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Digitale Bohème, ein AbgesangWir nennen es Blase

Eine alternative Lebensform jenseits von Festanstellung und freiem Schaffen ist nicht möglich und war es nie. Ein Abgesang auf das Gerede von der "digitalen Bohème".

Sascha Lobo, gesehen bei der webciety, einer Teilkonferenz der CeBit 2010. Bild: Patrick – Lizenz: CC-BY

Die Zahl der Arbeitenden, die von ihrem Lohn kaum leben können, steigt immer weiter. Einige Berufsgruppen haben langjährige Erfahrungen mit der Situation. Die freischaffenden Kreativen und Künstler zum Beispiel waren in ökonomischer Hinsicht schon immer die Deppen der Nation. Nicht ohne Grund gibt es das Klischee vom brotlosen Schöpfer wertvoller Ideen ohne Gewinn. Das Durchschnittseinkommen liegt hier in der Regel in der Nähe der Armutsgrenze, viele kommen gerade so über die Runden oder sind auf Nebenjobs angewiesen. Durch das Internet sollte sich eigentlich vieles zum Positiven geändert haben. Die digitale Vernetzung ermögliche gerade den freischaffenden Kreativen völlig neue Möglichkeiten des Wirtschaftens, hieß es. Doch die Realität sieht, wie so oft, ganz anders aus.

In der virtuellen Welt werden zwar massig kreative Energien freigesetzt, doch den wenigsten Künstlern, Autoren und Netzwerkern flattert das Geld durch den digitalen Posteingang hinein. Die Zahl der Autoren und "Content-Produzenten" hat sich in den letzten Jahren vervielfacht, doch die meisten davon verrichten ihr Tagewerk umsonst. Damit einhergehend gibt es praktisch überhaupt keine Lohnuntergrenzen mehr, was Jobs in der sogenannten Kreativwirtschaft angeht, obwohl diese immer wieder als Wachstumsbranche bezeichnet wird.

Vielerorts arbeiten nicht nur die Praktikanten für lausige Gehälter unterhalb des Existenzminimums. Zahlreiche hippe Projekte hantieren mit geringem Budget und können nur kleine Honorare auszahlen, locken aber mit den "coolen Referenzen". Nur kann sich dafür keiner etwas kaufen. Auch die Revolution des Selbermachens, die auf neue Formen der Kooperation setzen und neue Nischen bedienen will, entpuppt sich vielerorts als Blase.

Das ist nicht mal überraschend, denn in der vordigitalen Welt war es wenig anders. "Independent" zu sein hieß leider meist auch, verzichten zu müssen, und zwar unter anderem auf Geld. Die Freiheit des selbstbestimmten Lebens hat ihren Preis.

Im Netz werden Gratismentalität und Informationsüberflutung mittlerweile nicht mehr nur von konservativer Seite beklagt, sondern auch von einstigen Internetpionieren wie Jaron Lanier, also denjenigen, welche die digitale Revolution angezettelt haben. Die technischen Innovationen haben die Aneignung der Produktionsmittel angeblich für jedermann möglich gemacht, doch ist das erwirtschaftete ökonomische Kapital in der Regel wesentlich geringer als das soziale. Die Freunde im virtuellen Netzwerk zahlen einem aber weder Miete, Essen noch Krankenversicherung.

"Wenn alles Immaterielle gratis ist, werden wir zu digitalen Bauern, die für Lords der digitalen Wolken wie Google oder YouTube kostenlose Inhalte bereitstellen", beklagte sich Lanier unlängst in einem Interview mit der FAZ.

Lanier fordert ein "Mikrozahlungssystem", wonach jeder Zugriff auf das Produkt jedes Anbieters habe, für eine verschwindend geringe Gebühr. Ungeklärt blieb, nach welchem Verteilungsschlüssel das Ganze funktionieren soll. In der Blogosphäre wurde Lanier nach seinem Vorstoß schon als "neuer Konservativer" kritisiert, der lediglich alte Grabenkämpfe ausfocht und die Seiten gewechselt habe: "Wir", die echten Kreativen, die echten Journalisten, welche Inhalte, Werte schafften, gegen "die Anderen", die Internetideologen, die jene entmachteten und alles umsonst wollten, lautete die Replik des Netzwertig.com-Blogs. Doch so einfach ist es wohl nicht.

Ökonomisch gesehen war es immer schon eine Milchbubenrechnung, zu glauben, man könne eine Arbeit nur um ihrer selbst willen machen. Das funktionierte am besten bei jenen finanziell abgesicherten Bürgerkindern, die sich floppende Projekte erlauben konnten und die Verluste von den Eltern abgefedert bekamen.

Es bleibt also eine gewisse Skepsis gegenüber all jenen fluffigen, schön klingenden Schlagwörtern, mit denen sich das Prekariat so herrlich glorifizieren lässt. In dem Stück "Mach es nicht selbst" aus dem aktuellen Tocotronic-Album "Schall & Wahn" poltert Sänger Dirk von Lowtzow: "Was du auch machst / mach es nicht selbst / auch wenn du dir den Weg verstellst / was du auch machst / sei bitte schlau / meide die Marke Eigenbau / Heim- und Netzwerkerei stehlen dir deine schöne Zeit / Wer zu viel selber macht / wird schließlich dumm / ausgenommen Selbstbefriedigung".

Die Hamburger entstammen der Punkbewegung, einer der ersten Subkulturen, die sich das Marke-Eigenbau-Prinzip auf die Fahnen geschrieben hatte. Punk verhieß größtmögliche Selbstbestimmung. Selbstgemachte Fanzines statt etablierter Medien, Indie-Labels statt Major, Nagelscherenhaarschnitt statt Friseur. Bei Punk ging es aber nicht um Profite, sondern um eine bewusste radikale Abgrenzung vom Massenmarkt, darum, ein Leben fernab der Spießergesellschaft zu führen. Das Credo lautete, derb ausgedrückt: Die Mehrheit braucht eine geschlossene Tür vor der Fresse. Das mag einer der Gründe sein, warum sich das Prinzip Punk nicht in jederlei Hinsicht als ökonomisches Erfolgsmodell verstehen lässt.

Holm Friebe und Thomas Range riefen 2008 in ihrem Buch "Marke Eigenbau" die Revolution des Selbermachens aus, gegen die verkrusteten Strukturen des Konzernkapitalismus. Sie beriefen sich auf Punk. Man stürze sich auf die Produktionsmittel und kreiere "My Logo" statt Massenmarkt. Für ihr Buch wurden die Autoren aber gerade von linker Seite heftigst kritisiert. Ähnlich fiel auch schon das Echo auf den von Friebe mit Sascha Lobo verfassten Vorgänger "Wir nennen es Arbeit" aus, der das selbstbestimmte Leben jenseits der Festanstellung pries.

Problematisch wird es nämlich, wenn Schlagworte wie "digitale Boheme" und "Marke Eigenbau" von den Marktradikalen vereinnahmt werden, um lediglich Forderungen nach mehr Selbstverantwortung zu stützen. Aber der Markt kriegt die Dinge eben nicht immer von alleine geregelt.

Gerade in der sogenannten Kreativbranche werden also weiter Dumpinglöhne in Kauf genommen. Weil von den lächerlichen Honoraren keiner leben kann, braucht es entweder begüterte Eltern, die einem den Status finanzieren - oder die ökonomische Notwendigkeit treibt einen in den entfremdeten Nebenjob. In den Call-Centern dieser Welt wimmelt es von Selbstbastlern, Künstlern und Kreativen, deren eigentliche Profession hintanstehen muss. Für subversive Ideen bleibt wenig Zeit, wenn man um die Miete kämpft. Die Misere ist nicht neu, denn die Gelder waren auf der Welt immer schon falsch verteilt - und kamen in den seltensten Fällen den Künstlern und Kreativen zu.

"Wenn das Geld in die Werbung fließt und nicht zu den Kreativen und Künstlern, dann befasst sich eine Gesellschaft mehr mit Manipulation als mit Wahrheit oder Schönheit. Wenn Inhalte wertlos sind, dann werden die Menschen irgendwann hohlköpfig und inhaltslos", konstatierte Jaron Lanier. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Denn die Schlauen unter den digitalen Revoluzzern haben die Werbebranche längst als Geldgeber entdeckt und lassen sich dafür bezahlen, Produkten die nötige Web-Credibility zu verleihen.

Werbung und Kunst sind in der Vergangenheit schon bizarre Allianzen eingegangen, nicht erst seit Pop-Art, mit zum Teil grandiosen Ergebnissen. Man denke nur an die "Keks ist Fortschritt"-Plakate, die Kurt Schwitters in den Zwanzigern für die Firma Bahlsen gestaltet hat, mit der Aufschrift: "In jedem Fall handeln sie recht, wenn sie sich mit Keks versehen." Künstler brauchten immer schon Brotjobs, selbst die dadaistische Avantgarde hat sich nicht von alleine finanziert. Doch sind Coups solcher Art im Web 2.0 bisher auch die Ausnahme geblieben.

Vorläufig muss man sich noch mit Facebook-Anfragen von "Opinion Leadern" herumschlagen, im Sinne von: "XY ist jetzt ein Fan von Wella Trendvision Hairstyling und möchte, dass du auch ein Fan davon wirst." Das mag den "Opinion Leader" in kreativer Hinsicht wenig gefordert haben, aber wenn er oder sie dafür einen kleinen Obolus bekommen hat, dann scheint sich das Netzwerken tatsächlich mal gelohnt zu haben. Nein, die haarige Anfrage kam nicht von Sascha Lobo. Denn dann wäre es vielleicht Kunst gewesen.

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43 Kommentare

 / 
  • M
    Mühsam

    Was für ein peinliches Gejammer, früher war ja alles besser und überhaupt lohnt es sich nicht was zu machen. Hat alles keinen Sinn. Fehlt nur noch das "das Elektronenhirn hat uns die ehrlichen Arbeitsstellen wie Kohlenträger, Schrankenwärter etc. weggenommen".

     

    Der Witz ist doch, das wir seit Jahrzehnten daraufhin arbeiten Arbeit zu Mechanisieren damit die Menschen einer Beschäftigung nachgehen können die sie ausfüllt.

     

    Klar gibt noch genug Ewiggestrige die was von "jeder hält sich für einen Künstler, soll lieber arbeiten gehen" labern. He, Willkommen im Jahr 2010 - kreative Arbeit schafft mehr Werte als Autos zusammenschrauben.

     

    Kurt Schwitters hat sich auch nicht weinend in die Ecke gesetzt oder am Fließband malocht.

  • N
    NewDeal

    Es gibt das Geld ... es gibt den Wert ... und den Preis dafür ...

     

    Über das Geld reden alle (!) ... wer aber kennt den echten Wert seiner Arbeit ... dann bräuchte man auch nicht mehr über den Preis streiten.

     

    Geld verdient immer nur der, der einen Nutzen für ANDERE erarbeitet. Nicht für sich, nicht für die Allgemeinheit oder Gesellschaft!

     

    Nur im Auge des Kunden entsteht Wert, für den er dann und nur dann (!) GERNE den Preis zahlt. Ja sogar darum bittet kaufen zu dürfen ... ;-)

  • T
    Tanke

    Ich habe mich vor drei Jahren selbstständig gemacht. Nachdem ich zum dritten Mal eine Insolvenz in einer Internetagentur miterleben musste. Zur selben Zeit fiel mir das Buch "Wir nennen es Arbeit" in die Hände und ich bin den Autoren immer noch dankbar für diese wertvolle, weil motivierende Lektüre. Das Buch sagt im Wesentlichen habt Mut, ihr braucht nicht viel, es wird euch nix geschenkt aber es kann sich lohnen. Es gab der immer größer werdenden Gruppe von Digital-Arbeitern ohne festen Arbeitsvertrag einen Namen. Man kann zu diesem Namen stehen will man will, jedoch macht er die vielen "Freelancer" zu einer Gruppe mit Namen, er gibt ihnen eine Identität. Eine Gruppe von Mitbürgern, die sich allzu oft allein durchschlagen und von denen viele darunter leiden zuhause am Küchentisch ihre Brötchen verdienen zu müssen (wogegen es sicher hilft ab und an ein Kaffeehaus mit freiem WLan zu besuchen).

     

    Also Herr Ingenhof, ich finde es überaus armselig von Ihnen wie Sie hier auf eine Gruppe eindreschen, die aus welchen Motiven immer versucht in einer schwierigen Zeit ohne eigene Interessenvertretung selbstständig versucht mit geradem Rücken durchs Leben zu gehen. Ganz nebenbei passt dieser Artikel gut in die momentan allgemeine Internetfeindlichkeit klassischer Medien.

     

    Und das in der Taz ...

  • P
    Philip

    Es kann mit Sicherheit ungemeinen Spaß bereiten ausschließlich das zu tun, was einem richtig viel Spaß macht. Aber dann sollte man nicht erwarten, dass man dafür fürstlich entlohnt wird. Da müssen die Künstler halt auch mal pragmatisch sein und massenkompatibliere Kunst machen, die sich auch verkauft, etwa Web2.0-Seiten. Auch wenn es im Artikel etwas anders suggeriert wird, als Webdesigner kann man gut Geld verdienen. Ich kenne sogar jemanden, der mit - den altertümlichen - Flash-Seiten Geld macht.

     

    Bisher kann ich jedenfalls nicht sehen, wie Künstler großartige Versuche machen, ihre Kunst einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Irgendwelche Kunstausstellungen, wo praktisch nur Intellektuelle hingehen und die Schaffenden dann hoffen, dass da bei Erfolg mehr draus wird, zähle ich nicht dazu. Da gehört schon was mehr Eigeninitiative dazu...

     

    Ich sag ja auch nicht, dass die 100% ihrer Zeit nur noch mit verkaufbarer Kunst verbringen sollen...

  • DS
    Datenurlauber S aus B

    Trauerfeier für die "digitale Boheme," weil es sie gar nicht gab?

     

    Der Artikel hat mich zum Nachdenken angeregt, und ich möchte mal an die sozio-ökonomischen Folgen des Phonographen und seiner Nachfolgeprodukte erinnern. Wer hat den Reibach gemacht? Jedenfalls nicht die Masse der Musiker, denn eine Musikkonserve abzuspielen war immer absurd viel billiger als Musiker anzumieten. In der Folge sind "die grossen Studios" entstanden, und es fand erstmal eine unfassbare "Konzentration des Geschmacks" statt: "Beatles oder Stones?"

     

    Mein Punkt ist: Wir haben beobachtet, dass das Internet die Diversität des zugänglichen Informationsangebots stark erhöht hat. Insbesondere, weil Leute mit sehr geringen Investitionen in den Markt können, und das auch manchmal klappt. Aber wer hat eigentlich behauptet, dass dieser Zustand so bleiben muss, oder dass dadurch die Welt ein gerechterer Ort für Kunstschaffende wird? Die Nutzer des Internets werden mit den Füssen ihrer Mäuse abstimmen.

  • PG
    Peter Glaser

    Selten einen so dummen und unfundierten Text gelesen.

  • R
    Ralf

    Der Artikel hat seine Schwächen, trifft aber ins Schwarze - was man an all den betroffen daherschwätzenden Kommentatoren ablesen kann, die entweder behaupten, man wolle mit dem Digitalkram seinen Lebensunterhalt gar nicht verdienen oder, man habe freiwillig ausgewählt, wenig zu verdienen und käme damit aus. In beiden Fällen sollten die Figuren einfach das Klagen einstellen - sie sind hier nicht gemeint.

  • UK
    Uwe Kampmann

    Dgitale Bohèmien hört die Signale, folgt dem Kapital und werdet Millionäre. Dr.Guido Westerwelle ist auch euer Freund - Dadaist wo Dada lebt, da könnt auch ihr hingelangen.

     

    Grüßchen aus dem Cyberspace

    Uwe Kampmann

    http://dadaistoffenbach.wordpress.com/2010/03/20/dr-guido-westerwelle-in-der-welt-der-kunst-2

  • F
    fop

    Also die meisten der Kommentare hier sind wesentlich besser als dieser bornierte Artikel.

    "Schluss mit dem Quatsch, jetzt wird Geld verdient" oder was?

    taz goes FAZ.

     

    Gut das es schon mehrmals in den Kommentaren (Danke euch) gesagt wurde:

    Bedingungsloses Grundeinkommen!

    jaja..

  • GK
    Gregor Keuschnig

    Komisch. Hier geht es nur ums Geld. Wie einfach. Und wie primitiv.

  • U
    unkreativer

    Hmmm wie reagiert man auf einen solchen artikel und zugehörige kommentare. Ich denke zu aller erst ist das Wort "kreative" vollkommen falsch besetzt. Handelt es sich nicht einfach um Menschen, die das internet mehr oder weniger gut für sich nutzen. das hat nichts mit Kreativität zu tun. Kreativität soll laut wikipedia heißen: Problemstellung durch angeworbene Fähigkeiten zu lösen. Gibt es dann eigentlich noch unkreative Menschen?

     

    wie auch immer, die Menschen, die ich kenne und die das Netz versuchen nach ihren Möglichkeiten zu nutzen sind sehr aktiv und bilden sich nie ein, durc twittern eine Familie ernähren zu können.

     

    Ich denke, dass das Netz sicherlich revolutionäres Potenzial besitzt, aber sowohl Kritiker als auch Sympathisanten sollten mal ein wenig runter kommen.

    Die ganze Debatte ist doch etwas zu hochgestapelt...

  • R
    Ranjit

    Seltsamer Artikel...

    Vielleicht als kurze Erinnerung: "Blasen" bezeichnet eine systematische überbwertung eines Vermögenswerts. Hier beschrieben wird aber, dass etwas unterbezahlt wird.

     

    Nebenbei: Wenn das was "Kreative" leisten durch die Werke von Personen ersetzt werden können, die Kreatives nur als Hobby nebenher betreiben, dann brauchen wir diese "Kreativen" nicht.

     

    Das Problem ist ohnehin nicht das Netz, sondern die seltsame Idee, dass kreative Einzelkämpfer plötzlich alle bisherigen Einschränkungen ablegen können und trotzdem erfolgreich werden.

     

    Ganz ähnlich bei der Dot-com Blase: Die New Economy hebelt alle alten Regeln aus...oder auch nicht.

     

    Was viele nicht verstehen ist, dass das Internet nicht die Mechanismen der Marktwirtschaft aushebelt, sonden sie im Gegenteil erst wirklich anwendbar macht. Verringerung der Transaktionskosten eben. Und die PC Revolution hat die Produktionskosten für Kreatives enorm gesenkt. So sehr, dass sich eben auch Amateure an Dingen versuchen können, die vorher nur Profis möglich waren. Es ist eine Art Paywall gefallen, hinter der sich die Kreativen versteckt hatten.

     

    Die Konsequenz ist, dass Kreative unternehmerisch denken müssen, um erfolgreich zu sein.

  • AM
    Angelo Merkel

    @ Valdi: "Sascha Lobo kommt für mich gleich nach Peter Huth." Falsch! Noch schlimmer: Peter Hahne.

     

    Ansonsten kann man der digitalen Bohème nur raten:

    Wenn bei Euch sowieso schon immer Mattscheibe ist, probiert's mal mit mit LSD statt mit DSL. Das ist auf jeden Fall revolutionärer als irgendwelcher social-media-shit.

     

    Ausserdem: Charakteristikum der Bohème war, gerade nicht auf Geld angewiesen zu sein und die Waren- und Arbeitswelt abzulehnen/ sich gegen sie aufzulehenen und mit Hingabe dem Ideal der Kunst als gesellschaftlichen Zustand entgegen zu eifern. Das war sowas von revolutionär, dass sich das im Spätkapitalismus, wo der Geist des Kapitals alle Lebensbereiche, bis in die Gefühls- und Gedankenwelt durchzieht, kaum noch einer vorstellen kann.

    Prekariat hingegen als Schicksalszustand zu einem selbstgewählten oder selbstbestimmten Idealzustand umzudichten, war schon bei Friebe/ Lobos erstem Buch bescheuert und auch durch wiederkäuen wird nicht besser.

    Mein Vorschlag: "Analog is besser"

  • G
    gis

    Ja, nee, ist klar, für die taz gibt es natürlich nur das lohnabhängige Proletariat und das Kapital ...

  • W
    Witemax

    Ich habe die Wörter "urban" und "Netzwerke" vermisst - gähn: Diese ganzen Neologismen waren ein frisches Etikett auf etwas, was bereits in den 80ern nur für Wenige funktioniert hat, und weiterhin für die Wenigsten funktionieren wird. Das Netz lässt allein durch die ästhetisch angepassten Werbeinhalte den eigentlichen "künstlerischen Unterschied" vollends verschimmen. Wenn man eine American-Apparel-Werbung nicht mehr wirklich von einem Deutsche-Bahn-Spot und dem "coolen Off-Side Musikprojekt" eines Berliner Zuzüglers unterscheiden kann, hilft sowieso nur noch raus an den See und Fahrrad fahren.

  • J
    johanna

    wie schon in den vorhergehenden kommentaren beklagt, lässt der autor völlig außer acht, wie befriedigend es sein kann, selbstbestimmt und kreativ zu arbeiten. dass man geld braucht, leugnet kein kreativer. und viele finden wege, es mit zweitjobs reinzuholen. wenn man nach rein ökonomischen massstäben leben würde, sähe die welt komplett anders aus. alle kultur fußt zum großteil auf kunst, musik, philosophie, und kreativität. ohne den motor der 1000000 ohne geld, aber mit viel energie, wäre unsere realität nur von finanziellen gesichtspunkten geprägt. und es gibt einen guten grund, warum man den abend lieber mit einer unterhaltung mit jenen kreativen füllt, als mit einem erfolgreichen broker oder einem vollzeitbeamten.

    geldsorgen sind nicht zu unterschätzen. aber wen die muse küsst, der soll ihr antworten bzw. ihr folgen. das glück, was man dadurch reinholt, ist priceless und "worth the struggle". der abgesang auf das neue arbeitsleben ist so alt wie das internet.

    hätte so einen artikel wirklich nicht in der taz vermutet.

  • E
    einem

    Liebe taz, was zahlt ihr eigentlich euren Praktikanten? Wahrscheinlich auch nicht das, was sie verdienen...

  • MD
    Mat @ Dieter Kleinschmied

    Bei solchen ahnungslosen Beiträgen frage ich mich doch immer wieder, wer hier eigentlich die ganze Zeit mit Tagträumen beschäftigt ist und wer hier wen eigentlich aushält, bzw. immer wieder aushalten muß.

  • J
    Jinxx

    Aufgesetzter Disput um ein konstruiertes Phänomen.

    Wohl kaum ein Journalist, Webdesigner,etc. würde sich einer Festanstellung bei ZDF,ARD,taz und Co. werweigern.Es ist nur so, dass es diese Jobs kaum noch gibt, gleichzeitig wächst die Konkurrenz durch steigende Absolventenzahlen. Das Netz stellt für viele die einzige Möglichkeit dar, überhaupt etwas zu publizieren. Damit Geld zu verdienen, erwartet doch kaum jemand.

  • DD
    daniel düsentrieb

    Digitale Boheme, das klingt ja schon mal irgendwie verwerflich. Toll. Die digitale Boheme treten also in Konkurrenz zu den Etablierten, und das unbezahlt. Aha. Ja wo kommen wir denn dahin, wenn alle ihr eigenes Ding machen wollen. Wenn z.B. angehende Journalisten keine Lust auf PR Kundenanzeigen konformes Artikelschreiben haben. Ja wo kommen wir denn dahin, wenn plötzlich alle lust haben ihr Leben selbstbestimmt zu leben?! Ungeheuerlicher Gedanke. Spinner Träumer Faule Säcke abgedrehte Freaks Anarchie Chaos alles bricht zusammen. Wir werden alle sterben!

  • L
    Lukas

    Für Kreatives wird nur Geld verballert wenn zu viel davon da ist.

    Für Kunst wird nur Geld investiert wenn sich damit noch mehr machen lässt.

    Für Werbung braucht man weder Kunst noch Kreativität sondern nur Leichtfertigkeit und Ehrgeiz.

    Und Kunstschulen und Akademien sind nur die Warteschlangen die das Szenelokal erst richtig hip machen.

     

    Bis in die 70iger hieß es dagegen noch: "Wer nix ist und wer nix kann, geht zur Post und Bundesbahn. Ist er dazu noch zu dumm drückt er sich bei Siemens rum."

     

    Fazit: Früher haben es die Blödmanner echt leichter gehabt.

  • V
    Valdi

    Sascha Lobo kommt für mich gleich nach Peter Huth.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Auch im Internet ist es so, dass immer mehr Geld in immer weniger Taschen fließt. Verdient wird mehr als genug, aber die 'Schaffenden' erhalten wenig oder gar nichts, außer dem 'elitären' Gefühl etwas besseres zu sein. Ich bin für bedingungsloses Grundeinkommen, aber hier stößt es an eine Grenze, hier wird ein finanzieller Mehrwert geschaffen, der von Google und Co. abgefischt wird und der Staat soll die 'Arbeiter' bezahlen, das ist etwas anderes als unbezahlt in Familie oder sozialen Projekten o.ä. tätig zu sein.

  • UK
    Uwe Kampmann

    Der Knabe heisst Uwe Kampmann, sein kapitale Erkenntnis:"Reich wird man dadurch das man kein Geld ausgibt." Weil er für diese Zeilen auch kein Geld bekommt, begnügt er sich damit zu sagen: "Ich stehe als Digitaler Bohème bereit, 2011 für das Amt zum Oberbürgermeister von Offenbach zu kandidieren." Es genügt den Namen KREATIVSTADT OFFENBACH zu googeln um zu sehen, wo sich das zusammenbraut was noch nicht verraten wird. http://de.sevenload.com/videos/aqtoMG3-Dada-manifestation-from-UK-out-of-Kulturkarree-OF

     

    Grüßchen aus dem Cyberspace

    UK

  • O
    ole

    oh gott, was wird hier immer gleich für ein quatsch und dummkram gepostet, sobalds ums internet geht! Das fällt schon mal auf.

     

    Der Artikel selbst auch aber auch nicht so wahnsinnig helle. "Die Freiheit des selbstbestimmten Lebens hat ihren Preis." - ja nun, und was ist daran nicht o.k.? Die Freiheit sich mit seinem Job fertig zu machen gesundheitlich oder psychisch oder sozial, die hat auch ihren (anderen) Preis. Wenn es Leute gibt, die mit weniger Geld klarkommen (als wer eigentlich? Der Durchschnitt? Der taz-Autor? hm?) und mit ihrer Arbeit oder Nicht-Arbeit zufrieden sind, wo ist das Problem???

     

    Natürlich wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen des Problems, dass es nicht mehr und vermutlich nie wieder "genug" an klassischer Erwerbsarbeit (Festanstellung, Vollzeit, lebenslang, "gut" bezahlt) geben wird, weils so viel Industriearbeit eben nicht mehr gibt. Und dann würden eben viele weniger, die meisten mindestens ein bisschen arbeiten und jeder würde ein bisschen was verdienen. und wer ein bisschen mehr will, arbeitet ein bisschen mehr. Im Grunde ist das doch schon heute so.

     

    Fragt sich eigentlich nur, warum der Autor so einen laaaaangen Text ohne jeden Beleg (wenn man mal ein paar Tocotronic- und Blog-Zitate nicht als empirischen oder wenigstens ansatzweise wissenschaftlichen Fakt missdeuten will) mit so viel Hass auf ein paar Menschen schreibt, die freiwillig "nicht so viel" verdienen?! Auch die Szenefreaks der sog. "digitalen Boheme" haben übrigens nie gesagt, dass sie irgendwie, mit "MArke Eigenbau" oder wie auch immer, automatisch "reich" werden - dass das manche naive Beobachter aber meinten, macht wohl die eigentliche "Blase" aus.

    Aber wie gesagt: Warum überhaupt so ein aufgeblasener Text ohne echte Substanz: Eine Vierzeiler-Behauptung oder ein 20.-Zeilen-Kommentar hätte für die Message auch gereicht!

  • S
    susi

    Wer sich die Haare färbt und via Internet Kreatives rausbläst, sollte direkt verbeamtet werden.

  • K
    konserve

    meine güte! haben die das nicht erst die letzten wochen über in der f.a.z. durchgekaut. digitales denken und so...

    habe das gefühl, der rothaarige blogschreiber soll hier einfach noch mal hergezeigt werden. macht ja sonst keiner mehr.

  • MN
    Mein Name

    "Lords der digitalen Wolken"? Ich hab das Original nicht bei der Faz, sondern bei Spon gefunden, aber wer immer das war, die Übersetzung ist zu dämlich. Digitale Wolken, my ass.

  • JT
    john turbo

    internet macht vorwiegend nur geld mit poker, porno und dating. da darf man sich nichts vormachen. und ja es wäre schön wenn diese kreativ-boheme digital blase endlich mal platzen würde und die leute mal wieder anständige berufe wie krankenpfleger, schreiner oder rüstungsingeniör idealisieren würden.

     

    jeder idiot will doch heutzutage irgendwas mit medien zu tun haben .

     

    und dann gilt auch

    lieber wieder mal richtig vögeln und saufen anstatt bei facebook nochmal drei freunde zu machen.

  • M
    Martin

    Der Artikel trifft es auf den Punkt.

     

    Hinzu kommt das die meisten Geschäftsleute den Wert digitaler Arbeit leider total unterschätzen. Plattformen wie "designenlassen" oder andere MyHammer Derrivate tragen nicht unerheblich für diesen Werteverfall bei.

     

    Und nicht jeder, der Photoshop ein wenig bedienen kann ist auch automatisch Designer...

     

     

    Und übrigens:

    "Kunst ist an das Geld anderer Leute zu kommen" - Andy Warhol

  • P
    pEt

    lösung des problems:

     

    Bedingungsloses Grundeinkommen!!!!!!

  • H
    Huck

    Selten so einen unreflektierten Überdenkammscherschmonz gelesen. Mit Verlaub…

  • RA
    Rainer A. aus HH

    Herr Ingenhoff bewertet alternative Lebensformen offenbar allein anhand ihres bisherigen monetären Ertragspotenzials. Dabei ist es hier und anderswo schon immer selbstverständlicher Alltag gewesen, dass viele Leistungen entgeltlos erbracht werden: in Familie, Verein, Partei, Kultur, Nachbarschaft, allen denkbaren sozialen Bezügen ... . Das ist auch im digitalen Zeitalter nicht anders. Wer jetzt einen "Abgesang" der unentgeltlichen digitalen Arbeit anstimmt, entwertet de-facto alle bisherigen Errungenschaften im Netz, die durch Open-Source und Open-Access erreicht wurden und für die jenseits der monetären Marktfähigkeit ein Bedarf besteht, in der Breite und in vielen Nischen, die auch ihre Berechtigung haben.

    Natürlich werden viele der Netz-Akteure bisher mit Geldern finanziert, die nicht unmittelbar als Gegenleistung für ihre Leistung gedacht sind. Das eigentliche Problem ist aber nicht das nicht vorhandene Einkommen als Gegenleistung, sondern die chronische Einkommenslosigkeit vieler Menschen, die diese Leistung erbringen wollen.

    Letztendlich bleibt Herr Ingenhoff in einer pessimistischen Lagebeschreibung gefangen. Er zeigt, dass er von der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens entweder nichts gehört hat oder nicht in der Lage ist, sein optimistisches und zukunftsweisendes Potenzial anzuerkennen und mit den digitalen Herausforderungen der entgeltlichen und entgeltlosen Arbeitswelt zu verknüpfen.

    Digitale Bohème ? Ja, Bitte ! Und alle anderen Bohèmes auch: Willkommen in einer Gesellschaft auf dem (sicher anstrengenden) Weg zum bedingungslosen Grundeinkommen !

  • Y
    Yadgar

    Womit kann man im Internet überhaupt Geld verdienen?

     

    Sicherlich nicht mit wie auch immer geartetem "Content", da steckt die Uni-Rechenzentrums-Mentalität zu tief in uns allen, schließlich gab es in der guten alten Zeit, als "Internet" im wesentlichen eine Veranstaltung von ein paar langhaarigen Informatik-Nerds war, auch alles umsonst. Wozu soll man sich eine Handvoll Spiegel-Premiumartikel für jeweils 60 Cent online kaufen, wenn man für 3,60 € eine komplette Printausgabe am Kiosk bekommt (oder sich, falls schon vergriffen die Artikel in einem Bibliotheksarchiv kopiert)? Nein, Geld verdient wird im Internet nur von den Zugangsprovidern, der Werbebranche und dem mehr oder weniger legalen Handel mit persönlichen Daten der Benutzer!

     

    Warum gibt es wohl Google, YouTube, Facebook, MySpace, StudiVZ und die ganze übrige tolle Web 2.0-Welt, die Millionen und Abermillionen Blogs und Foren, wenn die Inanspruchnahme all der schönen Dienstleistungen nichts kostet?

     

    Data Mining, was sonst!

     

    Und damit meine ich auch die unzähligen Online-Ausgaben von Printmedien - welcher Verlag würde sich eigene Kundschaft für die Printerzeugnisse abgraben, wenn Onlinewerbung und Abfischen von privaten Daten nicht mindestens genauso lukrativ wären?

  • PH
    Pamela Hackel

    Ich bin durch Zufall bereits vor drei Jahren während meines Studiums der Sozial- und Organisatinspädagogik in der Universität Hildesheim auf die digitale Bohème gestoßen und habe darüber im letzten Jahr meine Abschlussarbeit verfasst. Diese untermauert wissneschafltich nochmals die Aussagen in diesem Artikel. Sie wurde in der Hildesheimer Universitätsbibliothek veröffentlicht.

  • F
    Fabi

    Folgende Vodafone-Werbung wurde letztes Jahr auch schon sehr "kontrovers" diskutiert:

    http://www.youtube.com/watch?v=tIMWXYvrvVs

    Die letzten beiden Blogposts der netten Dame mit dem Kleinkind (ab 0:10) waren dann ein von Vodafone gesponsorter Test eines Handys (inkl sämtlicher Beschreibungen für Frauen des horizontalen Gewerbes in den Kommentaren) und Ihre logische Entscheidung sich diesen Stress als frische Mutter nicht mehr anzutun.

     

    Es wird also anscheinend vom "Netz" nicht gerne gesehen, wenn Ihre "Idole" versuchen, Geld zu verdienen - bzw Ihre Authentizität mit Werbung in Frage stellen. Falls man einige Blogtrolle als Repräsentanten des Netzes ansehn will... was Ihnen aber eigentlich niemand faktisch absprechen kann, oder?

  • DK
    Dieter Kleinschmied

    Das Problem ist doch, dass sich dank Internet heutzutage jeder Depp für einen kreativen Künstler hält. Die Anzahl der "Künstler" und "Netzwerker" ist einfach zu groß, um vom produktiven Teil der Bevölkerung ausgehalten zu werden. Empfehlung: Einfach mal das Tagträumen einstellen und einer produktiven Arbeit nachgehen!

  • D
    dietah

    Ach die Sache mit Mozart und den dicken Aristokraten.

     

    Ich war weiland mal auf einer Veranstaltung zum Thema Kultur im 21ten Jhrdt., mit Bütteln des Kapitals als Podiumsdiskussion.

     

    Guido war auch da, noch nicht so ein wichtiger wie heute.

     

    Er empfahl das Mäzenatentum denn auch gleich als zukünftige Finanzierungsform und nahm historischen Bezug auf die ekeligen Stadthalter vergangener Jahrhunderte.

     

    Also auf ihr Schaffenden, Arschkriecherei ist wieder salonfähig. Salon, hähä.

     

    btw: Das Frühstück war echt mies und eigtl. war ich genau deswegen da. Hätte bei einer Eliten Veranstaltung doch ein bisschen mehr erwartet. Meine Steuergelder hätten hier ruhig etwas stilvoller verschwendet werden dürfen. Guidos Gesabbel wars defnitiv nicht.

  • B
    Bleikiel

    Zum Thema Micropayment / Value Sharing ein Vorschlag:

     

    http://www.slideshare.net/uerdmann/mypie-dein-stck-vom-kuchen-20-284998

  • U
    Ulf

    Digitale Boheme.... Urbane Penner trifft es doch besser. Jemand der ohne WiFi Coffeshop nicht "arbeiten" kann, hat entweder keine Wohnung oder Ihm wurde der DLS anschluss abgeklemmt.

  • E
    einer

    "Eine alternative Lebensform jenseits von Festanstellung und freiem Schaffen ist nicht möglich"

     

    Klar ist sie das. Das Zauberwort nennt sich Rendite. Zins. Kapital. Ist ganz einfach. Man muß nur erben.

  • E
    Eisvogel

    Ach. Habt Ihr das auch schon gemerkt.

  • AH
    Aus Haching

    "Kreativen" geht es heute weder schlechter noch besser als früher. Nach wie vor geht es um die Frage: Schaffe ich etwas, für das jemand anderes bereit ist, mir Geld zu geben?

     

    Das war schon zu Zeiten von Mozart so - der ließ sich von Fürsten und Erzbischöfen finanzieren, die sich mit seinem Ruhm schmückten. Kafka arbeitete in einer Versicherung (also einem "entfremdenden Brotberuf", welch Arroganz steckt in diesem Ausdruck). Usw. usw.