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Kommentar Pegida und der DialogStrikte Weigerung hilft nicht

Ines Pohl
Kommentar von Ines Pohl

Pegida ist ein Sammelbecken für eine diffuse Gruppe der Unzufriedenen. Ihr den Dialog zu verweigern, ist das falsche Konzept.

Gefallen sich in der Aufmerksamkeit der Lügenpresse: Pegida-Sprecher Bachmann und Oertel Bild: dpa

D as Leben ist einfacher, wenn man weiß, wo der Feind steht. Es tut gut, sich mit seinesgleichen in der Empörung und Abgrenzung zu vereinen. Viele erleben das gerade in der Auseinandersetzung mit Pegida. Mit denen will man nichts zu tun haben. Dazu hat man dann sogar noch den Segen der Kanzlerin.

Unbeantwortet bleibt in dieser groben Empörung die Frage, was oder wer „die“ eigentlich sind. Und inwiefern Pegida nicht eher ein postideologisches Phänomen ist, bei dem Rechtsextreme zwar auch dabei sind, aber nicht nur. Bei dem „links“ und „rechts“ als Kategorien eben nicht mehr reichen. Bei aller Kritik an der Systematik der ersten Pegida-Studie: Sie und auch die Berichte von JournalistInnen, die mit den AnhängerInnen gesprochen haben, belegen, dass Pegida eben auch ein Sammelbecken ist für eine diffuse Gruppe der Unzufriedenen, eine Gruppe von Menschen, die nicht mehr mitkommen mit den Veränderungen, von denen auch ihre kleine Welt betroffen ist.

Und hier wird die definitive Abwehr einer Auseinandersetzung richtiggehend gefährlich. Wir wissen, welche Wirkung Ausgrenzung auf die Ausgegrenzten ausübt, dass sie die Reihen schließt und auch instabile Zusammenschlüsse wie eben die Pegida-Bewegung stabilisiert.

Es ist das falsche Konzept, den Dialog mit den AnhängerInnen grundsätzlich zu verweigern. Je aufgeregter die Zeiten, desto schneller scheinen viele den Glauben an die Kraft des besseren Arguments zu verlieren. Und es gibt Formate, in denen man ins Gespräch kommen kann. Etwa im Dialog mit den Kommunen, wenn es um einen Neubau von Asylbewerberheimen geht. Eine Talkshow mit vielen Gästen kann nicht der richtige Ort sein. Aber wegen der Jauch-Panne den Dialog grundsätzlich zu verweigern wäre eine fatal falsche Reaktion.

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Ines Pohl
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)
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116 Kommentare

 / 
  • „den Segen der Kanzlerin....“ ??

     

    Die von „Eilige Intuition“ aufgelisteten Kreise sind doch im Wesentlichen KasperInnen, die Muttis Suppe nicht mehr essen wollen. Deren Segen wollen die ganz bestimmt auch nicht. Da schließe ich mich sogar mal an.

     

    Der Glaube an die Kraft des „bessren“ Arguments ist leider längst dahin. Die da mit bessren Argumenten kommen, wurden zu oft beim Lügen erwischt. Da hilft dann das beste Argument nicht mehr. Es hält außerdem jede_r Diskutant_in ihre/seine Argumente für die bessren, so sie/er denn welche hat. In den fragwürdigen Organisationen geht es übrigens selten um Argumente. Dort wird mit Pseudofakten „argumentiert“, die aus Glauben resultieren. Und wie immer gilt: „Glauben heißt Nichtwissen.“ Oftmals glauben ja Menschen zu wissen, weil sie anderen Menschen glauben, die behaupten, sie würden wissen... Zum Glück leidet ja Lutz Bachmann nicht an Stuhlverhaltung und die braune Kacke bricht sich Bahn. Jederfrau und jedermann, die sich nun von diesem braunen Mist distanzieren, sind zum Dialog gern eingeladen. Vllt. sollte die Jauch-Runde mit einem klugen Kopf statt Jauch wiederholt werden. Ich schlage mal Christian Wulff vor.

  • Guter Kommentar - Gefahr erkannt.

  • Sehr geehrte Frau Pohl,

     

    obwohl ich Ihre Haltung grundsätzlich sehr schätze, sehe ich mich außerstande in diesem Kontext Ihre Meinung zu teilen.

     

    Mit was soll ich mit Demokratie-, Verfassungs- und Europagegnern denn "reden"?

     

    Übers Wetter?

     

    Über Neger?

     

    Juden?

     

    Schwule?

     

    Kommunisten?

     

    Ausländer?

     

    Adolf Hitler?

     

    Lutz Bachmann?

     

    Katharina Oertel?

     

    Auschwitz?

     

    Das ist genau so, als wollte ich versuchen mit einem Zeugen Jehovas über die Existenz oder Nichtexistenz Gottes oder mit einem Kreationisten über Darwin zu diskutieren.

     

    Vertane Zeit.

     

    Mit Rassisten, Faschisten, Antisemiten, Homophoben, Islamophoben, Demokratie- oder Abtreibungsgegnern, Holocaustleugnern, Neo- und Altnazis, AfDlern, Kameradschaftlern, Pro-Toitschland und anderen gebrainwasheden Vollspackos kann man nicht und will ich nicht "reden".

     

    Da gibt es schlicht keine Basis.

     

    Außerdem mag ich solche Typen einfach nicht.

    • @Eilige Intuition:

      "... kann man nicht und will ich nicht "reden"."

       

      Sind zwei wirklich unterschiedliche Sachen.

      • @DasNiveau:

        Sind es natürlich.

         

        Treffen aber beide zu.

         

        Und nicht nur für mich.

        • @Eilige Intuition:

          Das Ihre persönliche Ansicht auf Sie (und andere) zutrifft ist wahrscheinlich so.

           

          Das man mit denen nicht reden kann halt ich aber für ein Gerücht.

    • @Eilige Intuition:

      Wenn man nur mit Leuten redet, die auf der eigenen Linie sind, kommt man leider nicht weiter.

      Selbstverständlich sollte man mit den Pegida-Demonstranten öffentlich reden, mit Verdammung ("Sind doch alles Nazis") kommt man nicht weiter, sondern erreicht eher das Gegenteil.

      • @Kein Genfutter bitte!:

        Es handelt sich um gläubige, gebrainwashde Fanatiker.

         

        Mit solchen Menschen kann man natürlich "reden", aber nicht diskutieren.

         

        Es handelt sich um das sog. "geschlossene rechte Weltbild".

        • @Eilige Intuition:

          @ Eilige Intuition

          "gebrainwashde Fanatiker", "geschlossenes Weltbild": soll das jetzt Satire sein, oder merken Sie gar nicht, das diese Attribute auch auf Ihre Argumentationsweise zutreffen?

    • @Eilige Intuition:

      Man könnte es abkürzen und sagen, es hat keinen Sinn mit Dogmatikern zu reden. Das schließt linke, grüne, öko gender etc- Dogmatiker mit ein.

      • @Biene Maya:

        odser so.

      • @Biene Maya:

        @Biene Maya: Es besteht ein kleiner Unterschied zwischen Ideologie und Dogma. Mit beiden Begriffen werden aber wohl die Pegidisten und die Legidisten nix anfangen können, außer dass sie sich von sowas vermutlich schnell und laut distanzieren würden.

        • @lichtgestalt:

          Sie haben sich auch von Dittmer und aktuell von Bachman "distanziert". Das hat aber nicht wirklich etwas mit Inhalten zu tun, sondern geschieht reflexhaft und massenpsychotisch.

           

          Das gibt jemand vor und schon folgen sie.

           

          Der Nächste kann doppelt so schlimm sein. Ihm werden sie ebenfalls folgen.

           

          Sie werden aber keinem intelligenten und schon gar keinem kritischen Linken folgen, weil sie dessen Überlegenheit spüren.

           

          Genau das haben sie zu hassen sozialisiert incl. den vermeintlich Schwächeren. Früher Juden. Heute Muslime. Islamisten sind nur geheuchelt. Das wissen sie genau.

           

          Sie schimpfen auf die Einen und laufen einem noch viel Schlimmeren besoffen hinterher.

      • @Biene Maya:

        Es kommt vielleicht an, wie man mit ihnen redet und was man ihnen sagt. Es wäre fatal, wenn wir die Flinte ins Korn werfen, denn dann ändert sich ja nie etwas. Man kann ja den Leuten dabei helfen, auf den Trichter zu kommen.

        • @Paturuzu:

          Was ist so schlimm daran, zu akzeptieren, dass es einen Prozentsatz in unserer/jeder Gesellschaft mit einem geschlossenen rechten Weltbild gibt (rhet.).

           

          Wir sollten stattdessen die, die nicht in der Lage sind, sich dagegen zu wehren, stärken.

           

          Das ist aller Ehren wert.

           

          In meiner Gegend wohnt auch mein "Lieblingsnazi". Ein armer Loser. Das weiß er. Er hat sein bescheidenes, beschränktes NIveau und ist außerstande und nicht Wlllens, irgendetwas auch nur ansatzweise zu ändern.

           

          Er kennt meine Weltanschauung und achtet sie und mich ebenfalls.

           

          Das ist ein ganze Menge.

           

          Ich denke, mehr kann ich kaum erwarten.

      • @Biene Maya:

        Die Konservativen und Mitte-Dogmatiker bitte nicht vergessen.

        • @Dudel Karl:

          das sind etc-Dogmatiker.

        • @Dudel Karl:

          All diejenigen, die meinen, dass ihre eigene Meinung die einzig gültige sein darf.

          • @Biene Maya:

            Leider falsch. Denn das würde bedeuten, daß es keine Wahrheit gibt, die einer Meinung entspricht. Dann wären aber alle Meinungen irrelevant.

          • @Biene Maya:

            Das "meinen" Rechte, alle Anhänger monotheistischer5 Religionen und linke Dogmatiker nicht?

            • @Eilige Intuition:

              Alle Dogmatiker meinen das. Aber nicht jeder Rechte, Linke oder Religiöse ist auch ein Dogmatiker. Es gibt in jeder Strömung welche mit denen man reden kann und welche mit denen nicht.

               

              Hier sehen Sie z.B. linke Dogmatiker @work

               

              http://www.taz.de/!153276/

              • @Biene Maya:

                Ich denke nicht, dass ich das bestritten habe.

                Die, "mit denen man reden kann", finden sich imho eher nicht bei den xxxxiden.

    • @Eilige Intuition:

      So sieht´s aus.

      • @Dudel Karl:

        @all Die Diskussion läuft hier irgendwie so ab wie an manchen Pegidenstammtischen über über so manchen zu x-Jahren Verurteilten. "Eh nicht mehr zu helfen", "eins auf die Fresse", "für immer weg sperren!".

        • @Arcy Shtoink:

          Und das ist es eben nicht!

           

          Die "zu x-Jahren Verurteilten" sind bei den Pegidlern.

          Und ist es wirklich das, was uns an den Pegidlern stört, dass sie sich abgrenzen wollen?

          Imo Nein!

          Uns stört das rassistische Auswahlkritierium der Abgrenzung, dass sie nutzen. Der Wille, sich von anderen abzugrenzen, ist an sich keine Sache, die irgendjemand aus dem linken Spektrum verurteilen müsste, aber die Kriterien, warum man sich von anderen Gruppen abgrenzen will, können verurteilenswürdig sein.

  • Es wäre sehr fatal, sich nicht mit den Menschen auseinanderzusetzt, die da mitlaufen. Da ist die Politik wohl mal wieder gefragt. Frau Merkel könnte z.B. nach Dresden fahren und eine Fragestunde einrichten: "Was Sie schon immer von mir wissen wollten, und sich nie zu fragen getraut haben"

    • @Paturuzu:

      Merkels Märchenstunde.

       

      Das hat sich aber inzwischen schon die omnipräsente Talk-Show Nervensäge MdB Wolfgang Walter Wilhelm Bosbach (CDU) bereits auf seine Fahnen geschrieben.

       

      Mediengeil bis zur Selbstverleugnung und vor nix fies.

       

      Da hat er dann endlich mal eine wirklich sinnvolle Aufgabe.

    • @Paturuzu:

      Warum sich sollte Merkel ausgerechnet für die interessieren? Alle anderen sind ihr doch auch wurscht (außer im Wahlkampf).

  • Wenn auch die Linke durch Dialog dazu beitragen kann, dass jene Bürger die sich durch den montäglichen Pegidafleischwolf drehen lassen, nicht zu NPDlern mutieren, dann ist es verdammt nochmal auch deren Pflicht ihren Beitrag dafür zu leisten. Moral wird auf der kanzel gepredigt. Politik wird auf der Straße gemacht. Mit Zugeständnissen gegen Rechts muss solch ein Dialog nichts zu tun haben.

    • @Arcy Shtoink:

      Sagt mal, ist der Größenwahn jetzt auch unter den Helferleinhypochondern eingezogen.

       

      Es strotzt ja geradezu vor lauter Fensterreden und Empfehlungen, was andere zu tun und zu lassen haben.

       

      Überzeugend ist anders.

    • @Arcy Shtoink:

      Aus diesem und anderen Gründen ist die Distanzierung von Nicht-Bindestrich-Deutschen (besser als GENuine Deutsche?) von NSU, Nazis und Völkischen eine wichtige Grundlage dafür, PEGIDA-Anhänger zum Betrachten des Ursprunges ihrer Ressentiments zu zwingen. Dann wird Diskussion jenseits einfacher Zuweisungen möglich.

      • @aujau:

        So einfach ist Welt.

         

        Prima.

         

        Gefahr erkannt - Gefahr gebannt.

         

        Erledigt.

      • @aujau:

        Besser noch: Die Hansels, die noch ohne Bindestrich mitlaufen lassen sich von den Nazen erst gar nicht einen ansabbeln. Dieses politische Ziel, verbunden mit auf Pegieden zugehen und gleichzeitigem Niet zu Nazenschiet scheint aber so einigen pseudolinken Gralswächtern schon ein Verat zu sein

        • @Arcy Shtoink:

          Mit "Verrat" hat das nicht im Entferntesten etwas zu tun, lediglich mit Sinn und /oder Unsinn.

        • @Arcy Shtoink:

          Wer auf PEGIDA-Demos mitläuft, läuft Gefahr, von Nazis angesabbelt zu werden.

          Besser: Im Alltag als Nicht-Bindestrich-Deutsche sich von NSU, Bild-Verdummung und dem Besäufnis an den eigenen schlechten Erfahrungen distanzieren. Dann kulturelle Unterschiede, Mißverständnisse und Ängste benennen, diskutieren und in Gleichgewicht mit verbesserndem Handeln zu bringen. Dann noch die Abwahl dieser Regierung, eine wirklich an Menschen orientierte Wirtschaftsordnung und man könnte tatsächlich Ressentiments, Rassismus und Nazis auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.

          • @aujau:

            Mach doch einfach.

             

            Kriegste nächste Woche gut mit allen Bindestrichen Deines Viertels erledigt.

             

            Kannste dann ja hier berichten, wie es war, wie lange Merkel noch Bundesmutti ist und wann und gegen wen Rot-Grün als nächstes mobil macht.

             

            Dünnbrettbohrer aller Länder, vereinigt Euch.

            • @Eilige Intuition:

              Ja, mach ich auch. Ist mühsamer als Große Politik ausm Sessel. Bohrt allerdings viele kleine Bretter.

    • @Arcy Shtoink:

      Gott sei dank gibt es bei den Linken nicht nur Pseudolinke, die um des Heiligen Linken Wohnzimmersgrals (-; Das "Kapital" im Bücherschrank ;-) wegen lieber ein Abrutschen von Teilen der Bevökerung nach rechts in kauf nehmen.

      Zeit Online meldet, dass Linkspartei reden mit Pegida-Anhängern will. Die Linken wollen nun den Dialog mit den Dresdener Demonstranten starten.

      (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-01/linkspartei-dialog-pegida)

      • @Arcy Shtoink:

        Wunderbar!

         

        Sahrh Wagenknecht, die stalinistische Ikone der Pegida.

         

        Bin gespannt.

    • @Arcy Shtoink:

      Typisch Grün: Fischen auch in braunen Gewässern. Kretschmann hat ja vorsorglich mit dem Antiromagesetz auch in diese Richtung ein paar erste Hürden aus dem Weg geräumt, nachdem er mit seiner Radikalumkehr bei S21 und vielen warmen Worten für Mutti Merkel - beides natürlich erst als Minischterpräsident, davor gab man den blonden Hobby-Ché auf den Bühnen der Stuttgarter Bürgerbewegung - schon mal bei der Union zu Kreuze gekrochen ist, um nicht zu sagen, den Unionswählern unter dem Kreuz hineingekrochen ist. Und die gern vorgeführte militaristische Schlagseite der Grünen kann da ja auch nicht schaden. Joschka hat´s vorgemacht: Früher warf man Steine, später Bomben.

       

      Vom unverfrorenen grünen Machtopportunismus kann sogar die SPD noch was lernen - und das will was heißen!

      • @Dudel Karl:

        Na also.

         

        Sind also alle SympathieträgerInnen in den Startlöchern:

         

        Von Wagenknecht bis Kretschmar über Toupet-Arier Bosbach.

         

        Fehlt nur noch Pippi Langstrumpf (SPD).

         

        Und gemein-sam mit der rechten Quasselstrippe, Insolvenzverschlepperin,, einschlägige Abtreibungsgegnerin, Sachsens Spitzen- Frau Frauke Petry (AfD) bei Kaffe und Kuchen.

         

        Thema:

        Wie verschleppe ich meine Insolvenz mit Auszeichnung?

         

        · 2007 Science4Life Venture Cup[36][37]

        · 2008 Phase 2 beim Gründerpreis FutureSAX

        · 2008 ugb Gründerpreis der Sparkasse Leipzig

        · 2008 IQ Innovationspreis Mitteldeutschland der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland

        · 2009 Darboven IDEE-Förderpreis[38][39][40]

        · 2011 Sächsischer Gründerinnenpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz[2][41]

        · 2012 Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[5

        Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauke_Petry

         

        Was für ein kafkaeskes Panoptikum!

         

        Wunnebar!

         

        Wenn das der Führer wüsste.

      • @Dudel Karl:

        ... soll wohl heissen, dass sich die Pseudolinken unter den Linken ihr Finger nicht schmutzig machen wollen und im heimischen Wohnzimmersessel den (h)eilig ersehnten Weltuntergang (Weltrevolution) herbeisehnen.

        • @Arcy Shtoink:

          Warum sollten sich die Linken an der Re-Etablierung rechter Ideologien und Schreihälse beteiligen? Reicht doch, wenn Grüne und SPD sich die Finger schmutzig-braun machen und im rechten Spektrum nach neuen Mitgliedern fischen, die zu Sarrazin und Kretschmann passen.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      "Politik wird auf der Straße gemacht."

       

      Echt jetzt? Wieder?

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Logo. Gerade erst waren 40.000 Leute auf der Straße, denen unser Essen nicht schmeckt.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Wad Wore:

          Sie sollten Ihren Koch feuern.

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Kocht bei Ihnen etwa Hitler-Lookalike Lutz Bachmann?

             

            Der wurde doch gerade schon "gefeuert".

             

            Ach, nee, der ist zurückgetreten aus der Pegida-Kombüse.

             

            Dann hat er ja wieder Zeit fürs Kochen.

             

            Toitsche Küche.

  • Bin mal wieder im Ausland gewesen und lese nun erschreckt, dass da wieder was dargestellt wird, als wäre es ein Problem in Deutschland. So weit ich die Nachrichten verfolgen konnte, handelt es sich nach wie vor um ein Dresdner Problem.

    Hier hat Frau Pohl recht, wenn sie auf die kommunalen Entscheidungsträger hinweist. Herr Bachmann soll mit seinem Bewährungshelfer reden, der wird dafür bezahlt. Ansonsten hat jeder hier in der BRD die Möglichkeit, seine Auffassungen in eine Partei reinzutragen und dort für Mehrheiten zu sorgen. Nicht die Mehrheit muss auf die Minderheit zukommen, sondern die Minderheit muss ihre Wünsche formulieren lernen.

  • Chapeau, Ines Pohl ! Der erste Kommentar in der taz zum Thema Pegida, den ich voll unterschreiben würde. Es hilft nämlich weder den Dialog zu verweigern, noch alle Pegidisten samt und sonders als rassistische Faschos abzustempeln. Damit würde man sich auf die Stufe derer stellen, die zwar bei Pegida mitmarschieren, aber tatsächlich Schlimmeres im Sinn haben.

    • @DorianXck:

      Was bitte will Pegida & Co, das irgendjemand außer AfD und NPD auch nur annähernd unterstützen könnte (rhet.).

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Das Rezept für politischen Einfluß in der Zukunft:

     

    1.Mit deftigen Parolen und dem Mäntelchen der Seriosität (Forderungen, "Programm") eine Versammlung/Demo/Spaziergang initiieren.

     

    2. Agressiv und beleidigend, aber polizeifreundlich auftreten, dabei jede Menge Nationalsymbolik hochhalten (wichtig!).

     

    3. Steigerungsraten der Teilnehmerzahlen von ca. 40% erreichen.

     

    4. 3-4 Monate das ganze Ding durchziehen und warten bis die Politik mit Angeboten kommt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Sehr anschaulich in der ganzen abstoßenden Widerwärtigkeit beschrieben.

  • "Strikte Weigerung hilft nicht"

     

    Dialog auch nicht. Am Ende macht die Regierung dann wieder Zugeständnisse, anstatt klare Kante gegen Rechts zu bekennen. Und so geht´s Salamischeibchen für Salamischeibchen Richtung Rechts-Staat.

    • @Dudel Karl:

      Nach dem gleichen Schema haben die Nationalsozialisten auch zuerst die Straße und anschließend ganz Deutschland tyrannisiert.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    uff..die taz jetzt auch noch..das ist wie ein schlag in die magengrube.

    man muss also reden?ich habe eher das gefühl ich muss mir langsam gedanken übers auswandern machen, wenn das so weiter geht.aber wohin?fast überall in europa sieht es momentan ähnlich aus,das man sich in einem "ernsthaften" dialog mit faschisten und rassisten befindet.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Kein Fußbreit den Faschisten!"

       

      Den Rassisten auch nicht.

  • "Ich will die Typen nicht kurieren, ich will sie nicht "verstehen", ich will dass dieser Abschaum verschwindet"... abgesehen davon, dass "Abschaum" für Menschen ein klassischer Nazi-Begriff ist, würde mich interessieren, auf welche Weise Sie dafür sorgen wollen, dass "diese Leute" verschwinden. Manchmal mag man das am wenigsten, was einem sehr nah ist. Ähnlich denken vermutlich einige Pegida-Leute über Mensche wie Sie.

     

    Beide Seiten werden lernen müssen, miteinander auszukommen.

    • @Dr. McSchreck:

      Eine der beiden Seiten muss dringen mal aufgeklärt werden, die andere muss weiter dafür Kämpfen, dass die andere nicht an Macht gewinnt... das ist was "muss".

      • @Marcus:

        So ist es.

    • @Dr. McSchreck:

      Da können Sie ganz beruhigt sein. Die Linken haben reichlich Erfahrung im Verschwindenlassen von unbequemen Menschen.

      • @Wad Wore:

        Ach?

         

        Die Rechten etwa nicht?

  • Frau Pohl liegt hier falsch, meiner Ansicht nach. Sie wir dürften Pegida nicht ausgrenzen, sonst könnten die Anhänger eine Wagenburgmentalität entwickeln. Mag sein oder nicht - ich meine aber, wir können es prima aushalten, wenn Rechtsradikale sich trotzig in eine Ecke zurückziehen, weil sie sich nicht anerkannt fühlen. Was hingegen nicht geschehen darf, ist, dass rechtsradikale Positionen entschuldigt oder als partiell begründet dargestellt werden. Und genau das passiert, wenn plötzlich kollektiv die Devise ausgegeben wird, wir müssten mit Pegida "in einen Dialog treten" etc.

     

    Jedes Zugehen auf diese Bewegung wertet sie aber im Ergebnis auf, jedes Gerede von "berechtigten Sorgen" signalisiert, es sei schon etwas dran an den fremdenfeindlichen Positionen von Pegida.

     

    Wobei natürlich immer etwas dran ist, das ist das ganze Prinzip. Es ist schließlich keineswegs so, dass Rechtsradikale nie reale Probleme ansprechen würden - klar tun sie das, aber natürlich einzig zu dem Zweck, um darüber ihre Hassbotschaften scheinbar plausibel zu machen. Auch Sarrazin hatte natürlich Recht, wenn er (längst bekannte) Integrationsdefizite benannte. Wer daraus jedoch ableitet, abgesehen von dem Teil mit der Genetik habe der Mann ein prima Sachbuch geschrieben, hat irgendetwas überhaupt nicht begriffen.

     

    Der richtige Umgang mit rechtsradikalen, fremdenfeindlichen und/oder rassistischen Positionen kann deshalb einzig darin bestehen, sie zu ächten. Alles andere wird als Bestätigung wahrgenommen und verschafft diesen Leuten noch mehr Zulauf. Insofern waren viele Reaktionen von Politik und Medien in den vergangen Monaten absolut katastrophal. Und der Tiefpunkt war die Jauch-Sendung, in der sich eine Rechtsradikale als "besorgte Bürgerin" inszenieren durfte und ihr verständnisvoll "zugehört" wurde . Es kann einem wirklich übel werden...

    • @Ella:

      "Der richtige Umgang mit rechtsradikalen, fremdenfeindlichen und/oder rassistischen Positionen kann deshalb einzig darin bestehen, sie zu ächten. "

       

      Was wird denn unter "ächten" verstanden? Es gibt Prinzipien eines freiheitlichen, aufgeklärten, humanistischen Gemeinwesens, die sind nicht verhandelbar, richtig.

      Spannend bleibt die Frage, was "Rassistische Positionen" sind. Für einige beginnen die schon bei GRÜNEN und der SPD.

    • @Ella:

      Auch in der Weimarer Republik haben Rechte und Freikorps so lange ihren Terror auf die Straße getragen, bis die Konservativen klein beigaben und auch damals glaubten, dass sie Hitler und seine Mörderbande "im Zaum halten" könnten.

       

      Das Ergebnis ist bekannt:

       

      60.000 Millionen Tote, darunter 6 Millionen fabrikmäßig ermordete Juden.

       

      Man sollte aus den Erfahrungen der Geschichte lernen.

    • @Ella:

      Richtig. Denn mit genau dieser Art des "Dialogs" hat man rechtes Gepolter wie das der Herrschaften Sarrazin, Köppel, Ulfkotte und anderer Leute, die "sagen, was die meisten sich nicht trauen" oder das von PI-News, ProDeutschland und dergleichen doch erst wieder hoffähig gemacht.

       

      Warum macht man dann keinen Dialog mit den Salafisten? Die haben womöglich auch nur Ängste und Sorgen...

       

      Es ist sogar in der linken Presse etabliert, daß man halt die Rechten doch für irgendwie legitimierbar hält. Deutsch bleibt Deutsch, da helfen keine Pillen.

      • @Dudel Karl:

        Der Hitler-Stalin-Pakt war so ein Verbrechen.

      • @Dudel Karl:

        Salafisten sind doch ständig in Talkshows zu Gast. Erst kürzlich der "Quassel-Imam" auch bei Jauch. Kommunistensieht man ständig, obwohl die es mit Freiheit und Demokratie ja bekanntlich auch nicht so haben.

        • @Wad Wore:

          Ja, ich sehe auch ständig nur noch Salafisten von morgens bis abends überall. Im Fernsehen, im Radio, im Internet, in der Kneipe, im Puff, auf der Straße, an jeder Ecke Scharia-Polizei und vollverschleierte Frauen.

           

          Nur Hooligans, Nazis, Rassisten und Glatzen kann ich nirgends erkennen, nicht einmal bei der Pegida, außer vielleicht Lutz Bachmann oder Melanie Dittmer.

           

          Aber das sind natürlich Ausnahmen.

           

          Alle anderen sind "ganz normale Menschen":

           

          Irgendwie komisch.

           

          Habe ich etwa gerade so was wie einen Tunnelblick?

           

          Ich glaube, ich muss zum Arzt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Ella:

      besser hätte ich es nicht sagen können,das hast du wunderbar auf den punkt gebracht.

       

      spätestens nach JAUCHe nimmt jetzt jeder pegida als legitime politische bewegung wahr,die zwar vielleicht nicht ganz recht hat aber trotzdem gesellschaftlich dazugehört.

       

      warum lädt man nicht gleich noch ein paar stalinisten und die npd zum gespräch ein?ich meine hey,wir leben doch (noch)in einer demokratie!

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Für mich gehören Rassisten, Nazis, Homophobe, Fremdenhasser und Feinde der Deokratie nicht "dazu".

    • @Ella:

      Und was ist mit dem Rest der Leute dort?

      Fällt halt untern Tisch. Aus den Augen aus dem Sinn.

      • @DasNiveau:

        Der "Rest" soll sich gefälligst ausdrücklich vom Rassistenpack distanzieren (hihi) und selbst was auf die Beine stellen, wenn das zuviel verlangt ist kann's ja nich so wichtig sein.

  • "Ich will die Typen nicht kurieren, ich will sie nicht "verstehen", ich will dass dieser Abschaum verschwindet"... abgesehen davon, dass "Abschaum" für Menschen ein klassischer Nazi-Begriff ist, würde mich interessieren, auf welche Weise Sie dafür sorgen wollen, dass "diese Leute" verschwinden. Manchmal mag man das am wenigsten, was einem sehr nah ist. Ähnlich denken vermutlich einige Pegida-Leute über Mensche wie Sie.

     

    Beide Seiten werden lernen müssen, miteinander auszukommen.

  • Dankeschön! Wird langsam Zeit dass sich die Linke aufhört an dieser Hassfolklore zu ergötzen. Mittlerweile sind wir der Mainstream, das Establishment und müssen lernen Minderheiten zu ertragen bzw. differenzierter zu behandeln, auch wenn es weh tut.

    • @jan ü.:

      Who the fuck ist "WIR"?

  • Also mit Verlaub, das ist doch reines Gelaber. Ein Dialog ist kein Wert an sich, sondern kann nur stattfinden, wenn die Grenzen dessen, was in einem demokratischen Diskurs möglich ist, klar gezogen wurden.

    Wer Frau Oertel bei Jauch gehört hat, sollte wissen, dass mit solchen Leuten nur geredet werden kann, wenn zuerst ihr diffus mythisches Weltbild entmystifiziert wird. Abgesehen davon wurde deutlich, dass diese Auffassungen weit rechts von der Mitte stehen und an ihren Rändern xenophob, rassistisch und latent gewalttätig sind. Darüber Verständnis zu heucheln ist in der Konsequenz als ob man Verständnis für die Attentäter von Paris aufbringt. Es gibt in einem demokratischen Diskurs keinen Raum für Verschwörungsphantasien, Halbwahrheiten und sonstige Unschärfen. Pegida lebt von untergründigen Ressentiments, abstrusen Vorstellungen über die Machtverhältnisse und völlig unklaren Vorstellungen was das Elend denn verursacht. Deshalb richtet sich der Protest auch nicht gegen die realen Machtstrukturen sondern gegen die Schwachen. Es ist ein kleinbürgerliches Aufbegehren beseelt vom Untertanengeist. Dies muss erstmal klargestellt werden und kann nicht mit irgendeinem schwammigen verständnisvollen Dialog bearbeitet werden. Ganz abgesehen davon, dass so ein Herangehen den Frust ja auch nur von oben herab beurteilt und die Frustrierten nicht wirklich ernst nimmt.

    • @Jochen Rohwer:

      So ist es.

  • Reden ist besser als Draufhauen

    • @PeterPahn:

      Ignorieren auch.

    • @PeterPahn:

      Aber bloß, solange der auch Deutsch schwätzt, gell?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @PeterPahn:

      Muss Neville Chamberlain damals auch gedacht haben.

    • @PeterPahn:

      Das Unterschreib ich mal so.

  • „Ihr müßt diesen Typen nur ins Gesicht sehen", um mal Klaus Schütz zu zitieren. Und was sehen wir da, wenn wir das Foto zu diesem Artikel betrachten ? Auf der einen Seite dieser bis oben zugeknöpfte Kerl mit seiner HJ-kompatiblen Frisur, typisch Nazi-Nerd. Und auf der anderen Seite Blondi, das zerknitterte deutsche Mädel. Und genauso wie sie aussehen, sind sie auch, jedenfalls, wenn man ihren eigenen Äusserungen glauben darf.Ganz genau : ich möchte mit diesen Leuten nichts zu tun haben. Ich möchte mit denen nicht reden. Ich möchte nicht, dass diese Leute kleine Kinder ansprechen, schon garnicht meine. Ich will die Typen nicht kurieren, ich will sie nicht "verstehen", ich will dass dieser Abschaum verschwindet. Warum ? Weil sie Leute nicht mögen, die anders sind, und zwar einzig deshalb *weil* sie anders sind. Irgendjemand sagte einmal sinngemaess : "Man sollte mit Antisemiten nicht diskutieren, man sollte nicht versuchen, sie davon zu überzeugen, dass Ihre Ansichten jeder Grundlage entbehren. Warum ? Weil sie nicht vom Gegenteil ihrer Ansichten zu überzeugen sind. Sie wollen hassen." Natuerlich reichen "links" und "rechts" als Kategorien nicht mehr, aber das haben sie doch noch nie. Oder glauben wir etwa im ernst, dass Oma, Opa, Tante und Onkel Ausländer nicht mögen, *weil* sie "rechts" sind ? Oma mag die Ausländer nicht, weil sie unzufrieden, phantasielos und doof ist. Und ? Für mich ist das ein hinreichender Grund Oma aus meiner Wohnung zu schmeissen.

    • @el_duderino:

      "Sie wollen hassen."

       

      So eine Oma würde ich auch aus der Wohnung schmeißen.

       

      Sie hatte ausrechend Zeit, aus der Vergangenheit zu lernen.

       

      Für Rassisten habe ich kein Mitgefühl übrig, egal wie alt sie sind.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @el_duderino:

      "Sie wollen hassen."

       

      Auf den Punkt gebracht.

  • Frau Pohl, das mag partiell richtig sein, aber nicht alle, denen der Dialog verweigert wird, sind dumfbackige Wutbürger mit zumindest tendentiell fremdenfeindlicher, antidemokratischer Einstellug. Und nicht alle schlagen Menschen schlagen gleicherart Krach, wenn sie mit etwas unzufrieden sind. Sind Sie sich sicher, daß Sie da wirklich die Richtigen mit zusätzlicher Aufmerksamkeit belohnen? Ist solch ein Signal nicht gesellschaftlich kontraproduktiv? Bieten Sie denjenigen, gegen die sich die Pegidianer u.a. richten, gleichermaßen ein Forum an? Setzen Sie sich dafür ein, daß in Kürze auch mal Asylbewerber und Flüchtlinge bei Jauch auftreten dürften und ihre Sicht schildern? Oder der türkische Gemüsehändler? Sollte nicht eher unabhängig von aktuellen pressure groups überlegt werden, wie man diese Gesellschaft wieder durchlässiger und transparenter macht? Wenn sich irgendwann alles nur noch um Interessensgruppen und deren Fähigkeit zur lautstarken Durchsetzung ihrer Ziele dreht, kommen dieser Gesellschaft auch der demokratische Zusammenhalt und der Sinn für rechtsstaatliche Werte abhanden.

    • @Irma Kreiten:

      Auch wenn ich bei dieser speziellen Interessensgruppe kein Interesse habe, dass ihre Interessen durchgesetzt werden, muss ich ihnen widersprechen. Dialoge und die Durchsetzung der Interessen so genannter pressure groups entsprechen dem demokratischen Grundgedanken. Natürlich müssen diese Interessen vom Großteil der Bevölkerung getragen werden, was bei PEGIDA sicher nicht der Fall ist. Demokratie ist und bleibt die Diktatur der Mehrheit über die Minderheit.

      Ich verstehe nicht warum Kritik, Dialoge und Basisdemokratische Disskussionen (zB innerhalb von Parteien) immer als Antidemokratisch und die Gesellschaft störend empfunden werden.

       

      Ich habe jedenfalls festgestellt, dass der Dialog bei PEGIDA auf taube Ohren stößt, kommt man ihnen in sozialen Netzwerken, wie bspw facebook mit Argumenten und Fakten werden sie immer beleidigend, echte Auseinandersetzung ist von Seiten der PEGIDA nicht gewünscht. Daher schließe ich mich weiterhin den pressure groups an, die Montags gegen die PEGIDA und für eine tolerante Gesellschaft auf die Strasse gehen.

      • @das singende Niveau:

        Da haben Sie eben mal schnell professionell organisierte Lobbyistengruppen mit basisdemokratischem Diskurs gleichgesetzt und ein wunderbare Strohmann-Argumentation geschaffen. Und nein, Demokratie ist NICHT die Diktatur der Mehrheit über eine Minderheit/Minderheiten und schon gar nicht die Diktatur dessen, was sich mittels PR-Maßnahmen als Quasi-Mehrheit ausgibt. Lesen Sie das Grundgesetz doch hin und wieder noch mal zur Auffrischung. Es kann nicht schaden.

      • @das singende Niveau:

        Zur Wahl gehen sie nicht, die Pegida, und nun wollen sie als "Opfer" vorgeblicher Islamisierung über die Gewalt der Straße demokratisch gewählte Mehrheiten stürzen.

  • Danke Frau Pohl, ein kluger Kommentar.

     

    Ich verstehe sowieso nicht, warum Kritik am Islam, einer mittelalterlichen Religion, und deren Ausbreitung "rechts" sein soll.

    Religionskritik war immer "links".

    • @Stechfliege:

      Den Zölibat hatte ich doch glatt vergessen.

       

      Eine Erfindung des Mittelalters, damit es keine Erben gibt und alles Vermögen der Geistlichen an die Kirche fällt.

    • @Stechfliege:

      Was ist denn an den anderen monotheistischen Religionen nicht "mittelalterlich"?

       

      Die Stellung der Frau?

       

      Die Haltung zur Homosexualität?

       

      Und was ist denn an Pegida religionskritisch?

       

      Was ist an Pegida nicht von Vorvorgestern?

       

      By the way sind wir so weit vom „Mittelalter“ wirklich erst seit Kurzem entfernt.

       

      Die weitaus meisten wichtigen modernen Gesetze – abgesehen vom Frauenwahlrecht (1918) und der Abschaffung der Todesstrafe (1951) - wurden im letzten Drittel des letzten Jahrhunderts beschlossen.

       

      - Frauenwahlrecht in D. seit 1918

      - Belgien / Italien 1946

      - Frauenwahlrecht in der Schweiz 1971

      - Abschaffung der Todesstrafe D.-West 1951

      - in der DDR 1987

      - Ehebruch bei Ehescheidung gestrichen 1969

      - Frauen darf ohne Erlaubnis arbeiten 1977

      - Zölibat für Lehrerinnen in Bayern bis 1958

      - volle Geschäftsfähigkeit einer verheirateten Frau ab 1969

      - Züchtigungsrecht des Mannes gegenüber der Ehefrau bis 1928

      - gegenüber den Kindern bis 2000

      - Züchtigungsrecht an Schulen bis 1973

      - Strafbarkeit von sexueller Gewalt in der Ehe 1997

      - Abtreibung Abschaffung § 218 (Indikation) 1976

      - Abtreibung Fristenregelung 1995

      - Abtreibung Beratungspflicht 2010

      - § 175 Aufhebung 1994

      - erste Frau im Vorstand eines Dax-Unternehmens 2004

      - erste Ministerpräsidentin (Heide Simonis) 1992

       

      Und was ist denn an Pegida religionskritisch?

       

      Was ist an Pegida nicht von Vorvorgestern?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Stechfliege:

      "warum Kritik am Islam, einer mittelalterlichen Religion, und deren Ausbreitung "rechts" sein soll."

       

      Weil sie von weit rechts kommt und v.a. vorgeschobener Vorwand für die Verbreitung der rassistischen Ansichten ist?

    • @Stechfliege:

      Und wenn die Sätze, mit denen der Islam "kritisiert" wird, dieselben sind mit denen vor 100 Jahren das Judentum kritisiert wurde, dann reagiere ich allergisch.

  • So siehts aus Frau Pohl ... es ist erstaunlich, dass man es soweit (Demonstrationen mit zehntausenden) überhaupt hat kommen lassen von politischer Seite. Vielleicht hätte Pegidia längst schon vergessen sein können ... aber Dialog und schnelles Handeln ist in der Merkel Regierung leider ein Fremdwort. Es wäre schön wenn dieser fatale Makel endlich ins permanente Licht rückt und diese Regierung bis ins Mark erschüttert ... ein Wunschtraum ... wie lange soll das noch so weitergehen?

    • @EDL:

      Machen Sie sich die Welt nicht ein wenig einfach (rhet.).

  • Jetzt steh ich auf m Schlauch. Waren es nicht die Leute auf der Pegida Demo, die den Dialog verweigern? Das haben doch einige Ihrer Kollegen schon erfahren müssen.

    Und wer Dialog sucht und tatsächlich etwas ändern möchte, der geht nicht zu Pegida, sondern engagiert sich. Wo auch immer.

    • @Karlheinz:

      "Lügenpresse" war nur eine der Parolen aus dem Schatzkästlein des Reischspropagandaministeriums.

       

      Ein ausgezeichneter Schritt zum Dialog.

       

      "Lügenpressekonferenz" war vorgestern schon der zweite Schritt.

       

      Und zwei Tage später war der -Dialog-Führer schon wieder weg.

    • @Karlheinz:

      "[...] sondern engagiert sich. Wo auch immer."

       

      Eben.

      Er nutzt z.B. die Pegida-Demo, was auch auch schon so viele andere tun.

      Die werden allerdings dafür allesamt in nur eine Schublade gesteckt , weil das ja so einfach ist ....

      • @*Meinung*:

        Pegida ist kein sinnvolles Engagement. Das sind nur nützliche Idioten der Neonazis.

  • Auf die "Kraft der besseren Argumente" bin ich aber mal gespannt:

    Wie soll denn von Politik & ihrer Presse weiterhin argumentiert werden, dass Deutschlands Infrastruktur (Strassen, Brücken, Schienen, Wasserwege, Flughäfen, Telefon- und Datennetze, Kanalisation pp.) zwar verschlissen sind und kein Geld zu ihrem Erhalt vorhanden ist, es "dem Land aber gut geht"?

    Dass seine Renten- und Pensionskassen zwar ebenso leer wie seine Kranken- und Pflegeversicherungskassen sind, dass es kein Geld für Bildung, Ausbildung, Schulen, Lehrer, Polizei, Justiz, Bundeswehr (pp., könnte fortgesetzt werden) hat, aber "reich" ist? Dass seine Banken und seine Währung zwar seit Jahren gerettet werden müssen, aber stabil sind?

    Dass Art. 10 GG zwar faktisch aufgehoben, der Bundesbürger aber auch ohne seinen Schutz "frei" ist? Dass es hier zwar zu wenig Ausbildungs- und wirklich bezahlte Arbeitsplätze, ja nicht einmal genug Parkplätze gibt, aber Platz ist für mehr Menschen? Soll ich die Aufzählung fortsetzen oder kommt jetzt die Kraft der besseren Argumente?

    • @Muck:

      Dafür steht also Pegida?

       

      Interessant.

       

      War mir bislang noch nicht untergekommen.

       

      Aber die gesellschaftliche Frage einer

       

      - Umverteilung von oben nach unten,

      - drastische Erhöhung der Spitzensteuersätze,

      - Einführung der Quellensteuer,

      - Abschaffung von ALG 2,

      - Erbschaftssteuer,

      - Erhöhung der Vermögenssteuer,

      - demokratische Entmachtung der Banken,

      - der Energiekonzerne,

      - Abschaffung der Hedgefonds u.a.

       

      stehen nicht auf der Agenda.

       

      Auch nicht bei der AfD.

       

      Da findet sich nur: „Raus aus dem Euro.“

       

      Ist doch irgendwie seltsam.

      • @Eilige Intuition:

        "...

        Aber die gesellschaftliche Frage einer

         

        - Umverteilung von oben nach unten,

        - drastische Erhöhung der Spitzensteuersätze,

        - Einführung der Quellensteuer,

        - Abschaffung von ALG 2,

        - Erbschaftssteuer,

        - Erhöhung der Vermögenssteuer,

        - demokratische Entmachtung der Banken,

        - der Energiekonzerne,

        - Abschaffung der Hedgefonds u.a.

         

        stehen nicht auf der Agenda...."

         

        Das steht alles auf der Agenda von Angela Merkel. Nur die PKW-Maut, die steht nicht drauf.

        • @lichtgestalt:

          Und warum sind dann die xxxidas überhaupt so wütend?

           

          Ist doch schließlich alles schon in der Mache.

           

          Da sehen wir doch paradiesischen Zuständen entgegen.

           

          Gut die 32 Jungfrauen fehlen.

           

          Aber die holen wir uns, wenn wir die Salafisten noch überzeugt haben.

           

          Die ticken ja ähnlich wie die Rrrrechten.

           

          Das ist ja dann auch nur noch ein Klacks, wenn ich die fröhlichen DialogistInnen weiter oben richtig verstanden haben.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Schon wenn man Pegida als Phänomen versteht / bezeichnet, dann ist man schon auf dem falschen Weg / dem Weg der faulen / systemrational-heuchlerischen Kompromisse und Spaltungsmechnismen - Pegida ist ein logisches Symptom, der "Demokratie" durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck und seiner bewußtseinsbetäubenden Bildung zu Suppenkaspermentalität auf Schuld- und Sündenbocksuche!