Nordkoreas soziale Netzwerke gehackt: Anonymous macht „Tango Down“
Unter dem Usernamen „uriminzokkiri“ kommuniziert die nordkoreanische Führung in mehreren sozialen Netzwerken. Anonymous hat diese offenbar gehackt.
SEOUL/BERLIN ap/taz | Hacker haben offenbar die offiziellen Kanäle der nordkoreanischen Führung in mehreren sozialen Netzwerken geknackt. Nordkorea führt seit 2010 unter dem Namen „uriminzokkiri“ offizielle Konten bei Twitter, Flickr und YouTube.
Vier Kurzmitteilungen mit dem Wort „gehackt“ wurden am Donnerstag über das Twitter-Konto der Regierung, @uriminzok, veröffentlicht. Ein fünfter Tweet lautet „Tango Down“, was im Militärjargon für die Ausschaltung eines Feindes steht. Ein Link führt schließlich weiter auf die Regierungsseite beim Bilderdienst Flickr. Auch dort hatten sich Hacker offenbar Zugang verschafft.
Auf der Seite sind Inhalte zu sehen, die stark von dem üblichen Propagandamaterial der Regierung abweicht, unter anderem ein Steckbrief von Staatschef Kim Jong Un, auf dem dessen Gesicht mit Schweineohren und -nase entstellt ist. Ein Bild zeigt eine schwarze Fläche auf der in weißen Buchstaben eine Referenz an die Hackergruppe Anonymous geschrieben steht. Ebenso dort zu finden: ein tanzendes Pärchen mit Anonymous-Maske mit den Worten „Tango Down“.
Bereits am Dienstag soll es einen weiteren Angriff auf uriminzokkiri.com, die offizielle Seite der Führung, gegeben haben. Sie ist zur Zeit nicht aufrufbar. Ein anonymes Bekennerschreiben besagt, die Anonymousgruppe hätte über 15.000 Zugänge mit Passwörtern für Intranet, Mailserver und Webserver geknackt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen