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Vermögen der katholischen KircheGraue Kassen in den Bistümern

Kreative Buchhaltung macht's möglich: Nach einem Medienbericht arbeiten die deutschen katholischen Bistümer mit gesonderten Haushalten.

Milliarden sichern im Namen des Herrn. Bild: dpa

HAMBURG afp | Deutschlands katholische Bistümer verschweigen einem Spiegel-Bericht zufolge offenbar weiterhin erhebliche Millionenvermögen, die in gesonderten Haushalten oder grauen Kassen gelagert werden.

Allein das Bistum Limburg des umstrittenen Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst soll seit 65 Jahren Kirchensteuereinnahmen von geschätzt 300 Millionen Euro in eine graue Kasse verschoben haben, wie das Nachrichtenmagazin vorab berichtete. Die Millionen wurden demnach nicht im Bischöflichen Stuhl verbucht, sondern in einem bisher kaum bekannten Vermögenshaushalt des Bistums.

In Hamburg bezifferte ein Kirchensprecher die „Rücklagen der Körperschaft Erzdiözese Hamburg“ auf Anfrage des Nachrichtenmagazins auf rund „156 Millionen Euro“. In der vorigen Woche hatte die Diözese das Vermögen ihres Erzbischöflichen Stuhls mit 35 Millionen Euro angegeben.

Auch das Bistum Münster verschwieg demnach stattliche Werte: vergangene Woche sei das Geldvermögen des Bischöflichen Stuhls mit nur 2,37 Millionen Euro bezifferte worden. Nicht genannt seien dagegen 38 Immobilien mit einer Gesamtnutzfläche von über 17.000 Quadratmetern sowie Wald- und Landgebiete von insgesamt 3,1 Millionen Quadratmetern.

Keine Kenntnis von Größe des Vermögens

In den besonders wohlhabenden Erzbistümern Köln sowie München und Freising seien nicht einmal die eigenen Finanzmanager über die Größe ihres Vermögens informiert. „Ich kann Ihnen keine Zahl über das Vermögen nennen, da ich selber nicht weiß, wie hoch es liegt“, sagte der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff zu einem bislang nur Insidern bekannten Haushalt des Domkapitels, der offenbar beträchtliche Finanzwerte und Immobilien umfasst.

Das Erzbistum München und Freising erklärte gegenüber dem Spiegel, es müsse sein Zahlenwerk zunächst auf eine moderne Buchführung umstellen. Dies könne drei bis vier Jahre dauern. Erst dann sei ein Überblick über das Vermögen der Erzdiözese möglich.

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4 Kommentare

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  • Die Verhandlungen, besser gesagt, Verhohnepiepelungen der Katholischen Kirche mit ihren beiden großen Opfergruppen nämlich den ehemaligen Heimkindern und den Missbrauchsopfern erscheinen nach dieser Meldung doch im neuen Licht.

    Beide Opfergruppen wurden durch die Art der Auseinandersetzung öffentlich von den Kirchenfunktionären gedemütigt. Die ganz genau wussten, dass auf jeden Fall genug Geld da ist, um sowohl erste Hilfe zu leisten, als auch auf würdige und angemessene Art den Schaden zu ersetzen der geldwert ist.

     

    Statt dessen: Trickserei, Aussitzen, Jammern, Lügen.

     

    Dabei haben viele der ehemaligen Heimkinder durch Zwangsarbeit dazu beigetragen das Kirchenvermögen anzuhäufen.

     

    Erbärmlich das Ganze.

     

    Der Limburger Bauskandal hat das endgültige Ende der Deutschen Katholischen Kirche eingeläutet. Niemand, der einigermaßen bei Verstand ist, wird den Kirchenbonzen fortan auch nur noch ein Wort glauben. Keiner wird mehr falsches Mitgefühl mit dieser Bande von Schranzen haben. Und das Wunderbare: sie haben das ganz allein hinbekommen.

     

    Ich hoffe nur, dass nicht wieder Diejenigen unter der Sache leiden müssen, die ihr Christsein zuallererst als Dienst am Menschen verstehen: die Katholiken an der Basis.

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  • R
    ridicule

    Ja - scheißenocheins - was erwartet ihr von einer latent kriminellen Vereinigung?

    • K
      Katholisch
      @ridicule:

      Naja - kriminelle Vereinigung ...

      Als Katholikin finde ich es völlig richtig und überfällig, dass die Bistumshaushalte transparent sein müssen. Da liegt viel im Argen, und es sollte eine Art unabhängiger Rechnungsprüfer diese Haushalte unter die Lupe nehmen. Denn schließlich kann es nicht sein, dass sowohl Kirchensteuergelder als auch Steuergelder, die der Staat (leider immer noch seit 200 Jahren) wegen der Enteignungen in der Säkularisierung an die Kirche zahlt, nicht betreffend der Verwendung überprüft werden.

      Der Staat wird allerdings einen Teufel (pardon, Herr Jesus ;-) tun und sich einmischen, denn die Kirche nimmt dem Staat viel Verwaltungsarbeit ab mit den Kindergärten, den Krankenhäusern, den Pflegeheimen ... wo dann Kindergarten St. Johannes draufsteht, auch wenn 95 % Staat drin sind ...

      • @Katholisch:

        "..denn die Kirche nimmt dem Staat viel Verwaltungsarbeit ab mit [...] den Krankenhäusern, den Pflegeheimen ... wo dann [...] St. Johannes draufsteht, auch wenn 95 % Staat drin sind ..."

         

        Und um viele Erbschaften muss sich der Staat dann auch nicht mehr kümmern. Da geht auch manches Vermächtnis an die Kirchen. Der Pfaffe hat bei der letzten Ölung immer gleich einen Notar dabei. Und die Tierheime gehen immer häufiger leer aus :-)