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Kommentar PiratenparteiVerfrühte Grabreden

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Die Piraten werden zu Unrecht unter die Fünfprozenthürde gequatscht. Man braucht sie, weil sie fehlten – und ein neues Lebensgefühl verkörpern.

Bringen bunte Haare ins Berliner Abgeordnetenhaus: Oliver Höfinghoff und Simon Kowalewsk. Bild: dpa

W ie in allen anderen Medien überwiegt in diesen Tagen auch in der taz, was die Piratenpartei anbetrifft, unfreundliche Skepsis bis hin zu hochnäsiger Belehrungsallüre. Haben keine Inhalte!, Nicht mal ’n Programm!, Sind viel zu chaotisch!

Welch Blödsinn, unhistorischer obendrein. Bei den Grünen ging es Ende der Siebziger auch nicht anders zu. Programm? Nur depressives Weltgesäusel plus Öko!, Inhalt? Nur spurenhafte, aber unisono Ablehnung des sogenannten „Systems“!

Nun ließe sich sagen, dass die Grünen wenigstens die Umweltverschmutzung auf ihre Agenda gepackt hatten. Stimmt. Hatten aber auch schon die Sozialdemokraten, Ende der Sechziger mit dem Versprechen, den Himmel über der Ruhr ins Bläuliche zurückemittieren zu lassen. Das heißt: Auf die Konkretion von Spiegelstrichen im Programm kommt es weniger an als landläufig gemeint wird. Die Grünen waren und sind vor allem ein Lebensgefühl. Irgendwie ganz anders und doch durchsetzungsfähig. Ebenso die Piraten.

Bild: taz
Jan Feddersen

ist bei der taz Redakteur für besondere Aufgaben.

So wie die Grünen wollen sie nicht sein, nicht so perlenkettig und enervierend besserwisserisch. Ihr Credo: transparency. Reicht doch vorläufig. Parteichef Bernd Schlömer verkörpert wie auch Marina Weisband als Exvorstandskollegin dieses neue Gefühl in mittelschichtigen Milieus: nirgends Geifer, ihre Sprache angenehm umgangssprachlich, ihre Manieren anschlussfähig und frei von pubertierender Allüre. Und, die Pointe, sie verstehen sich allesamt als (links-)liberal.

Man braucht sie, weil sie fehlten. Die Piraten werden zu Unrecht unter die Fünfprozenthürde gequatscht. Sie werden ihre Verwerfungen bewältigen. Viel zu sympathisch, diese Neuen, als dass man sie nicht für voll nehmen sollte, müsste – und möchte.

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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33 Kommentare

 / 
  • B
    Bremer

    140 Zeichen Twitter über das Befinden sind noch keine Politik

  • T
    Towanda

    @ tommy, ach so hattest du das gemeint. Da war ich wohl etwas voreilig. Im Nachhinein hatte ich auch überlegt, dass die Linke nicht zu den Liberalen gezählt werden kann, obwohl ich an den frühen Liberalismus dachte, und nicht an die FDP, z.B., die für mich nicht liberal sind, sondern nur wirtschaftsnah und den Begriff Liberalismus missbrauchen.

    Zur Technik bzw Internet: Bin auch kein Internetfreak, aber es ist für viele junge Leute seht wichtig und ein Identifikationsmerkmal. Kann man blöd finden, aber wird wohl in Zukunft noch zunnehmen. Darauf müssen die anderen Parteien sich auch beziehen.

    Dass die Piraten gender mit einbeziehen, finde ich gut. Im Übrigen las ich auf ihrer Homepage etwas von Befürwortung des Grundeinkommens.

  • S
    shadock962

    Erst jubeln die Medien uns hoch, dann knüppeln sie uns runter. Das ist ganz nomal.

    Wir werden bleiben, denn unser Atem ist anhaltender als das derjenige, die uns schon tot schreiben oder sehen wollen

    Wir sind eine extreme Herausforderung aller etablierten Parteien.

    Die haben Schiss ohne Ende.

    Es wird alles versucht, uns zu diskreditieren.

    Da kommt noch mehr.

     

    Nur wir arbeiten, erstellen Programme in kürzester Zeit, hoch professionell, innovativ. Wir decken die Missstände auf und wollen sie verändern. Denn wir haben den freien BLick, weil wir keiner Ideologie nachhängen, keinem Lobbyisten nach dem Mund reden müssen.

    Und wir werden es auch NIE tun.

     

    Das ist piratig. Das sind wir.

    Informiere Dich auch bei uns.

    www.piratenpartei.de

     

    Klarmachen zum Ändern. Wann? Jetzt.

  • WB
    Wolfang B.

    In einer Zeit in der die letzten Zeitzeugen des Untergangs der Weimarer Republik wegsterben und die Rüstungshersteller Bevölkerungsüberwachungstechnik als neuen Markt entdecken wäre eine Bürgerechtspartei wichtig, bei der man nicht den Markradikalismus mitwählen muss, so wie bei der FDP.

    Das hätte die Piratenpartei sein können, aber ihr starker Spakeria-Flügel macht sie hier unglaubwürdig.

    Deutschlands Wohlstand hängt sehr davon ab, dass es weiterhin technologisch bei der Weltspitze dabei ist. Eine Partei deren Mitglieder sich dabei besonders gut auskennen und wissen was hier wirklich helfen würde, könnte gut für das Land sein. Aber in der Praxis enttäuschen auch hier die Piraten. Oder hat man von denen mal irgendwann eine Stellungnahme über den "Fachkräftemangel" gehört?

    Als Partei eines alternativen Lebensgefühls haben wir schon die Grünen. Und eine Linkspartei haben wir auch schon.

    Es steht durchaus zu einigen Politikfleldern was im Parteiprogramm. Aber das erscheint auch nur hauptsächlich bei Grünen und Linken zusammenkopiert zu sein. Wirklich eigenständige Ideen haben die nicht mehr entwickelt, seit sie 2009 so stark gewachsen sind. (wahrscheinlichste Erklärung: Die Basisdemokratie funktioniert bei zu vielen Mitgliedern nicht mehr.)

    Die Piraten greifen einige Themen auf, diskreditieren sie aber auch gleichzeitig. Sie werben für Basisdemokratie. Aber zumindest so wie sie sie praktizieren funktioniert sie sehr schlecht. Sie sind für ein bedingungsloses Grundeinkommen und wählen dann jemanden in den Vorstand, der offensichtlich nicht arbeiten will und somit als ideales abschreckendes Beispiel für BGE-Gegner taugt.

    So wie sich die Piraten im Moment dastehen, haben sie für mich keinen Sinn mehr.

  • RA
    ralf ansorge

    anfangs hielz ich die piraten ja noch für eine bereicherung der parteienlandschaft,sie holten nichtwähler an die urne,klauten somit npd "linken" und fdp prozentpunkte,allerdings auch den grünen ,aber die brauchten auch mal einen schubser.aber mitlerweile sind diese nerds doch nur noch peinlich.sehr vereinfacht heißt ihr programm:alles bekommen für umme.und im netz darf jeder alles,einschl.kinderpornografie(auch sehr vereinfacht).umwelt,rassismusdebatte,neonazis,wirtschafts-und eurokrise,syrien,afghanistan,werftenkrise,????

    hauptsache TRANSPARENZ

    frei nach gernot haßknecht:ich kotz euch piraten auf die tastatur,wenn ihr noch mal transparenz als antwort auf alles verwendet.

  • S
    somalischerPirat

    Karl Marx hat mal gesagt: Geschichte wiederholt sich, erst als Farce dann als Tragödie.

     

    In diesem Sinne passt der Vergleich von Grünen und Piraten. Also: Piraten bitte weiter >5% quatschen.

  • RB
    Rainer B.

    'Lebensgefühle' sind bei Parteien schlecht aufgehoben. Deshalb verabschieden sich regelmäßig die Leute von den Parteien, die ein 'Lebensgefühl' repräsentieren wollen, spätestens wenn's konkret wird. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Piraten kein konkretes Programm ausgeben wollen. Ein 'Lebensgefühl' verträgt kein Programm. Übrig bleiben die, die immer und überall in Ämter streben. Wer weiß, wozu es gut ist?

  • T
    tommy

    @Towanda:

     

    Die Linke ist für mich nicht linksliberal, sondern eher sozialistisch. Ist zwar definitiv nicht meine Partei, vertritt aber immerhin doch ein Segment der Bevölkerung, dessen Interessen sonst nur wenige kümmern; in dieser Hinsicht ist die Linkspartei zuweilen ein nötiges Korrektiv. Mit linksliberal meinte ich eher den Einheitsbrei der meist besserverdienenden, politisch korrekten Meinungsführer, die "Wohlfühl"-Themen wie Multikulturalismus, Anti-Kernkraft, Gender etc. kultivieren (wirtschaftlich-soziale Themen eher nicht) und leider mittlerweile zeitgeistbestimmend sind. Genau in dieses Milieu verorte ich die Piraten, die für mich deshalb auch bloß eine Neuauflage der Grünen (angereichert mit weitgehend albernem Technikfirlefanz und egoistischen, nicht nachvollziehbaren Forderungen wie Agitation gegen Urheberrechte) und deshalb als Partei komplett unnötig sind.

     

    @this maschine:

     

    In der Tat, über eine seriöse rechtskonservative Partei würde ich mich sehr freuen. Sie ist meines Erachtens auch dringend notwendig.

  • V
    vic

    Ich habe heute im Radio von ca.7 % gehört. FDP bei ca.3%- höhö.

    @ tommy

    Es gibt also bereits "zuviel Linksliberalismus in Deutschland".

    Wo genau?

  • H
    Horsti

    Das Grabgerede ist in der Tat unsinnig, denn die Themen die zum Erstarken der Piraten geführt haben, sind ja nicht kleiner geworden, im Gegenteil.

    Leider haben gute Leute wie z.B. Marina Weisband das Handtuch geworfen, während Chaos-Typen wie Ponader immer noch da sind. Mit anderen Köpfen wird auch die öffentliche Wahrnehmung wieder positiver sein, was sich dann auch in guten Wahlergebnissen niederschlagen wird.

  • T
    Towanda

    @ Tommy: Zuviel Linksliberalismus in der Deutschen Medienlandschaft und Politik sehe ich nicht, eher umgekehrt. Wen genau meinen Sie denn da? SPD vielleicht, die Grünen oder gar die FDP? Außer der Linken wüßte ich keine. Und in den Öffentlichen Debatten wimmelt es doch von Rechtskonservativen.

     

    Und außerdem, auch an @ Jan Sobiesky: Sind die Piraten weder links, noch nonkonform.

  • TM
    this machine

    "Deutschland hat schon genug Linksliberalismus in Politik und Medien"

     

    Schon klar, Tommy, dir wäre mehr Rechtskonservatismus natürlich lieber.

  • JS
    jan Sobiesky

    @Johannes Döh:

     

     

    Jo Jo... Nur die richtigen Schlagworte wählen, schon rattert die Lehrer-Maschine mit pädagogischem Impetus. Lehrer wissen einfach alles. Sie können sogar die Kompetenz eines Beitragsschreibers einschätzen.

     

    Danke für die Bestätigung meiner Vorurteile.

     

    Im übrigen habe ich nie behauptet, dass Im Bundestag viel Kompetenz sitzt. Ich kann mich aber an eine Interview erinneren, in dem Claudia "die Empörungsbeauftragte" Roth darüber fabulierte (scheint auch Ihre Lieblingsbeschäftigung zu sein), dass Fussball doch nun wirklich wichtiger sein als dieses blöde Meldegesetz. Ich zitiere dies nur, um dem Missverständnis vorzubeugen, Imkompetenz käme bei den ach so fortschrittlichen Grünen nicht vor- sie ist die Regel. Claudia Roth war, dialektisch übehöht, eine Mangerin einer Band, bei Lichte betrachtet nur Edelgroupie. Tolle Qualifikation.

  • I
    icke

    Es ist schon interessant, wie erst von "Kompetenz in der Politik" gesprochen wird und diese danach mit der Haarfarbe und Freizeitaktivitäten näher erläutert werden. Faszinierend!

  • P
    p3t3r

    @jan

    deutschig spiessiger, so schreibt man das richtig

    und den bratwurstbauch hast´e vergessen....

     

     

    ich liebe nonkonformismus :)

  • T
    tommy

    Deutschland hat schon genug Linksliberalismus in Politik und Medien, noch so eine Gruppe braucht es nun wirklich nicht. Und das Alleinstellungsmerkmal der Piraten, eine nerdige Technikfixiertheit, finde ich persönlich eher abstoßend.

  • T
    Tierfreundin

    Mir gefällt an den Piraten, dass sie innovative Ideen aufgreifen und nicht so angepasst und pragmatisch sind wie die Anderen. Die Konkurrenz versucht sie doch nur klein zu reden. Wird ihr aber hoffentlich nicht gelingen. Sicher, auch die Piraten bewegen sich nur innerhalb des Systems und der repräsentativen Demokratie, werden auf die entscheidenden Fragen ebenso wenig Lösungen finden wie die anderen Parteien. Aber wenigstens sind sie noch wählbar.

  • MN
    Mein Name

    "Man braucht sie, weil sie fehlten."

     

    Schade. Ich dachte, der Artikel erklärt, warum man die Piraten angeblich braucht.

     

    "Weil sie fehlten" ist keine Begründung. Dann bräuchte man auch die Grauen, die Pinken, die Braunen ...

     

    Dass sie "sympathisch" sind, ist auch kein Grund. Das ist auch höchst subjektiv. Aus meiner Sicht z.B. sind sie das nicht, mir sind schon die Pseudo-Geek-igen Auftritte sehr zuwider.

     

    Sie schreibens ja richtig: die Grünen waren ein Lebensgefühl. Das kann man den Piraten auch andichten. Ob allerdings Hedonismus als zentrales Element der Piraten auch als erstrebenswertes Lebensgefuehl taugt, bezweifle ich stark.

  • B
    Bluesmann

    Quatsch. Die Piraten sind kein Lebensgefühl. Die Piraten sind die einzige Partei, die sich mit dem Internet auskennt. Die anderen Parteien ignorieren konsequent, dass sich unsere Welt kolossal verändert hat durch dieses Internet. Sie nehmen es nicht wahr - außer als Bedrohung. Deswegen brauchen wir die Piraten.

  • JD
    Johannes Döh

    >>>Kompetenz in der Politik

  • SD
    Stimme der Demokratie

    "Die Piraten werden zu Unrecht unter die Fünfprozenthürde gequatscht." ... interessanter Aspekt. Dass sie nur über die 5%-Hürde gehypt worden sind ... schon vergessen?

    Sind es nicht die Journalisten, die einem das Gefühl gegeben haben, dass eine verschwindend geringe Minderheit für S21 war? Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Mehrheit der Bevölkerung - trotz Dauerpropaganda der Medien - klar für S21 entschieden hat.

    Und jetzt die Beschwerde, dass die Volkserziehung in falsche Bahnen läuft? Schon etwas merkwürdig.

    Lesenswert zu diesem Thema wäre der Artikel in der Medienwoche:

    http://medienwoche.ch/2012/10/29/mein-schatz-hats-gruen-so-gern/#more-10428

  • DB
    Daniel Biller

    Ich halte die Piraten für genauso kompetent wie die anderen Politiker ( meist sogar für Kompetenter, im Schwarm ;-) gegen gegerbte Haare hab ich nicht einzuwenden und Joga machende Piraten kenn ich ( leider) nicht sehr viele.

  • MM
    Markus Moraleska

    Genau, weil bei anderen Parteien auch soviel Kompetenz zu finden ist.

     

    Die Piraten haben Programm. www.keinprogramm.de

    Häufig sogar sehr viel umfangreicher -und auch kompetenter- als das der anderen Parteien. Aber eben anders, worauf es dann meist reduziert wird.

  • E
    E.K.

    Danke, Herr Feddersen. Einfach nur Danke!

    Für die Objektivität, die vielen anderen Ihrer Kolleginnen/Kollegen in diesen Tagen des "journalistisch"-penetranten Mantras "Immer noch Sommerloch? Lass' doch mal Piraten bashen" abhanden gekommen ist.

  • HL
    Hauke Laging

    "nirgends Geifer, ihre Sprache angenehm umgangssprachlich"

     

    Die einzige professionelle Pöbelpartei so zu charakterisieren, ist schon der Hammer. Das Auftreten des Führungspersonals ist ("Trennung von Amt und Meinung") bei den Piraten viel weniger relevant als anderswo. Statt dessen werfen selbst auf einer Konferenz zum besseren Umgang miteinander gewisse Denkbehinderte noch mit Kraftausdrücken um sich.

     

    Es war nun wirklich genug Zeit, diesen Irrsinn einzuhegen. Wo ist der konstruktive Weg nach vorn? Wie oft haben wir "Dazu gibt es noch keine Entscheidung" gehört? Wo bleibt der Fahrplan, diese Entscheidungen zu fällen?

     

    Die Piraten sind als Mode groß geworden, weil Renate Künast die Grünensympathisanten in Berlin genervt hat. Wenn nun die Piratenklientel allmählich von diesem Zirkus genervt ist, kann es mit der Mode ganz schnell vorbei sein.

  • P
    Piratenauflauf

    Die WERDEN nicht unter die 5% Hürde gequatscht,

    sie quatschen sich selbst dahin. Trotz des tollen "Lebensgefühls" haben sie keine politische Vision.

  • D
    dieter

    Die Grünen waren solange eine linke Partei, bis sie an die Regierung gekommen sind.

    Vermögenssteuer abgeschafft, Spitzensteuer heftig gesenkt, Finanzmarkt dereguliert und Harz4 eingeführt haben. Jetzt fordern sie eine Erhöhung der Spitzensteuersätze, die dann immernoch niedriger als bei Kohl wäre.

    Also Bitte, die Grünen heute noch als Links zu bezeichnen, ist schon eine wilde, faktenfreie Behauptung!

    Und bei den Piraten ist noch nicht Mal klar, ob die sich als Links oder Rechts oder was auch immer sehen.

    Die haben soviele ehemalige FDPler und andere Karrieristen in ihren Reihen...

    Wenn ich die wähle, was für eine Politik bekomme ich dann? Linke oder Neoliberalen Mainstream?

    Von den Grüne bin ich einmal betrogen worden, weil die links geblinkt haben und in der Regierung sind sie rechts abgebogen.

    Nochmal passiert mir das nicht.

    Es gibt eine linke Partei in Deutschland.

    Wem nützt es, wenn die Piraten in den Bundestag kommen und wem schadet es?

  • W
    Waage

    Das Bild passt: die Piraten als 2. Aufguss der frühen Grünen nur ohne Sinn, Anliegen und Inhalt: eine reine Veranstaltung für die Medien.

     

    Vollkommen lächerlich!

  • N
    Noske

    Demokratie hat es nun 'mal an sich , daß es über eine Sache verschiedene Meinungen gibt .

  • J
    JoHnny

    werter herr jan feddersen,

     

    sie haben recht: transparenz ohne durchblick

    fehlte bisher.

     

    mfg

     

    PS: und immer schön bei der sache

    bleiben - vergleiche hinken...

  • V
    viccy

    @ Jan Sobiesky

    Kompetenz in der Politik ist bei den grauhaarigen, genormten Anzuträgerinnen und -trägern ja auch wahrlich im Übermaß vorhanden. Siehe exemplarisch Koch-Mehrin und Guttenberg. Da waren die Haare aber zugegebenermaßen auch nicht bunt, sondern blondiert bzw. gegelt! Das muss man differenziert betrachten.

  • H
    Harro

    Ob sie ihre Verwerfungen wirklich bändigen können, daran zweifel ich (momentan) etwas, denn sie sind jetzt Partei und treten bei Wahlen an. Das haben bei den Piraten nicht alle verstanden und entsprechend knallen die Gegensätze/Missverständniss/Bildungsdefizite jetzt auch aufeinander.

     

    Wenn SPD und CDU immer ähnlicher werden, dann muss es Reaktionen und Alternativen geben. Die Piraten sind eine links-liberale Alternative - das gefällt mir. Die Piraten kommunizieren anders, sind anders vernetzt, sind im digitalen Zeitalter zuhause. Sie misstrauen dem bisherigen System mit seinen Grauzonen und sie wollen unter den Teppich schauen - auch das gefällt mir, obwohl ich sie nicht wählen werde.

     

    5 plus X wünsche ich Ihnen dennoch, weil der Bundestag bis auf die Linke zusehr in einem Berliner Einerlei verkocht ist - das schmeckt nicht nur fade, sondern auch übel. Immerhin dank NSU-Ausschuß haben einige Abgeordnete ihre zentrale Aufgabe wiederentdeckt, aber das darf dann nicht bei Neo-Nazis aufhören, sondern muss dringen Richtung Wirtschaft und Soziales weiter gehen, sonst droht diesem Land Armut. Auch dagegen sind die Piraten und das gefällt mich auch.

  • JS
    Jan Sobiesky

    Ganau - wir scheissen auf Kompetenz in der Politik. Lebensgefühl, bunte Haare und regelmäßiges Yoga während der Sitzungen sind viel wichtiger!

     

    Die Sehnsucht der linksgrünen BAT-Boheme nach "Nonkonformismus" oder das, was sie dafür halten, finde ich deutlich spiessiger als den Familienvater in Badelatschen mit Bierflasche in der Hand.