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Archiv-Artikel

Ein digitales Leben ohne Google ist möglich

INTERNET Auch beliebte Anwendungen lassen sich ersetzen. Sechs Tipps für Alternativen

Von SVE

Suchmaschine: Die Suchmaschine ist der bekannteste Dienst von Google – und der am weitesten verbreitete. In Deutschland liegt der Marktanteil bei über 90 Prozent. Dabei gibt es privatsphärefreundliche Alternativen. Die Suchmaschine Startpage etwa hat sogar der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte ausgezeichnet. Auch der Anbieter Duckduckgo verspricht, keine persönlichen Daten wie die IP-Adresse zu speichern. Wer sich einen Überblick verschaffen will, kann eine Metasuchmaschine wie Metager nutzen. Hier lassen sich einzelne Anbieter ein- oder ausschalten und mit Spezialsuchen wie auf Twitter kombinieren. Es dauert allerdings einen Tick länger, bis die Ergebnisse angezeigt werden.

E-Mail: Nirgendwo gibt es so viele Alternativen. Kostenfreie, wie GMX oder mail.de, bei denen zumindest die Server in Europa stehen. Oder sehr privatsphärefreundliche wie Mailbox.org und Posteo, die zudem extra Verschlüsselungsmöglichkeiten anbieten und werbefrei sind. Dafür zahlen Kunden 1 Euro im Monat.

Kartendienst: Hier gibt es sogar eine Open-Source-Alternative: Openstreetmap. Das Kartenmaterial kann sich sehen lassen, und wo es noch ausbaufähig ist, können Nutzer selbst mitarbeiten und in unerschlossenen Gegenden etwa Sehenswürdigkeiten melden.

Produktsuche: Der Umgang mit Spezialsuchen, etwa die Suche nach Produkten, ist einer der Punkte, die die EU Google vorwirft. Doch auch für Preisvergleiche muss niemand zu Google greifen. Die Alternativen heißen etwa preissuchmaschine.de oder heise.de/preisvergleich. Über eine Suchmaschine (siehe oben) lassen sich reihenweise weiterer Alternativen finden.

Smartphone-Betriebssystem: Hier ist es für Normalnutzer am schwierigsten, eine datenschutzfreundliche Alternative zu finden. Apples iOS bietet da kaum Vorteile. Alternative Systeme wie Cyanogenmod sind meist nur für gängige Modelle vorhanden und etwas aufwändig in der Einrichtung. Das Open-Source-System Firefox OS gilt eher als eines für Einsteiger – vor allem ist die Zahl der Apps deutlich niedriger als bei der Konkurrenz. Möglich ist allerdings, im Android-System Google-Funktionen zu deaktivieren, etwa beim Einrichten gar nicht erst ein Gmail-Konto anzulegen.

Browser: Googles Chrome lässt sich einfach ersetzen – zum Beispiel durch Mozillas Firefox. Der Open-Source-Browser erlaubt unter anderem durch Add-Ons eine sehr privatsphärefreundliche Konfiguration. Auch Werbenetzwerken – unter ihnen Google – können Nutzer so das Datensammeln erschweren. SVE