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Rassismus-Diskussion über taz-TitelIst dieses Wortspiel diskriminierend?

Nicht nur in US-Blogs, auch in der taz wird der Titel vom Donnerstag kontrovers debattiert: Ist die Anspielung auf "Onkel Toms Hütte" im Zusammenhang mit Obamas Kandidatur unzulässig? Zwei Stimmen.

Ist Washingtons Weißes Haus Obamas Hütte? taz-Titel von Donnerstag. Bild: taz vom 5.6.08.

Ja!, sagt Dominic Johnson

Als Barack Obama geboren wurde, durften die meisten US-Schwarzen noch nicht einmal wählen - heute steht ein Schwarzer kurz vor dem höchsten Staatsamt. Nichts könnte weiter von diesem fulminanten Triumph entfernt liegen als die Romanfigur "Onkel Tom" - jener gutmütige, strenggläubige Sklave der US-Südstaaten des 19. Jahrhunderts, der sich in sein Schicksal fügt, der seine kleine Hütte liebgewonnen hat, der selbst bei brutalster Folter seinem Herrn vergibt, der lieber stirbt als seine geflohenen Kameraden zu verraten oder sich ihnen anzuschließen.

Der Roman "Onkel Toms Hütte" ist eigentlich eine flammende Schrift gegen die Sklaverei, aber sein Held ist in der afroamerikanischen Diskussion der USA zum Inbegriff des unterwürfigen Negers geworden, der die Verhältnisse erduldet, statt sie zu verändern. Ein "Onkel Tom" ist heute im politischen Diskurs der USA ein Verräter; ein Schwarzer, der für die Interessen von Weißen arbeitet. Jemanden so zu nennen, ist eine Beschimpfung. Diese Charakterisierung hat eine im aktuellen Kontext perfide Vorgeschichte: Als im späten 19. Jahrhundert die Demokraten in den US-Südstaaten mit dem Ku Klux Klan die Rassentrennung hochhielten, wurde "Onkel Tom" zum Schimpfwort für Schwarze, die von den damals bei Bürgerrechten fortschrittlicheren Republikanern zu den Demokraten wechselten.

Was also könnte es bedeuten, das Weiße Haus für den Fall eines demokratischen Wahlsieges zu "Onkel Baracks Hütte" zu erklären? Der Diskurs infantiler Ultralinker vielleicht, oder des geschassten Predigers Jeremiah Wright, wonach Obama dadurch zum Verräter wird, dass er innerhalb des Systems agiert?

Sollte mit "Onkel Barack" Obamas Politik charakterisiert werden, ist es Quatsch, und da er selbst ja nun gerade nicht von Sklaven abstammt, sondern von schwarzen Kenianern und weißen US-Amerikanern, ist die literarische Referenz "Onkel Tom" auf ihn nicht einmal im Ansatz anwendbar - außer man hält die Übereinstimmung für ausreichend, dass er (halb) schwarz ist. Damit ist der einzige Bezug seine Hautfarbe und der einzige Bezugsrahmen ein rassistisches Stereotyp.

"Onkel Barack" ist dann ungefähr so wie die rechtskonservative Gleichsetzung "Obama = Osama", also Bin Laden, wegen Barack Obamas Zeit im islamischen Indonesien und seines zweiten Vornamens Hussein. "Husseins Höhle" hätte man auch titeln können. Ach, das geht nicht? Interessant.

Es gehört schon bemerkenswerte Gedankenlosigkeit dazu, beim Erfolg eines schwarzen Politikers in den USA zuerst an "Onkel Tom" zu denken.

Nein!, sagt Bernd Pickert

Die taz vom Donnerstag hat heftigste Reaktionen ausgelöst: Die Schlagzeile "Onkel Baracks Hütte" sei rassistisch, wird uns vorgeworfen, jeder Vergleich des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama mit der Figur "Onkel Tom" aus dem 1852 erschienenen Roman von Harriet Beecher Stowe sei eine Beleidigung für Obama und eigentlich alle Afroamerikaner.

Der Onkel Tom aus dem Roman ist ein schwarzer Sklave, der versucht, sich mit den weißen Herren gutzustellen und sich lieber in Gottesfürchtigkeit flüchtet, als gegen die Sklaverei aufzubegehren. Er gibt seine Eigenschaft als handelndes Subjekt völlig auf - fast jedenfalls. Er verhilft zwei anderen Sklaven zur Flucht, und weil er dem Sklavenhalter nicht sagt, wo sie hin sind, lässt der ihn umbringen.

Die Autorin war eine glühende Gegnerin der Sklaverei, ihr Roman wurde weltweit als Anklage der Verbrechen der Sklaverei gesehen - nicht als Buch über die Blödheit der Schwarzen. Vor allem in den USA allerdings hat sich spätestens seit der schwarzen Bürgerbewegung der 60er-Jahre die Rezeption von "Onkel Toms Hütte" geändert. Als die schwarze Bevölkerung aus der Rolle der unterdrückten Opfer heraustrat, wurde "Onkel Tom", vor allem unter Schwarzen, zum Schimpfwort.

Daran knüpft die Kritik an der taz-Seite an: Barack Obama als "Onkel Tom" zu bezeichnen, sei ja wohl das Allerletzte. Wie aber ist es denn, das Weiße Haus als "Hütte" zu bezeichnen? Genau darauf aber kommt es an, genau deshalb gibt es ein Bild - extra breit über die ganze Seite gezogen - vom politischen Machtzentrum in Washington, kombiniert mit der Titelzeile. Welchen größeren Kontrast könnte es geben als den vom unterdrückten, willfährigen Sklaven zum Kandidaten für das höchste Amt der USA? Es ist diese großartige Geschichte, die schrittweise Überwindung der rassistischen Unterdrückung in den USA, für die Obamas Nominierung unstrittig einen Meilenstein darstellt, die auf unserer Seite zum Ausdruck kommt. "Onkel Tom" und seine Sklavenhütte sind Vergangenheit.

Muss ein Obama-Titel denn überhaupt auf seine Hautfarbe eingehen? Sicher, das politische Ausnahmetalent Barack Obama auf sein Schwarzsein zu reduzieren, wäre wirklich rassistisch. Aber wir würden uns die Welt schönlügen, täten wir so, als spielte seine Hautfarbe keine Rolle. Worum ging es denn in der Auseinandersetzung um seinen Pastor Jeremiah Wright, bitte? Wir geben mit der Zeile und dem majestätischen Bild des Washingtoner Machtzentrums dem Triumph Ausdruck, dass Onkel Tom passé ist - in Zeiten Onkel Baracks ist alles ganz anders. Schade, dass das missverstanden werden konnte.

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44 Kommentare

 / 
  • R
    rene

    Ist es nicht einfach eine Tatsache, das die Hautfarbe,genauso wie das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung bei den Wahlen eine grosse Rolle spielt?Ich empfinde es jedenfalls als richtig den unterschwelligen Rassismus anzusprechen.Satire soll provozieren, und den Kommentar von Yonis Ayeh ueber die Linke ist mal voll daneben.Wer demonstriert den fuer das Bleiberecht von Asylbewerbern?Die CDU etwa? Yonis Ayeh sollte doch selbst am besten wissen das die Vorurteile auch dann noch vorhanden sind, wenn keiner darueber spricht.Und fuer einen rassistischen Suedstaaten-redneck geht es genau darum:Um die Hautfarbe.

  • AB
    Aykut Bozkurt

    Die Kontroverse bezüglich des Fotos in der TAZ vom 5.6.08 ist verständlich, bedenkt man die Unwissenheit der Kläger und die politische Veränderung in den USA nach der Black Power Bewegung. Der Grund weshalb Onkel Tom mit dem Bild des unterwürfigen Sklaven gleichgesetzt wird, geht auf die Tatsache zurück, dass die dramaturgische Darstellung des Protagonisten des Romans jene unterwürfige Rolle einnimmt. Demnach auch die Negativadaption des Namens. Die meißten die den Begriff in dieser Form verwenden sind mit dem Inhalt des Buchs nicht vertraut.

    Onkel Tom ist Der Gläubige Christ in Beechers Roman. Der, der auch die andere Wange hin hält und für die Sünder um Vergebung bittet. Der, der für die Sünden seiner Peiniger stirbt. Für diejenigen die das Buch nicht kennen: nach seinem Martyrium, wird die Leiche Onkel Toms vom Sohn seines ersten wohlwollenden Sklavenhalters (Shelby) zurückgebracht. Nachdem er Tom begraben hat, entlässt er alle Sklaven der eigenen Plantage in die Freiheit. Sie alle bleiben. Abschließend wird erklärt, dass Onkel Toms Hütte im eigentlichen Sinn für die Freiheit eines jeden steht, eine Freiheit für die Tom sein Leben lassen musste, woran seine Hütte ewiglich erinnern soll.

    Daraus folgt, dass Onkel Toms Hütte für die Freiheit eines jeden steht und wenn das Weise Haus nicht ebenfalls diesen Wert repräsentiert (fass nicht der Fall ist), dann könnte man der TAZ das Bild vom 5.6. durchaus zum Vorwurf machen.

  • A
    Andreas

    (nun, Anke muss es ja wissen, ganz offenbar)

  • TJ
    Thede Johannsen

    Ganz ehrlich gesagt, ich bin geschockt. Der Kommentar war reiner Rassismus, und laesst sich nicht dadurch entschuldigen das Satire auf dem Programm stand. Es faellt mir schwer zu glauben das die Verantwortlichen sich nicht ueber die negative Bedeutung des Kommentars in den Staaten bewusst waren. Falls das jedoch der Fall war, sind sie zweifellos im falschen Geschaeft, da dies nur durch Unkenntnis der Materie und / oder Ignoranz zu erklaeren ist.

    Die schwachen Erklaerungen und Kommentare seitens der TAZ sind einfach erbaermlich.

    Zb.: Laut ( Vizechefredakteur der TAZ) Metzger ist Rasse in Obamas Wahlkampf ein Thema, das totgeschwiegen wird. "Die Tatsache, dass er ein Afroamerikaner ist, spielt permanent eine Rolle in der Kampagne, aber niemand redet darüber", sagt Metzger, "und damit kann man spielen."

     

    Herr Metzger, hm...wie soll ich das diplomatisch ausdruecken...full of shit. Rasse war von Tag 1 an ein Thema im Wahlkampf. Ein paar Beispiele, und wenn sie auch nur einen Funken Anstand und Ehrfurcht ihrem Beruf gegenueber haetten...

    http://www.nytimes.com/2008/02/12/us/politics/12obama.html

    http://www.huffingtonpost.com/2008/01/12/obama-camps-memo-on-clin_n_81205.html

    http://www.nytimes.com/2008/03/12/us/politics/12campaign.html?_r=1&adxnnl=1&adxnnlx=1213286517-LMuNccOVv+et3dmj1x50sw&oref=slogin

    Ausserdem wurde Rasse in vielen der oeffentlichen Debatten aufgebracht, oh, und dann ware da noch Obama's historische Rede vom 18. March dieses Jahres.

    http://www.youtube.com/watch?v=pWe7wTVbLUU

     

    Tja, das wars dann auch. Mit ein wenig Glueck finden Metzger und Co. ein neues Zuhause im Springer-Verlag...aber selbst die BILD hat Standards.

  • W
    Walm

    @ Mathias vom 07.06.2008 11:58 Uhr:die USA "uns" meilenweit in der Überwindung des Rassismus voraus? Stimmt leider nicht. Nicht einmal annähernd. Rassismus ist in den USA alltäglich gegen Black People. Spätestens die Katastrophe von New Orleans hat dies wieder gezeigt. Wenn Rassismus noch immer Heimat hat, dann sicher nicht in Deutschland (Von vereinzelten Rassisten abgesehen).Da muß man schon in den USA suchen. Schöne Grüße.

  • UC
    Ursula Coley

    1. Ich finde es intolerabel, dass Sie 2008 Schwarze immer noch als Neger bezeichnen.

     

    2. Frage: Was hat Sie bewogen, diesen Artikel zu veröffentlichen? Könnten Sie mir bitte die aktuelle Referenz nennen? Wer hat in den amerikanischen Vorwahlen derartige Äußerungen getätigt? Bitte um Antwort.

     

    MfG

    U. Coley

  • A
    anke

    @Yonis Ayeh: Verraten Sie mir, woher Sie die Legitimation nehmen, für ausnahmslos alle Schwarzen zu sprechen?

     

    Dass Sie behaupten, für keinen von ihnen sei Onkel Toms Hütte etwas anderes, als ein Transportbehälter für rassistische Klischees, kann ich nur ausgesprochen traurig finden. Ich glaube nämlich, Sie diskriminieren damit einige Leute völlig unverdient. Ich bin ganz sicher, dass es auch unter den Nicht-Weißen Menschen gibt, die über den Tellerrand ihres eigenen Unglücks hinwegzusehen in der Lage sind. Mehr noch. Ich halte es sogar für möglich, dass es welche gibt, die sich ausgesprochen wohl fühlen in ihrer Haut. Und die sehen in Onkel Tom womöglich nicht ein passiv-tumbes Opfer weißer Willkür, sondern den Menschen und Sympathieträger.

     

    Alleinvertretungsanspruch? Bitte. Dann berücksichtigen Sie aber künftig auch die Möglichkeit, dass es Meinungen geben könnte, die von Ihrer eigenen abweichen. Sie erweisen Ihrer Klientel sonst einen sogenannten Braunbärendienst.

  • A
    Anne

    am überzeugendsten finde ich bisher den kommentar am 07.06.2008, 15:26 uhr, von bernhard wagner , insbesondere damit, dass die bedeutung von zeichen jeder art bei einer äußerung jeder art (inkl. non-verbaler elemente) von der sie äußernden person abhängt, auch wenn das bei ungeschickter verwendung eben missverstanden wird - vgl. z.b. auch peter bichsel: ein tisch ist ein tisch -

    und z.b. wegen anderer bedeutungen u.s.w. dann evtl. auch objektiv diskriminierend wirken kann.

     

    aber die diskriminierung ist dann nicht ein akt der person, die diese zeichen missverständlich verwendet hat, sondern erfolgt über die anderen komplexen gesamtumstände, bzw. die personen, die diese umstände geschaffen haben und aufrecht erhalten, soweit sie diese diskriminierung fördern.

  • J
    Jan

    Herzlich willkommen in der Wirklichkeit, liebe taz. Lustig sind sie ja schon anzusehen, Eure Versuche die Rassismusvorwürfe abzutun. Hoffentlich fliegt euch auch mal Euer offen zelebrierter Antisemitismus um die Ohren, damit die Öffentlichkeit sieht wer ihr wirklich seid: der Horst Mahler der deutschen Zeitungslandschaft.

  • PC
    Political Correctness

    Was erwartet man von "Onkel Hitlers Hütte".

  • VV
    Volker Vonsen

    Ich habe das Buch als Kind auch mehrmals gelesen und muss sagen, daß es mich in meinem Empfinden den dunkelhäutigen Menschen gegenüber schon sehr belastet hat. Daher meine ich, daß diese Art von "Witz" der TAZ sehr schlecht zu Gesicht steht. Oder handelt es sich hier vielmehr um den überall in der Gesellschaft festzustellenden Rechtsruck, der nun auch in der ehemaligen Kochstraße, nun Rudi-Dutschke-Straße angekommen ist? Das wäre natürlich sehr schade und würde meine Einstellung zur linken TAZ ändern.

  • C
    Carl

    Ein kleines Gedankenexperiment:

    Zwei Menschen haben Interaktion. Hinterher sagt die Eine, "In dieser Situation wurde nicht diskriminiert! Weil ich das gar nicht so gemeint habe!". Der andere sagt: "Ich bin diskriminiert worden!".

    Wer hat denn jetzt recht? Wer hat die Deutungshoheit über die Situation?

    Wieder ein schönes Beispiel, dass "Linkssein" nicht vor Rassismus schützt. Liebe weiße, hört Schwarzen doch einfach mal zu und tut Einwände nicht immer mit "Das ist nicht rassistisch gemeint!" oder (mein Favorit!) "Ich kann gar nicht rassistisch sein, weil mein Urgroßonkel Jude in deutschland war, also quasi auch Schwarz!" ab.

    Also, liebe Nicht-Rassisten, prüft Euch einfach mit dem Test auf www.derbraunemob.de, dann habt Ihr's von qualifizierter Seite bestätigt.

     

    Cheers!

     

    PS: Ich habe nichts gegen weiße! Hey, einige meiner besten Freunde sind weiß! Da _kann_ ich ja gar nicht rassistisch denken und handeln!

  • S
    Stefan

    Ich nehme mir nicht heraus, entscheiden zu können, ob die Überschrift rassistisch ist oder nicht. Ich bin jedoch ein wenig über die Tatsache amüsiert, dass Amerikaner gerne unterstellen, Deutsche hätten keinen Sinn für Humor, weil sie sich aufgrund der Witze im US-Fernsehen beleidigt fühlen, die allzu oft aus Hitler- oder Nazi-Stereotypen bestehen. Mir ist das zwar relativ egal aber gerade diese Diskussion zeigt doch, wie sehr solche Verhaltensweisen auf Gegenseitigkeit beruhen. Es ist ein unglaublicher Trend im Gange, mit allen Mitteln Linksextremismus zur Mitte hin zu suchen und jede noch so kleine Auffälligkeit scheint gerade recht, um Empörung zu generieren. Bezeichnend ist daran, dass sich über den unbeschwerten Umgang mit Nazi-Themen in den USA genau so trefflich streiten ließe, wie über diese Überschrift.

     

    Was ich jedoch bei dieser Diskussion schmerzlich vermisse, ist der Bezug auf den Artikelinhalt, über dessen Überschrift sich so herzlich ausgelassen wird. Und das ist ehrlich gesagt peinlich, weil nur aus dem Kontext wirklich zu erschließen ist, ob es sich um Rassismus oder Satire handelt. Daran scheint aber niemandem gelegen zu sein, denn worüber sollte man sich dann noch aufregen können?

  • J
    jay

    Warum wird Obama von 80-90% der Afroamerikaner bei den Vorwahlen gewählt?

     

    Wegen seine politischen Positionen? Was ist denn da ausser CHANGE, HOPE, WE CAN?

     

    Wenn ein farbiger Präsident der USA wird (mit den Stimmen der Weißen) ist das natürlich Ausdruck einer grundsätzlich positiven Veränderung im Denken der nicht-AfroAmerikaner.

    Dennoch ist Obame eine Systemcharge - sonst würde er nicht die Chance erhalten auf diesen Posten zu gelangen.

    Onkel Tom ist somit eine legitime, wenn auch polemische, Charakterisierung eines Farbigen, der die Geschäfte des Establishments besorgen wird, wenn auch in einem anderen Stil als Georg W. Bush.

     

    Solche Titel sind es, die die taz nach wie vor anders und interessant machen.

  • Q
    Quarz

    Onkel Obamas Barack'e

     

    einfach nur ein relativ sinnfreier und nicht besonders komischer Wortspiel-Bildwitz und alle Welt, der das Wetter derzeit zu gut ist um sich darüber aufzuregen, nimmt "das Thema" dankbar und empört an - langweilig.

  • FF
    frantz fanon

    taz sollte einfach die eigenen richtlinien einhalten, die sie für postings bereit haltet: "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren." zumindest der letzte teil des satzes läßt sich problemlos auf euer titelbild anwenden.

     

    aber man kann auch anders über taz und obama berichten > www.glocalist.com wo gerade eine umfrage zur taz läuft: 90% meinen, dass titelbild sei rassistisch.

  • YA
    Yonis Ayeh

    Kein Schwarzer Mensch, dem nicht bewußt ist, welch rassistsches Klischee mit dem Roman "Onkel Tom´s Hütte" transportiert wird.

     

    Niemand von uns möchte als Onkel Tom tituliert werden, sind wir Schwarzen Menschen heute bestimmt keine gehorsamen Sklaven mehr.

    Nun, die TAZ rechtfertigt sich damit, daß der Titel Satire sei und provizieren solle.

     

    Schuldig bleibt sie uns die Antwort auf die Frage:

     

    Wen möchten Sie denn bitte damit provozieren?

     

    Die Wiederholung von rassisstschen Klischees und Begriffen macht diese nicht weniger rassistisch, auch wenn sie in einem anderen Kontext gemeint ware. Schon einmal konstatierten wir: Gut gemeint ist nicht immer gut genug!

     

    Rassismus wird nicht unwesentlich über Sprache transportiert, wenn wir und damit möchte ich die TAZ gerne miteinbeziehen, etwas gegen Rassismus in der Gesellschaft tun wollen, ist es an der Zeit etwas gegen die Verbreitung von Rassismen in der Öffentlichkeit zu unternehmen. Die TAZ hat die Möglichkeiten dazu in der Hand.

     

    Yonis Ayeh

    Initiative Schwarze Menschen in Deuschland e.V.

  • LA
    Louis Anyston

    Esse jornal está discriminando sim!!!!

  • N
    Niko

    Grandioser Titel!

    Ich lag grad unterm Tisch vor lachen,

    ob diskriminierend oder nicht, kann ich mir nicht anmaßen zu urteilen, aber das Thema mal so auf den Tisch zu bringen ist wichtig.

    Diskussion schön und gut, bei TAZ-Titeln darf man halt gerne zweimal drüber nachdenken

    ...und dann ist er immer noch lustig.

     

    Weiter so!

  • BW
    bernhard wagner

    Beide bringen gute Argumente und das zeigt meines Erachtens, dass die Sache nicht eindeutig ist und damit auch nicht eindeutig diskriminierend.

     

    Die Vieldeutigkeit hat aber auch einen ganz tief sitzenden Grund: Dieselbe Kombination von Zeichen kann in verschiedenen Kontexten verschiedene Bedeutung haben, und was Bedeutung selbst überhaupt ist, darüber gibt es bis heute keinen Konsens. Meines Erachtens definieren letztlich die Absichten der "SprecherInnen" die Bedeutungen (inkl. Konnotationen) einer "Aussage" (verbal und nonverbal), nicht die evtl. (Miss-)Verständnisse der "EmpfängerInnen" in allen möglichen Kontexten, Intertextualitäten etc.

     

    Allerdings kann eine Aussageabsicht bestimmte potenzielle Bezugnnahmen etc. zu sehr ignorieren und dann zu leichtfertig, zu missverständlich etc. sein. Dies ist m.E. hier der Fall, d.h. die Aussage ist nicht per se eine Diskriminierung, provoziert aber Deutungen, die sie zu einer solchen machen.

  • HM
    Heinrich Müller

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    ich frage mich, wie man diese Überschrift überhaupt negativ sehen kann. Früher mussten Menschen anderer Hautfarbe in Amerika als Sklaven in Hütten leben, heute kann einer von ihnen sogar als Präsident ins Weiße Haus einziehen. Es gehört schon viel Anstrengung dazu, hier mit allen möglichen und unmöglichen Überlegungen und Unterstellungen eine Diskriminierung herbeizukonzustrieren. Offenbar haben die Kritiker keine anderen Probleme. Glückwunsch!

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Heinrich Müller

  • A
    anke

    Seltsam, liebe taz! Es sieht euch doch gar nicht ähnlich, wichtige Entwicklungen nicht wenigstens witzig zu kommentieren?

     

    Ist euch tatsächlich entgangen, dass Barack Obama seinen (Zwischen-)Sieg dem Einsatz von Feuer und Schwert zu verdanken hat? Wie konnte das denn nur passieren? Ich meine: Die Weiße Hütte ist doch eine Trophäe, oder etwa nicht? Und wenn man als einer von zweien im (vergleichsweise erbittert aber doch nur finanz-verbal geführten) Streit um diese Trophäe übrig geblieben ist, dann darf man das doch in gewisser Weise einen Sieg nennen, nicht wahr? Hat Barack Obama vielleicht jemanden erschlagen für seine Kandidatur? Hat er nicht. Ist er geflüchtet? Nein. Nicht, dass ich davon gehört hätte. Im Gegenteil. Er hat sich alle Mühe gegeben, niemand Wichtigem wirklich an die Karre zu fahren. Er war ein braver Junge, der sich an die sog. Spielregeln gehalten hat. In den USA von heute scheit das nicht bloß eine funktionsfähige Überlebensstrategie zu sein, sondern (zumindest in Einzelfällen) ein Erfolgsrezept. Für Schwarze genau so, wie für Weiße. Und würde es Grüne geben, dürften auch die darauf hoffen, ohne körperliche Gewalt ans Ziel zu kommen – worin auch immer das bestehen würde. Was genau könnte diskriminierend sein an dieser Feststellung?

     

    Das Land, scheint mir, hat sich geändert seit Onkel Tom. Wenigstens punktuell. Wenigstens oberflächlich. Wenn das kein Grund ist, sich (gemeinsam) zu freuen? He, ihr Amis aller Herren Länder, lacht doch mal!

  • M
    Mathias

    Diese Überschrift spiegelt Euren Neid wieder, das die (verhasste?) USA uns Deutschen (und damit auch der taz Redaktion) meilenweit bei der Überwindung des Rassismus voraus ist - auch wenn Obama im November die Wahlen nicht gewinnt.

     

    M.

  • HO
    Horst Ostendorf

    Das Marketing, für den bewußtseinsbetäubten Konsumautismus / stumpf- wie wahnsinnigen Zeitgeist, lautet Zynismus. Und weil besonders die taz dieses Konzept konsequent unbeirrbar / multi-schizophren betreibt / surft, ist es wohl ...

  • MB
    Michael Bolz

    Die Diskussion darüber, ob das Wortspiel rassistisch ist oder nicht, ist schlicht müsig. Aber sie drückt, vertreten durch die Mißversteher, aus, dass es vielen Bürgern offensichtlich an Humor und Kreativität fehlt - beispielhaft.

    Die Unterstellung, dies Wortspiel sei rassistisch, ist ernst zu nehmen, paradoxerweise trotzdem lächerlich.

  • ML
    Maximilian Lutz

    Mein Gott, muss man denn aus jeder Lapalie immer gleich ein riesen Theater machen? -.-

  • BM
    Boyowa Meyer

    Meiner Ansicht nach, ist diese Titel exemplarisch für die paternalistische, zutiefst überhebliche Selbstgerechtigkeit der deutschen Linken, die ja für sich in Anspruch nimmt, für das Gute zu stehen. Tja, und wenn man für das Gute steht, dann ist es natürlich völlig in Ordnung Millionen weiße Amerikaner, die eben jenen Barack Obama unterstützen in Verlegenheit zu bringen, in dem man Ihren Regierungssitz als Sklavenhütte bezeichnet. Ganz abgesehen davon wird Barack Obama durch diesen Titel einzig und allein auf seine Hautfarbe reduziert, was angesichts seines historischen Erfolges an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten ist. Ich empfehle der Taz-Redaktion, dieses gelungenen Zeugnis von deutscher, weißer, linker Borniertheit Leuten wie Rush Limbaugh oder Anne Coulter zur Verfügung zu stellen. Rechtskonservative Republikaner werden im Rahmen des Präsidentschaftskandidatur ohnehin versuchen, Senator Obama auf seinen Teint zu reduzieren und die Taz hat eine tolle Steilvorlage geliefert wie man erstklassige akademische Leistungen, hervorragende politische Ambitionen und einen historischen multiethnischen Kontext in den Schmutz ziehen kann. Ich denke es wird deutlich, dass vor allem europäische Linke mit Schwarzen immer dann gut zurecht kommen, wenn Sie Opfer sind und man sich als Helfer aufspielen kann. Sollte es aber ein farbiger oder schwarzer Mensch zu Macht, Erfolg und Ansehen bringen, dann sind es vor allem die Linken, die dann schnell mit Relativierungen oder zutiefst rassistischen Keulen bei der Hand sind, die natürlich nur als Spaß zu verstehen sind. Sie haben es doch selbst geschrieben, Herrn Obama nur auf die Hautfarbe zu reduzieren wäre rassistisch und genau das wurde hier getan. Besonders tief läßt es blicken, wenn hier noch eine Lanze für die Autorin von Onkel Toms Hütte gebrochen wird. Ich empfehle dem Autor, sich mal mit dem wissenschaftlichen Begriff "Pornography of Pain" zu beschäftigen und dann können wir nochmal über die weißen Gutmenschen des 19. Jahrhunderts diskutieren. Um es klar zu sagen, ich fühle mich in keiner Weise persönlich angegriffen von dem Titel, obwohl meine Haut so schwarz wie Ebenholz ist. Nein, ich kann sogar darüber lachen, weil ich eine ausgeprägte Ader für Sarkasmus habe, nur eines muss man sich klar machen: Angehörige des Ku-Klux-Klan, die White Aryan Brotherhood und all' die evangelikalen Wirrköpfe, Sie werden alle laut mitlachen. Well done!!!

  • J
    Jahn

    Ja klar. Die Debatte ist schon diskriminierend und rassistisch. Man stelle sich vor, ein Deutscher jüdischen Glaubens würde in Deutschland für den Bundeskanzler kandidieren und es gäbe ähnliche, unsägliche Wortspielereien.

  • C
    Christopher

    Na ja geben sie es doch einfach zu, sie sind einfach vom tiefsten Inneren Antiamerikanisten und Antizionisten. Das war bei Marx so, bei Lenin, bei Stalin, bei Honecker, bei der PDS, bei der Linken und freilich bei ihnen der Taz. Auch wenn sie es nicht zugeben wollen, irgendwann -wie z.B. jetz- kommt es ganz dicke raus und zeigt ihre Einstellung.

  • L
    Ludwig

    Ich finde es im deutschen Lande mittlerweile sehr übertrieben mit der 'Political Correctness' bei Hautfarbe, Ein- oder Zuwanderer oder bei dem Wort 'Migrationshintergrund'. Diese 'Political Correctness' wird leider bei hier geborenen, aber sozial nicht so weit 'oben' (was auch immer das ist) gelandeten Menschen, nicht in gleichem Maße eingefordert. So wurden unter Wirtschaftsminister Clement Hartz IV Empfänger auf der Homepage seines Ministeriums schon mal als 'Parasiten' bezeichnet. Und wie steht's eigentlich mit der 'Correctness' bei der politischen Sichtweise von Essens-"beziehern" von den Tafeln? Oder mit der Sichtweise auf Menschen, die mit Bezeichnungen wie 'Prekariat' oder 'Bildungsarmut' gemeint sind. Und die angeblich das wenige Geld, das sie gar nicht haben, ihren Kindern vorenthalten und vor der Glotze versaufen? Wo bleibt da der Political Correctness-Aufschrei?

    Die 'Correctness' wird leider nicht für alle Menschen eingefordert. Stattdessen diese für mich gekünstelte Empörung bei bestimmten Themen.Und ansonsten werden fleißig die Augen zugemacht. Und der Mund. Und die Ohren. Zusammengefasst in Kurzform: meiner Meinung nach gibt es in Deutschland mittlerweile andere Gründe, sich zu empören, als diesen taz-Titel.

  • GT
    Günter Tenzler

    Kein Respekt, kein Anstand, keinen Funken Sensibilität, und dazu noch der Glauben, dass man einen ganz tollen, ausgefallenen und dabei bissigen (muss deutsche Komik eigentlich IMMER verletzen?) Sinn für Humor hat. In Wirklichkeit ist man aber nur erschreckend unkomisch, leider aber sehr "bissig". Soweit hat die TAZ alle "typisch deutschen" Klischees bedient, das einzig positive ist, dass die TAZ damit ihre ungebrochene teutonische Herkunft geoutet hat. Kulturelle Prägungen kann man halt nicht so einfach ablegen, und natürlich, von wem hätten es die armen Schreiberlinge es den lernen sollen? Von Ihren Eltern? Die doch bekanntlich den Holocaust durchgeführt oder zumindest nicht verhindert haben? Die erschreckende Ahnungslosigkeit der TAZ hat wahrscheinlich damit zu tun, dass diese Redaktion in ihrem weißen Elfenbeintürmchen im Berliner Pseudo-Multikulti noch nicht mitbekommen hat, dass der Nucleus von Rassismus die Zerstörung des Respekts gegenüber dem Ziel des rassistischen Angriffs ist. Tja, meine Damen und Herren von der linken Gutmenschen-Fraktion: Genau, Respekt, diese Einstellung, die eine gewisse Zurückhaltung erfordert, und nicht der Arroganz der Allwissenheit frönt. Das scheint wohl unmöglich mit dem Weltbild der TAZ zusammen zu gehen, dass man, egal was passiert, alles relativieren, karikieren und der Lächerlichkeit preis geben muss. Sind wohl noch Spätfolgen einer Überdosis "Kritischer Theorie", deren Hang zum Totalitarismus und zur Arroganz man hier schön in Aktion sehen kann. In Deutschland herrscht alltäglicher Rassismus von der Beleidigung bis zum Totschlag, vom "Weißen Neger Wumbaba" bis zur Hetze von Schwarzen durch die Fußgängerzonen Ostdeutschlands, und der TAZ fällt nichts besseres ein, als einen Historischen Moment in den USA mit billiger und schlechter Satire anpinkeln zu wollen. Das beste ist dann ja noch, dass man die eigene Unfähigkeit zur Empathie dann noch trotzig verteidigt ("...wir fanden das aber total komisch). Ich bin wirklich gespannt, was die TAZ-Clowns für "tolle" Ideen haben, wenn der erste jüdische Präsidentschafts-Kandidat gekürt werden sollte...

  • V
    vic

    Natürlich könnt ihr das schreiben, eben weil ihr das seid. Was anderes wäre es wenn Dieckmann es würde. Bei beiden Seiten weiß man wie´s gemeint ist.

    Ihr ward allerdings schon mal kreativer und lustiger bei den Headlines.

    Wie wär´s mit "Das weiße Haus wird farbig"

    Auch nichts? na dann...

    Immerhin können die Rechtskonservativen jetzt endlich mal der verhassten "Linkspostille" taz an´s Bein pinkeln. Schön für sie.

  • PM
    Pas Materski

    Mensch da hab ich ja was verpasst.

    Da muss die Geschichte der taz in Ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Es reicht einfach nicht zu sagen "HA" erwischt usw.

    Die TAZ ist bei NAhezu allen Infothemen Spitzenreiter, z.B. Darfur 3 Monate vor der Tagesschau, aber schaut selbst nach.

    Die Lorbeeren; Renomee und Verbreitung fahren andere ein, die Ihre Infos auf die Suchmaschinen zurechtschmieden.

    Und wer sich mal in Amiforen rumtreibt, liest sowas öffter als Ihm lieb ist.

    Mein knick bei der Sache ist dann der Tenor der "vermeitlich" betroffenen Verbände,die viel seltsamer daherkommen, und Mr. Onkel Tom das "unterwürfig" verpassen. So als wäre das Wesentlich in einem Sklavenverhältniss und heutige Sklaven und gehandelte und verkaufte Menschen währen nicht Opfer von Entführung, Freiheitsberaubung, Korrupten Organen usw..

    Nazitum ist auch darum so verbreitet, weil der Diskurs total kaputt ist. Es ist wie mit einem Sketch und nem Publikum das an den Falschen Stellen lacht.

    Ich vermute es geht der taz auch darum auf das Phänomen hinzuweisen das Umfragewerte und Begeisterung eben nicht die Wahl selber wiederspiegeln. Die Befragten im Vorfeld anders Antworten als an der Urne, und das Homies und Rapper ebenso wähler sind, und in Ihm nen Whitey sehen.

    Dennoch ich bin immerwieder genervt, wenn ich solche stereotypsierungen sehe, höre oder lese. Geht es ma eiene Monat ohne?! Satiriker , KAbaretisten, Homies!!?OG?

  • G
    Gerd

    Rassismus bei der Taz eher nein, in ihrem latenten Antiamerikanismus ist die Taz farbenblind - wenn es um die politischen Eliten geht, aber interessant wäre es schon die Meinung von Barack Hussein Obama zu hören ...

    Bernd Pickert vs. Dominic Johnson 1:1

  • G
    Georg

    Dominic Johnson hat recht! Die taz wäre manchmal gerne titanic- aber Satire ist eben doch nicht so einfach. Wer die Aussagekraft seiner Titelseite auf das Niveau der Zeitung mit den großen Buchstaben absenkt, haut eben wie diese auch mal ordentlich daneben. Da gibt es nur eins: eine Entschuldigung ohen wenn und aber.

  • KP
    Klaus Peter Frenzen

    Es ist m.E. erschreckend, dass die TAZ keinerlei Skrupel hat, in solch sensiblen Grenzbereichen sog. "Wortspiele" anzustellen, denen man mit Fug und Recht rassistische Tendenzen beimessen kann, wenn man denn eine bestimmte Auslegung wählt. Dass sich die TAZ jetzt darum bemüht, diesem "Wortspiel" eine völlig andere (nicht rassistische) Bedeutung beizumessen, macht es nicht besser. Genau das ist nämlich ein Verhalten, das man bisher zur Genüge leider aus dem rechtsextremen Neonazi-Spektrum kennt: Jeder, der in dem dortigen Zusammenhang eine bestimmte einschlägige Äußerung formuliert/liest, weiß genau, dass ein bestimmtes rassistisches oder antisemitisches Ressentiment bedient werden soll; diese Äußerung wird allerdings von den Neonazis so formuliert, dass bei der vom BVerfG für erforderlich gehaltenen "grundrechtsfreundlichen Auslegung" - wie in Ihrer Titelzeile - auch eine unverfängliche Interpretation möglich ist, um eine strafrechtliche Verfolgung zu erschweren.

     

    Will sich die TAZ tatsächlich mit diesem Titel und der dazu gehörigen Diskussion auf ein Niveau begeben, dass man sonst nur aus dem Neonazi-Spektrum kennt? Ich hoffe nicht! Entschuldigen Sie sich für die schlimme Entgleisung und lassen Sie´s damit gut sein!

  • IN
    Ihr NameWalter Matle

    Ich wohne in Kanada und habe mit Amerika nicht viel am Hut. Es stinkt uns hier oben, das wir den ganzen lieben langen Tag uns diese Farce ansehen muessen. Wobei zu beachten ist, das die meisten Amerikaner nichts, aber auch garnichts wissen ueber Ihren noerdlichen Nachbarn. Mein bester Freund wohnt in LA, auch aus Deutschland eingewandert, kennt noch nicht mal den Namen unseres PM.wohnen

    Was "Onkel Barracks Huette" anbelangt, haette ich doch ein wenig mehr von Ihnen erwartet.

    PS Was macht das Wort "Anzeige" in jedem Ihrer Artikel??

    Walter Matle

    Brampton, ON

    Canada stolzen

  • TD
    Tahir Della

    Der Artikel bzw. die Überschrift zeugt vom immer noch tief verankerten Rassismus in der Weißen Medienwelt.

    Klar ist das es Schwarzen Menschen zusteht, und nur denen die von Rassismus betroffen sind zu beurteilen was rassistische Anspielungen sind und was nicht. Es mag ja inzwischen wieder angesehen sein gegen die so lange verhasste PC zu verstossen - in Ordnung ist es deshalb lange nicht und es bleibt eben trotzdem was es ist: Rassistisch.

    Oder wenn soll solch ein Titel provozieren?

    Tahir Della

  • JL
    Joachim Lonien

    Etwas annaehernd geschmackloses haette ich nicht einmal Ihren Hamburger Kollegen zugemutet.

    Hut ab. Das Ganze mit Literaturinterpretationen zu schmuecken kann nicht als Rechtfertigung dienen.

    Aber - Kontroversen verkaufen sich schliesslich;

    demnach gilt auch fuer Sie "mission accomplished". Der Autor dieser worte scheint Ihnen offensichtlich kompetenter zu sein.

  • E
    Este

    Was ich absolut schwachsinnig finde, ist Herrn Obama als 'Schwarzen' zu bezeichnen. In der Welt der 'Weißen' wird er als 'Schwarzer' bezeichnet, in der Welt der 'Schwarzen' (in Afrika, das weiß ich aus Erfahrung) würde er eindeutig den 'Weißen' angehören.

    Er ist gemischt und somit sowohl das eine als auch das andere; will heißen: die Bezeichnung Onkel Baracks Hütte ist völlig unpassend!

    Unterentwickelt finde ich, dass es in diesem Fall - also eine etwas dunklere Hautfarbe und etwas gekräuselteres Haar - sogleich auch wieder nur um Äußerlichkeiten geht, anstatt nach Inhalten zu schauen. Schade, schade!

  • SQ
    Suzy Q.

    Dümmer können Linke nicht sein. Es ist schon fast amüsant zu beobachten wie einerseits "Antirassisten" ihre eigene europäische Herkunft verleugnen und sich geradezu für ihre deutsche Herkunft schämen, fast jedem Nichteuropäer in den A. kriechen und dann andererseits mit dümmsten rassistischen Äußerungen um sich werfen und dann auch noch darüber diskutieren wollen.

     

    Suzy Q.

    Exlinke/Nationale Antirassistin

  • AH
    Allen Harris

    This headline is just your own reflection in a mirror.

     

    There is an old Bob Dylan song which goes:

     

    Something is happening,

    but you don't know what it is,

    do you, Mister Tageszeit?

     

    Take the hint and grow up.

  • C
    Chris

    Uncle Tom????????????? ARE YOU CRAZY???????????

  • MB
    Michael Bildungswirt

    Mein Gott, Jesus, macht euch mal locker.

    Hinter fast jedem Sprachspiel, jeder Metapher, jeder Analogie gleich Rassismus, politische Gefahr, demokratische Entgleisung etc. entdecken zu wollen, das grenzt an Paranoia.

    Schwarze Hütte und weißer Palast der Macht - demnächst Objekte der Schwarz-weiß-Begierde, auch von der neuen Interpretationspolizei.

    Freundlich-heitere Grüße vom

    Bildungswirt