsförderung (wurde übrigens auch schon vom TV gesagt).

     

    So wenig neu MMORPGs nun auch sein mögen, so wenig verstehen die meisten davon und sowenig können die meisten es nachvollziehen, was man (ja, ich spiele online RPGs) da so macht. Und es ist müssig von Spielerseite her den Versuch einer Aufklärung zu wagen, denn daran besteht doch überhaupt kein Interesse. Wir können einfach nur hoffen, dass die nächste technische Neuerung gleich um die Ecke auf uns wartet, so dass sich dann alle darauf stürzen dürfen und wir Online-Gamer spielen wieder, ohne dem Allgemeinverdacht ausgesetzt zu sein, wir wären alle potentielle Mörder, die nur auf den richtigen Moment warteten.

     

    Ich sehe übrigens seit über 7 Jahren kein TV mehr und führe meinen ausgesprochen gesunden Geisteszustand darauf zurück *LOL*

  • T
    Tim

    Danke, das das hier mal ausgesprochen wird! Sie haben einfach Recht!

     

    vor allem der letzte Satz:

    Daraus spricht mehr als nur Dummheit oder Desinteresse. Hier verbirgt sich das eigentliche Problem: eine totale und selbstgefällige und unerschütterliche Ignoranz gegenüber jugendlichen Lebenswelten. Das kann wirklich aggressiv machen, aggressiver noch als sechs Stunden "Counter Strike" am Stück.

     

    Einfach der Wahrheit entsprechend!

  • MP
    Manuel P.

    Gute Absichten schützen vor Fehlern nicht.

    Grundsätzlich hat der Autor absolut Recht, aber ich glaube das Spiel, das der Autor beschreibt, ist "Warcraft", das Strategiespiel aus dem das Online-Rollenspiel "World of Warcraft" hervorging.

  • G
    Gamer

    Wer über inkomeptenz anderer schreibt sollte sich besser informieren. Richtig ist, dass Herr Pfeiffer keine Ahnung hat: "World of Warcraft" ist kein Ego-Schooter.

    ABER auch Herr FRANK (Autor des Artikels) bekleckert sich nicht mit Ruhm in sachen Spielekometenz. Er beschreibt "World of Warcraft" als ein Strategiespiel ("...Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen...")

    Das aktuellste Strategiespiel im Warcraft-Universum heißt "Warcraft 3"

    Das vieldiskutierte "World of Warcraft" ist aber ein Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG). Die Hauptelemente hierbei sind Charakterentwicklung, durch das Sammeln von Erfahrungspunkten, z.B. aus Kämpfen gegen Monster, und das Interagieren mit anderen Spielern (zusammen gegen Monster kämpfen).

    Bitte recherchieren sie beim nächsten mal etwas sorgfältiger, denn sonst ist der Artikel sehr gut.

  • S
    Sven

    Hallo Herr Frank, es wäre schön, wenn sie die zitierten SPIEGEL Artikel nicht nur überflogen, sondern wirklich gelesen hätten - dann müssten sie nicht solche Unterstellungen aufstellen.

  • D
    Dunkelelfe

    Wer das Spiel eine Weile "erlebt" hat, der erkennt, dass man entweder den Psychologen des Entwicklerteams auf den Leim gegangen ist (und weiterspielt) oder hört bei klarem Verstand auf, völlig blödsinnige Aufträge wie - töte 100 Wildschweine, sammle deren Felle auf und liefere sie Person B ab - zu erledigen nur um in einer Datenbank ein paar Einsen und Nullen zu verschieben...

     

    Diese Spiel geniert mehr Sozialkrüppel als alle sogenannten Egoshooterkillerspiele zusammen es jemals können.

     

    @Prof. Pfeiffer: Dies könnte als Anknüpfungspunkt für die Anhebung der Altersgrenze dienen: Wählt man den Charakter Todesritter aus, wird der Spieler genötigt neu Erfahrungspunkte bspw. durch das Foltern mit einem glühenden Eisenstab zu erlangen.

     

    Beste Grüße aus dem Reallife

  • MW
    Moritz W.

    Auch wenn ich dem Artikel inhaltlich einigermaßen zustimmen kann, dann ist es doch ziemlich seltsam, sich über die mangelnde Kompetenz der selbsternannten "Enthüller" aufzuregen und dann selbst nicht die leiseste Ahnung zu haben.

     

    Ihre Darstellung des Spielkonzepts von "World of Warcraft" zur realität verhält sich ungefähr so, wie Bambi zu einem Pornofilm. Irgendwas ist da ganz grundlegend an ihrer Redaktion vorbeigegangen. Ich kläre mal kurz auf:

     

    Bei "Wacraft I bis III" handelt es sich um Echtzeit-Strategiespiele. Das bedeutet der Spieler steuert nicht direkt eine einzige Figur, sondern eine ganze Anzahl von Figuren. Da gibt es Orks und Menschen, Untote, Zwerge und viele andere. Arbeiter bauen Häuser, sie fördern Gold und holzen Wälder ab. Das hat den Zweck Einheiten ausbilden zu können, mit denen man dann den Gegner angreift.

    Diese Art der Spiele wird üblicherweise offline gegen eine künstliche Intelligenz gespielt, auch wenn durch das sogenannte battlenet auch online gegen andere Menschen angetreten werden kann.

     

    "World of Warcraft" ist dagegen ein MMORPG (Massive-Multiplayer-Online-Role-Play-Game). In dieser Art Spiele steuert man eine einzige Figur durch eine Spielwelt. Diese Spielfigur erlernt durch das Töten computergesteuerter Kreaturen und den dadurch ausgelösten Levelanstieg immer neue Zauber und andere Fähigkeiten. Hat man irgendwann das finale Level erreicht, ist eine Verbesserung nur noch durch bessere Ausrüstung möglich. Dies kann man entweder dadurch erreichen, dass man gegen andere Spieler direkt antritt. Dies wird PvP (player vs. player) genannt oder indem man gegen besonders mächtige computergesteuerte Gegner kämpft. Das bezeichnet man als PvE (player vs. enviroment).

    Diese Art von Spielen kann nur Online gespielt werden. Viele tausend Menschen treffen sich mit ihren Spielfiguren auf einem Server und interagieren dort.

     

    Alle vier Spiele wurden übrigens von der Firma Blizzard veröffentlicht und "World of Warcraft" spielt in genau der Welt, in der auch die drei Teile von "Warcraft" gespielt haben. Irgendwie logisch, oder?

     

    Scheinbar wurden die beiden Spielkonzepte der völlig unterschiedlichen Spiele bei Ihnen vermischt. Kann mal passieren, wenn man es selbst nie gespielt hat, aber schon peinlich, wenn man sich über andere aufregt.

     

    Wie auch immer...ich beende in ein paar Monaten mein Politikwissenschaftsstudium. Interesse an einem politikphilosophischen Gamer? Bin für Jobangebote immer zu haben. *zwinkert*

  • H
    herrrgroß

    Hervorragender Artikel, es tut gut mal wieder was Vernünfiges und sachlich Richtiges zu diesem Thema zu lesen. Vielen Dank!

  • BH
    Bruno Hirsch

    Diese wutschnaubende Polemik zeugt nun auch nicht gerade von Sachlichkeit. Was will der Autor verteidigen?

    Killerspiele, die (mit kleinen Holzhackerfiguren offenbar) die Gesetze des Kapitalismus veranschaulichen?

    Lieber Autor, mach dir doch nichts vor! Die sog. Killerspiele bringen vor allem deshalb den großen Kick, weil sie das Absenken bzw. Ausschalten der Gewalt- und Tötungshemmung trainieren. Ist doch richtig geil, wenn man rattenartige Feinde zu Marsch verwandeln kann!

    Es gibt keine monokausalen Erklärungen für Amoklauf und Gewaltkult. Aber es gibt sog. Trigger, dh. antrainierte Handlungsmuster, die zum Auslöser für Taten werden, vor denen "untrainierte" Menschen zurückschrecken.

    Ich bin immer wieder fasziniert, wie es den Killerspiel-Fans und -Verfechtern gelingt, diese banale Tatsache zu leugnen!

  • H
    Heinrich

    "..." ("-...")

  • S
    Sebastian

    ""enn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, dann höchstens, dass es die Jugendlichen auf spielerische Weise mit den Grundgesetzen des Kapitalismus vertraut macht. Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken (...)"

     

    Ich glaube da verwechselt der Autor zwei unterschiedliche Spiele, nämlich das Strategiespiel "Warcraft" und das Rollenspiel "World of Warcraft", beide von Blizzard Entertainment.

    Ansonsten ein netter Artikel.

  • C
    Christine

    Ganz herzlichen Dank an Herrn Frank und die taz für diesen nötigen & unterhaltsamen Artikel, der den Nagel zielgenau auf den Kopf trifft! Und das schreibe ich als 34-Jährige, die weder WOW oder CS spielt - um den beschämenden Medienzirkus zu durchschauen, braucht's nun wirklich nicht viel. Ärgerlich, wie Politiker und Medien bei einem so erschütternden Thema alle grundlegenden gesellschaftlichen Probleme großräumig umfahren und sich lieber mit Dingen beschäftigen, die bestenfalls Nebenschauplätze darstellen - was muss denn noch alles passieren?

     

    Ob die Rechnung "Killer"-Spieler = jugendlicher Sozialversager != Zielpublikum für Wahlen bzw. Käuferschaft von Printmedien so aufgeht, da wäre ich mir an Stelle der Herrschaften auch nicht so sicher. Ein nicht unerheblicher Teil der heute 20-40 Jährigen ist mit Video-/Computerspielen groß geworden, sie haben die Medienkompetenz, die fast allen Politikern und selbsternannten Experten fehlt, sie können die Diskussionen durchaus richtig einordnen. Und nicht wenige meiner gleichaltrigen, gebildeten und gutverdienenden Bekannten sind selbst "Killer"-Spieler, d.h. es besteht nicht nur eine Kluft zu den Jugendlichen, sondern eine immer spürbarere Spaltung zwischen Menschen mit Kompetenz und Spaß an allen mögl. modernen Medien und jenen Menschen, für die ein Computer immer noch höchstens ein nützliches Arbeitsgerät darstellt.

  • J
    Joachim

    Tendenziell bin ich einer Meinung mit Hernn Frank, dem Autor des Artikels, aber ich finde es doch sehr lustig, dass er zumindest unterstellt, dass die Berichterstattung über Killerspiele in den Medien vor allen Dingen durch Unwissen der Berichterstattenden über das Berichtete gekennzeichnet ist und er im besonderen die falsche Berichterstattung über "Worl Of Warcraft" herausstellt.

     

    Dies tut er eloquent in dem folgenden Absatz: "Wenn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, dann höchstens, dass es die Jugendlichen auf spielerische Weise mit den Grundgesetzen des Kapitalismus vertraut macht. Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen, um mit diesen finanziellen Mitteln und Rohstoffen allmählich ihre Fertigkeiten zu steigern - darunter so brutale wie Schmiedekunst, Ingenieurskunst, Lederverarbeitung, Schneiderei, Inschriftenkunde oder Juwelenschleiferei. Gewalt oder Krieg finden hier, wenn überhaupt, auf einem ähnlichen Abstraktionsniveau statt wie bei Brettspielen im Stil von "Risiko" oder "Stratego"."

     

    Schön gesagt. Ich weiß leider nur nicht, welches Spiel Herr Frank hier beschreibt, wahrscheinlich "Civilization" oder "Die Siedler". "World of Warcraft" beschreibt er jedenfalls nicht.

    Bei diesem handelt es sich nämlich um ein sogenanntes MMORPG, in dem der Spieler einen "Charakter", eine Spielfigur, in einer Fantasywelt spielt, die mitnichten die Geschicke eines Volkes lenkt, sondern sich höchstpersöhnlich und relativ blutig durch endlose Horden von Fanatasymonstern schlachtet um deren Schätze zu erbeuten.

     

    Vielleicht hätte Herr Frank mal den Artikel zu "WOW" in der Wikipedia lesen sollen oder sich sonst über das Spiel informieren sollen.

    Den Wikipedia-Artikel findet er hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/World_of_Warcraft

     

    Unter Berücksichtigung des Themas und der Art der Berichterstattung des Artikels, also leider nur eine sechs, Herr Frank. Setzen.

  • C
    Christine

    Ganz herzlichen Dank an Herrn Frank und die taz für diesen nötigen & unterhaltsamen Artikel, der den Nagel zielgenau auf den Kopf trifft! Und das schreibe ich als 34-Jährige, die weder WOW oder CS spielt - um den beschämenden Medienzirkus zu durchschauen, braucht's nun wirklich nicht viel. Ärgerlich, wie Politiker und Medien bei einem so erschütternden Thema alle grundlegenden gesellschaftlichen Probleme großräumig umfahren und sich lieber mit Dingen beschäftigen, die bestenfalls Nebenschauplätze darstellen - was muss denn noch alles passieren?

     

    Ob die Rechnung "Killer"-Spieler = jugendlicher Sozialversager != Zielpublikum für Wahlen bzw. Käuferschaft von Printmedien so aufgeht, da wäre ich mir an Stelle der Herrschaften auch nicht so sicher. Ein nicht unerheblicher Teil der heute 20-40 Jährigen ist mit Video-/Computerspielen groß geworden, sie haben die Medienkompetenz, die fast allen Politikern und selbsternannten Experten fehlt, sie können die Diskussionen durchaus richtig einordnen. Und nicht wenige meiner gleichaltrigen, gebildeten und gutverdienenden Bekannten sind selbst "Killer"-Spieler, d.h. es besteht nicht nur eine Kluft zu den Jugendlichen, sondern eine immer spürbarere Spaltung zwischen Menschen mit Kompetenz und Spaß an allen mögl. modernen Medien und jenen Menschen, für die ein Computer immer noch höchstens ein nützliches Arbeitsgerät darstellt.

  • T
    toterhase

    Vielen Dank für diesen Artikel. Sehr schön auf den Punkt gebracht.

  • M
    Murdoc

    interessanter Artikel. Den Schlussworten kann ich einfach nur zustimmen

  • SF
    Simon F

    Danke! Dieser Artikel verdichtet genau das, was mich und meine Schulkollegen (2. Bildungsweg, Kolleg, alle volljährig und passionierte PC-Spieler seit Jahr und Tag)an der aktuellen Diskussion in den Medien so furchtbar aufregt. Positiv mag sein, dass die politisch interessierte Jugend endlich merkt, das der Spiegel endgültig BILD-Niveau erreicht hat. Und Herr Pfeiffer sollte sich mal überlegen, was wohl in 30 Jahren sein wird, wenn die Politiker alle mit FPS-Games aufgewachsen sind. Ob wir dann wieder mit Freude in Kriege ziehen?

  • M
    mensch

    sie sollten vielleicht mal die gesellschaftlichen gruende erforschen , denn ein mensch der ins niemand getrieben wird und von authoritaeren, diskriminierden gesellschaftsverhaeltnisen beherrscht bzw in die isolation getrieben wird oder werden koennte wuerden mehr ansaetze zu einer disskusion bzw einer klaerung des verbrechens liefern, der hass kommt wohl nicht vom computerspiel vielmehr von dem er- bzw ueberlebten der person in einer gesellschaft, demuetigung, leistungsdruck, etc.....

     

    als sinnloses geplapper uerber computerspiele- es wird am bildschirm eine pixelfigur quasi mit pixel getroffen, wie cowboy und indianer fuer erwachsene, es werden weder inhalten zum aufruf von toetung getaetigt, noch irgendwelche freiheits- oder menschenrechtsfeindlichen idiologien bzw inhalten vermitelt

    also wozu die panikmache mit den computerspielen, ein solches spiel wird wohl nie ein menschenleben forden,

     

    also als mensch kann man doch zwischen wirklichem und spiel bzw nicht wirklichem unterscheiden

  • M
    mensch

    sie sollten vielleicht mal die gesellschaftlichen gruende erforschen , denn ein mensch der ins niemand getrieben wird und von authoritaeren, diskriminierden gesellschaftsverhaeltnisen beherrscht bzw in die isolation getrieben wird oder werden koennte wuerden mehr ansaetze zu einer disskusion bzw einer klaerung des verbrechens liefern, der hass kommt wohl nicht vom computerspiel vielmehr von dem er- bzw ueberlebten der person in einer gesellschaft, demuetigung, leistungsdruck, etc.....

     

    als sinnloses geplapper uerber computerspiele- es wird am bildschirm eine pixelfigur quasi mit pixel getroffen, wie cowboy und indianer fuer erwachsene, es werden weder inhalten zum aufruf von toetung getaetigt, noch irgendwelche freiheits- oder menschenrechtsfeindlichen idiologien bzw inhalten vermitelt

    also wozu die panikmache mit den computerspielen, ein solches spiel wird wohl nie ein menschenleben forden,

     

    also als mensch kann man doch zwischen wirklichem und spiel bzw nicht wirklichem unterscheiden

  • J
    jonas

    Es ist zum Verzweifeln. Selbst die, die das Problem der Berichterstattung über PC-Spiele verstehen und thematisieren (Ihr die TAZ) und die Unwissenheit und mit unter auch Dreistigkeit der Medien wie z.B. Spiegel etc. anprangern stolpern doch über ihre eigene Unwissenheit.

     

    "Wenn man "World Of Warcraft" etwas vorwerfen kann, (...) Als "Charakter" gebietet der Spieler über ein Völkchen aus Menschen, Orks (siehe Foto) oder Elfen, die in erster Linie Holz hacken, Edelmetalle fördern und Häusle bauen"

     

    Hier verwechselt ihr >World of Warcraft< mit >Warcraft

  • H
    Hilmar

    Das beschriebene Spiel hört sich eher nach Warcraft I-III an, aber nicht nach WOW. Ein Blick auf die Wikipedia-Seite hätte hier sicher geholfen - oder ist dies nach der von-und-zu-Guttenberg-Affäre jetzt verboten? wahlweise hilft Blizzard sicher auch gerne weiter.

    Ansonsten kann dieser Artikel schonmal für die nächsten Geschehnisse ähnlicher Art warmgehalten werden - die Debatte war genau in dieser Art so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche und ist mal wieder so von Ignoranz geprägt, wie wir es kennen und lieben gelernt haben.

  • V
    VeV

    Danke für dieses leider nur zu wahre Kommentar!

  • W
    wonko

    Ihre Kritik an den Verbotshysterikern und zweifelhaften Experten wie Herrn Pfeiffer teile ich uneingeschränkt, und besonders die Forderung nach Beschäftigung mit den Inhalten jugendlichem Zeitvertreibs halte ich für essentiell. Schade allerdings, dass sie in ihrem Artikel an genau dieser Stelle schwächen zeigen.

    Sie verwechseln World of Warcraft (WoW) mit Warcraft III. Während erstes ein MMORPG (Massive Multiplayer Online Roleplaygame) ist, in dem der Spieler einen Charakter durch eine Fantasiewelt steuert, Aufgaben erfüllt und dadurch im Spiel fortschreitet, handelt es sich beim zweiten um ein Spiel des Aufbaustrategiegenres, in dem der Spieler in der Tat ein "Völkchen" steuert, einen Wirtschaftskreislauf simuliert und mit anderen "Völkchen" Krieg führt.

    Beide Spiele sind in das Warcraft-Universum eingebettet, das den Handlungsrahmen liefert. Ich nehme an dass sie schlicht über die ähnlichen Namen gestolpert sind. Schade.

  • J
    JimCunningham

    Herr Frank,

     

    bitte informieren sie sich doch das nächste Mal etwas über das Thema das sie behandeln.

     

    Den Unterschied zwischen der Strategiespielserie "Warcraft" und dem MMORPG könnte ihnen jeder Grundschüler erklären.

     

    Und sie wettern im gleichen Text über "sogenannte Experten"!

     

    Sehr peinlich.

     

    Da gehen ihre imho noblen Absichten, mal ein wenig differenziert über die "Killerspieldiskussion" zu berichten, nämlich leider unter.

  • S
    Stephan

    Es ist mal schön, dass nicht immer nur sofort auf Gamern rumgehackt wird und sofort Verbote gefordert werden. Dieser Artikel hat mir wirklich gefallen. Und er sticht aus doch sehr aus diesem Anti-Gaming-Brei heraus.

     

    Vielen Dank dafür! Vor allem für den Hinweis auf die Unwissenheit der "Experten" zu diesem Thema.