Homophobie in Russland: Erneut Mann getötet
Homosexualität ist in Russland seit 1993 nicht mehr strafbar, aber gesellschaftlich stigmtisiert. Der Hass auf Schwule forderte jetzt ein neues Opfer.
![](https://taz.de/picture/158244/14/03062013_homosexuell_russland_ap.jpg)
MOSKAU dpa | Inmitten eines Streits um ein schwulen- und lesbenfeindliches Gesetz ist in Russland erneut ein homosexueller Mann vermutlich aus Schwulenhass ermordet worden.
Drei Verdächtige hätten eingeräumt, den 39-Jährigen auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka getötet und die Leiche angezündet zu haben. Das teilte die Ermittlungsbehörde im Fernen Osten Russlands am Montag mit.
Erst im Mai war ein 23-Jähriger in Wolgograd aus Schwulenhass ermordet worden. Die zunehmende Zahl von Übergriffen sei Folge der „homophoben Rhetorik“ der Behörden und der politischen Führung des Landes, sagte Schwulenaktivist Nikolai Alexejew der Agentur Interfax.
Die Staatsduma befasst sich derzeit mit einem umstrittenen Gesetz zum Verbot von „Homosexuellen-Propaganda“. Homosexualität ist in Russland seit 1993 nicht mehr strafbar, wird aber auch wegen der einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend stigmatisiert.
Das Motiv für den Mord am Vize-Direktor eines Regionalflughafens auf Kamtschatka sei vermutlich die „nicht traditionelle sexuelle Orientierung“ des Mannes, teilte die örtliche Ermittlungsbehörde mit.
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