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Rechtspopulisten im BundestagDer erste richtige Auftritt der AfD

In der ersten regulären Sitzungswoche im Parlament provoziert die AfD mit rechten Sprüchen. Die Anderen springen über das Stöckchen.

Das sind sie: Abgeordnete der AfD am Dienstag im Bundestag Foto: ap

Berlin taz | Minuten vor ihrem Auftritt rutscht Alice Weidel auf ihrem Stuhl von vorne nach hinten und wieder zurück. Dann wird am späten Dienstagnachmittag, der Bundestag tagt bereits seit sieben Stunden, Top 9 aufgerufen, der erste Sachantrag der AfD. Die Fraktion will eine Klage gegen sämtliche Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank seit 2015 durchsetzen, so steht es in Drucksache 19/27.

Weidel, eine der beiden ChefInnen der Fraktion, geht zum Redepult, stellt sich dort wie immer kerzengerade auf und zitiert Helmut Kohl: „Nach den vertraglichen Regeln zum Euro gibt es keine Haftung der Gemeinschaft für Verbindlichkeiten der Mitgliedsstaaten und keine zusätzlichen Finanztransfers.“ So, sagt Weidel, sei es den Wählern versprochen worden. „Aber offensichtlich ist es Ihnen, die hier schon länger sitzen, egal, was Sie den Bürgern versprechen.“ Weidels Ton ist von Beginn an scharf, er unterscheidet sich kaum von den Reden, die sie im Wahlkampf gehalten hat.

Die Politik sei „verantwortungslos“, „unmoralisch“ und „rechtswidrig“, die Bürger würden „kalt enteignet“, die Anleihenkäufe seien „verfassungswidrig und verstoßen gegen europäisches Vertragsrecht“. So geht es sechs Minuten lang, immer wieder unterbrochen vom Applaus der AfD-Fraktion, die sich zunehmend begeistert. Am Ende sagt Weidel: „Die Bürger haben es satt, eine abgehobene Politik der arroganten Gutsherrenart auszuhalten und es muss nun endlich wieder zur Rechtsstaatlichkeit zurückgekehrt werden.“ Als sie zu ihrem Platz geht, stehen die AfD-Abgeordneten auf und klatschen sich in Euphorie. Die anderen schauen irritiert bis entsetzt. Auch für sie ist es eine Premiere: Wie mit der AfD umgehen?

Eckhard Rehberg, CDU-Abgeordneter aus Mecklenburg-Vorpommern, fällt die Aufgabe zu, als erster auf Weidel zu antworten. Er wirft ihr eine Tonlage wie jener von Erich Honecker oder Walter Ulbricht vor und dass sie gegen Europa hetze, „eine 70jährige Friedensgeschichte“. Doch Rehberg geht, wie alle folgenden RednerInnen, auch inhaltlich auf den Antrag ein: „Sie fordern den Bundestag zum Rechtsbruch gegen die Unabhängigkeit der EZB auf.“ Dafür erhält er Applaus von Ex-Jamaika bis zur SPD.

„Blockparteigequatsche ist das“, ruft einer aus der AfD-Fraktion dazwischen. Rehberg hält inne. „Wissen Sie, ein bisschen Benehmen gehört im Bundestag mit dazu“, entgegnet er unter Applaus. Dann fährt er fort. „Vertragsbruch“ tönt es jetzt aus den Reihen der AfD, auch Weidel ruft dazwischen. „Frau Kollegin Weidel“, entgegnet Rehberg, „Sie suggerieren in ihrem Antrag, dass das Bundesverfassungsgericht ihren Aussagen Recht gibt. Mitnichten ist das so. Sie tricksen mit wörtlicher Rede. Das ist infam.“

„Gerichtshuren“ im „Unrechtsstaat“?

Die SPD-Politikerin Bettina Hagedorn verweist darauf, dass der AfD-Abgeordnete Peter Böhringer als erster auf dem Antrag stehe. Dieser habe das deutsche Gerichtswesen „Gerichtshuren“ genannt, die Bundesrepublik einen „Unrechtsstaat“ und das Bundesverfassungsgericht ein „deutsches Systemgericht“. Das zeige: Das Vorgehen der AfD sei scheinheilig. FDP-Mann Otto Fricke räumt ein, dass der Antrag der AfD durchaus kritische Punkte anspreche. Aber er suggeriere auch, dass dies den Rest des Bundestags nicht interessiere. Das zerstöre das Vertrauen in das Parlament.

Der Grüne Manuel Sarrazin betont, dass das Bundesverfassungsgericht mehrfach entschieden habe, dass die Eurorettung rechtskonform sei. „Wollen Sie dem Bundesverfassungsgericht widersprechen?“, sagt er Richtung AfD. „Ja“, schallt es zurück. Nicht einer ruft das, sondern mehrere. „Wollen Sie damit die Gewaltenteilung in diesem Land in Frage stellen? Machen Sie sich zum Richter über das, was Recht ist und was nicht?“ Die AfD, so Sarrazin, stehe nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes. Applaus von Ex-Jamaika bis SPD. Hier klappt es ganz gut mit der Abgrenzung von der AfD.

Schwieriger hat es Andrej Hunko von der Linkspartei. Als er sagt, dass die Eurozone von Beginn an eine Fehlkonstruktion gewesen sei, klatschen seine Fraktion – und die Rechtspopulisten. Als er ausführt , dass der AfD-Antrag mit Blick auf den rechtlichen Rahmen „fanatisch“ sei, aber kein einziges wirtschaftspolitisches Argument enthalte, ist das vorbei.

AfD jubelt auf Twitter

In den sozialen Netzwerken wird die AfD später posten, dass Weidel eine fulminante Rede gehalten habe und fordert zum Weiterverbreiten des Mitschnitts auf. „Ein Wahnsinnseinstieg! Super gemacht @AliceWeidel“, schreibt einer der Abgeordneten auf Twitter. Davon, dass Weidels Co-Fraktionschef Gauland versprochen hatte, im Parlament herrsche ein anderer Ton als im Wahlkampf, ist nicht die Rede.

Schon am Vormittag, als der Bundestag über die Verlängerung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr berät, streuen Redner der AfD Provokationen ein. Jan Nolte sagt mit Blick auf die Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge durch deutsche Soldaten im Mittelmeer, dass dies „unsere Bundeswehr zum Schlepper macht“. Norbert Kleinwächter kritisiert, man könne nicht den IS zum Feind erklären und gleichzeitig sagen, dass der Islam zu Deutschland gehört. Und Gauland stellt den Afghanistan-Einsatz unter anderem deshalb als Misserfolg da, weil im vergangenen Jahr 227.000 Afghanen einen Asylantrag in Deutschland gestellt hätten und damit 42 Mal mehr als zum Höhepunkt der Taliban-Herrschaft.

„Und jetzt, verehrte Bundesregierung und Frau Verteidigungsministerin, wollen Sie erneut deutsche Soldaten zur Staatenrettung nach Afghanistan schicken, während afghanische Flüchtlinge auf dem Ku'damm Kaffee trinken, anstatt beim Wiederaufbau ihres Landes zu helfen.“ Am Ende stimmt die AfD zu, dass drei der fünf Entscheidungen zur Beratung in den Hauptausschuss des Bundestages verlagert werden. Afghanistan und Syrien gehören nicht dazu.

Nur die Linke geht nicht darauf ein

Die meisten Abgeordneten springen an diesem Vormittag über die Stöckchen, die die AfD ihnen hinhält: Fast alle gehen in einem Schlenker auf die Provokationen ein. Die erste, die dies nicht tut, ist die Linkenpolitikerin Sevim Dagdelen. Sie wird – wie später ihr Parteifreund – von der AfD beklatscht.

Die Debatte geht am heutigen Mittwoch weiter. Am Mittag befasst sich der Bundestag mit der Verlängerung von zwei weiteren Auslandseinsätzen. Am späten Nachmittag steht dann der zweite Antrag der AfD auf der Tagesordnung: „Rückführung syrischer Flüchtlinge“ heißt er und fordert die Bundesregierung auf, ein Rückreiseabkommen mit der syrischen Regierung zu schließen.

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87 Kommentare

 / 
  • Statt die Reaktionen auf die und das Benehmen der "Rechtspopulisten im Bundestag" zu kommentieren, wäre es interessanter, wenn sich die Medien den Hauptfrage widmen würden: wieso sitzen die Rechtspopulisten im Bundestag? Sind nicht die demokratischen Parteien (auch) daran schuld, weil sie sich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigen statt Politik für das GESAMTE Volk zu machen? Statt die Symptome zu kritisieren oder über sie zu berichten, sollten die Medien die Ursachen unter die Lupe nehmen.

  • Es ist immer wieder erfrischend, wie man sich bei der taz an der AfD abarbeitet ;-)

  • Manoman - Wat´n Larm inne Baou!

     

    Zu Karlsruhe mal short cut - aus der Lamäng -

    Aus der Hand - dem Eingemachten -;)

    (zu faul zu Nachschauen - woll!;))

     

    Karlsruhe. Nur der Tenor - also der

    Entscheidungsausspruch - Erwächst in Gesetzeskraft!

    &

    Ja. Alle sind daran gebunden - But.

    Nur das BVerfG gerade nicht!

    &

    Da dieses Gericht nur auf Antrag tätig werden darf.

    Bedeutet dies im Umkehrschluß - "dieselbe"

    Rechtsfrage kann an das Gericht nach den üblichen Regelungen herangetragen werden ( wie anders wäre eine Änderung eines gesetzeskräftigen Tenors möglich - gell?!)

    &

    Dazu. Sollte sowas wie "Veränderung der Sach&Rechtslage " ggfls. "Wegfäll der Geschäftsgrundlage(?)" etc oder sonst ähnliches zur Begründung angeführt werden.

    (Schlimmstenfalls - um ein Mißbrauchsgebühr?! - zu vermeiden – wa!;)

    &

    Lustig dazu ist hier das pejorative Aufhübschen mittels – verbaler Kraftpakete wie

    "nicht verfassungskonform" "nicht rechtsstaatlich" etc. !;))

    Na Servus. Es war kein geringerer als Peter Häberle - frisch gebackener Prof. Freiburg ehe er in Mbg/L aufschlug -

    Der nach den NotstandsNO-Demos et al.

    (Horst Ehmke Konrad Hesse P.H. etc am Start!;)

    Die sog Abhörentscheidung Karlsruhes u.a. derart

    Ablederte - (durch die Blume - auch klar!;)

    "ob es sich dabei nicht um den erstmaligen Fall einer verfassungswidrigen Verfassungsrechtsprechung des Gerichts handele." (Nu. Diese Ansicht teile ich noch heute!;) https://www.jstor.org/stable/20812256

    &

    Anyway. Der Sturm der Entrüstung im Blätterwald gerade von der sog. Carl-Schmitt-Fronde – herrlich.

    &

    Dess. Gerade auch weil diese einem derartigen Gericht eher skeptisch bis ablehnend gegenüber stand/steht. ("Systembruch" etc )

    Also den Ball insgesamt hier mal was flach halten – wa!;

    &

    Sich auch nicht von dem aufgeregten unprofessionellen Geflatter des Hohen Hauses irritieren lassen kerr!

     

    (ff mal schaun.;)

    • @Lowandorder:

      Eben das aber leitet über zum Hausherrn dem zweithöchsten Repräsentanten dieser Republik.

      Aufgrund seiner bekannten schauderhaften Nachtlektüre*

      & seiner glücklicherweise gescheiterten Versuche der

      Installierung eines Kriegs(straf)recht dürften ihm die hier angeführte braun-schwarze Diktion - arroganten Gutsherrenart - das deutsche Gerichtswesen „Gerichtshuren“ - Bundesverfassungsgericht ein „deutsches Systemgericht“ -

      Aber sowas von bekannt vorkommen – ja geläufig sein.

       

      Zitat Schmitt: "Daß der Faschismus auf Wahlen verzichtet und den ganzen 'elezionismo' haßt und verachtet, ist nicht etwa undemokratisch, sondern antiliberal und entspringt der richtigen Erkenntnis, daß die heutigen Methoden geheimer Einzelwahl alles Staatliche und Politische durch eine völlige Privatisierung gefährden, das Volk als Einheit ganz aus der Öffentlichkeit verdrängen (der Souverän verschwindet in der Wahlzelle) und die staatliche Willensbildung zu einer Summierung geheimer und privater Einzelwillen, das heißt in Wahrheit unkontrollierbarer Massenwünsche und -ressentiments herabwürdigen." **

       

      &

      Als Josef Goebbels Schlagobers *** "„Und jetzt, verehrte Bundesregierung und Frau Verteidigungsministerin, wollen Sie erneut deutsche Soldaten zur Staatenrettung nach Afghanistan schicken schicken, während afghanische Flüchtlinge auf dem Ku'damm Kaffee trinken, anstatt beim Wiederaufbau ihres Landes zu helfen.“

       

      * //http://www.zeit.de/2007/33/Schaeubles_Nachtlektuere

      & https://www.welt.de/welt_print/article1418727/Schaeubles-schauderhafte-Nachtlektuere.html

      &

      //http://www.deutschlandfunkkultur.de/carl-schmitt-und-ernst-rudolf-huber-ns-juristen-und-ihre.976.de.html?dram:article_id=343758

      & **

      //http://www.deutschlandfunkkultur.de/carl-schmitt-und-ernst-rudolf-huber-ns-juristen-und-ihre.976.de.html?dram:article_id=343758

      &***

      Dr. Josef Goebbels – es könne nicht sein – daß es Zuchthäuslern besser gehe – als Arbeitslosen auf der Straße!!

      &

      (da dürfte hoffentlich auch anderen die Ohren klingeln.)

  • Erschreckend ist für mich, wie wenig die etablierten Parteien den ersten Beiträgen der AfD im Bundestag zu Afganistan und der Sozialisierung der Verbindlichkeiten innerhalb der EU entgegen setzen konnte. Erschreckend und deprimierend.

    Am Beispiel Afganistan wurde mir noch einmal klar, wie sehr die etablierten Parteien auf eine Militarisierung der Außenpolitik setzen.

    • @Rolf B.:

      Die "Militarisierung der Außenpolitik" ist doch schon lange Fakt (Remember P. Struck und seine Verteidigungslinie am Hindukusch?) Wer das jetzt erst registriert, der hat die letzten 20 Jahre verpennt. Oder er argumentiert nicht ehrlich.

       

      Und die AfD will doch im Grunde auch nichts anderes. Afghanistan ist für die auch nichts anderes, als ein Zwangsabnahmemarkt für deutsche Produkte (inkl. der militärischen Präsenz). Nur diejenigen, die vor den Auswirkungen unseres Raubtierkapitalismus flüchten, die sollen bitteschön dorthin zurückgeschoben werden.

      • @cursed with a brain:

        Vielleicht habe ich das nicht richtig auf den Punkt gebracht. Auch für mich ist die AfD für nichts eine Alternative. Dass aber eine solche Partei den etablierten Parteien nun diese Vorhaltungen machen kann, zeigt doch das ganze Dilemma der Politik der sogen. Wertegemeinschaft, die von den Auswirkungen des Raubtierkapitalismus nichts wissen will.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Interessant, dass Ihnen offenbar nicht klar ist, was die Linkspartei zu diesem Thema seit Jahren verbreitet. Da muss die Linke wohl an ihrer Öffentlichkeitsarbeit arbeiten, wenn es Ihnen erst bei den Beiträgen der AFD auffällt, dass in Afghainstan was schief läuft. ;)

  • Man wird sich wirtschaftliches Fachwissen draufschaffen müssen um auch jenseits der Faschismusdiskussion die AFD entzaubern zu können.

  • Bundeskanzler Helmut Kohl:

     

    "Nach den vertraglichen Regelungen gibt es keine Haftung der Gemeinschaft für Verbindlichkeiten der Mitgliedstaaten und keine zusätzlichen Finanztransfers. (Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 13/230 vom 23.04.1998. Seite: 21054) ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/13/210/13230210.54 )

     

    Was gibt es da zu relativieren? Bundesverfassungsgericht, EZB, Bundestagsredner, Gegner der AfD oder Leute hier im Forum machen das nicht ungesagt.

    • @M.Schneider:

      Politische Absicht und juristische Realität können eben manchmal zwei sehr verschiedene Dinge sein.

       

      Oder um es mit einem der geistigen Ziehväter Kohls zu sagen:

       

      "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?"

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @M.Schneider:

      Noch einmal: ja, und?

       

      Dass es Unsinn ist eine Währungsunion ohne gemeinsame Wirtschafts- und Steuerpolitik zu machen, war auch damals schon vielen Menschen klar.

       

      Sind Sie wirlich überrascht, dass der Bimbes-Kamzler Sie angelogen hat? Da muss ich schmunzeln. :)

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Da stimme ich ihnen zu.

        Nur nicht bei der Lösung: Statt einer Währungsunion könnte man den ganzen Scheiß auch endlich auflösen.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Das wäre lediglich wirtschaftspolitischer Selbstmord, sonst nichts.

  • AfD will also vor dem Bundesverfassungsgericht klagen, obwohl das Gericht zu dem Thema bereits zweifelsfrei geurteilt hat. Das würde aber nur zur Verschwendung von Steuergeldern führen, wenn die AfD die Klage einreicht. Oder wollen die Rechtspopulisten die Gerichtskosten etwa selbst tragen?

    • @Stefan Mustermann:

      Das Bundesverfassungsgericht hat eine entsprechende Klage an den EuGH weitergereicht. Zudem hat es den einstweiligen Rechtschutz mit einer wenig überzeugenden Begründung verweigert. Entschieden ist die Sache also noch nicht.

      Herr Rehberg argumentiert da unsachlich. Wenn die EZB ihre Kompetenzen überschreitet und dies angeprangert wird, so ist dies ja gerade kein Angriff auf die Unabhängigkeit der EZB. Diese Bundesregierung macht es der AfD leicht, sie vorzuführen. Wir sollten nicht die erbärmlichen Argumente der Regierung gegen diese Kritik bejubeln, nur weil sie gegen die AfD gerichtet sind.

      Die AfD umgekehrt könnte eigentlich genüsslich die Bundesregierung kritisieren ohne auch nur ein bisschen rechtsradikale Töne anzuschlagen. Offensichtlich hat sie letzteres jedoch nötig und verspielt in ihrer Dummheit die Chance die Regierung komplett bloß zu stellen.

    • @Stefan Mustermann:

      Soweit ich weiß, kann die AfD als Partei nur vors BVerfG ziehen, wenn sie 25 % der Abgeordneten im Bundestag zusammenkriegt oder als Bestandteil einer Landesregierung diesen Schritt machen kann.

       

      Ersteres ist unrealistisch solange die zweite Kleinpartei rechts von der Union (also die FDP) da nicht mitmacht.

       

      Vor letzterem kann uns die CDU in Sachsen und Sachsen-Anhalt bewahren. Da ist meine Hoffnung schon eher eingetrübt.

       

      Die Nach-Merkel-CDU/CSU wird mal beweisen müssen, dass sie niemals mit Grundgesetzverächtern von Rechtsaußen kooperieren will.

  • Die AfD stellt die Gewaltenteilung in unserem Land in Frage.

     

    Diese wurde aber vor allem deswegen eingeführt, damit so einer wie Adolf Hitler nie an die Macht und schon gar nicht allein an die Macht käme.

     

    Hitler hat die am meisten Menschen in der gesamten Geschichte der Menschheit vernichtet als jemand anderer. Und es gab und gibt immer noch sehr viel Hass gegen Deutschland weltweit wegen dem Zweiten Weltkrieg.

  • Also über das Stöckchen springen geht aber anders...

     

    War doch geschickt retourniert.

  • Ich schließe mich der Kritik an der von der Autorin verwendeten Formulierung „über das Stöckchen gesprungen an. Selbst bei unsinnigsten oder wie heute beim Zurückweisen des AfD-Themas zur „Rückführung syrischer Flüchtlinge“ muss natürlich eine inhaltliche Klarstellung durch die Sprecher der demokratischen Fraktionen erfolgen, weswegen die Ablehnung des Antrages erfolgt.

     

    Das Syrienthema war geradezu entlarvend, was das ideologische Grundgerüst der AfD anbetrifft. Verklausuliert wurde da die alte NPD-Forderung „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ verkündet. Bei der IB heißt das heute ja „Remigration“ „Umvolkung“ , „der große Austausch.“ Alle AfD- und neue Rechte-Schlagworte gab´s gleich beim ersten außenpolitischen AfD-Antrag. Die Bingo-Runde war schnell erledigt.

     

    Bin eher durch Zufall in die Live-Übertragung auf Phoenix reingeraten und dran geblieben, um mir gerade die Gegenreden der Demokraten von Linke bis CSU anzuhören. Musste mit gewisser Überraschung feststellen, dass der CSU-Mann Maier und der CDU-Vertreter (Herborth?) die sachlich klarsten und durchaus auch eindeutigsten Zurückweisungen ablieferten. Der ganze menschenfeindliche Zynismus der AfD-Grundüberlegung die syrischen Menschen per Rückführungsabkommen dem Kriegsverbrecher und Kindervergaser Assad auszuliefern wurde herausgearbeitet. Die aktuell nach wie vor katastrophale humanitäre Lage wurde aufgezeigt. Respekt, und das sage ich als niemals-CDU-Wähler.

     

    Interessant auch der Aspekt, dass Linke. SPD und Grüne jeweils eine(n) Abgeordnete(n) mit Migrationshintergrund zu dem Thema benannt hatten, wobei die Linke-Vertreterin und der vor dem Jugoslawien-Krieg geflüchtete SPD-Abgeordnete leider beide rhetorisch nicht so ganz überzeugend waren (wahrscheinlich war´s auch deren erste Rede).

     

    Also, weitermachen und Rechtsextreme bis zur Kenntlichkeit entlarven. Die Reaktion auf die perfide Syrien-Nummer der AfD war eher ermutigend.

    • Sabine am Orde , Autorin des Artikels, Innenpolitik
      @Daniel L:

      @Daniel L @Tom Berger @Justin Teim

      Ich glaube, Sie haben mich missverstanden, vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt oder es liegt an der Anmoderation des Textes. Ich bin selbstverständlich auch der Ansicht, dass sich die anderen Abgeordneten unbedingt sachlich und gut vorbereitet mit den Anträgen der AfD auseinander setzen müssen - sei es nun zur EZB oder zu Abschiebungen nach Syrien. Das ist aus meiner Sicht im EZB-Fall auch "ganz gut gelungen", wie ich geschrieben habe. Das "über das Stöckchen springen" bezog sich auf die vielen Abgeordneten, die sicham Vormittag in der Debatte über die Bundeswehreinsätze in einem Schlenker empört auf die Provokationen der AfD bezogen. So viel Aufmerksamkeit muss nicht sein.

      • @Sabine am Orde:

        Stimmt. Nichts anderes stand/steht zu lesen.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Mit Blick auf den Artikel und z.T. die Kommentare frage mich mich: Wer ist es, die/die hier übers Stöckchen springt?

     

    Rede im Bundestag. Ruhige sachliche Replik aus den anderen Parteien. Und fertig.

     

    Erst hier in Artikel und Kommentaren gehen Puls und Erregung hoch.

  • "Und Gauland stellt den Afghanistan-Einsatz unter anderem deshalb als Misserfolg da, weil im vergangenen Jahr 227.000 Afghanen einen Asylantrag in Deutschland gestellt hätten und damit 42 Mal mehr als zum Höhepunkt der Taliban-Herrschaft."

     

    Hat er da so unrecht? Ist der BW-Afghanistan-Einsatz ein Erfolg? Die B-Regierung weiß anscheinend, was für die afghanischen Moslems das Beste ist: Westliche Werte und wenn einige unbelehrbare Islamisten nicht wollen, dann eben mit Mord und Totschlag (Oberst Kleins heldenhafter Einsatz).

     

    Nach 16 Jahren Afghanistan-Einsatz der BW ist die Lage dort so hoffnungslos, dass die Mehrheit der jungen Afghanen dort nur noch weg will.

     

    Es ist schlimm, dass die zuteffende Einschätzung des Kriegseinsatzes der BW ausgerechnet von der AFD kommt.

    • @A. Müllermilch:

      Was ist ihre Lösung?

       

      Raus aus Afghanistan und Afghanistan Afghanistan sein lassen?

      Bitte bin ich voll dafür - unter der Bedingung, dass dieses "geht uns nichts an" auch dann gilt wenn die Opfer aus Afghanistan an der Grenze Einlass in unsere Sozialsysteme erhalten wollen.

       

      Man bekämpft keine Fluchtursachen mit nem Fahrradworkshop für Flüchtlinge in Kreuzberg! Man sicher niemanden die Menschenrechte wenn man Protestschildchen malt wie toll Flüchtlinge sind.

       

      Man sorgt dafür, dass es erst gar keine Menschenrechte verletzt werden und die Leute erst garnicht fliehen wollen.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Zu Ihrem 'besorgten' Vorschlag aus dem letzten Satz empfehle ich Ihnen Ihrem IB-Vorturner Sellner vorzuschlagen diesmals statt eines Boots mit ausgebeuteten Seemännern an Bord eine Ponyreitgruppe der IB nach Afghanistan zu entsenden, um den Einheimischen Euren "identitären " "Ethnopluralismus" nahezulegen. Der sorgt dann für ewige Menschenrechtsbeachtung und ein glückliches Dasein vor Ort.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        "Was ist ihre Lösung?"

         

        Ich habe weder für Afghanistan noch für den Rest der Welt eine Lösung.

         

        "Man sorgt dafür, dass es erst gar keine Menschenrechte verletzt werden und die Leute erst garnicht fliehen wollen."

         

        Die Menschen fliehen doch nicht wegen Menschenrechtsverletzungen sondern weil sie keine Perspektive haben. Was nützen Menschenrechte, wenn man keine Arbeit und keine Aufgabe hat?

  • "In der ersten regulären Sitzungswoche im Parlament provoziert die AfD mit rechten Sprüchen."

     

    Ich weiß nicht, was an den AfD-Einwänden jetzt spezifisch rechts war?Generell zu Gerichtsurteilen: auch Juristen sind fehlbar und in einer Demokratie muss man auch die Möglichkeit haben, Urteile zu kritisieren und Argumente dagegen vortragen zu können.

     

    Im Bundestag geht es jetzt eben wieder kontroverser zu. Und das ist eine erfrischende Abwechslung zum ermüdenden Konsenszwang und zur Einheitsmeinung der letzten Jahre.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...die Frage ist doch die, wieviel Wahrheit findet sich in den Worten von Frau Weidel?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Sagen Sie es uns. Ich meine, keine!

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        ...z.B. stimmt das Zitat von Helmut Kohl?

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Ich meine, dass es stimmt.

           

          Und nun? Sie können Helmut Kohl ja noch posthum zu einer Entschuldigung oder zum Rücktritt auffordern.

           

          Mehr aber auch nicht.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          Keine Ahnnung, ob er das gesagt hat. Ich habe nie mit ihm gesprochen. Traue ich dem Bimbes-Kanzler aber schon zu, dass er diese Behauptung aufgestellt hat. Na und?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "Keine Ahnung", "Na und?"

             

            Im Ernst?

            • @M.Schneider:

              Wer sich Rechtsaußen-Darling Viktor Orban als Ehrengast & Grabredner per Testament einbestellt, dem war schon lange nicht mehr zu helfen.

               

              Den CDU-Ehrenpräsi-Job hatte er, soweit weiß, nicht mehr. Den kann die AfD ihm ja posthum noch ans Grab heften.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @M.Schneider:

              Jo, im Ernst. Die Frau überführt einen Kriminellen der Lüge. Sind Sie überrascht?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Kann es sein, dass hier der ein oder andere Opfer seiner eigenen Fixierung wird? Und dabei zu Begriffen greift, die in einer angemessenen Debatte zwischen politisch andersdenkenden nichts zu suchen haben?

     

    Von Konfrontationen dieser Art wird beim Bundesparteitag der AfD nur einer profitieren: die AfD.

     

    Hier wäre Schweigen sicherlich die klügere Option. Eine AfD ohne Publikum ist eine AfD ohne Resonanz. Eine wahrhaft schöne Vorstellung!

  • Schade, dass wir zur Reanimation des politischen Diskurses in den Bundestag offenbar der AfD bedurften.

     

    „Das sagen aber auch die Rechten“ führt weder zu Erkenntnissen noch zu Lösungen. Oder werden wieder AKW gebaut, sobald die AfD dagegen ist?

     

    Runter also vom hohen moralischen Roß, das eh bloß ein euch jetzt unterm Hintern weggestorbenes Einhorn ist, und rein in den Kampf mit den Argumenten der AfD! Das ist mühselig, dreckig und gefährlich, aber nur da gibt es was zu gewinnen.

  • "„Die Bürger haben es satt, eine abgehobene Politik der arroganten Gutsherrenart auszuhalten und es muss nun endlich wieder zur Rechtsstaatlichkeit zurückgekehrt werden.“"

     

    [...]

    Es wird sicher eine Menge Gegenproteste geben, je mehr Menschen kommen, desto besser! Also, Ärsche aus dem Sessel gehoben und hin da! ;)



    https://nationalismusistkeinealternative.net/wer-schweigt-stimmt-zu-afd-bundesparteitag-in-hannover-verhindern/

     

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.

    • @Neinjetztnicht:

      Geil... da hätte die Moderation auch das Zitat ganz löschen können...

       

      Und es ist mir scheißegal, ich werde zu diesen ekelhaften Menschen keine netten Worte schreiben, nur weil mir eine "Netiquette" mir vorschreibt, dass ich nicht mal Faschisten beleidigen darf.

      • @Neinjetztnicht:

        Was soll die Querfrontphobie, wo es zwischen den Lagern tatsächlich Übereinstimmung gibt? Wem oder was nützt sie?

      • @Neinjetztnicht:

        Man erkläre jemanden zum Faschisten und schon ist er vogelfrei. Tolles demokratisches Verständnis.

        • @Andrreas Lüdecke:

          Ich bin kein Demokrat...

    • @Neinjetztnicht:

      "faschistische Arschlöcher" und "Arschgeigen"...

       

      Ihr Vokabular zeigt mehr von Ihnen, als Sie vielleicht vermuten. Was kommt als nächste Beleidigung? Sind Sie dann schon im Tierreich?

       

      "Ich teile ihre Meinung nicht, aber ich werde dafür kämpfen, dass sie sie vertreten dürfen."

       

      Nannte sich "Aufklärung"!

      • @Jens Frisch:

        Mein Vokabular zeigt sehr eindeutig, wie ich zu diesen Menschen stehe. Und Aufklärung bedeutet sicher nicht die Meinung von Faschisten zu akzeptieren.

      • @Jens Frisch:

        Das ist kein Zitat von Voltaire, es wurde ihm lediglich ca. 130 Jahre nach seinem Tod von der englischen Biographin Evelyn Hall in den Mund gelegt.

         

        Es soll dessen Verhältnis zu Helvetius beschreiben, der in seiner zunächst vom König zugelassenen, dann aber verbotenen schrift "L'esprit' etwa 50 Jahre vor der französischen Revolution die prinzipielle Gleichheit aller Menschen, nicht nur zwischen Bürger und Adel, sondern auch zwischen Mann und Frau, propagierte.

         

        Voltaire ging das entschieden zu weit. Als Gottesgläubiger verteidigte er sowohl die Herrschaft des Mannes über die Frau, als auch die Herrschaft des Christentums und der (weissen) Europäer über die Welt. Da er auch die Staatsform der Monarchie favorisierte, stellte er sich prinzipiell auf die Seite des Königs, war aber bereit, die aus seiner Sicht falschen Annahmen mit Helvetius unter Philosophen zu debattieren anstelle sie einfach zu verbieten.

         

        Der besagte Satz läßt sich aber weder in seinen Aufzeichnungen noch in denen seiner Zeitgenossen über ihn finden. Voltaire wollte sich auf eine verbale Auseinandersetzung nur einlassen, weil er einerseits davon ausging, Gott und damit die "besseren" Argumente auf seiner Seite zu haben, andererseits dieser Disput lediglich in einem "intellektuellen Hinterzimmer" stattfinden und somit keinerlei breite Auswirkungen auf die tatsächliche Gesellschaftsordnung haben würde. Die Basis für dieses Gespräch sah er vermutlich in den Werten des gegenseitigen Respektes, sowie der gemeinsamen intellektuellen Begabung und philosophischen Bildung.

         

        Einem vom Leben frustriertem Schankbruder, der lediglich alle Philosophen und sonstigen intellektuellen Schönredner an der nächsten Straßenecke hätte aufknüpfen wollen, hätte auch ein Voltaire dieses Angebot eines Streitgespräches anstelle einer umgehenden Übergabe an die zuständigen Strafverfolgungsorgane wohl kaum gemacht.

         

        Und dies ist viel eher die Rolle, die heute die AfD einnimmt.

  • Nach der Shcilderung in diesem Artikel sind die Abgeordneten fachlich gut auf die Inhalte und rhetorisch passend auf die Angriffe der AFD eingegangen.

     

    Warum das jetzt hier als "über das Stöckchen springen" denunziert wird verstehe ich nicht.

  • Natürlich darf man dem Bundesverfassungsgericht widersprechen. Wie jedem anderen Richterspruch.

    Wer das anders sieht und gleich das Grundgesetz in Gefahr sieht, sollte sich daran erinnern, dass das Bundesverfassungsgericht schon sehr oft Gesetze des Bundestages gekippt hat - und das bedeutet, dass jeweils die Bundestagsmehrheit bzw. Regierung die Verfassung missachtet hat. Was nach obiger Haltung nichts anderes bedeuten würde, als dass vielmehr die bisherigen Bundestagsmehrheiten bzw. Regierungen nicht auf dem Boden des Grundgesetzes standen.

    • @Kapiert:

      Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts sind in Deutschland unanfechtbar.

       

      Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts binden die Verfassungsorgane des Bundes und der Länder sowie alle Gerichte und Behörden (in Deutschland, Anm. d. Verf.).

      http://www.gesetze-im-internet.de/bverfgg/__31.html

    • @Kapiert:

      Das Bundesverfassungsgericht hat das absolut letzte Wort in Sachen Verfassungsauslegung und damit eine Sonderstellung. Seine Urteile definieren(!), was die Verfassung aussagt. Insofern haben sie selbst Verfassungsrang und binden die anderen Verfassungsorgane.

       

      Ein Bundestagsabgeordneter KANN natürlich eine Privatmeinung haben, und "als Abgeordneter" darf er für eine Änderung der Verfassung reden und stimmen. Aber die Auslegung der geltenden Verfassung durch das Verfassungsgericht ist für ihn in seiner Amtsfunktion verbindlich.

       

      Umgekehrt gilt das für einfache Gesetze des Bundestages NICHT. Hier ist das Gericht durchaus befugt, zu widersprechen und dem Bundestag die Meinung zu geigen, was mit der Verfassung vereinbar ist und was nicht.

       

      Insofern nö. Widerspruch gegen Verfassungsgerichtsurteile durch den Bundestag und seine Abgeordneten ist zwar möglich, aber NICHT verfassungskonform.

    • @Kapiert:

      Wenn Sie von einem Gericht zu etwas verurteilt werden, müssen Sie die ansicht des Gerichtes nicht automatisch teilen. Sie müssen allerdings den Richterspruch akzeptieren und annehmen. Eine Verweigerung oder schlicht Ignoranz des Urteils ist ein Rechtsbruch.

       

      Und genau den unternimmt die AfD, wenn sie meint, sie wüßte es aber "besser" als das Gericht und dessen Urteil hätte deshalb keine bindende Kraft für sie.

      • @cursed with a brain:

        Quelle bitte für die Behauptung "wenn sie [AfD] meint... Urteil hätte keine bindende Kraft für sie"

        • @Kapiert:

          Steht oben im Text und ist die Kernaussage z.B. der Rede Weidels.

          • @cursed with a brain:

            Sehe ich anders. Zitat bitte aus der Rede.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        ...schon wieder falsch. Kein Mensch muss einen Richterspruch akzeptieren oder annehmen.

        Was war z.B. mit den Richtersprüchen im sog. 3. Reich? Sind die auch zu akzeptieren? Wohl nicht.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Sie lehnen also die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland ab und vergleichen die Rechtsprechung in einer Demokratie mit der in einem totalitären System?

           

          Sie disqualifizieren sich mit Ihren Äußerungen für jede weitere Diskussion.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          nun, es gibt Rechtsmittel und mehrere Instanzen.

          Zumindest bei einer irgendwann unanfechtbaren Entscheidung ist es nicht mehr rechtsstaatlich, ihren Inhalt nicht anzuerkennen.

          Gleichwohl kann man ihn weiterhin falsch finden.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          Finden Sie die Bundesrepublik mit dem 3.Reich vergleichbar?

  • Aber es ist richtig Stimmung im Bundestag. Wenn das so weitergeht, werde ich meine Fußballdauerkarte zurückgeben und statt Stadionatmosphäre zu genießen, dem Bundestag im TV zujubeln, mit Bengalos und das ganze Programm.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Hans-Georg Breuer:

      Wer davon überzeugt ist, dass ein Parlament dazu da sei, Stimmung zu erzeugen, für den mag das so sein. Für mich hat ein Parlament sachliche Entscheidungen zu treffen. Im Idealfall solche, mit denen ich als Bürger gut leben kann.

  • So widerlich die Rede von Weidel auch war, sie hat im Bundestag stattgefunden und die anderen Fraktionen müssen nun mal nach den parlamentarischen Grundregeln "übers Stöckchen" springen und zu den Aussagen Stellung nehmen. Die Linkspartei wird allerdings noch öfter von aus der ihrer Sicht falschen Seite bekommen, vor allem wenn bei außenpolitischen Themen klar wird, das Linkspartei und AfD eigentlich vom gleichen Blatt singen....

    • @Tom Berger:

      U.a. die Partei die Linke singt von dem Blatt, mit der Überschrift "Grundgesetz".

       

      Das Blatt, von dem die AfD singt, hat viel zu braune Farbe.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Tom Berger:

      ...die Linkspartei und die Linken in diesem Lande haben die AfD NICHT in's Parlament gewählt.

      Da muss sich die sog. deutsche Elite an die Nase fassen.

    • @Tom Berger:

      Also... ich habe die Rede von Alice W. live im TV gesehen und muss sagen, das sie eindeutig Recht hat.

       

      „Nach den vertraglichen Regeln zum Euro gibt es keine Haftung der Gemeinschaft für Verbindlichkeiten der Mitgliedsstaaten und keine zusätzlichen Finanztransfers.“

       

      Genau so wurde vereinbart. Was genau fanden Sie so wiederlich an der Rede von Alice.W? Das sie die Warheit zitierte?

      • @Gurkenbrille:

        Sie sind also ebenfalls der Meinung, eine unabhängige Justiz und die Gewaltenteilung seien überflüssig, weil doch die Legislative selbst am Besten wüßte, wie die Gesetze juristisch auszulegen seien?

         

        Interessant.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Gurkenbrille:

        Der Ganze restliche Quatsch: "Die Politik sei „verantwortungslos“, „unmoralisch“ und „rechtswidrig“, die Bürger würden „kalt enteignet“, die Anleihenkäufe seien „verfassungswidrig und verstoßen gegen europäisches Vertragsrecht“."

        • 8G
          82278 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Was ist daran Quatsch? Polemisch überhöht, ja, aber faktisch solide.

           

          [ ] du kennst die Haftungsrisiken, die Deutschland eingegangen ist?

           

          [ ] du weisst, wer den deutschen Target2-Saldo in Höhe von 850 Milliarden Euro ausgleichen wird, falls der Euro zerfällt?

          • @82278 (Profil gelöscht):

            [ ] Du weisst, dass nicht Deutschland alleine dieses risiko eingegangen ist.

             

            [ ] Du weisst, dass die AfD die einzige Partei im Bundestag ist, die den Euro abschaffen will und demzufolge auch verantwortlich für die 850 Mrd. Euro Ausgleich wäre.

             

            [ ] Du erkennst politischem Populismus, wenn er Dir um die Ohren fliegt.

             

            [x] Formulare sind geil.

        • 7G
          7332 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Und was genau ist daran falsch? Rechtsverstöße sind rechtswidrig, verantwortungslos und natürlich unmoralisch. Die Verstöße gegen das Europarecht durch die Anleihenkäufe wurden durch Fr. Weidel gut genug erklärt. Sie halten die Realität für Quatsch? Eine interessante Haltung, jetzt verstehe ich die Wahlergebnisse etwas besser...

          • @7332 (Profil gelöscht):

            Aaaah... noch einer, der sich für schlauer als das Bundesverfassungsgericht hält. Ohne jemals ein juristisches Buch in die Hand genommen zu haben. Nur immer hübsch die Internet-Spinner rezitieren.

             

            P.S.: "Die Bundesrepublik gibt es doch gar nicht", meinen die gleichen Gestörten. Na, dann kann die ja auch gar nicht "rechtswidrig" gehandelt haben, nicht wahr?

      • @Gurkenbrille:

        Der Fehler war, dass es keine grüne Wahrheit wahr.

        • @Hans-Georg Breuer:

          Nein, der Fehler sind die Schlüsse der AfD... Diese blöden Deppen denken, dass "mehr Deutschland" diesen ganzen Scheiß beenden würde.

           

          Verantwortungslos, unmoralisch und teils sogar rechtswidrig ist es z. B. die Grenzen dicht zu machen wenn Menschen Hilfe brauchen.

           

          Auch die wirtschaftspolitischen Ansätze der AfD werden nur dazu führen, das die Schere weiter auseinanderklafft.

           

          Ja, die aktuelle Politik ist scheiße, aber die AfD würde/wird es nur verschlimmern...

          • @Neinjetztnicht:

            "Verantwortungslos, unmoralisch und teils sogar rechtswidrig ist es z. B. die Grenzen dicht zu machen wenn Menschen Hilfe brauchen."

             

            Sprechen Sie darauf mal die Botschafter der reichen Golfstaaten an. Saudi-Arabien baut mit Hilfe aus Deutschland eine der modernsten Grenzschutzanlagen der Welt, damit die Flüchtlinge aus Syrien/Irak nicht in die falsche Richtung fliehen. Aber aus dem Kanzleramt heisst es immer, man könne die deutschen Grenzen nicht schützen oder gar einen Zaun um Deutschland bauen. Natürlich könnte man, aber man will nicht, weil die LKWs der Wirtschaft weiter so ungestört wie möglich rollen sollen.

            http://www.tagesspiegel.de/politik/saudi-arabien-und-deutschland-der-preis-der-zusammenarbeit/12682716.html

            • @Jan:

              "[...] Sprechen Sie darauf mal die Botschafter der reichen Golfstaaten an. Saudi-Arabien baut mit Hilfe aus Deutschland eine der modernsten Grenzschutzanlagen der Welt...[...]"

               

              Die mag ich auch nicht...

              Ich würde mich einen Anarchisten schimpfen und habe generell so meine Probleme mit Grenzen, Staaten, Autoritäten usw.

            • @Jan:

              In Saudi-Arabien gilt also das Grundgesetz?

               

              Bitte reisen Sie doch nach Riad und teilen Sie Ihre Ansichten König Abd al-Aziz persönlich mit.

               

              Das Gelächter dürfte bis zu uns zu hören sein...

  • 3G
    35730 (Profil gelöscht)

    Das Beklatschen der Linken wird historisch mit "Querfront" beschrieben, jede Regierungskritik kann von den rechten Demagogen letztlich für ihre Zwecke vorgeführt werden. Das wird anstrengend mit den Nationalen und den Sozialisten. Hat sich die Bundesrepublik Westdeutschland mit dem Umzug nach Berlin selbst eingebrockt.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @35730 (Profil gelöscht):

      ...und wie verzweifelt sind Sie, Weihnachtsfrau?

    • @35730 (Profil gelöscht):

      Haben denn Abgeordnete der Linkspartei bei der Rede von Weidel oder den Beiträgen anderer AfDler ebenfalls geklatscht?

       

      Nein. Also kann von einer "Querfront" auch überhaupt keine Rede sein. Das sind lediglich plumpe Anbiederungsversuche verzweifelter Rechtspopulisten.

      • @cursed with a brain:

        Zum verzweifelt sein haben die leider im Moment überhaupt keinen Anlaß

        • @Motzkopf:

          Zwei Mitglieder sind ja schon vor der ersten Sitzung aus der Fraktion ausgetreten.

           

          Und das werden, wie uns die zahlreichen Beispiele in den Landesparlamenten von Hamburg, Bremen, MeckPomm, Saarland, BaWü, Brandenburg und Bayern zeigen, nicht die letzten sein.

  • querfront-klatschen, querfront-entzücken - besser als baldrian im parlament.