Angeklagter Wohlleben im NSU-Prozess: Anwältin soll Nähe zur Szene haben
Seit 20 Jahren beobachtet der Verfassungsschutz angeblich Ralf Wohllebens Anwältin Nicole Schneiders, berichtet stern.de. Sie stehe der Neonaziszene näher als bekannt.
HAMBURG/STUTTAGRT dpa | Die Anwältin des im NSU-Prozess angeklagten Ralf Wohlleben, Nicole Schneiders, soll laut einem Medienbericht der Neonazi-Szene näher stehen als bekannt.
Sie werde seit knapp 20 Jahren vom baden-württembergischen Verfassungsschutz als der rechten Szene zugehörig beobachtet, berichtet das Internetportal stern.de unter Verweis auf vertrauliche Unterlagen des Landesamtes.
2003 habe die 34-Jährige sogar als V-Frau gewonnen werden sollen, wie zuvor auch die Frankfurter Rundschau berichtet hatte. Das Landesamt für Verfassungsschutz war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Stern.de zufolge soll Schneiders bereits als Teenager regelmäßig bei Neonazi-Treffen gewesen sein. Nach kurzer NPD-Zugehörigkeit in Jena, wo sie Wohlleben kennengelernt habe, sei sie vom Verfassungsschutz als Mitglied der „Kameradschaft Karlsruh“ geführt worden – einer der aktivsten neonazistischen Kameradschaften im Südwesten. Dort habe sie die Mitglieder etwa in Versammlungs- und Waffenrecht geschult, berichtete das Internetmedium.
Derzeit vertritt die Anwältin in dem Münchner Prozess gegen mutmaßliche Neonazi-Terroristen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) den ehemaligen NPD-Funktionär Wohlleben.
Leser*innenkommentare
Soiset
Gast
"Anwältin soll Nähe zur Szene haben":
Und jetzt?
Das kann doch nur heißen, daß sie besonders gut zur Verteidigung von Neonazis geeignet ist, oder?
Im Gegensatz zu Ströbele, der Nähe zur RAF Szene hatte, ist sie auch noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten:
"1980 wurde Ströbele von der 2. Großen Strafkammer beim Landgericht Berlin wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung
zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt, da er am Aufbau der RAF nach der ersten Verhaftungswelle
1972 mitgearbeitet habe und in das illegale Informationssystem der RAF involviert gewesen sei." (Wiki)
sandmann
Gast
Das Nicole Schneiders /Schäfer just zu der Zeit die Stellvertreterin im NPD KV Jena ihres Mandaten Wohlleben war als der die NSU Unterstützung incl. Waffen organsisierte ist doch längst bekannt. Auch ihre Schulungstätigkeit für die Nazi-Kameraden. FDas ess über Stenr jetzt bei der taz ankommt ..............
Nährungswert
Gast
Laut dem stern soll RA Schneiders 2005 am Wretström-Marsch in Schweden teilgenommen haben.
Das könnte schon etwas problematisch sein.
Denn auf einem Pc aus der ausgebrannten Wohnung in Zwickau war ein Video von diesem Marsch zu finden.
Wer das gedreht hat ist nicht klar, bisher wurden das Trio, Wohlleben und auch schon Maik E. als mögliche Kamera-den gehandelt.
Böser Wolf
Gast
Als Anwohner hätte wir uns durchaus ein schnelleres und energischeres Eingreifen der Polizei gewünscht.
Horsti
Gast
Verteidiger von Rechtsextremen stehen der rechten Szene nahe, Verteidiger von Linksextremen der linken Szene. Wo ist jetzt das Problem?
Chandrika
Gast
Die Anwälte Schily Ströbele sympathisierten doch auch mit den Terroristen der Bader-Meinhof-Bande.
Gesinnung ist m.W. in Deutschland, zumindest vorerst noch, doch nicht strafverfolgungswürdig.
Eisvogel
Gast
Tjaha, Frau Zschäpe scheint da mit ihrem Anwaltstrio, gepflegtem Auftritt usw. wesentlich besser beraten worden zu sein. Fragt sich, von wem.