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Streit um Gentech-Pflanze „Golden Rice“Heilmittel oder PR-Trick?

Greenpeace sperrt sich gegen Gentech-Reis, der Millionen Kinder vor Erblinden und Tod retten könnte. Auch ein Ex-Mitglied kritisiert die Organisation.

Sollte hier lieber „Goldener Reis“ wachsen? Reisfeld in Nepal. Bild: dpa

BERLIN taz | „Greenpeace’ Verbrechen gegen die Menschlichkeit: 8 Millionen Kinder tot. Golden Rice Now“, steht auf dem Transparent, das Patrick Moore an eine Wand der Berliner Landesvertretung von Sachsen-Anhalt gelehnt hat. Die Kinder seien nicht vor Vitamin-A-Mangel gerettet worden, weil Greenpeace den gentechnisch veränderten „Golden Rice“ verhindere, so der Kanadier. Deutsche Wissenschaftler haben ins Erbgut der Pflanze Gene aus Mais und einem Bodenbakterium eingebaut, damit sie mehr Beta-Carotin enthält, das der Körper in Vitamin A umwandelt.

Moore nennt sich selbst „Greenpeace-Mitgründer“. Das ist sein Kapital. Neun Jahre war er Vorsitzender der kanadischen Sektion des Umweltschutzverbandes, sieben Jahre Direktor bei Greenpeace International. 1986 verließ er die Organisation. „Greenpeace driftete auf eine Position ab, wo Menschen als Feinde der Erde gesehen wurden“, begründet er das. Seit einigen Jahren bekämpft er den Verband auch, weil dieser gegen die Zulassung des Goldenen Reises ist.

Laut Weltgesundheitsorganisation brauchen 250 Millionen Kinder mehr Vitamin A. Vor allem in armen Ländern Südostasiens und Afrikas. Die Eltern haben oft nicht genügend Gemüse, das den Nährstoff liefert. Jährlich verlieren laut WHO 250.000 bis 500.000 dieser Kinder ihr Augenlicht. Die Hälfte sterbe binnen zwölf Monaten danach.

„Das ist das Heilmittel“, ruft Moore nun und zeigt auf ein Foto des Goldenen Reises. Der habe keine Nebenwirkungen. Zwar könne man auch Vitamintabletten verteilen, aber: „Kinder essen nicht automatisch Pillen, jedoch jeden Tag Reis.“ Zudem seien diese langfristig teurer als der Reis, der sich von den Bauern vermehren lasse. Gebühren sollen sie dafür nicht zahlen müssen, da die Patentinhaber – unter anderem der Chemiekonzern Syngenta – eine Gratislizenz gewähren. Die Pflanze wäre längst zugelassen, fährt Moore fort, „wenn nicht der Greenpeace-Widerstand wäre“.

Kritik an Moores Motiven

Dirk Zimmermann ist Gentechnik-Experte bei Greenpeace Deutschland. Er erinnert daran, was Moore noch propagiert hat: etwa Atomkraft, als bezahlter Lobbyist. Im Februar bezweifelte er vor einem Ausschuss des US-Senats, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht ist. Auch sei er kein Greenpeace-Gründer, sondern erst ein Jahr nach deren Gründung zur Vorläuferorganisation „Don’t Make a Wave Committee“ gestoßen.

Zu Moores Motiven bemerkt Zimmermann: „Es scheint ja ein gutes Geschäftsmodell zu sein, mit seiner Greenpeace-Vergangenheit solche Sachen zu bewerben.“ Moore selbst räumt ein, vor allem von Vorträgen über Golden Rice zu leben. Doch wenn es um die Argumente des Renegaten geht, muss Zimmermann zuweilen passen. Ob es stimmt, dass Vitamintabletten teurer sind als Golden Rice? „Das habe ich nicht nachgerechnet.“

Für den Umweltschützer ist der Reis – genau wie die Gentech-Banane mit mehr Beta-Carotin/Vitamin A, die gerade getestet wird – „grundsätzlich der falsche Ansatz.“ Der Reis könnte das Problem sogar verschärfen, indem er Menschen ermutigt, sich nur noch mit einem Grundnahrungsmittel zu ernähren. Derartige technischen Lösungen gingen an den Ursachen des Problems vorbei: Armut und mangelnder Zugang zu einer vielfältigen Ernährung.

Aber diese Ursachen zu beseitigen, wird dauern. Soll man bis dahin wirklich auf die Chance verzichten, tausende Menschen mithilfe des Gentech-Reises zu retten? Der Greenpeace-Experte bezweifelt, dass die Pflanze das überhaupt leistet. Kann der Körper tatsächlich genug Beta-Carotin aus dem Reis in Vitamin A umwandeln? Eine Studie, die Moore als Beleg anführt, lässt Zimmermann nicht gelten: Die Testpersonen hätten Fett erhalten, das für die Umwandlung nötig sei. Eben das aber stehe armen Bevölkerungsschichten oft nicht zur Verfügung.

Nur „denkbare“ Risiken

Greenpeace argumentiert auch mit denkbaren Risiken für die Gesundheit. Aber die einzige konkrete Gefahr, die die Umweltschützer in einem Papier zum Thema vom Oktober nennen, sind negative Auswirkungen einer Überdosis Beta-Carotin. Dass Greenpeace gegen den Goldenen Reis mobilisiert, liegt wohl vor allem daran, dass die Industrie mit der Pflanze Gentechnik in Staaten wie Deutschland salonfähig machen will. Tatsächlich wurde auch Moores Auftritt in Berlin vom „Forum Grüne Vernunft“ organisiert. Der Verein kämpft nicht nur für Golden Rice, sondern für Gentechnik allgemein.

Bislang sehen die meisten Menschen keine Vorteile, die Risiken von Gentech-Saatgut rechtfertigen würden. Denn bisher werden nur Pflanzen angebaut, die resistent sind gegen Pestizide und Insekten. So erleichtern sie Monokulturen, die langfristig mehr Chemie benötigen, das Grundwasser schädigen und die Artenvielfalt mindern. Der Goldene Reis dagegen soll Menschenleben retten – was die Totalablehnung der Gentechnik aufweichen könnte.

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53 Kommentare

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  • Die Degeneration eines Hybriden aus Wild- und Zuchtpflanze gilt als gesichert. Sie werden auf einer Wiese keine orange Karotte einer Wildmöhre ausgraben, selbst wenn diese neben einem Karottenfeld läge.

    Für Gen- manipulierte Pflanzen liegen meines Wissens keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, doch können Sie natürlich mit einer aussagekräftigen Studie dagegen halten.

    • @lions:

      Antwort an @INOCULUM

      • @lions:

        Mit einer Studie kann ich ihnen nicht dienen, nur mit einem Tatsachenbericht.

        http://www.scientificamerican.com/article/genetically-modified-crop/

        generell würde ich behaupten, dass es abhängig vom eingebrachten Gen gemacht werden kann. Als Basis für die GMOs dienen ja Kulturpflanzen und nicht deren Wildformen. Kulturpflanzen haben in der freien Wildbahn jedoch meist keine Chance und werden wieder herausselektiert (Ausnahmen sind vorhanden). Wenn die genetisch modifizerte Kulturpflanze nun aber durch die eingebrachten Gene einen Selektionsvorteil gegenüber der Wildform besitzt stehen wir dumm da. Das bezieht sich nun aber wieder auf Wildaussaaten, denn die von ihnen angesprochene Degeneration eines Kultur/Wild Hybriden trifft natürlich auch für die GMOs zu, wobei ich auch hier behaupten möchte, dass durchaus Ausnahmen vorhanden sind (genauso wie bei Kulturpflanzen)

  • Ist ja bestimmt nett gemeint, aber ich bat um eigene Meinungen und nicht um Links. Dann würde ich mit Links antworten.

    http://www.goldenrice.org/Content3-Why/why3_FAQ.php

    Wenn aber alle Links posten braucht es eig. keine Kommentarspalte, denn niemand liest alle Links.

    Außerdem gibg es mir generell um GMOs und nicht nur um den goldenen Reis im speziellen.

  • Interessante Thematik zumal ich einen der "Erfinder" des goldenen Reis' - Peter Beyer - noch aus Uni-Zeiten kenne.

     

    Mich würde hierbei vor allem Interessieren worin die Kritiker des goldenen Reis' die Gefahren bzw die Problematik der GMOs sehen. Abgesehen von mitunter kruden Patentpolitik einiger Firmen.

    • @Inoculum:

      Tante Google hilft weiter, wie der:

       

      http://www.schule-und-gentechnik.de/lehrer/fallbeispiele/golden-rice.html

      • @lions:

        Ist bestimmt lieb gemeint aber ich bat um eigene Meinungen und nicht um Links. Sonst antworte ich mit Links.

        http://www.goldenrice.org/Content3-Why/why3_FAQ.php

        Des weiteren ging es mir generell um GMOs und nicht nur um den goldenen Reis im speziellen.

        • @Inoculum:

          Da Sie offensichtlich über kein Expertenwissen verfügen, genauso wie ich, kann ich mir eine Umformulierung von Fakten, welche Sie klar erbeten haben, einfach sparen. Sie interessierten sich nicht für eine Meinung ( ".....worin die Kritik...."), aber die können Sie gerne auch noch haben; Ich teile die Bedenken der Kritiker.

          • @lions:

            Interessant wie schnell man in Schubladen gesteckt wird.

            Ich denke jedoch, dass ich als Genetiker durchaus über Fachwissen verfüge. Aber das ist nicht Inhalt der Diskussion.

            • @Inoculum:

              Dann sollten Sie die Gründe der Gegner kennen und mit" mich würde mal interessieren" nicht den Unwissenden markieren.

              Keine annehmbaren Verträglichkeitsstudien für Mensch und Tier, hohe Abbaurate der enthaltenen Carotinoide und dessen physiolog. Verfügbarkeit, genet. Verunreinigung von Wildreissorten, die in Indien vielfach angebaut werden, sind Gründe, die Sie kennen dürften.

              • @lions:

                Wenn sie das so sehen ist das ihre Sache. Ich meinte ich bin Genetiker und nicht, dass ich breites Fachwissen über den goldenen Reis und seine Problematik besitze zumal ich an anderen Dingen arbeiteIch teile ihre Bedenken zumindest in Hinsicht auf die Bioverfügbarkeit. Der Abbau der Carotinoide bei langer Lagerung ist selbsterklärend, auch wenn mir die Werte fehlen. In einem Artikel von Foodwatch wird es zwar erwähnt aber nicht weiter mit Quellen belegt. Was die Verunreinigung angeht wüsste ich jedoch gerne worin der Unterschied in Wildaussaat- bzw Fremdbestäubungshäufigkeit zwischen dem goldenen Reis und anderen Zuchtreissorten besteht.

  • P. Moore - eine echte Ko­ry­phäe auch in der kanadischen Teersandförderung.

     

    http://business.financialpost.com/2011/09/26/ex-greenpace-leader-bats-for-oil-sands/

  • Es ist wie immer, nur die Dummen merken es nicht: Die großen Konzerne machen die armen Menschen noch ärmer und verkaufen ihnen dann ihre eigenen Wundermittel. Zukunft geht anders: Wirtschaftspolitische Hilfe zur Selbstständigkeit, Arbeitsplätze und ausreichende Löhne für die Menschen in den ausgelutschten Regionen, eine ausgewogene Ernährung und ein angemessenes Gesundheitssystem. Und zwar presto, presto. Ist das denn so schwer zu verstehen?

  • „Das ist das Heilmittel“. Da werde ich sofort stutzig.

  • Es ist schon kurios: Früher hieß es von Seiten der Kritiker, die armen Kinder müssten den Goldenen Reis kiloweise futtern, um ihren Bedarf an Vitamin A zu befriedigen. Jetzt kommen plötzlich Stimmen, die eine Vitamin- A-Überdosis fürchten.

     

    Davon mal abgesehen: Es hat sich im Lande noch nicht herumgesprochen, dass es für Afrika, wo kaum Reis angebaut wird, ein Gegenstück zum Goldenen Reis gibt, nämlich Mais mit einem Gehalt an Provitamin A. Da hatte US-Wissenschaftler vor Jahren passende Maispflanzen gefunden und weiter gezüchtet. Werden seit einigen Jahren zB. in Sambia getestet. Völlig ohne Gentechnik. Darüber regen sich die tapferen Umwelt- und Verbraucherschützer nicht auf. Ist ja auch kene Gentechnik im Spiel.

    • @Lalue:

      Ja, warum sollten sie auch ? Versteh ich nicht, was damit sagen wollen. Is so, als ob Sie sich im letzten Satz die Antwort selbst geben.

  • Zitat aus dem Text: "Der Reis könnte das Problem sogar verschärfen, indem er Menschen ermutigt, sich nur noch mit einem Grundnahrungsmittel zu ernähren." Hallo, die Menschen, um die es geht haben, nichts anderes! Siehe dazu ein Zitat aus dem Spiegel, es geht um eine Familie auf den Philippinen: "Würden Sie Reis essen, der Vitamine enthält, selbst wenn dieser Reis gelb wäre? "Wir würden alles essen", sagt Joselito Monico und blickt seine Frau an. "Egal welche Farbe. Hauptsache, wir überleben." (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-62236053.html)

    • @Susanne Günther:

      Laut Artikel geht es beim Goldener Reis um die Versorgung mit mehr VitaminA. Und die Logik stimmt für jeden, der sich mit Ernährung ein wenig auskennt: einseitige Ernährung führt immer zu einer Unterversorgung an bestimmten Nährstoffen. Der Goldener Reis wird es nur verlagern.

       

      Auch wenn es eine große Schnittmenge zwischen den VitaminA unterversorgten und hungernden Menschen gibt, muss die nicht identisch sein.

  • Alle, die das "Trojanische Pferd"-Motiv anführen, wenn sie gegen den Goldenen Reis wettern, mögen sich bitte eins vor Augen führen: Der Etappensieg der Gentechnik-Unternehmen in der PR-Schlacht gegen die NGOs kommt ja nur dann zustande, wenn der Reis erfolgreich ist. Und wenn er erfolgreich ist, bedeutet das die Rettung von Millionen von Kindern. Was wiegt ethisch denn jetzt mehr? Ich finde, Greenpeace und Co sollten schlichtweg einsehen, dass hier die Rettung von Menschenleben vorgeht. Und da unabsehbare Risiken etc. heraufzubeschwören, ist Papperlapapp, sorry. Die grüne Mafia hat natürlich ein massives Glaubwürdigkeitsproblem, sollte der Reis die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen. Und: Das Thema wäre tot für die eigene Propaganda.

    • @Susanne Günther:

      Als ob es keine Alternativen gäbe. Lesen Sie @ Peterlanglüddeke; es wäre sicher nicht die einzige.

    • @Susanne Günther:

      So ein Quatsch! Es war schon immer negativ, wenn der Mensch in die Natur eingegriffen hat! Die genveränderten Pflanzen brauchen nachher die Düngunsmittel der Hersteller dieser so groß gelobten Befürworter, und sin somit abhängig. Dann heist es wieder kauft doch das Dügemittel, es sterben Menschen.....

      • @Matthias Kofler:

        Dann wünsche ich ihnen viel Spass beim Verzehr der Ursprungsformen unserer Kulturpflanzen

        • @Inoculum:

          Genau, die sind nämlich im besten Falle unverdaulich, im schlechtesten giftig.

          • @Susanne Günther:

            Im besten Falle unverdaulich ?

             

            Haben Sie überhaupt schon einmal Wildkräuter, Wildbeeren, wilde Pastinaken und andere Wildwurzeln, Wildpilze etc. gegessen ?

            Ab in den Wald, fällt mir da nur ein. Die Grün- Weißen sind Knollenblätterpilze, nicht dass Sie in Ihrer unsinnigen Annahme noch bestätigt werden wollen.

  • Was hat die Menschheit denn VOR Golden Rice und anderem Genfood gemacht?

    Und wie konnten wir uns bis heute entwickeln?

  • Die Welt ist nicht so einfach. Im biologischen Weinbau wird beim Pflanzenschutz gegen den Falschen Mehltau Kupfersulfat verwendet. Kupferpräparate sind jedoch umstritten, da sie eine Ökotoxizität besitzen, nicht abgebaut werden und sich im Boden anreichern. Die Verwendung von Kupfer stellt einen Widerspruch zu den Zielen der Bio-Produktionsformen dar. Es gäbe auch pilzresistente Sorten. Wie es auch Käfer-resistente Baumwolle gibt, die jedoch von Greepeace abgelehnt wird. Es soll besser 10 Mal mit Insektizid gespritzt werden.

    • @Gabriel Renoir:

      Ich finde die Kupfersulfate auch sehr problematisch: Daher halte ich eine Kartoffel, die resistent ist gegen Krautfäule, und zwar aufgrund des Gen einer Wildkartoffel, auch für viel sinnvoller als Spritzen - womit auch immer.

      • @Susanne Günther:

        Wenn eine neue Kartoffelsorte durch Kreuzung von zwei bestehenden Kartoffelsorten entsteht ist dieses auch etwas anderes, als wenn eine vollig andere Gensqeuenz in das Erbgut eingeschleust wird.

        Z.B. Erdnussgene in Erdbeeren. Das kann für Allergiker verheerende Folgen haben.

  • Ich kann die Zurückhaltung von Greenpeace verstehen sollte der Reis ein Erfolg werden werden die Industriekonzerne wie Montesano dieses als Dauerbeispiel präsentieren wie toll und harmlos doch Gentechnik ist.

    Geht es schief sind unkontollierbare neue Gene in den Reispool eingeschleust.

    Mit unabsehbaren Folgen für natur und Mensch.

    Die einzige Chance ist die Überbevölkerung zu minimieren.

    Als Entlastung für die Natur und Umwelt.

    Alle anderen Wege führen früher oder später in eine Sackgasse.

    Weil durch bessere Ernährung die Kindersterblichkeit sinkt und somit im Anschluß die Vermehrungsrate der Menschen potentiell weiter steigt. Ein Teufelskreis.

    • @Leserin1:

      Die grüne Revolution wurde auch kritisiert. Letztlich hat sie funktioniert. Sorten werden von internationalen wissenschaftlichen Instituten zur Verfügung gestellt.

      Sie reden von Monopolisierung des Saatgutmarktes (das ist eine polit. Frage) und von unkontrolliert sich vermehrende genmanipulierte Pflanzensorten. Irgendwie widersprechen sich die beiden Punkte, denn wenn sich das unkontrolliert vermehrt, wie kann dann Monsanto ein Monopol aufrecht erhalten? Ob ein "Copyright" auf Saatgut besteht, ist eine polit. Frage, wie das Copyright der Künstler.

    • @Leserin1:

      Was meinen sie mit "Die einzige Chance ist die Überbevölkerung zu minimieren." ?

       

      Sollen die Armen alle krepieren, "als Entlastung für die Natur und Umwelt"?

    • @Leserin1:

      Und deswegen lassen wir die mangelernährten Kinder besser gleich verrecken, bevor die sich noch vermehren? Hallo?

      • @Susanne Günther:

        Da meine Antwort an sie hier nicht steht bitte ich die Moderatoren diese bitte frei zu geben um die Zusammenhänge zu verdeutlichen. Vielen Dank.

      • @Susanne Günther:

        Sie beide wollen den Beitrag bewußt falsch verstehen schade.

        Die Urasche7Wirkung bleibt deswegen aber trotzdem bestehen.

        Nein die Alternativen wären Aufklärung und Selbstbewußtsein der Frauen zu stärken, aufzuzeigen das zu! viele Kinder direkt in die Armut und Abhängigkeit führen

        und dem Land die Zukunft nehmen. China hatte diese Probleme rechtzeitig erkannt. Im Gegensatz zu Pakistan wo

        eine gesellschaftliche Bombe platzt.

  • Schön das Patrick Moore Zeit hat mit Transparenten auf sein Projekt "Golden Rice" aufmerksam zu machen. Ich empfehle ihm, die Plakate beidseitig bedrucken zu lassen, dass ist umweltschonender. Auf der Rückseite kann er dann Parolen wie; "Cyanide is a save way to extract Gold" für sein kanadische Bergbauunternehmen ASTUR GOLD drucken lassen, dass in Spanien und der Tschechei dort diese höchsttoxischen Chemie einsetzen möchte zur Gewinnsteigerung.

  • Das erinnert mich sehr an einen deutschen Gen-Tech-Zauberer (ich weiß nicht mehr, ob Bayer oder BASF), der vor einigen Jahren mittels einer GVO-Kartoffel irgendeine Hepatitis-Form ausrotten wollte (und sich damit für einen missverstandenen Menschheitsbeglücker hielt),

     

    Ich würde gern weiterhin jedem Menschen selbst die Entscheidung überlassen, ob er Nahrung oder Pharmazeutika zu sich nimmt. Und wer die Beta-Karotin-Versorgung gefährdeter Gruppen erleichtern will, kann dies sicher auch durch Förderung preisgünstiger Medikamente tun.

  • Reis soll "Millionen Kinder vor Erblinden und Tod retten"?!

    Die taz wir immer 'besser' ; )

    • @Tadeusz Kantor:

      nee, nich die taz, die gentech-konzerne

  • Endlich wieder eine neue taste gefunden, auf die die menschen reagieren: Kinder! Die armen! Erst erblinden, dann sterben!

    Nachdem die gentech-konzerne feststellen mussten, dass keiner so richtig deren weltverbesserungstaktik abkaufen wollte, mit´neuen´ gentech-pflanzen mehr menschen ernaehren und vor dem hungertod bewahren. Und dass dann auch noch die neuen superpflanzen sich nach jahren weder als ertragreicher noch als resistenter herausstellen. Und wir global ja sowieso genug nahrung produzieren, es nur lieber in autotanks stecken oder es einfach wegschmeissen.

    Hunger - das sind bloss unemotionale zahlen, ueber 1 milliarde menschen. da sind erblindende kinder schon viel greifbarer. Grosses lob an die pr-abteilungen! Golden age is dawning

  • Das ist im Grunde nichts anderes als die Neuauflage der "Green Revolution" und greift konzeptionell genauso kurz, weil die politischen und sozialen Aspekte von Nahrungssicherheit einfach ausgeblendet werden. Wie kann man nur auf solch unterkomplexe Weise Werbung machen für einen bereits gescheiterten Ansatz, der hier auch noch mit den zusätzlichen Risiken der Gentechnik beladen wird?

    • @Irma Kreiten:

      Gemeinnützige Institute haben Asiens Bauern verbesserte Sorten zur Verfügung gestellt. Die Getreideproduktion Asiens erhöhte sich von 385 Million Tonnen im Jahr 1965 auf über eine Milliarde Tonnen. Diese wurde ermöglicht durch die neuen Sorten. Die Verdopplung der Bevölkerungszahl wurde durch den Produktionszuwachs übertroffen: Es gibt keinen Hunger mehr wie früher. Also ein voller Erfolg.

      • @Gabriel Renoir:

        Erzählen Sie Ihre Märchen anderen, nicht mir. Wie "erfolgreich" die von Ihnen geschilderten Maßnahmen gerade auch in Asien sind, sieht man nicht zuletzt hieran: http://en.wikipedia.org/wiki/Farmers%27_suicides_in_India

        • @Irma Kreiten:

          Der Artikel in "Ihrem" Link sagt, dass 60% der Inder von der Landwirtschaft leben, dass aber der Selbstmord von Farmers nur 11,2% von allen Suiziden Indiens ausmachen. D h indische Farmer sind 6 Mal weniger suizidgefährdet als die restliche indische Bevölkerung.

          Früher gab es in Indien Hungersnöte, alles vorbei dank der Grünen Revolution.

        • @Irma Kreiten:

          Das Problem der Selbstmorde bei den indischen Bauern gab es bereits vor Einführung der Bt-Baumwolle. Studien der Uni Göttingen belegen, dass sich die Situation der indischen Kleinbauern durch die Bt-Baumwolle verbessert hat:

          http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4225

          • @Susanne Günther:

            Also wenn Sie schon - mit Hinblick auf Ihre sonstigen online-Aktivitäten - das Gentech-Lobbying halbprofessionell oder professionell betreiben, könnten Sie sich dazu intelligentere Strategien als das Lob durch die akademischen Gentech-Zunft selbst einfallen lassen.

            • @Irma Kreiten:

              Das Argument hat noch gefehlt: Wer für Gentechnik spricht, wird von der bösen Industrie bezahlt. Ich kann Ihnen versichern, dass ich keinen Pfennig damit verdiene. Gentechnik zu unterstützen, ist meines Erachtens vernünftig, die Hetze dagegen mittelalterlich.

          • @Susanne Günther:

            Daß die von Ihnen hier verlinkte Studie von Qaim zu einem solchen Schluß kommt, verwundert nicht, ist Qaim doch selbst Mitglied des "The Golden Rice Humanitarian Bord".

            • @Irma Kreiten:

              Studie ist Studie. Kommen Sie doch auch mit seriösen Studien und Zahlen statt diesem Quatsch der Farmer-Selbstmorde in Indien.

              11% aller indischen Selbstmorde werden von 60% der Bevölkerung gemacht, und das sind die 60%, welche von der Landwirtschaft leben. Was soll das beweisen? Und was hat das mit Gen-Reis zu tun? Die ketzten indischen Wahlen wurden mit Arguimenten der praktischen Wirtschaftsentwicklung gewonnen. Aber wir im Westen wollen aus den Entwicklungsländern ein Museum an traditioneller Lebensweise machen. Staudämme in Äthiopien, - natürlich zu verbieten. Grüne Revolution, schrecklich.

            • @Irma Kreiten:

              Ist nur die Frage, was Ursache und Wirkung ist: Wahrscheinlich unterstützt Qaim den Goldenen Reis, weil ihn das Konzept überzeugt - auf Basis seines Wissens. Der Mann macht nichts anderes, als sich mit der Landwirtschaft in Entwicklungsländern zu beschäftigen und die Auswirkungen von gentechnisch verbesserten Sorten zu untersuchen. Der sollte es wissen! Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass er von Agrochemie ausgehalten wird - das ist lächerlich.

              • @Susanne Günther:

                Der sollte es wissen und Tiwari ist ein Spinner, oder ?

                 

                Die Göttinger Studie kann als unzureichend angesehen werden, da die guten Jahre vor Einführung von BT- Baumw. mit in die Ertragsstatistik einflossen, und ein Abflauen des Ertrags mit Einführung ist zu verzeichnen gewesen. Desweiteren schlossen die Wissenschafftler von einem viel zu kleinem außergewöhnlich fruchtbarem, gutbewässerten "Referenzgebiet" auf ganz Indien.

                Diese Studie ist, so durchgeführt, stark zu bezweifeln, aber ne deutsche Uni...., was ist dagegen ein indischer Bauernpräsident.

    • @Irma Kreiten:

      Absolute Zustimmung!