Bahnstreik endet Samstag: Geste des „guten Willens“
Nach dem Urteil zugunsten der Streikenden: Die Lokführergewerkschaft verkürzt den Streik. Ab Samstagabend sollen die Züge wieder regulär fahren.
FRANKFURT/MAIN/HAMBURG dpa | Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Streik früher als geplant beenden. Die Lokführer würden als „Versöhnungsgeste“ ihre Arbeit schon ab Samstagabend, 18 Uhr, wieder aufnehmen, erklärte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Freitag in Frankfurt.
Zuvor hatte das Hessische Landesarbeitsgericht die Berufung der Deutschen Bahn im Streit mit der Lokführergewerkschaft GDL abgewiesen. Das teilte der Vorsitzende Richter Michael Horcher am Freitag in Frankfurt am Main mit. Die Bahn hatte Berufung gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main eingelegt, das den tagelangen Streik der GDL am Donnerstag für rechtens erklärt hatte.
„Wir könnten den Streik bis Montag, 4.00 Uhr, fortsetzen“, sagte der GDL-Chef. Es handele sich um eine Geste der Versöhnung. Zuvor hatte die GDL einen Vorschlag der Bahn abgelehnt, zur Einheitsfeier am Sonntag wenigstens den Berlin-Verkehr vom Streik auszunehmen.
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte angesichts des vorgezogenen Streikendes, dass sich damit der Einsatz der Bahn vor den Gerichten gelohnt habe: „Das ist ein gutes Zeichen für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter.“
„Es stärkt natürlich die Moral, wenn man Recht bekommt“, sagte der Vorsitzende der GDL Nord, Hartmut Petersen, am Freitag über das Urteil des Verwaltungsgerichts. Vermutungen, dass sich der Konflikt zwischen GDL und Bahn durch die juristische Auseinandersetzung weiter verschärfe, wies er zurück: „Wir gehen gerne wieder in Verhandlungen.“
Die Streikbeteiligung in der Gewerkschaft ist laut Petersen ungebrochen hoch. Über den GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky sagte er: „Immer mehr zollen Weselsky jetzt Anerkennung, dass er für uns den Kopf hinhält.“
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